Saba 452 Wk

      dl2jas postete
      .....

      Löterei:
      Es ist sinnvoll, sich einen temperaturgeregelten Lötkolben (Lötstation) anzuschaffen, wenn man häufiger was zu löten hat. Mit meinem Teil löte ich alte Radios bei etwa 450°C und grobe Sachen, aber auch feinste SMD-Geschichten bei etwa 300 °C. Allerdings mit unterschiedlichen Spitzen.

      Für Mitleser:
      Lötfett hat in der Elektronik nichts zu suchen. Damit kann man wirklich prima moderne Platinen/Bauteile versauen. Das Zeugs ist eher was für Klempner, wo es gute Dienste leistet.

      Andreas, DL2JAS
      Völlig richtig, was den Kolben betrifft - aber für Highlander nicht nötig, da ein guter, leistungsstarker Löter auch ein richtiges Geld kostet! Um nur ab und zu einmal gezwungenermaßen was zusammenzulöten tut es ein einfacher Kolben.

      Und ich glaube auch nicht, daß Highlander darin ein neues Hobby entdecken wird.

      Ich selber habe zwar auch eine geregelte Löt- und auch Entlötstation von max. 80 Watt Dauerleistung aber benutzen tu ich das Ding fast nur für gedruckte Schaltungen. Alles andere schafft seit über 40 Jahren mein alter "Barthel 2007" mit seiner steckbaren 100 Watt Patrone. Wenn die allerdings mal abraucht ist Feierabend.

      Das ist der Gute. Brauch ich mal viel Feuer, dann schieb ich die Spitze halt ein Stück tiefer, im Bereitschaftsbetrieb dümpelt er dann auf halber Flamme - so ist der Abbrand in Grenzen.

      Mit dem Fett hast Du natürlich Recht - ich wollte auch niemanden anstiften sowas zu nehmen! Auch wenn "absolut säurefrei" draufsteht - das ist wie mit den verbotenen Beimischungen: unter einem gewissen Schwellenwert muß es nicht deklariert werden! Lötfettreste zerstören IMMER jede Elektronik und das Zeug spritzt wie halt siedendes Fett in der Küche auch unberechenbar herumspritzt!
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Ich glaube nicht, daß das als Falle gedacht ist.
      Auch bei mir findest Du Lötfett! Und ich benutze es hin und wieder sogar.

      Man muß manchmal zu rabiaten Methoden greifen um ans Ziel zukommen; beispielsweise wenn es gilt, einen kleinen Abschirmbecher aus Messing- oder Kupferblech zusammenzulöten. Da ist Fett immer noch das allerbeste Flußmittel was ich kenne. Es kommen hin und wieder auch ganz sture Drahtwiderstände vor, deren einstmals vernickelte Fahnen inzwischen total verrostet sind - ja von was wohl?! Dort kriegst Du auf normalem Wege kein Zinn mehr dran. Da muß man schon zur Keule greifen:D Es ist aber ungeschriebenes Gesetz, daß solche Manipulationen nur an ausgebauten Teilen vorgenommen werden und ebenso ist es ganz wichtig, daß nach der Attacke auch alle sichtbaren und unsichtbaren! Fettspritzerchen gründlichst mit Benzin abgewaschen werden. Mehrmals, und dabei voll untertauchen. Dann isses sauber und kann wieder eingebaut werden. Und nun, wo erstmal alles schön verzinnt ist, da kann man dann auch wieder mit normalem Kolophonium rangehen.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Nun bin ich grad nochmal alle Beiträge durchgegangen - ich vergesse eben zuviel!

      Da schreibt Andreas, daß ein der Sicherungen defekt war - ich glaube, wir sind schon nahe dran.
      Da ja in einem vorangehenden Versuch der Empfänger schonmal - wenn auch mit ganz kleiner Leistung - lief, muß dieses Sicherung zu dem Zeitpunkt noch intakt gewesen sein!

      Also ist sie bei einem der nachfolgenden Versuche ubern Jordan gegangen. Es bleibt (fast) nur ein Schluß: Lade- bzw. Siebelko oder sogar alle beide!

      Jetzt rächt es sich, wenn man es nicht erwarten kann und ein en alten Kasten vorschnell mit dem Netzstecker bedient. Darum formiere ich grundsätzlich jeden Hochvolt-Elko bevor ich Strom auf das Gerät gebe.

      Also gibt es nur eines: Die beiden Netzelkos ablöten und durch einwandfreie ersetzen.

      Nachtrag:
      Die Sollspannungen, welche an den +Polen der Elkos zu messen sind entsprechen exakt den Spannungen, die am "Eingang" und "Ausgang" der Siebdrossel - welche in unserem Falle die Feldspule des Lautsprechers ist - zu messen sind. Also ca. 400 bzw. 300 Volt wenn die Empfängerröhren gezogen sind (die AZ1 muß natürlich drin bleiben!) und unter Betriebsbedingungen dann eben
      die im Schaltbild angegebenen 370 bzw 240 Volt.

      Wenn der Siebelko nun Kurzschluß hat, dann bricht die Spannung auf Null zusammen. Ist der Ladeelko lediglich taub geworden, dann ist es so als ob er garnicht vorhanden wäre und dieser Zustand ist für das Gerät nicht kritisch. EIn durchgeschlagener Elko dagegen schon! Ist der Ladeelko durch, dann quält er lediglich die AZ1 und die kann einiges wegstecken wenn aber der Siebelko durch ist, dann fließt der gesamte Strom den die AZ1 zu liefern imstande ist über die Feldspule auf Masse. Das hält die gealterte Lack-Seiden-Isolation des Spulendrahtes nicht ewig aus - dann ist wirklich Fertig!

      Taube Elkos bleiben im Betrieb kalt - durchgeschlagene dagegen werden so heiß, daß man sich die Finger verbrennen kann.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Eins noch Semih:

      Probier es einfach mal aus!
      Es gibt mindestens genauso interessante Radios wie es schöne Tonbandgeräte gibt.

      Wenn Du erstmal richtig Blut geleckt hast, dann bist Du diesen alten Kästen verfallen. Du darfst nur nicht mit einem zu alten DIng anfangen - da brauchst Du oftmals Teile welche nun alles andere als handelsüblich sind. So eine Gurke aus den späten 40-ern oder frühen 50-er Jahren ist fast immer mit Standardteilen flott zu bekommen. Und eine echte Herausforderung kann es schon sein!
      Wenn dann die große Flutlichtskala wieder hell leuchtet und das grüne Auge zwinkert, da kommt ein herrliches Gefühl auf was man nicht beschreiben kann - man muß es erleben!

      Tu es - denn Du kannst es!

      MichaelZ.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      highlander postete
      Bevor ich die entferne: kann man die Elkos irgendwie durchmessen, um sicherzustellen, dass sie tatsächlich defekt sind?

      Und wenn sie defekt sind, wo bekommt man optisch wie technisch passenden Ersatz? J.Röhrenbude?
      Du brauchst nur den Spannungsabfall vom Pluspol jedes Elkos zur Masse zu messen.

      Ersatz ist beschaffbar!
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten diese Becher zu ersetzen.

      Meine bevorzugte Methode - wenn ich mal wirklich nichts passendes habe - besteht darin, den Originalelko im Gerät zu belassen bzw. mit dem Becher isoliert wieder einzubauen. Auch die zuführung zum Pluspol bleibt. Da aber kein Minusanschluß mehr da ist stört das nicht. Irgendwo verstecke ich dann, möglichst unsichtbar, einen Ersatzelko bzw. ggf. auch eine ganze Gruppenschaltung. Da moderne BE sehr winzig sind ist das problemlos machbar.

      Die zweite Variante ist die, in das Gehäuse des Defektlings eine neue Kapazität einzubauen. Ich lehne sowas prinzipiell ab und WARNE ausdrücklich davor! Es gibt harmlose Elektrolyte aber es gibt auch - und gerade bei Vorkriegsgeräten - HOCHGIFTIGE Elektrolyte* und kein Mensch kann genau sagen, was in dem jeweiligen Becher drin ist!

      Die dritte Variante ist ein simpler, aber auch aufwendiger Trick. Ein Becherelko neuer Fertigung wird mit einer Mütze überzogen. Den Aufdruck des Originals kann man auf fotografischem Wege auf das "Hütchen" übertragen. Es ist Roßtäuscherei, macht sich optisch aber ganz gut. Bei dem 452 bringt sowas nichts weil die Elkos ja hinter dem Netztrafo, praktisch fast unsichtbar, angeordnet sind.

      Hochvoltige Elkos bekommt man z.B. bei Pollin, Oppermann oder Jan. Das Problem besteht darin, daß es meistens nicht die benötigten Werte sind die gerade angeboten werden. Für den Ladeelko musst Du schon eine 450/500-Volt Type nehmen das wird ein Problem da meist nur 350-er angeboten werden. Also nimmt man zwei Stück von 250Volt und schon paßt es. Wie das genau geht sag ich später - muß erstmal wieder ein paar Brötchen verdienen:-)

      Hier mal ein Größenvergleich: 1965 - 200my/25Volt und 30 Jahr später als 220my/25Volt. Das ist halt auch eine andere Technologie mit festem Elektrolyten. Bei hochvoltigen Typen ist das Verhältnis noch wesentlich krasser!



      Ich hab mir keine Mühe mit der Aufnahme gegeben - es reicht auch so zu erkennen was gemeint ist.

      Edit*
      Es ist Unsinn, was ich da geschrieben habe!
      Elektrolyte sind niemals "hochgiftig", sie sind bestenfalls gesundheitlich bedenklich! Diese schwache Konzentration von Borsäure ist prinzipiell eher harmlos und darf keinesfalls verwechselt werden mit dem flüssigen PCB-haltigen Tränkmittel in MP-Kondensatoren für erhöhte Anforderungen. Diese Becher ähneln den Elkobechern nur äußerlich, aber es sind KEINE Elektrolytkondensatoren! Auch in den alten Flüssigelkos die mit einer Massivelektrode ausgestattet sind, befindet sich ein ungiftiger Elektrolyt, keinesfalls irgendein Zeug, welches zu hysterischen Reaktionen führen kann oder soll. Der einzige Schaden den ein Elko anrichten kann besteht darin, daß er anfängt zu sabbern und der austretende Elektrolyt eine Schweinerei verursacht sowie im Zusammenhang damit zu erhöhten Übergangswiderständen zwischen dem Becher und dem Chassis führt. Das läßt sich aber leicht beheben. Von sich aus fängt aber kein Elko an herumzusauen - das kann nur passieren, wenn er infolge Überdruck undicht wird. Der Überdruck wiederrum kann vermieden werden, wenn der Elko VOR der Inbetriebname neu formiert - nicht formatiert! - wird. Das ist ein simpler aber etwas zeitaufwendiger Prozeß.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Wie überprüfe ich einen Elko?
      -highlandertaugliche Anleitung-

      Anschlüsse vom Elko ablöten. Jetzt ein Ohmmeter anschließen. Je nach Bereich geht die Anzeige richtung 0 Ohm und geht bald auf unendlich. Danach Meßstrippen umpolen. Jetzt muß richtig Ausschlag sein, die Anzeige steht bald wieder auf unendlich.
      Zeigt die Anzeige immer 0 Ohm, hat er einen Kurzschluß. Will der Zeiger nicht ausschlagen, ist er taub.
      Lief der erste Test ganz gut, kommt Test Nr.2:
      Elko wieder mit dem Ohmmeter aufladen und mindestens 1 h stehen lassen. Danach die Spannung messen, es muß Spannung vorhanden sein. Bei manchen Ohmmetern ist Plus und Minus "vertauscht". Im Zweifelsfalle diesen Test zweimal duchführen, Polarität vertauschen. Ist bei diesem Test keine Spannung meßbar, hat der Elko eine Macke. Normalerweise wird er im eingebauten Zustand heiß.

      Elektrolurch
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      highlander postete
      Ich komme gerade erst vom Bau wieder und bin völlig fertig......
      Ich weiß wovon Du redest - habe ja selber mal gebaut, zu DDR-Zeiten allerdings! Da hattest Du die meiste Zeit mit organisieren von Material zu tun. Aber es gab alles - sofern man was zum tauschen hatte :D

      Jetzt haben wir uns erstmal ein neues Dach machen lassen. Aber der Innenausbau im DG liegt nun bei uns. Mangels weiterem Kleingeld :)

      Ich wünsch Dir viel Kraft - der Kasten läuft schon nicht weg!

      MichaelZ.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      So, nun habe ich der Hitze getrotzt und einen Lautsprecher angeschlossen, 4 bis 8 Ohm steht drauf, mit wenigen Watts. Leider gibt auch er keinen Mucks von sich.

      Die beiden Elkos abzulöten, ist keine leichte Sache, aber vielleicht komme ich ja drumherum ;) Ich habe mal die Spannungen gemessen:

      kleiner Elko mit Beschriftung

      450/560
      Pluspol am Gehäuse

      Messung: rund 380 Volt

      größerer Elko mit Beschriftung

      100 + 50 myF
      350/385 V

      Messung: 200 Volt


      FRAGE: wenn ich einen neuen Elko kaufe, wobei ich da die genaue Spezifikation bräuchte, und halte den nur mal so dran, ohne die alten Elkos abzulöten, kann man damit schon die Funktion testen???
      Also um es gleich vornweg zu nehmen: In diesem Kasten hat schon jemand unsachgemäß herumgebosselt! D.h. daß zumindest der von Dir als "größerer Elko" beschriebene dort nicht hinein gehört. Dieses Teil muß in jedem Falle dort wieder raus. Es gab in den Jahren vor dem Krig meines Wissens gar keine Doppelelkos und zudem ist der hier eingesetzte viel zu groß in der Kapität. Außerdem wird er warm - muß er jedenfalls wenn nicht noch ein anderer Fehler vorliegt. An diesem Punkt mußt Du mindestens 240 Volt messen wenn Du ein altes Drehspulinstrument mit 333 Ohm/Volt benützt - mit einem modernen Digitalschätzeisen sollten dort wenigstens 270 Volt angezeigt werden. Der erste Elko nach der AZ1 ist der Ladeelko und das ist auch der höhervoltige. Er sollte ca. 20 myF nicht überschreiten. Den kannst Du erstmal belassen - schlimmstenfalls ist er taub und da macht er keinen Schaden. Einen tauben Kondensator kann man prüfen indem man einen einwandfreien C parallelschaltet. dazu muß die Leiche nicht ausgelötet werden. Der Doppelelko hat in jedem Falle zu hohen Reststrom.
      Dafür gibt es zwei Ursachen - will ich aber nicht drauf eingehen weil Dich das vermutl. nicht interessiert.

      Also: Besorg Dir einen neuen Elko von 16 bis maximal 25 myF und 385 Volt Spannungsfestigkeit. Vorher geht gar nichts.
      Wenn es ein Altteil ist, dann darf er nicht sofort angeschlossen werden - da geht er gleich wieder über die Alster. Er muß erst neu aufgebaut >>> formiert werden.
      Das ist nicht schwierig nur muß man damit Geduld haben und möglichst ein regelbares Netzteil besitzen. Wenn nicht, geht es zur Not auch ohne - sag ich Dir wenn es soweit ist.

      Solltest Du keinen zeitgemäßen Ersatz auftreiben können, dann gibt es auch andere Möglichkeiten. Auf jeden Fall schmeiß das Teil erstmal raus eher es noch die Erregerspule tötet!

      MichaelZ.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.