Villingen 6-3D

      Habe grad mal zwei Villingen 6 mit dem gleichen Fehler.
      Bin aber gar nicht sicher ob's wirklich ein Fehler ist.
      Nach dem Einschalten dauert es ca. 2 Min bis das Gerät sauber läuft.
      D.h. der Sender ist in dieser Zeit verstimmt und ist danach wie vorher eingestellt sauber da, und bleibt danach auch 100% sauber drin.

      Ok, ich weiß das Teil hat ne EZ 80 Gleichrichterröhre und es dauert u.U. mind. 30-60 sek bis die Röhre angeheizt ist und die Anodenspannung voll da ist.
      Ich hab's nachgemessen!
      Habe schon diverse alte EZ 80 ausprobiert, und dann doch ne nagelneue reingemacht.
      Hat auch noch ne ca. 20 Volt höhere Spannung.
      Ecc85,Eabc80, El84, ist auch neu.
      Natürlich habe ich beide Grundüberholt (Kondensatoren).
      Also kein Teerie ist mehr drin.
      Jetzt meine Frage (ich hab hier 2 Geräte, die machen das gleiche):
      Gehört das so bei diesem Gerät? Ist das ok so? Kann mir jemand der das gleiche Gerät hat bestätigen?

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Hi Heino, Röhren hab ich natürlich alle probiert. Das geht immer am einfachsten.
      Das Problem ist auch nicht eine Senderwanderung, sondern der seltsam lange "Start" über ca. 2min.
      Danach bleibt dann alles stabil.
      Bedingt durch den Röhrengleichrichter braucht es natürlich relativ lange bis die Betriebs-, und Anodenspng. da ist.
      Aber auch nachdem dann die Betriebsspannung sauber da ist, ist der vorher eingestellte Sender noch nicht sauber da.

      Nach einer Weile (wenn man nix verdreht!) "zieht" er dann sauber rein.
      Da zwei Geräte genau das gleiche machen, dachte ich das ist bei diesem Typ halt so. Ich wollte nur wissen, ob mir das jemand bestätigen kann.
      Oder ist da doch ein Fehler drin.

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Hallo Chris,

      hm, das beide Geräte dasselbe machen ist schon etwas seltsam. Mir ist das in der Form beim 6-3D noch nie aufgefallen, sicher auch deshalb, weil alle Röhrengeräte sich nach dem Einschalten ein wenig anders verhalten. Vielleicht ist der Elko am Ratiodetektor ein Grund. Wenn der ebenso alt ist, wie das Gerät dürfte er statt 5µF mittlerweile mindestens 10 haben und mehr als die doppelte Zeit brauchen um sich aufzuladen. Ich habe dort auch schon mal 22µF eingelötet (4,7 war gerade nicht verfügbar) und habe dann einen ähnlichen Effekt beobachtet.
      Vielleicht ist auch der Spannungsabfall im Heizkreis nach dem Einschalten zu hoch, so daß sich die Röhren verzögert aufheizen?
      Mehr fällt mir dazu im Moment nicht ein.
      Gruß
      Heino
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hi Heino,
      hab mir die Kiste heut nochmal vorgenommen.
      Ich find einfach nix ungewöhnliches.
      Ratioelko hab ich erneuert. Hat nix geholfen.
      Aber egal, ich denke das ist wohl die Altersschwäche des Villingen 6.
      In Villingen ist eh nix los... ;) (Olli wird's wohl net grad mitlesen...)
      Aber die Kisten können Stunden und Tage laufen, und da ist nix.
      Die 2 Minuten zum Warmlaufen, damit kann man leben.
      Der Klang ist natürlich megagut, dafür daß es damals einer der billigen Sabas war.


      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Hallo Christoph,
      ich muß jetzt mal einen alten Thread bemühen, denn bastle auch gerade an so einem Gerät, und stelle die gleichen Phänomene fest. Ich habe ebenfalls alle Teeris getauscht bis auf den geschirmten, da ich keinen habe. Seit dem Tausch der Sieb-Elkos ist auch das Brummen weg. Den Tip von Heino mit dem Röhrentausch habe ich schon probiert. Die ECH81 scheint das Hochlaufverhalten zwar zu beeinflussen, denn je nach Röhre zischt, zwitschert oder rauscht es bis sich der Sender gefangen hat. Die Ursache für das Verhalten dürfte es aber nicht sein. Konntest Du das Problem lösen oder hat sonst noch jemand eine Idee?

      Ein weiteres Thema, das mich beschäftigt ist die Leistungsaufnahme: Laut Schaltplan sollte die Leistungsaufnahme bei 52 W liegen, zuerst betrug sie 65 W, nach dem Tausch der Kondensatoren immerhin noch 61 W, die Scheinleistung liegt nun bei 83 VA und ist induktiv!?
      Der Trafo wird nach 1 Stunde dabei so warm, daß man zwar draufgreifen aber die Finger nicht darauf lasen kann. Ist das Normal? (Ich habe leider noch keine Erfahrung mit so alten Geräten) Danke schon mal vorab für Eure Rückmeldungen.

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Hallo Wolfgang,

      wie hast du die Leistungsaufnahme gemessen, hast du ein echtes Wattmeter ? Bedenke, dass nach der Netzspannungserhöhung auf 230 Volt auch schon mal 5% mehr Leistung verbraten werden.

      Trafoerwärmung ist ein viel diskutiertes Thema. Lt. deiner Beschreibung würde ich die Erwärmung als normal bezeichnen. In manchen Modellen sind Trafos verbaut, die eben gerade an ihrer Leistungsgrenze arbeiten, andere haben mehr Reserven und bleiben kühler. Viele Modelle aus der DDR bevorzugen das Letztere.

      Gruß, Dieter
      Der geschirmte Kondensator ist der Koppelkondensator, der immer als erstes getauscht werden sollte. Dort braucht kein geschirmter - den auch gar nicht mehr zu kaufen gibt- eingebaut werden. Ein normaler MKT (min. 250V) genügt.
      Aber das ist die erste und wichtigste Maßnahme!!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      So, nachdem ich jetzt auch weiß, welcher der Koppelkondensator ist, habe ich ihn getauscht, das war auch gut so, denn der hatte schon die doppelte Kapa und einen Durchgang mit ca. 80k - danke Heino!
      Ich habe mir auch einen mit Schirmung gebastelt, ähnlich wie in folgendem Beitrag, jedoch ohne Widerstand. Bilder kann ich bei Bedarf bereitstellen.
      http://saba.magnetofon.de//showtopic.php?threadid=2501

      Meine genannten Probleme (Hochlauf, Leistungsaufnahme) bestehen aber immer noch.

      Ich habe die Leistung mit einem Energie Monitor (in etwa ein digitales Wattmeter) gemessen.

      Meine Überlegungen: Netzspannung liegt bei mir bei etwa 226 V, also etwa 3 % über 220 V, die Leistungsaufnahme liegt aber um 20% höher? Warum ist die Last induktiv?

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Hallo,

      ich habe ein Villingen 6-3D und ein Freudenstadt 6-3D, die sich spannungsmäßig ebenso verhalten.

      D. h. beide Geräte sollten lt. Rückwand etwa 50 Watt aufnehmen.
      Messe ich aber die Stromaufnahme, komme ich bei beiden Geräten auf etwa 63 Watt.

      Zum Messen habe ich die Sicherung entfernt und dort das Multimeter angeklemmt.
      Gerechnet habe ich dann den Strom x die Netzspannung von 229V.
      Stimmt das so?

      Beide Netztrafos sind nach etwa einer Stunde Betrieb so warm, dass man sie zwar anfassen kann, die Finger aber nach etwa 10 Sek. wieder wegnimmt.

      Beide EZ80 liefern ziemlich genau 299V.

      Ist es möglich, dass die Erwärmung mit den Gleichrichterröhren zu tun haben könnte?

      Beim Villingen wandern die Sender anfangs auch kurz, danach ist der Empfang aber sehr gut.
      Es wäre wirklich wünschenswert, ein kleines "how to" der Messtechnik irgendwo hier unterzubringen.
      Wir diskutieren eigentlich viel zu oft über angeblich so extrem abwegige Messergebnisse, bei denen erst einmal mühselig abgeklärt werden muss, WAS überhaupt WOMIT WIE gemessen wurde. Und dann stellt sich heraus, dass alles o.k. war.

      Insbesondere sollte das verwendete Messgerät genannt werden.
      Ausserdem bei allen Wechselspannungs-, strom- und leistungswerten beachtet werden, dass die Ergebnisse je nach verwendeter Messtechnik (z.B. Verfahren zur Gleichrichtung und Auswertung im jeweikigen Messgerät) eben stark abweichen können.
      Der Problematik des Cosinus Phi ist bei Wechselstromleistung natürlich immer Rechnung zu tragen.
      Achim