Gegentaktendstufe im Röhrenradio
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Hallo Peter,
außer dem höheren Schaltungs- und Geldaufwand sind eigentlich - bei einem korrekt eingestellten Arbeitspunkt - keine Nachteile zu befürchten. Ein lecker Koppelkondensator kann allerdings das Hörvergnügen bereits deutlich schmälern, deshalb tausche ich in Gegentaktendstufen immer alle Bauteile symmetrisch aus; d.h. man sollte auch, wenn man die Möglichkeit hat, gepaarte Endröhren suchen.
Gruß und frohes neues Jahr
Dieter -
Hallo Peter,
da ich einen Meersburg 8 und einen Freiburg 9 besitze und somit den direkten
Vergleich anstellen kann muss ich Dir zustimmen.Der Hauptunterschied besteht darin,dass die Gegentaktendstufe die doppelte Leistung hat,was sich wiederum bis zu einer bestimmten Lautstärke nicht bemerkbar macht.Wenn ich allerdings auf die Idee käme,mit der Endstufe im Meersburg die Lautsprecher im Freiburg betreiben zu wollen wäre der Unterschied wahrscheinlich sofort hörbar.
Gruß und die besten Wünsche für 2008
OttoGruß Otto -
Kann auch direkt Freiburg 6-3D und Meersburg 6-3D vergleichen.
Der Meersburg klingt (finde ich) fast "sauberer" und angenehmer.
Der Freiburg punktet durch seinen erheblich druckvolleren Bass, was an der Doppel-EL84-Endstufe liegen wird.
Ist aber im direkten Vergleich zum Meersburg in den Höhen schwächer.
Gruß ChristophMade in Western Germany! -
Frohes Neues Jahr !!
Eigentlich hat Peter nach den Nachteilen einer Gegentaktendstufe gefragt. Sehen wir also nach ein paar Vorteilen:
1. Durch die Phasendrehung wird ein überlagerter niederfrequenter Brumm unterdrückt.
2. Der AÜ wird im geraden Teil der Magnetisierungskurve betrieben was zur Folge hat, dass er im Verhältnis zur Leistung nicht proportional größer werden muß. Letztendlich kommt dies der Basswiedergabe zu Gute, die ja erheblich von der Größe des AÜ abhängt.
3. Durch niedrigeren Leistungsbedarf verläßt der Arbeitspunkt selten den linearen Bereich, Verzerrungen bleiben dadurch minimal und damit natürlich die Klangqualität besser.
4. Und: zwei glühende Endrohre sehen im Hellen und im Dunkeln einfach schöner aus. Hier die Endstufe eines Loewe-Opta Atlas mit seinem Phasendreherhelferlein.
Gruß, Dieter -
Ebenso ein frohes neues Jahr an alle !
Ein Gerät mit einer EL12 im "Eintakt" hat auch viel Dampf und steht einer Gegentaktendstufe nicht viel nach,das noch zum Thema vergleichshören.
Beispiel Bodensee 3dS vs Freiburg 8,hier klingt der Bodensee in allen Bereichen wirklich besser.
Stimmt es,daß ein Paar Endröhren immer gleich sein muss ? ich kann Röhren zB nicht messen,mangels Prüfgerät.
Zum Schluss noch:
man bekommt hier auf alles eine kompetente Antwort,hoffe das bleibt auch 2008 so !
Gruß,Peter -
Ja Peter,
du hast völlig Recht. Nur dürfen wir nicht Apfel und Birnen vergleichen. Die EL12 im Eintakt hat bereits in etwa die Leistung einer EL84 Gegentaktendstufe. Nicht umsonst findet man sie häufig in Kinoverstärkern oder anderen öffentlichen Beschallungsanlagen.
Es gibt ja nur ganz wenige Radios, in denen 2 Endrohre EL12 werkeln. Diese wurden dann durch starke Gegenkopplung in der Leistung erheblich gedrosselt, sonst hätte Oma irgendwann die Schallwand auf dem Schoß gehabt, wenn der kleine Enkel am LS-Regler herumspielt...
Hier das Doppelendrohr aus meinem Grundig Flaggschiff 5010
Viele Grüße, Dieter -
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Hallo Dieter,
....na wenn das mal kein Prunkstück ist,das muss man einfach (fast) neidlos anerkennen !
Die Konkurrenz hat auch was zu bieten gehabt,wie klingt denn der Apparat ?
Ich nehme an er hat eine ganz ordentliche Leistungsaufnahme eine Erneuerung der Endstufe ist sicher nicht ganz günstig in diesem Falle.
Gruß
Peter -
Hallo Peter,
der Klang ist umwerfend, im wahrsten Sinne des Wortes. Bei voll aufgeregeltem Bass vibriert die Tischplatte, das kann man mit der bloßen Hand spüren, kein Scherz !! Und der Schalldruck fönt die Haare...
Der Basslautsprecher ist 36 cm breit und hat einen enormen Schwingspulenhub. Dazu kommen ein kräftiger Mitteltöner und ein Elektrostat. Alles in allem eine gelungene Kombination, wie ich finde.
Tja, mit seinen knapp 21 kg und 71 cm Breite paßt der 1952 gebaute 5010 gut neben einen Freiburg.
Gruß, Dieter -
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In der Tat !! Der bleibt auch bei mir, egal was geboten wird.
Erstaunlich ist nur, dass es offensichtlich keine "Grundig-Manie" bei eBay gibt. Dieses Gerät hatte ich vor ca. 2 Jahren für knapp über 100 Euronen in einem fantastischen Zustand ersteigert. Schaltungs- und leistungsmäßig ist er den Freiburgs aus der gleichen Zeit ebenbürtig. Die 5010er gehen regelmäßig für relativ wenig Geld über den Tisch.
Natürlich fehlen ein paar tolle Sachen, wie die diversen Motorsteuerungen oder die Möglichkeit der Fernbedienung.
Aber die rechtfertigen noch lange nicht, den Preis teilweise ins Vierstellige klettern zu lassen.
Gruß, Dieter -
Hallo Dieter,
über "relativ wenig Geld" kann man absolut geteilter Meinung sein.
Offensichtlich hat es sich herumgesprochen,dass andere Hersteller auch
gute Radios gebaut haben.
Der letzte 5010 den ich beobachtet habe ging immerhin für 250 Euro
in der Bucht weg.Dagegen ist so mancher Freiburg ein echtes Schnäppchen.
Gruß OttoGruß Otto -
Hallo Otto,
sorry, das ist mir wohl entgangen. Ich beobachte die Grundig Boliden nur ab und zu und da waren bisher alle unter 200 EUR.
Dagegen brauchte man für den
http://cgi.ebay.de/Saba-Freiburg18-Vollautomatik-Stereo_W0QQitemZ290187895602QQihZ019QQcategoryZ113439QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem
schon einen Kleinkredit...
Gruß, Dieter -
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Hallo nochmal,
ich hatte ganz vergessen, auf Peters Frage einzugehen, ob Endröhren immer gepaart sein müssen. Die Antwort ist ein klares "JA".
Ich habe hier einmal die Verstärkungskennlinie einer Röhre gescannt und den Arbeitspunkt gekennzeichnet.
Wie man sieht, wird ein ankommendes Signal unverzerrt verstärkt übertragen. Den geraden Verlauf der Kennlinie nennt man die "Steiheit" der Röhre.
Durch Verschleiß, Alterung, Luftzug etc. kann nun eine identische Endröhre eine ganz andere Steilheit aufweisen.
Da in der Gegentaktendstufe das Signal phasengedreht an beiden Endröhren ankommt, kann man sich vorstellen, was im Lautsprecher ankommt, wenn die eine Röhre so, die andere so verstärkt.
Das wars in einfachen Worten, warum man beide Endröhren "paaren" sollte.
Gruß, Dieter -
Hallo Dieter,
alles klar und besten Dank für die klare Antwort.
Ich muss zugeben die Röhren einfach so "gepaart"zu haben nach dem Motto was ich noch da habe kommt rein.Abgesehen davon bin ich auf dem Gebiet der "Phasendrehung" noch ein echter Laie.
Bisher hat es meistens,für mich jedenfalls,ohne Probleme funktioniert und wie schon erwähnt habe ich leider keine Möglichkeit die Röhren zu prüfen.
Gruß,Peter -
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Moin,
diese "Gebrauchsschaltungen" sind so ausgelegt, das auch eine leichte Unsymmetrie nicht gleich in einer Katastrophe ausartet. Meist haben beide Endroehren einen gemeinsamen Katodenwiderstand, an dem sich Unsymmetrien im Arbeitspunkt ausgleichen.
Die Endstufe eines 5010 wird uebrigens unterhalb ihrer Moeglichkeiten betrieben. Normalerweise koennen 2 EL12 25W liefern, im 5010 sorgen Betriebsspannung und Einstellung dafuer, dass es "nur " etwa 15W sind.
1952 war man mit der EL84 noch nicht soweit, die liefert im Gegentakt 17W, wenn man will.
Die ueblichen Tischradioendstufen damit wurden aber eher auf 10-12W eingestellt.
(Und spaeter hat gerade Saba die ELL80 besonders geschont (3,5-5,5W statt 8W))
Die Grundig 4010 und 5010 haben etwas mit den Saba Bodensee und Freiburg W3 gemeinsam und das ist das Nullstellenbandfiler in der AM-ZF.
Diese Filter haben in 9kHz Abstand von der Mittenfrequenz eine Nullstelle (Nachbartraeger), was die Trennschaerfe entscheidend verbessert.
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Peter