Angepinnt Digitalanzeige, RDS etc. beim 9241 und 9260

      Hallo Mia,

      der entscheidende vielstellige Bestellnummernaufkleber ("Teilenummer") auf der Steckerleiste (Bestückungsseite) zeigt die "richtige" Teilenummer. Auch visuell ist es der richtige.

      Der "11" Aufkleber auf der Lötseite ist dafür nicht aussagefähig. Da dürfte auch irgendeine andere Nummer statt 11 stehen. Der 11er Aufkleber ist eine andere Saba-interne Kontrollnummer.

      Gruß
      Reinhard
      Moin Mia,

      hier ist unter keiner einzigen Schraube eine Unterlegscheibe o.ä. zu sehen - diese Info hab ich bisher noch nicht bekommen...

      Und den Decoder hat Reinhard schon via Pic identifiziert.

      Übrigens sind alle anderen Steckplatinen und Bauteile mit "080" gekennzeichnet - die Decoderplatine wird somit wirklich nicht mehr die Originale sein...


      Hallo Reinhard,

      mit einer frischen Batterie im Multimeter messe ich nun an D4 sowie an F4 14,52 V bei aufgestecktem Decoder und FM.

      Messungen an 9 !!! frischen Batterien der Spannungsklassen 1,5 V, 3 V und 9 V ergaben keine auffälligen Ausreißer...zwei originalverpackte, jedoch schon lange hier liegende 9 V -Blöcke von "Billigherstellern" ergaben Restspannungen von nur noch rund 2 V....

      Ich denke also, das Messgerät arbeitet wieder korrekt. Eine andere Möglichkeit, das zu überprüfen, sehe ich jedoch grad' nicht.

      WBC schrieb:

      Ergebnisse bei
      PIN 7 Decoderleiste bei FM und MONO: 1,27 V
      PIN 7 Decoderleiste bei AM (mono unwichtig): 0,77 V
      - beides bei eingebautem Decoder.


      Jetzt bei FM und MONO: 1,12 V
      bei AM: 0,66 V

      Auch beim Durchleuchten der Platine mittels starkem LED-Strahler habe ich keine Risse ode sonstige ungewöhnliche Auffälligkeiten festgestellt. Die Decoderplatine sowie deren Lötbeinchen berührt nirgendwo anliegende Bauteile - ich habe Fotos gemacht.
      Das einzige, was mir auffällt, ist der Kollege auf den ersten zwei Bildern. Kann natürlich sein, dass solche Bauteile vor 45 Jahren so aussahen...
      Bild 3 zeigt den Abstand der Decoderplatine zur angrenzenden...
      Bild 4 zeigt eine Verfärbung an der gelben Isolierung des Kabels - wovon die herrührt ist unklar, da alle angrenzenden BT m.M.n. unauffällig erscheinen und genug Abstand haben...

      LG Carsten
      Bilder
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      Dieser Beitrag wurde bereits 8 mal editiert, zuletzt von „WBC“ ()

      hifi-wiki.de/index.php/SABA_9241

      hier die Antwort, dass das Gerät um 79 / 80 gebaut wurde.( Das war was ich vermitteln wollte, mit den Aufkleber.)
      Ich kann mir kaum vorstellen, dass Saba das Gerät noch im Jahre 1981 verkauft hat.

      Zum isolieren der Schrauben: jeder der einen Saba 92xx hat ist sicher schon aufgefallen, da sind doch isolier Scheibchen . Und an manchen Stellen sind die sogar vorgeschrieben.
      Sonst gibts Kriechstrecken bis hin zum Kurzschluss !!

      Und zum Aufkleber der Module mit den 3 Nummern, und wusste schon,... da hat jemand kräftig an den Gerät schon seine Zähne zerknirscht.
      Und die isolier Scheibchen nicht mehr mitgeschraubt.
      Zu den Bildern sag ich mal gor nix. :D

      Das hier fürt zu nix. Da muss Einer her der das machen kann.
      Rest denke ich mir lieber. ^^
      Grüße <3 Mia <3
      Hallo Carsten,

      an den Folienkondensatoren ist nichts auffällig, die braune Verfärbung an der Drahtbrücke harmlos. Mir ist bisher nichts mehr eingefallen.
      Dein Multimeter misst jetzt wieder augenscheinlich einigermassen richtig, jedenfalls brauchbar.

      Da Du die Schraube in die Öse ja gar nicht mehr einschrauben kannst, denn sie ist ja gerissen, brauchst Du ja auch keine Isolierscheibe. Die Schraube hast Du doch auch nicht eingeschraubt? Sie würde sonst herauspurzeln und schwer abzuschätzenden Schaden machen.
      Bei der Netzteilverschraubung sind Isolierscheiben nicht unbedingt erforderlich, wenn die Originalschrauben verwendet werden. Die Schraublöcher sind so plaziert, dass die Schraubenköpfe keinen Schluss produzieren, d.h. niemals Kontakt mit zwei Leitern haben.

      Da wir an dieser Stelle (Dekoder) mit dem 5V-Problem feststecken, ohne es beheben zu können, da wir die Ursache nicht finden und da der Stereodekoder ja ganz offensichtlich ordentlich arbeitet (Du empfängst Sender in Stereo und die Stereo-LED leuchtet), schlage ich vor, dass wir es erstmal ruhen lassen. Jedenfalls so lange bis jemand eine frische Idee hat oder eine neue Spur auftaucht. Eine Einschränkung der Funktionen des Geräts ist dadurch ja nicht gegeben.


      Wenden wir uns dem Zähleranzeigefehler wieder zu.

      Es fehlen jetzt bei den vier rechten Digits jeweils die untersten Quersegmente. Beim ganz linken Digit wird nur "I", "+" und "-" angezeigt, dieses Segment gar nicht benutzt, dort kann es ausser acht bleiben.
      Das fehlende Segment hat den Kennbuchstaben "d" im Schaltplan.



      Ich hatte einen häufig vorkommenden Segmenttreiber-Defekt vermutet, daher der Ersatz des Treiberbausteins AO808. Aber, auch danach war das Segment "d" überraschenderweise immer noch nicht vorhanden. Die nächsten Schritte müssen also zunächst aufspüren..

      - ob es ein Kontakt-/Lötstellenproblem am AO808 gibt
      - die Leitung für das Segment "d" vom AO808 zum Display evtl. unterbrochen ist.

      Dafür musst Du leider wieder ins Innere der Zählerbox. Damit Dir jetzt nicht wieder die Adern abreissen, musst Du zunächst die Zugentlastung für das Kabel zum Display "aktivieren", d.h. Du musst die beiden mit Pfeil markierten Klemmen um das graue abgeschirmte Kabel fest zusammenkneifen, damit das Kabel fest sitzt.




      Die massgebliche Leitung für das Segment "d" zum Display habe ich markiert. Dazu gehören PINs 15 und 16, die Drossel L3132 und die graue Ader "10" des vieladrigen abgeschirmten Kabels zum Display.





      Der erste Punkt dort ist die nochmalige Überarbeitung der Lötstellen am AO808. Michael hatte das vorher schon geraten. Auf den Fotos sieht es so aus, als hättest Du beim Verlöten zwar das Lot verflüssigt, dabei aber mit der Lötkolbenspitze nicht immer ausreichend Kontakt am Lötpin gehabt. Wenn der Lötpin aber kalt bleibt, nimmt er das Lot nicht richtig an, das Lot "kriecht" nicht am Lötpin hoch, benetzt ihn unzureichend und es gibt die berüchtigte "kalte Lötstelle". Einige Lötstellen sehen danach aus, insbesondere auch die, die für Segment "d" zuständig ist.

      Die zum Platinenrand zugeneigte erste Lötstelle ist PIN 1 des AO808, danach folgt Nr. 2, die aber unbenutzt ist (keine Einlötung, liegt an -12V) und dann Nr. 3 bis 18. Die entscheidenden Lötstellen für das segment "d" sind die Lötstellen PIN 16 (vom grossen IC AY-5-8100 kommend) und der Ausgang des Segmenttreibers für Segment "d", das ist PIN 15. Diese beiden und die weitere mit Pfeil markierte Lötstelle zur Drossel sollten nachgelötet werden.



      Es kann sein, dass eine dieser beiden Lötstellen "kalt" ist. Es ist schon viel Lot auf den Lötstellen, deshalb kein neues zusätzliches Lot nehmen oder die Lötstelle ganz entlöten und frisch mit neuem Lot neu verlöten. Lötkolben erst immer gut heiss werden lassen, dann mit der Lötkolbenspitze direkt den zu verlötenden PIN und das Lot auf der Lötstelle gleichzeitig kontaktieren. Der Kontakt der Lötkolbenspitze am PIN ist wichtig. Das Lot soll augenblicklich schmelzen und sich dabei an den PIN gleichmässig anschmiegen/hochziehen.


      Hier Darstellungen einer "kalten Lötstelle", wie es nicht aussehen soll (mehrere der Lötstellen am AO808 sehen auf dem Foto danach aus, z.B. PINs 15 und 16):

      saba-forum.dl2jas.com/bildupload/IMG_0746.JPG





      Und hier Darstellung einer guten Lötstelle, wie sie sein sollte (die Lötstelle an PIN 4 am AO808 sieht auf dem Foto z.B. besser aus):

      saba-forum.dl2jas.com/bildupload/IMG_0734.JPG




      Wenn die Lötstellen in der Zählerbox nicht einwandfrei ausgeführt sind, besteht grosse Gefahr, dass die Kontakte auf lange Sicht wieder defekt werden, weil die Zählerbox ständigen grossen Temperaturzyklen unterworfen ist.
      Nach dem Nachlöten mit der Lupe nochmals kontrollieren, auch darauf, dass nicht versehentlich ungewollte Brücken zwischen zwei benachbarten Lötstellen entstanden sind.

      Wenn die Lötstellen danach einwandfrei aussehen, geht es wieder ans Messen.


      Die nachfolgende Abbildung zeigt den Leiterverlauf für das Segment "d" innerhalb der Zählerbox von PIN 15 des AO808 bis zur Einlötstelle der grauen Ader des geschirmten Kabels zum Display:
      Zwischen dem PIN 15 des AO808 und der Einlötung des grauen Kabels liegt eine kleine Spule (Drossel), die aber keinen nennenswerten ohmschen Widerstand hat. Der Draht dieser Spule ist sehr dünn, könnte leicht abreissen.



      Du musst mit dem Ohmmeter Durchgang (nahe Null Ohm) zwischen PIN 15 des AO808 und der markierten Einlötstelle der grauen Ader messen können. Wenn Du hier eine Unterbrechung hast, wird das Segment nicht angesprochen. WIDERSTANDSMESSUNGEN IMMER BEI STROMLOSEM GERÄT DURCHFÜHREN!

      Dies bis hier erstmal prüfen. Danach geht es weiter, wenn Du das "durch" hast. Zählerbox aber danach erstmal noch nicht wieder einbauen. Es kommen erst noch weitere Durchgangs-Messungen zwischen Ausgang Zählerbox und dem "zuständigen" Kontakt am Display. Das dann anschliessend.


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 16 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      WBC schrieb:



      1. ... hier ist unter keiner einzigen Schraube eine Unterlegscheibe o.ä. zu sehen - diese Info hab ich bisher noch nicht bekommen...

      2. ... Und den Decoder hat Reinhard schon via Pic identifiziert.

      3. ... Übrigens sind alle anderen Steckplatinen und Bauteile mit "080" gekennzeichnet - die Decoderplatine wird somit wirklich nicht mehr die Originale sein...

      4. ... mit einer frischen Batterie im Multimeter messe ich nun an D4 sowie an F4 14,52 V bei aufgestecktem Decoder und FM. ...


      Hallo Carsten,

      meine Anmerkungen zu den einzelnen Punkten

      ad 1) Zur Info: ich kenne diese Isolierscheiben auch nicht und habe bisher 2 verschiedene 9241 Receiver offen gehabt. Eine weitere Vertiefung ist hier nicht notwendig, da es Dir kaum weiterhilft.

      ad 2) Deine Fotos zeigen eindeutig um welchen Decoder es sich handelt, auch die Bestellnummer ist gut lesbar. Dennoch habe ich eine Frage, die in dem Zusammenhang wichtig sein könnte. Geht Dein Receiver bis 104 oder 108 MHz (Skalenbereich auf der Gerätefront)? Falls ich es überlesen habe, bitte ich um Nachsicht.

      ad 3) gut möglich, daß der Decoder schon mal getauscht wurde, wann läßt sich aber nicht ableiten, die Fertigungszeiträume liegen relative nahe zusammen, kann schon ein Rückläufer im Werk, vom Händler oder aber auch eine Reparatur viel später mit einem Gebrauchtteil aus einem anderen Gerät sein. Hier kann man ebenfalls viel spekulieren und bringt uns ebenfalls nicht weiter.

      ad 4) Der gemessene Wert gefällt mir nun gut, ich hatte bei meinem Gerät ca. 14,6 V gemessen. Vielleicht könntest Du nun auch nochmals F4 mit gestecktem Decoder bei Quellenwahl AUX, PHONO oder AM, messen. Kommen da immer noch 5 V? Um ev. unbeabsichtigte Kontakte mit benachbarten Bauteilen auszuschließen, könntest Du den Receiver seitlich aufstellen (Trafo unten) und den Decoder von hinten auf die Platine aufstecken und nochmals messen. Die Kontaktstifte stehen auch auf der Lötseite sehr weit von der Platine heraus. Saba hat sich dieses geniale Konzept für den Service ausgedacht, um so leichter Messungen an Modulen durchführen zu können.
      Du mußt dabei nur aufpassen, daß Du das Gerät nicht durch eine unachtsame Bewegung umwirfst oder an die Netzspannung greifst!

      Ansonsten mache bitte nach Reinhards Plan weiter, er kennt sich nicht nur aus, sondern hat auch die Fähigkeit seine Anleitungen verständlich zu formulieren. Es tut mir leid, daß meine Beiträge vorher tlw. unverständlich oder zumindest unklar waren. Reinhard danke für die Hinweise! Nachträglich möchte ich die Beiträge jedoch nicht mehr ändern, da man sonst der Diskussion nicht mehr folgen kann.

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Hallo Carsten,

      das ist interessant, in meinem Reparaturratgeber, ist der Hinweis, daß neuere 9241 (108 MHz) die Decoderversion mit den 6 Spulen haben.

      Die Verwendung eines 6 Spulen-Decoders anstelle des 4 Spulen-Decoders ist wohl möglich, wenn man Pin 12 und 13 auftrennt. Die Verwendung eines 4 Spulen-Decoders anstelle des 6 Spulen-Decoders ist wohl möglich, wenn man Pin 12 und 13 auftrennt. Umgekehrt habe ich keine Info.
      Möglicherweise ist da der Hund begraben. Fällt dazu jemandem etwas ein?

      Gruß
      Wolfgang

      Edit: Danke Reinhard für die ausführliche Erklärung! Es war mein Fehler: Ich habe die Aussage genau verkehrt herum aus dem Ratgeber abgeschrieben. Das kann natürlich so nicht stehen bleiben.
      geht nicht - gibt's nicht!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „wolfgang.h“ ()

      Hallo Wolfgang, Carsten,

      mein 9241ist auch ein 108 MHz-Gerät und hat noch den originalen den Stereodecoder mit 2 Filtern/Kanal. Der Zeitpunkt, ab dem die 3-Filter-Version verbaut wurde, ist deshalb nicht identisch mit der Einführung der 108 MHz Version, sondern kam erst danach. Die Information im Reparaturratgeber ist so nicht richtig, wenn das dort so steht.

      Mal angenommen, der 9241 von Carsten wäre die Version, die für den neueren Decoder mit 3 Filtern/Kanal gedacht war und ursprünglich auch damit bestückt war- was bedeutet das für die HF-Hauptplatine, d.h. was ist dort bei der Anschlussleiste anders? Das war ja Deine Frage, Wolfgang. Und auch die Lösung, auf die Du hinführst, danke! DAS ist es.

      Dazu schaut man sich am besten die Schaltung beim 9260 an, der genau den gleichen Stereodecoder mit 3 Filtern/Kanal verbaut hat. Er hat offenbar die dann auch beim späten 9241 mit diesem Decoder zutreffende Beschaltung:




      Bei dieser Version mit 3 Filtern/Kanal sind Anschluss PIN 12 und PIN 13 nicht auf dem Decodermodul verbunden, anders als bei der älteren 2-Filterversion, sondern aufgetrennt. Also ZWEI Versorgungsspannungen am Decodermodul, die 15V Spannung (von Messpunkt F4) und die 45V Spannung, die aber auf der HF-Hauptplatte über den Vorwiderstand R2056 reduziert wird, so dass bei eingestecktem 3-Filter/Kanal-Decoder an D4 eine Spannung von ca. 30V anliegt. Das ist aber ganz anders, wenn der ältere 2-Filter-Decoder stattdessen in diese Board-Version eingesteckt wird.

      Im Detail:
      • PIN 12 der Decoderstiftleiste ist mit der +15V FM-Versorgung vom Netzteil, also Messpunkt F4, verbunden. Bei der 3-Filter/Kanal-Version ist diese Spannungsversorgung ausschliesslich für den IC TCA-4500A und der Pufferverstärker wird von der separaten 45V Spannungsquelle im Netzteil über R2056 als Vorwiderstand versorgt.
      • Nur bei der Geräteversion für den 3-Filter/Kanal-Decoder ist PIN 13 der Decoderstiftleiste auf der HF-Hauptplatte mit dem zusätzlichen Widerstand R2056 (820 Ohm) in Serie an den +45V Anschluss (Spannung "+9") des Netzteils verbunden. Über R2056 fallen beim eingesetzten 3-Filter-Decoder ca. 15V ab, so dass an PIN 13 des Decoders letztlich 30V resultiert. Die oben erwähnten "+30V" am PIN 13 in einem der Service-Manuals für den 3-Filter-Decoder ist also kein Fehler, sondern richtig. Fehlerhaft ist lediglich, dass zwischen PIN 13 und der Spannungsquelle "+9"(+45V) der Serienwiderstand R2056 (820 Ohm) im Plan vergessen wurde.
      • Wird in die Geräteversion, die für den 3-Filter/Kanal-Stereodecoder vorgesehen ist, der ältere 2-Filter/Kanal Decoder eingesetzt, wird durch die dadurch erzeugte Verbindung von PIN 12 und PIN 13 der Decoderstiftleiste die Spannung an diesen beiden Pins immer noch auf 15V gehalten, aber durch den erhöhten Spannungsabfall von nun 30V über R2056 hat er eine höhere Verlustleistung zu verkraften und bei Umschalten von FM auf eine andere Programmquelle, kann das FM-Teil dann nicht mehr vollständig abgeschaltet werden, da über R2056 immer eine Teil-Spannung vom 45V Ausgang des Netzteils anliegt. Ein Ausfall (hochohmig) von R2056 hätte in diesem Fall allerdings keinen nachteilige Auswirkung, im Gegenteil.

      Das bedeutet:

      Steckt man den 2-Filter-Decoder in eine HF-Hauptplatine, die für den 3-Filter-Decoder vorgesehen ist - diesen Fall haben wir offenbar bei Carstens Gerät - dann verbindet die 2-Filter-Decoderplatte aufgrund der auf ihr über eine Leiterbahnverzweigung verbundenen PINs 12 und 13 die 45V Spannung vom Netzteil (Spannung "+9") über einen 820 Ohm Widerstand mit der FM-Spannung +15V von Messpunkt "F4".

      Wenn nun auf "AM" geschaltet wird (der Fall, bei dem bei Carstens Gerät die Spannung an Messpunkt F4 nicht auf 0V Soll zurückgeht, sondern auf 5V verharrt), schaltet 15V (PIN 5 am Netzteil = Messpunkt F4) ab. Aber die Spannung +45V liegt ja weiterhin an R2056 und der wiederum ist mit PIN13 und damit auch über die Verbindung von PIN 12 und PIN 13 auf Carstens Decoderplatine mit PIN 12, also F4, verbunden.

      DAS IST DIE AUFLÖSUNG des "5V-Problems"
      Der Decoderbaustein mit 2 Filtern/Kanal wurde nachträglich bei Carstens statt des original verbauten Decoders mit 3 Filtern/Kanal eingesetzt, aber die Beschaltung wurde dafür nicht angepasst.
      Dadurch gelangt ein Teil der Spannung aus der +45V Versorgung des Netzteils über den Stereodecoder auf Messpunkt F4.

      Carsten, die Lösung /Behebung dieses Mankos ist ganz einfach....
      • Du suchst den (etwas grösseren) auf verlängerten Beinchen eingelöteten Widerstand R2056 auf der HF-Hauptplatte und entfernst ihn ersatzlos. Er verbrät durch Deinen "für dies Board falschen" Stereodecoder (Best-Nr. 75011 053 00) für Dein Board ganz unnütz etwa 1W Leistung (30V Spannungsabfall zwischen 15V und 45V Quellen über 820 Ohm) und könnte dadurch inzwischen ggf. schon etwas dunkler verfärbt oder auch vielleicht hochohmiger als 820 Ohm geworden sein. Dieser Widerstand ist nur für den Stereodekoder mit 3 Filtern/Kanal (Best-Nr. 77013 053 00) erforderlich, um dafür +30V an PIN 13 bereitzustellen, die der 75011 053 00 nicht braucht und damit sogar ungünstige Auswirkungen hat.

      Ich habe hier die Lage des Widerstands R2056 eingezeichnet (nur auf den Boards, die für den 3-Filter-Decoder vorgesehen sind; auf Boards, die für den 2-Filter-Decoder vorgesehen sind, ist dieser Widerstand nicht bestückt/ nicht vorgesehen):




      ODER: Alternative Lösung (unten)



      Dann liegen keine +45V mehr am Decodermodul mehr an und Dein 2-Filter-Typ Decoder wird dann - wie für ihn vorgesehen - nur von +15V (auf der FM-Leitung) versorgt, die bei "AM" abgeschaltet wird. So, wie es für den Saba 9241 mit Deinem Stereodecoder richtig ist, damit bei Betrieb auf AM, Band, Phono oder Aux das FM-Teil ganz abgeschaltet ist.
      • Danach musst Du aber sofort die +45V am Netzteilpoti (Messpunkt F2 oder H6) ebenfalls neu einjustieren, das hast Du ja schon mal gemacht. Die 45V-Einstellung stimmt sonst vermutlich nach dieser kleinen Änderung nicht mehr, da sich die Last durch Entfernen von R2056 geändert (verringert) hat und die Spannung sonst zu hoch (über 45V) ist. Das wäre nicht gut für den IC TCA530, der inzwischen selten und teuer geworden ist.

      Kontrolle:

      Schalten auf "FM": An F4 sollen liegen: +15V, ebenso an D4 (PIN 13 der Decoderleiste) und D5 (PIN 12 der Decoderleiste).
      Schalten auf "AM" (oder Band, Phono, Aux): An F4 sollen liegen: 0V (max 0,5V)


      Das 5V-Problem sollte damit gelöst sein.



      Alternative Lösung:

      Man kann einwenden, dass ein später nachgerüsteter Stereodekoder mit 3-Filtern (also die Wiederherstellung des Originalzustands) bei entferntem Widerstand R2056 nicht mehr funktionieren würde. Das ist richtig, dafür müsste man dann diesen Widerstand R2056 (820 Ohm/ 2Watt) auf etwas längerem Bein wieder einbauen. Das würde allerdings Kenntnisse über den hier ausgebreiteten Zusammenhang voraussetzen, da man sonst nicht einfach darauf kommt.

      Die Alternative, wenn man den R2056 nicht entfernen möchte, ist die, die Verbindung zwischen PINs 12 und 13 auf dem 2-Filter/Kanal Stereodekoder (75011 053 00) einfach längs der roten Linie zu unterbrechen (durchzukratzen, so dass keine elektrische Verbindung zwischen den beiden Lötstellen mehr besteht).



      Dann bleibt der Receiver unverändert auch mit dem original für diese Schaltung vorgesehenen Saba Decoder Nr. 77013 053 00 (3-Filter/Kanal) ohne weitere Massnahmen verwendbar.

      Wer die Wahl hat, hat die Qual.



      Wolfgang,

      Du schriebst:
      "Die Verwendung eines 6 Spulen-Decoders anstelle des 4 Spulen-Decoders ist wohl möglich, wenn man Pin 12 und 13 auftrennt."

      Das kann nach der Schaltung so nicht richtig sein. Aber anders herum stimmt es.

      Die Board-Version für den 2-Filter/Kanal-Decoder (= 4 Spulen-Decoder) führt die +15V FM Spannung an den PINs 12 und 13 zu. Setzt man den 3-Filter/Kanal decoder (6 Spulen-Decoder) dort ein, werden sowohl der Decoder-IC, wie auch die Verstärkerstufe mit +15V versorgt. Das wird so ohne Änderung funktionieren, auch wenn +15V für die Verstärkerstufe im 6-Spulendecoder etwas wenig sind, da diese ja für +30V ausgelegt ist.

      Wenn man aber auf der HF-Hauptplatine die Verbindung von Pins 12 und 13 auftrennt, wird nur noch PIN 12 (Decoder-IC) versorgt, dann fehlt doch an PIN 13 die Versorgung der Verstärkerstufe (oder umgekehrt, je nachdem wo aufgetrennt wird). Auf dem Decoder-Modul ist ja zwischen PINs 12 und 13 beim 6-Spulen-Decoder nichts aufzutrennen, die sind ja dort getrennt.

      Was Du schreibst trifft aber zu, wenn man einen 4-Spulen-Decoder in ein Board für 6-Spulendecoder einsetzt. Das ist genau der Fall wie bei Carsten, dort von mir die "Alternative Lösung". Die Erinnerung hat Dir hier einen kleinen Streich gespielt. Ist ja auch leicht zu verwechseln.

      Anders gesagt:
      • Der 3-Filter/Kanal (6-Spulen-Decoder) ist universell in allen 42xx Receivern ohne Änderung verwendbar.
      • Der 2-Filter/Kanal (4-Spulen-Decoder) ist als Ersatz für 3-Filter/Kanal (6-Spulen-Decoder) nur verwendbar, wenn auf dem Decodermodul die Verbindung zwischen PINs 12 und 13 unterbrochen wird (oder: wenn R2056 auf der HF-Hauptplatine entfernt oder wenigstens einseitig ausgelötet wird).

      Mia,

      Dein Hinweis, dass es sich aufgrund der abweichenden Aufkleber-Nummer um einen nicht für diese Geräte-Version des 9241 vorgesehenen Stereodecoder handeln könnte (ich hatte diesen Nummernaufkleber ja ignoriert), hat sich offenbar als zutreffend herausgestellt. Danke! Du hast es als Erste "gerochen", dass da evtl. was nicht richtig zusammenpasst.


      Gruß
      Reinhard





      Dieser Beitrag wurde bereits 34 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard, hallo Wolfgang,

      das Geschriebene ist nachvollziehbar und logisch. Ich habe beim durchlesen lachen müssen und mich gleichzeitig an den Kopf gefasst - denn, zu anfangs, als Du, Reinhard das erstemal von den verschiedenen Decoderversionen schriebst und ich auf die Nummern schaute und es mir dämmerte, dass dieses Bauteil offensichtlich nicht mehr dem "Original" entsprechen könnte, fragte ich mich einen kurzen Moment, wie es wohl um dessen Kompatibilität stehen würde... :) , habe diesen Gedanken dann aber nicht wirklich weiterverfolgt.

      Ich habe den Widerstand R2056 gefunden - er scheint definitiv viel Hitze zu produzieren, man sieht es der Platine rund um die Beinchen des Widerstandes an...

      Aber ich denke, ich werde die Alternativlösung vorziehen, um das Gerät im "Ursprungszustand" zu belassen. Ich werde gleich mit einer Reißnadel die Leiterbahn kappen und dann bin ich gespannt auf das Ergebnis. Ausserdem wäre dieser Schritt sehr einfach mit einem Tröpfchen Lot wieder zu korrigieren und ist somit mein Favourit.

      LG Carsten

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „WBC“ ()

      oldiefan schrieb:

      Schalten auf "FM": An F4 sollen liegen: +15V, ebenso an D4 (PIN 13 der Decoderleiste) und D5 (PIN 12 der Decoderleiste).
      Schalten auf "AM" (oder Band, Phono, Aux): An F4 sollen liegen: 0V (max 0,5V)


      Ergebnis bei mir nach dem Trennen der Leiterbahn und aufgestecktem Decoder:

      An F4 bei FM 14,40 V, an D4/Pin13 44,7 V !!!, an D5/Pin12 14,70 V
      An F4 bei AM 0,24 V...

      Und nun...?
      Bilder
      • 20200130_094201.jpg

        532,52 kB, 864×1.152, 13 mal angesehen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „WBC“ ()

      Hallo Carsten,

      PIN12 = 15V ist richtig und PIN 13 = 45V ist auch richtig bei Deinem Board, das für den 3-Filter-Decoder ausgelegt ist. Was ich zu D4 geschrieben hatte, war falsch - mein Fehler. D4=PIN13=45V ist richtig.

      Beim Board für die 2-Filter-Version-Decoder ist der Messpunkt "D5" ein ganz anderer als "D5" beim Board für die 3-Filter-Version.
      Messpunkt D4 liegt aber bei beiden Boardversionen an PIN 12.
      Beim Board für die 2-Filter-Version sind die PINs der Steckleiste zusammengelötet. Beim Board für die 3-Filter-Version nicht.

      3-Filter-Stereodecoder HF-Board





      2-Filter-Stereodecoder HF-Board





      Carsten, ja fertig, das ist nun super, wie es sein soll!

      Der 5V-Fehler ist nun beseitigt und der Stereodekoder wird jetzt so versorgt, wie vorgesehen.


      Dann kann es ja nun an der Zählerbox weitergehen.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Ah ja, diese Problematik hatte ich auch mal (und auch schon wieder vergessen), dann aber hier bei den Revisionen der Module beschrieben. Tatsaechlich hatte ich auch einen 9241 mit 108 MHz, bei dem (bei einer Rep.) der falsche Dekoder eingebaut worden war, und dann Probleme bereitete.

      Ich habe das mit der Auftrennung provisorisch auch getan, mir aber lieber einen der spaeteren Dekoder besorgt, weil die m.E. noch etwas besser arbeiten. Das waere also zu pruefen, ob es nicht noch einen von der (selteneren) 6-Filter-Version gibt.

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Noch etwas zu den U-Schreiben: Man kann bei den Schrauben sehen, welche eine Bruecke herstellen koennen, dann muss man eine verwenden. Ich habe dafuer kleine PE-Scheiben fuer M 4 bereitliegen, weil die originalen Isolierscheiben oft fehlen.
      Hallo Michael,

      das Problem beim Austausch des Stereodecoders ist der fällige Decoderabgleich. Für den braucht man einen Stereo-Coder-Messsender (der selbst eine Kanaltrennung von >50dB haben soll), um die Kanaltrennung optimal einzustellen, so was hat nicht jeder. Das ist nicht Plug-out/Plug-in. Einfach reinstecken bringt erfahrungsgemäss eine Stereo-Kanaltrennung von ca. 30dB. Abgleich mit Stereocoder-Messsender erreicht 40-45dB, dh. Faktor 4 besser.

      Die Einstellung mit dem Messgerät dauert zwar nur 2 Minuten, wenn man es aber nicht macht, kann jeder Wechsel auch eine Verschlechterung bewirken, selbst wenn der 3-Filter-Decoder an sich technisch etwas besser ist. Aber nur, wenn er auch auf Kanaltrennung auf das Gerät, in dem er eingebaut ist, neu abgeglichen wurde. Auf Gerät "A" abgeglichen und in Gerät "B" reingesteckt, das funktioniert zwar, der Abgleich ist dann aber für die Tonne.

      Das gilt natürlich auch für den hier nachträglich eingebauten 2-Filter-Decoder, auch er ist mit hoher wahrscheinlichkeit einfach nur reingesteckt worden und ob er gut trennt oder weniger gut ist damit dem Zufall überlassen.

      Gruß
      Reinhard

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