Angepinnt Digitalanzeige, RDS etc. beim 9241 und 9260

      Kurze Frage zwischendurch - muss ich auf irgendwelche Restladungen der großen Verstärkerelkos achten, die mich erschrecken könnten...? (nach dem Aussschalten des Gerätes)

      Habe schonmal an Strom mit anschliessender Herztaktumpolung gehangen - das muss nicht nochmal sein...

      Noch eine Frage - die Messpunkte auf der Geräteunterseite gegen Masse messen...?

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      Hallo Reinhard,

      ich bin nun mit dem Messen durch.

      Alle Messungen nun in der von Dir gewählten Reihenfolge:

      Auf der Geräteunterseite an den Messpunkten:
      K4 soll +12V (DC) ist 10,77 V
      H5 soll +5V (DC) ist 11,90 V
      F4 soll +15V (DC), wenn auf FM geschaltet ist - ist 14,94 V
      F3 soll +15V (DC), wenn auf AM geschaltet ist - ist 15,05 V
      F2 soll +45V (DC) ist 49,01 V
      F1 soll +15V (DC) ist 15,29 V

      Spannungen an der Netzteilkarte:
      gelb bei FM 19,40 V DC
      rot bei FM 11,27 V DC
      gelb bei AM 19,80 V DC
      rot bei AM 11,43 V DC
      gelb bei phono 19,78 V DC
      rot bei phono 11,50 V DC

      Die Sicherung - bei mir mit Si 621 1,6 A - T beschriftet (da dort keine andere zu sehen ist, denke ich mal, hast Du Dich verlesen) - auf der Netzteilkarte hat Durchgang, ist also nicht defekt.

      Ich hoffe, das hilft Dir weiter...

      LG Carsten

      PS: was mich wundert, ist, dass die/alle Spannungswerte bei längerem Messen tendenziell langsam aber stetig steigen...
      Hallo Carsten,

      Reinhard wird sich sicher noch melden, vorerst ein paar Hinweise von mir, da ich zufällig gerade hier bin.

      Die Spannungen geben schon mal ein klares Bild:

      H5 soll +5V +12V(DC) ist 11,90 V – ist korrekt!

      Die Sicherung Si 631 ist links neben der Si 621 beide haben 1,6A. Diese ist bei Dir aber ebenfalls i.O. sonst hättest du bei gelb nichts gemessen.
      Was nicht paßt, ist daß auf rot und gelb Spannung anliegt, wenn Du auf Phono umschaltest. Entweder hängt das Relais 618 (mechanisch) oder die Ansteuerung. Messung der Spannung der Basis von Transistor T618. Einfacher geht es am Widerstand R618. (Hier muß die Spannung bei Umschaltung auf Phono abfallen)

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „wolfgang.h“ ()

      Hallo Carsten,

      Bei längerer Betriebsdauer können die Spannungswerte ein wenig steigen (um bis höchstens 5%).

      ich meinte, wie geschrieben, Sicherung Si631. Sie sitzt links unterhalb von Si 621.
      Aber das hat sich sowieso schon beantwortet, da Du die 11V am roten Kabel zur Zählerbox gemessen hast. Wäre die Sicherung defekt, würde diese Spannung fehlen. Si631 ist also auch in Ordnung.

      Ergebnis bis hier:
      1. Die Spannungsmessung hat bestätigt, dass das FM-Relais nicht schaltet, sondern dauerhaft geschlossen ist (z.B. Kontakte "verklebt"). Du hast auch bei Phono und Band dort +11/-19V, das darf nicht sein.
      2. Die Spannung an H5 ist mit 12V korrekt (5V war von mir ein Übertragungsfehler).
      3. Spannung F2 ist etwas zu hoch, aber die kann man auf den Sollwert von 45V mit dem Potentiometer auf der Netzteilkarte einstellen. Das können wir erstmal zurückstellen oder Du stellst sie jetzt schon vorsichtig ein (nur gaaanz langsam am Potentiometer drehen, mit leitendem Schaft des Schraubendrehers sonst kein anderes Teil oder Chassis dabei berühren).

      Sonst sind die gemessenen Spannungen unauffällig.


      Um festzustellen, ob der Relaisfehler an einem defekten Relais liegt oder einer defekten Relaissteuerung, prüfe bitte nochmals, dass die Spannung am Messpunkt ...

      F4 Null ist, wenn auf AM, Band oder Phono geschaltet ist
      F3 Null ist, wenn auf FM, Band oder Phono geschaltet ist

      Wenn Du das bestätigen kannst, ist das Relais selbst defekt und die Ansteuerung in Ordnung.
      Das Originalrelais gibt es nicht mehr, aber einen gleichwertigen Ersatz auf einer Adapterplatte. Das passende "Netzteilrelais für den 9241 Kannst Du von Tommy beziehen: kettronik.de/komponenten/

      So sieht es aus:
      kettronik.de/data/imagegallery…f07-29db-8592d2b42a08.jpg

      Wenn es das Relais selbst ist, wäre das einfach. Der Displayfehler ist damit aber noch nicht behoben, dem widmen wir uns nachfolgend.

      Bitte berichte.


      Den Displayfehler gehen wir anschliessend so an:
      Wenn die Funktion des Schaltrelais für die Zählerbox wieder hergestellt ist, sollten wir uns der Spannungsversorgung an der Zählerbox zuwenden. Sie wird von den +11/-20V von der Netzteilkarte gespeist. An der Zählerbox aussen befinden sich Spannungsregler, die diese Spannungen auf geglättete -12V (LM320K) und +5V (LM309K) herunterregeln.

      Da Du beobachtest, dass bei FM beim Schalten auf Kanalanzeige das Display ganz dunkel bleibt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass der Regler LM309k defekt ist ODER der Tantalkondensator C3103 oder Elko C3107 in der Zählerbox einen Schluss hat und deshalb die benötigten +5V fehlen, die die Kanalanzeige haben will. Die Zählerbox wird dann nur noch von der negativen Spannung versorgt, die positive fehlt, was zur Fehlfunktion der Digitalanzeige führt. Das Fehlerbild und die vermutete Fehlerursache ist damit equivalent zur defekten Sicherung Si631 = fehlender Spannung am roten Spannungsversorgungskabel vom Netzteil zur Zählerbox. Deine Netzteilkarte liefert diese Spannung zwar, wenn aber bei Dir der Regler LM309K ausgefallen ist oder der Kondensator C3103 oder C3107 einen Schluss hat - läuft das für die Zählerversorgung auf das Gleiche hinaus --> Die Anzeige produziert bei fehlender +5V Versorgung in der Zählerbox [-1. 8. 8.]

      Soweit die Arbeitshypothese.
      Die wäre zu überprüfen. Schlüssig ist sie u.a. auch aufgrund dieses Erfahrungsberichts, der bestätigt hat, dass bei Fehlen der +5V (verursacht durch defekte Si631und/oder Schluss im Elko C633) aber gleichzeitigem Anliegen der negativen Versorgungsspannung an der Zählerbox es zur beobachteten Anzeige im Display kommt.
      radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=2206&pid=26267
      radio-bastler.de/forum/attachment.php?thumbnail=10006



      Die zunächst zu ersetzenden Kondensatoren in der Zählerbox sind im Revisionsbericht von Achim an den grün markierten Positionen. Achtung ggf. Fehlt der Platinenaufdruck für Polarität/+- Orientierung. Also vorher notieren, wie die Elkos eingebaut sind! Zum Auseinanderbauen der Zählerbox entfernt man zunächst die beidseitigen versilberten Blechdeckel, dann aussen die Schräubchen, die das versilberte Gehäuse zusammenhalten und zieht dann die sechs Schwerter heraus, die beide Platinen im innern miteinander verbinden (die Schwerter lassen sich nur nach einer Seite herausziehen, nicht verlieren!). Dann kann man die Platine vorsichtig aus dem Kunststoffrahmen ausklipsen und kommt, ohne Kabel ablöten zu müssen, an die Lötseiten heran. Beim anschliessenden Zusammenbauen darauf achten, dass man kein Kabel innen oder aussen abgerissen/abgebrochen oder eingeklemmt hat, alle sechs Schwerter wieder gesteckt sind und guten Kontakt machen. Alles muss ohne Kraft/gewalt wieder gut passen/eingeklipst sein.

      saba-forum.dl2jas.com/bildupload/P1040044Z_1.jpg

      Sollte anschliessend der Displayfehler immer noch vorhanden sein, ist der Regler LM309k (aussen an der Zählerbox) zu ersetzen.

      Hier mache ich erst mal Pause, bis das Display im wesentlichen wieder richtig funktioniert - bis auf das fehlende "d"-Segment in allen Ziffern. Dieser Fehler im Segmenttreiber (oder defekte Lötstelle/Unterbrechung) muss anschliessend noch behoben werden. Wie das konkret geht, zeige ich noch ausführlich (ist im Grundsatz schon weiter vorne in diesem Thread behandelt).

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 20 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,

      boah, das wird eine Herausforderung werden, soviel ist schonmal klar...wobei das Handwerkliche weniger das Problem darstellen wird...:-)

      Aber der Reihe nach...

      F4 hat nicht 0 sondern 5,10 V, wenn AM, Band oder Phono geschaltet ist.
      F3 hat 0 , wenn FM, Band oder Phono geschaltet ist.

      Die Sicherung 631 hab ich gefunden, sitzt unter dem langen Stecker, hatte ich nicht gesehen, sorry dafür...

      Und F2 hat jetzt exakt und stabil 45 V...

      LG Carsten

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „WBC“ ()

      Hallo Carsten,

      ...das schaffen wir schon!

      Wenden wir uns jetzt erstmal der falschen Spannung an F4 zu, die Null Volt sein muss, wenn AM, Band oder Phono geschaltet ist. Du misst aber 5,1V an F4. Bist Du sicher, dass es nicht etwa 0,51V waren? Denn 0,5V wären noch in Ordnung.

      Wenn aber 5V anliegen, statt 0V, müssen wir das erst in Ordnung bringen. Die Spannung an F4 wird vom Transistor T611 geschaltet. Wenn auf AM geschaltet, vom Impulsmodul kommend an seiner Basis +15V anliegen, soll er sperren und F4 soll dann ca. 0V (auf jeden Fall kleiner als 0,8V) sein. Wenn dieser Transistor defekt, ist, so dass er nicht mehr voll sperren kann oder wenn an seiner Basis keine +15V anliegen, sondern wenigstens 1-2V weniger, kann das diesen Fehler verursachen. Ebenfalls ist wichtig, dass die Diode D616 in Ordnung ist.

      Wir müssen also herausfinden, ob der Transistor T611 an der Basis die richtige Spannung erhält, wenn auf AM, Band oder Phono geschaltet ist.
      Dafür miss bitte folgendermassen:

      Suche auf der Lötseite (Unterseite) der grossen Platine die Steckleiste des Impuls-Moduls. Sollte leicht zu finden sein, ist ja beschriftet. Du siehst die verlängerten Steckleistenstifte herausragen. Die sind numeriert, an einem Ende fängt es mit "1" an und zählt dann bis zum anderen Ende bis "11" durch. Stift "1" müsste mit einer 1 beschriftet sein. Identifiziere den Stift Nr. 6. An diesem Stift 6 liegt die Basis-Spannung für den Transistor T611. Klemme das Voltmeter an Stift 6 an, Schalte auf AM, Phono oder Band. An Stift 6 muss dann 15V zu messen sein.

      Wenn an Stift 6 des Impulsmoduls 15V messbar ist, wenn auf AM, Phono oder Band geschaltet ist, prüfe bitte noch, dass Du diese +15V auch an Stift Nr. 7 der Netzteilstiftleiste ebenso wiederfindest. Impulsmodul Stift 6 ist mit Netzteilmodul Stift 7 über eine Leiterbahn verbunden. Es dient zur Vergewisserung, dass diese Leiterbahn-Verbindung intakt ist.

      Wenn Du +15V bei auf AM, Phono oder Band geschaltetem Gerät an Stift 6 des Impulsmoduls und Stift 7 des Netzteilmoduls messen kannst, ist Transistor T611 und / oder Diode D616 defekt (mit vorhergehenden Spannungsmessungen hattest Du schon bestätigt, dass der Regler IS604 15V korrekt liefert, er also intakt ist). Dann müssen T611 und D616 ersetzt werden.

      Wenn Du aber an Stift 6 vom Impulsmodul oder Stift 7 des Netzteilmoduls bei auf AM, Band oder Phono geschaltetem Gerät keine 15V messen kannst, müssen wir den Fehler als nächstes im Impulsmodul suchen. Hier mache ich jetzt einen Stopp und warte, was Du findest.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Gumo Reinhard,

      sooo, weiter geht's...

      Erstensmal, jepp, an F4 liegen definitiv 5,1 V an.

      An Stift 6 des Impuls-Moduls liegen bei AM, Phono oder Band 15,22 V an, ebenso an Stift Nr. 7 der Netzteilstiftleiste. Also scheint - wie von Dir angemerkt - Transistor T611 und / oder Diode D616 defekt zu sein.
      Wie gehe ich jetzt vor? Wie bekomme ich die genauen Werte dieser Bauteile für die Bestellung? Können wir jetzt noch andere Bauteile prüfen (um nicht jedes einzelne BT einzeln ordern zu müssen...?) oder muss jetzt erst dieser Defekt repariert sein, damit er nicht noch andere Werte verfälscht...?

      LG Carsten
      Hallo Carsten,

      Beim Einbau der neuen Halbleiter darauf achten, dass sie in derselben Orientierung eingebaut werden, die Du bei den zu ersetzenden vorfindest. Der Transistor hat an einer Seite eine Abflachung, diese und die Beinchen müssen genauso eingelötet werden, wie es vorher war.
      Die Diode hat auf der Kathodenseite einen Ring. Der muss auf dieselbe Seite wie bei der zu ersetzenden Diode.

      Später wirst Du in der Zählerbox noch Kondensatoren ersetzen müssen. Auch die müssen polaritätsrichtig eingelötet werden. Auf der Platine ist dafür an der "+" Seite meist ein kleiner entsprechender Aufdruck oder die "-" Seite ist weiss schraffiert. Wenn an den alten Kondensatoren erkennbar, vorher aufschreiben. Die Elkos im Saba 9241 haben an der "-" Seite alle einen weissen oder schwarzen Streifen am Becher.

      Bei den (blauen) Tantalelko-Perlen ist das rechte Beinchen "+", wenn Du von vorne auf den Beschriftungsaufdruck auf dem Tantalelko schaust und die Beinchen unten sind.

      Bist Du Dir beim Einbau unsicher, besser hier vorher nochmal konkret nachfragen.

      Es empfielt sich bei dieser Gelegenheit, sämtliche Elektrolytkondensatoren auf der Netzteilplatine zu erneuern, da insbesondere die kleinen schon teilweise ausgetrocknet sind, und einige der grossen zum Versagen / Schluss neigen. Das passiert früher oder später, wenn das Netzteil noch nicht überholt wurde - und da Du jetzt schon mal dabei bist....

      Du benötigst hierfür:

      1N 4148 (Diode D616 auf der Netzteilplatine)
      BC 636 (Transistor T611 auf der Netzteilplatine)
      6 Stück RAD FC 10/50 (C604, C606, C607, C608 auf der Netzteilplatine und C3102 sowie C3103 in der Zählerbox)
      2 Stück RAD FC 47/50 (C644 auf der Netzteilplatine und C3107 in der Zählerbox)
      1 Stück RAD FC 3.900/35 (C603 auf der Netzteilplatine)
      2 Stück NHG-A 4,7M 35 (C623 und C633 auf der Netzteilplatine)
      1 Stück FC-A 470U 100 (C643 auf der Netzteilplatine, Achtung, dies ist ein 100V Typ, der auf der Netzteilplatine erforderlich ist)
      1 Stück RAD FC 470/50 (C3112 in der Zählerbox, Achtung, dies ist ein 50V Typ)

      Alle diese Bauteile kannst Du in einer Bestellung z.B. hier bestellen: reichelt.de/
      Die liefern auch an private Besteller in Kleinmengen zu moderaten Versandkosten. Die fettgedruckten Artikelbezeichnungen sind die Bestellnummern, dort einfach genauso ins Suchfeld kopieren.

      Du musst ausserdem das Netzteilrelais auf der Netzteilplatine erneuern, dazu hatte ich Dir bereits oben die Bezugsinformation (Tommy (kettronik)) genannt.

      Du kannst auch überlegen, ob Du stattdessen gleich eine komplette, vollständig überholte Netzteilplatte für den 9241 kaufst. Die wird zufällig gerade auch vom erfahrenen Saba Forumsmitglied Tommy (kettronic) angeboten, ist somit "nach den Regeln der Kunst" zuverlässig überarbeitet und kostenmässig ist es eine wirkliche Alternative: ebay.de/i/293374744936?chn=ps&…39zA-REAQYASABEgKuSvD_BwE

      Dort siehst Du auch, wie die überholte Netzteilplatte hinterher aussehen wird:
      i.ebayimg.com/images/g/MsIAAOSwR8pd0Bk4/s-l1600.jpg

      Den Spannungsregler LM309K (an der Zählerbox) können wir jetzt noch zurückstellen, da noch nicht klar ist, ob er ausgetauscht werden muss und er sowieso separat bestellt werden müsste. Aber aufgrund des Segmentfehlers könnte es später noch nötig sein, dass Du den AO808 ersetzen müsstest. Für Dich wäre das einfacher, als die Einzeltransistor-Reparatur eines einzelnen Segmenttreibers mit zwei Widerständen und einem Transistor. Für Dich stellt sich deshalb die Frage, ob Du auch gleich den AO808 LED-Segmenttreiber besorgst (den gibt es auch bei Tommy (kettronik).

      kettronik.de
      kettronik.de/data/imagegallery…54b-c953-a8cb4639e6d9.jpg


      Ich hoffe, Du kommst mit meinen Informationen soweit klar. Ich habe alle Bauteile berücksichtigt, die nach derzeitigem Stand zu berücksichtigen sind. Weitere Messungen sind derzeit nicht erforderlich und nicht sinnvoll. Erst muss das Netzteil wieder fehlerfrei arbeiten. Dann müssen die genannten Kondensatoren in der Zählerbox erneuert werden (und optional bei der Gelegenheit auch gleich der AO808 LED-Segmenttreiber ersetzt). Erst danach können wir beurteilen, ob der LM309K auch noch ersetzt werden muss und ob damit bereits die Fehler alle behoben sind. Statt eines Defekts des Segmenttreibers beim Segment "d" könnte auch eine Unterbrechung der zugehörigen Segmenttreiberleitung Nr. 10 vorliegen, entweder an einer Lötstelle an der betreffenden Miniaturdrossel in diesem Leitungsstrang oder der Lötstelle am IC oder Kabelbruch am Stecker zum Display. Wahrscheinlicher ist aber (der nicht seltene) Defekt des AO808.

      Funktioniert denn UKW Radio und Wiedergabe auf der Verstärkerseite (Band)?

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 14 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Carsten,

      mach' ich gerne.

      Ich musste noch bei zwei Elkos die Bezeichnungen ändern - die Sortimente verändern sich laufend. Technisch gibt es aber für den Einsatz hier keine relevanten Unterschiede. Es sind ausnahmslos 105°C Typen renommierter Hersteller mit ausreichender Spannungsfestigkeit und hinreichend niedrigem ESR ausgewählt.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,

      habe gerade den Receiver getestet, Tape konnte ich nicht prüfen, da das dazugehörige SABA-Tape nicht läuft (der nächste Patient), Radio läuft - leider ohne Wurfantenne, die ist mir abgerissen und muss erst neu bestellt werden...aber es kommen UKW-Sender rein - zu "Stereo" usw. kann ich deshalb noch keine Aussagen treffen...
      Die fm-mitte (VU-Meter) steht im eingeschalteten Zustand nicht mittig, sondern leicht nach rechts - das muss evtl. nachreguliert werden. Ohne Strom steht die Nadel senkrecht.
      Phono läuft völlig zufriedenstellend.
      Das Balance-Poti kratzt, aber das stört nicht, da bei mir garantiert eh nie im Gebrauch.

      Ich werde nachher die Bestellungen rausschicken...

      LG Carsten
      Moin Carsten,

      statt Wurfantenne kannst Du zum Testen auch einfach ein Stueck Draht ansetzen, das reicht schon, um genug Signal fuer stereo zu bekommen.

      Balance: einfach mal ein paar mal hin- und herdrehen. Wenn's dann immer noch kratzt, evtl. ein winziges Troepfchen Ballistol rein. Aber es gibt auch noch einige Kondensatoren auf den Modulen, die schwaecheln koennen. Das stellst Du aber besser erst einmal hinten an ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Michael,

      ich hab die Balance bereits wieder einigermaßen ruhiggestellt...ca. 50x hin und her gedreht hat gereicht...für's erste zumindest...

      Hallo Reinhard,

      mir ist bei der Bestellung aufgefallen, dass einige Bauteile "nur" eine Lebensdauer von 1000h aufweisen. Ist das nicht ein bisschen wenig...? Wenn ich überlege, wie schnell 1000h bei einer Plattenspielernadel rum sind, frage ich mich, ob das nicht etwas wenig ist...oder ist das eine Minimal-Annahme im schlechtesten Fall...?

      LG Carsten
      Hallo Carsten,

      Am Eingang "Tape" kann man alle hochpegeligen Quellen anschliessen (also alles ausser Phono), CD-Player z.B, oder Smartphone. Man braucht also kein Tonbandgerät, um den Eingang zu testen.
      Dass UKW funktioniert ist gut, dann können wir davon ausgehen, dass vom Oszillator auch das HF-Signal an die Zählerbox geht.

      Dass "fm-Mitte" im eingeschalteten Zustand nicht mittig steht, ist. u.U. richtig so. Wenn nämlich nicht auf einen Sender abgestimmt ist, sondern die Abstimmung "irgendwo" steht, auch ohne Antenne und bei schwachem Empfang, kann die Nadel "beliebig" stehen. Bloss nicht versuchen, irgendetwas am Empfänger einzustellen, solange nicht alle Funktionen wieder einwandfrei arbeiten.

      Die vor 40 Jahren bei der Produktion eingebauten Elkos waren zu den von mir genannten gleichwertig (oder noch nicht einmal, da es in der Erstbestückung nur 85°C Typen waren, ich aber ausnahmslos 105°C Typen ausgesucht habe, was die Lebensdauer sehr verlängert). Ich beziehe mich dabei auf gute Standardqualität von Markenherstellern, Panasonic (FC), Europe-Chemicon, kein chinesischer No-Name Müll. Die lt. Datenblatt angegebene mittlere Lebensdauer von 1000 - 2000 Stunden gilt hier für eine Nennbelastung mit dem im zugehörigen Datenblatt definierten (hohen) Ripplestrom bis zur Nennspannungsgrenze bei einer Temperatur von 105°C. Beides wird im Saba Empfänger bei weitem nicht erreicht. Du musst Dir keine Sorgen deshalb machen. Sie werden wieder mehrere Jahrzehnte halten. Die Lebensdauer hängt von der mechanischen Grösse und anderen Faktoren ab. Selbst bei Elko-Typen, für die eine Lebensdauer von z.B. 8000h geeignet sind, wird das nach Baugrösse, z.B. für Durchmesser 5mm, meist wieder auf 1000 oder "bis 2000h" eingeschränkt.

      Wichtig für die Lebensdauer im Netzteil und in der Zählerbox ist primär die Temperaturklasse und ggf. niedriger ESR (damit sie sich nicht durch den Ripple zu sehr von innen erwärmen), es sind ausschliesslich 105°C Typen ausgewählt, das gibt ausreichend Spielraum. Wärme ist der Haupteinflussfaktor auf die Lebensdauer.
      Entscheidend für die zuverlässige Funktion ist weiter die passende Spannungsfestigkeit und natürlich die richtige Nennkapazität. Mit diesen zwingenden Anforderungen zusammengenommen, gibt es nur eingeschränkt Auswahloptionen.

      Die Lebensdauerangabe ist nach den Technischen Informationen der Fa. Rubycon folgendermassen zu interpretieren:
      Angenommen, die Umgebungstemperatur des betreffenden 105°C Elkos mit der Lebensdauerangabe von 1000 Stunden ist 45°C. Wie lang ist dann die zu erwartende Lebensdauer bei dieser (geringeren) Temperatur ?



      Nach Arrhenius (angegebene Gleichung) ist die zu erwartende Lebensdauer bei vollem zulässigen Ripplestrom nach der angegebenen Formel und Lebensdauerklasse L0=1000 h bei 45°C Umgebungstemperatur mit einem 105°C Elko bereits 64'000 Stunden.

      Faustregel:
      Pro 10°C "Temperaturreserve" (Differenz von Nenntemperatur und tatsächlicher Temperatur) verdoppelt sich die Lebensdauer. D.h. ein Standard 85°C Elko (wie seinerzeit von Saba verbaut), hätte unter diesen Bedingungen (45°C) eine erwartete Lebensdauer von 16'000 Stunden.

      Durch den Ripplestrom erweitert sich die Gleichung um einen Faktor, der die durch den Ripplestrom erzeugte Innenerwärmung unter Berücksichtigung der durch die Gehäusegrösse bewirkte Wärmeabgabe zusätzlich einbezieht.



      Mit folgenden praxisnahen Annahmen:
      a) Der maximale Anstieg der Temperatur bei maximal zulässigem Ripplestrom beträgt 20°C
      b) Der tatsächliche Anstieg der Temperatur im Inneren des Kondensators bei der tatsächlichen (etwa 50%igen) Ripplestrombelastung betrage 15°C
      daraus ergibt sich:
      c) A0 = 5
      d) A = 6,25

      Bei 15°C Ripple-Erwärmung im Elkoinneren (statt 20°C Erwärmung bei maximal zulässigem Ripple) errechnet sich nach der angegebenen Formel nochmals eine Verlängerung der Lebensdauer um den Faktor 3x gegenüber der Lebensdauer bei maximalem Ripplestrom.

      Die Lebensdauer des 105°C Elkos mit Nenn-Lebensdauer von 1000 h ist demnach bei 45°C Umgebungstemperatur und ca. halber zulässiger Ripplebelastung ca. 200'000 Stunden.
      Angenommen, der Receiver würde täglich, 360 Tage/Jahr 5 Stunden laufen, also im Jahr 1800 Stunden, wären die 105°C Elkos mit 1000h Nenn-Lebensdauer unter den angenommenen Einsatzbedingungen gut für 100 Jahre Betriebsdauer.

      Zum Vergleich:
      Ein Standard-Elko mit 85°C Temperaturspezifikation hätte unter gleichen Einsatzbedingungen (bei 45°C und der gewählten Ripplebelastung) also ca. 25 Jahre bei 5 Stunden Betrieb täglich.

      Anders sähe es aus, wenn die Elkos nahe bei Nenntemperatur und an der Ripplestromgrenze belastet werden, was praktisch nur bei Anwendungen wie in Schaltnetzteilen vorkommt.



      Du kannst aber natürlich auch folgende Typen mit noch längerer Lebensdauerangabe nehmen, wenn Du Dich wohler dabei fühlst.
      FR-A 10U 50 statt RAD FC 10/50 (angegeben für 5000h)
      FR-A 47U 50 statt RAD FC 47/50 (angegeben für 5000h)
      RAD LXZ 35/3K9 statt RAD FC 3.900/35 (angegeben für 8000h)
      RAD LXZ 50/470 statt RAD FC 470/50 (angegeben für 7000h)

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      :) jetzt willst Du es mir aber richtig geben...nicht wahr ...? ;)

      Nein nein, 100Jahre Lebensdauer reichen mir schon aus...ich habe auch schon alles bestellt...

      Mir ist schon klar, dass man bei Tape jedes Hochpegelsignal einspeisen kann, ich hab nur noch keinen DIN- Adapter...

      Die Zeit, die Du hier für mich investierst, kann ich Dir niemals wieder gutmachen...das ist mir schon richtig unangenehm, wirklich...

      LG Carsten

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „WBC“ ()

      Hi Carsten,

      ist doch mal eine interessante Ansage, was man von den Qualitätselkos hier erwarten kann, oder nicht ? Das ist ja in der Tat nun nicht unbedingt Allgemeinwissen, und darum finde ich das gut, wenn Reinhard das wieder einmal genau aufdröselt. In solchen Punkten unterscheidet sich dieses Forum von vielen anderen.

      Und übrigens macht das dann auch nachträglich verständlich, warum man gar nicht überrascht sein sollte, dass die Elko aus diesen Geräten, so sie denn damals gute Qualitätsware waren, immer noch klaglos tun ! Rubicon, Elna, einige andere --- die haben den "Test der Zeit" bestanden ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Carsten,

      nein, ich will es keinem "geben". Deine Frage war doch:

      WBC schrieb:

      Wenn ich überlege, wie schnell 1000h bei einer Plattenspielernadel rum sind, frage ich mich, ob das nicht etwas wenig ist...oder ist das eine Minimal-Annahme im schlechtesten Fall...?


      Da kann ich doch nicht einfach nur antworten: "Keine Sorge, mehr als 1000 Stunden brauchst Du nicht!" Da hätte doch jeder mit dem Kopf geschüttelt. Also musste ich es doch "aufdröseln" (wie es Michael richtig schön ostwestfälisch sagt).

      Gruß
      Reinhard
      Moin all,
      Ist schon alles gut :-). Ich finde es klasse, wie Du Dich hier für andere einsetzt. Ist echt nicht selbstverständlich...
      "Ostwestfälisch" trifft's auch bei mir...
      Zum Thema: ich hab jetzt die senkrechte Netzteilplatine, den 808 sowie die genannten Bauteile in doppelter Anzahl bestellt. Ich hoffe, das passt so...der von Dir genannte Vk der Platine fragte an, ob ich auch noch einen AO810er Bauteil haben wolle (5 Stufig). Da Du davon nichts schriebst, habe ich dies verneint...
      Mit der Zählerbox werde ich klarkommen, wie ich an die anderen Bauteile herankomme, muss ich erst noch eruieren...

      LG Carsten

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