Info zu Ballistol

      Wenn es um Kontaktprobleme bei Potis geht oder der Rostentfernung usw. fällt immer wieder der Begriff Ballistol. Hier ein paar Infos dazu, wobei ich anmerken möchte, dass es sich um Händler- oder Privatstatements handelt, d.h. nur Testberichte könnten den Wahrheitsgehalt belegen:

      Ursprünglich 1904 für die kaiserliche Armee entwickelt als Waffen- und Wundöl...
      http://www.boil1000.de/artbeschr_uni_.htm

      Hier gibt es umfangreiche Infos zu Ballistol
      http://www.ballistol.de/

      Lustig: man hat ätherische Öle zur Parfümierung beigesetzt - das Zeug stinkt aber wie verfaulte Füße :D
      http://de.wikipedia.org/wiki/Ballistol
      Der Hersteller hält sich recht geschlossen bezüglich der Inhaltsstoffe.

      Es ist aber biologisch unbedenklich und wird auch als Arznei zur inneren und äußeren Anwendung genommen. Folgende Hinweise fand ich:
      -Pflegeöl auf Weißölbasis
      -Löslichkeit in Wasser Emulsion

      Gerade letzteres macht mich skeptisch. Wenn es auf einem hochohmigen Potentiometer eine Emulsion bilden kann, ist es nicht im Sinne des Anwenders.


      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin,
      ich habe Ballistol auch mal fuer Alles und Nichts verwendet, aber mittlerweile nur noch fuer spezielle Anwendungen.

      Es reinigt gut Potis und Schalter, sollte aber trotz weitgehender chemischer Harmlosigkeit ausgewaschen werden (Kontakt WL).
      Es bildet mit der Zeit eine vaselinartige Masse und Potis sehen aus wie Blumenkohl.
      Messing ueberzieht sich mit einer braunen Schicht, sonst habe ich wenig negative Erfahrungen, ausser, dass es als Schmieroel nicht geeignet ist.

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      Peter
      Hallo, möchte auch noch meinen Senf zu Thema Ballistiol geben. In meiner Sturm-und-Drang Zeit habe ich das Zeug auch in alle möglichen elektronischen Geräte geschüttet, Langzeiterfolg meist dann katastrophal...
      Meiner Ansicht hat es in Radios und dergleichen nichts zu suchen (zumindest nicht langfristig). Grund dafür ist höchstwahrscheinlich, daß Ballistol leicht alkalisch ist (u.a. daher auch die bedingte Mischbarkeit mit Wasser).
      Nun haben aber besonders (auch schwache) Basen (alkalische Substanzen) über längere Zeiträume nichts auf Edelmetallen oder Halbedelmetallen (Gold, Rhodium, Kupfer und damit auf allen Kontakten) zu suchen, da sie diese angreifen. Als Beispiel können kräftige Basen sogar Platin anfressen, das bekanntlich ansonsten doch fast alles aushält.
      Macht man also das Ballistol auf eine elektronische Komponente, zieht es über längere Zeit immer ein bischen Wasser an (hygroskopisch) und hält in seiner ansonsten öligen Schicht den Kontakt immer ein wenig feucht. Damit ist, verbunden mit der alklischen Wirkung einer Korrosion Tür und Tor geöffnet (man erreicht das Gegenteil von dem was man ursprünglich wollte).

      Quintessenz: Besser nicht nehmen, oder gut auswaschen!

      Gruß, Gunnar
      Gruß, Gunnar
      Hallo in diese Runde,

      meine Erfahrung: ich verwende Ballistol etwa seit 15 Jahren ohne Probleme und bin durch einen Freund darauf gestoßen, der Waffensammler ist. Sein Sammelsurium beinhaltet alle möglichen Wummen bis zum handgefertigten Elefantentöter eines Büchsenmachers aus Los Angeles für 18.000 USD !!

      Er benutzt für seine teueren Stücke ausschließlich Ballistol und ich bin überzeugt, er weiß was er tut. Auch an Waffen sind empfindliche Teile und Verzierungen, auch teilweise aus Edel- oder Halbedelmetallen.

      Meine mit Ballistol behandelten Radios zeigen auch nach jahren keinerlei Veränderungen oder Korrosion an Kontakten.

      Seit eBay die "Ostartikel" verkauft, gibt es sog. "Wellenschalteröl" zu erwerben in den Farben blau und rot.

      Ich muß sagen: Hut ab vor dem Zeug !! Absolut unaggressiv und topp Reinigungs- und Lösungswirkung. Was Besseres hatte ich selbst noch nicht.

      Ein Forenfreund aus dem Osten, der seit über 40 Jahren damit arbeitet, garantiert für die Neutralität gegenüber Kontakten u. ä.

      Gruß, Dieter
      Sprühöl 88 von Kontaktchemie ist ganz gut.

      Es ist ein dünnes nicht harzendes Öl, was sich neutral verhält. Beim Sprühen bildet es durch das Treibgas kurzzeitig einen Schaum. Man kann es prima in geschlossene Potentiometer sprühen, sofern eine kleine Öffnung vorhanden ist. Auch bei Schaltern zur Signalumschaltung macht es sich recht gut.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Kann mich der Ansicht von Andreas nur anschließen. Man muß immer beachten, daß die eingesetzte Chemie ja lange auf den Kontakten bleibt, und vor allem Potis sind fast komplett geschlossen (man bringt das was man da reingemacht hat schlecht wieder raus...). Ist daher anders, als ob man damit seine Flinten poliert, und nur eine superdünne Ölschicht auf empfindlichen Flächen verbleibt, da ist das Ballistol sicher optimal und bewährt.
      Ich hätte auch immer bei dem Trägermaterial von den Schleifbahnen (ist ja nicht einfach "Kohle" sondern immer noch ein Binder, meist ein Kunstharz) Bedenken, da langfristig eine Substanz wie Ballistol draufzulassen. Viele dieser Binder können dabei wie auch Farben aufquellen, und dann ist das Poti hin. :undnun:

      Denke aber wir schweifen hier vom Ballistol schon etwas ab, vielleicht sollte man einen eigenen Thread zum Thema "Kontaktbehandlung" aufmachen, bei der Vielzahl der unterschiedlichen Kontakte in den Geräten über die Jahre sicher eine interessante Sache (habe da auch schon mein Lehrgeld bezahlt :sad:.

      Gruß, Gunnar
      Gruß, Gunnar
      Balistol würde ich eh nicht direkt auf Potis oder Schalterkontakte sprühen.
      Das Zeug löst scheinbar Messing und Kupfer auf.
      Wenn man Ballistol in einen Gewehrlauf sprüht und mehrere Tage einwirken läßt, dann löst es teilweise die Ablagerungen von Tomback (Messinglegierung der Geschosse) http://www.zeno.org/Brockhaus-1837/A/Tomback
      Wenn man dann nach ein paar Tagen z.B. einen Docht (Bundeswehr-Putzmaterial)
      durchzieht, dann ist dieser grün.

      Ich selbst nehme Ballistol nur um die Achsen der Potis zu schmieren.
      Schwergängige Drehkos sind damit auch ganz gut bedient.
      Wichtig!! Sehr sparsam verwenden!!
      Ein Tröpfchen auf die Seilrollen, ohne die Seile einzusauen, ist auch recht gut.

      Das Holzgehäuse läßt sich auch schön auffrischen und reinigen.

      Für Kontakte ist das 60er und danach das WL da...

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Also, wenn auch spät, aber besser als nie:

      Ich verwende für Potis und Kontakte lediglich Oszillin T6 von Teslanol.
      Wird auch in sehr vielen Radio- und Fernsehfirmen verwendet. Ist sehr effektiv mit einem sehr guten Langzeitergebnis. Bbraucht auch nicht ausgewaschen zu werden.

      MFG Peter
      Auch ich kann mich irren......
      Ja, das Oszillin hatte ich vor Ewigkeiten auch mal gekauft. Außer dem etwas strengerem Geruch als bei den CRC Produkten hatte ich den Eindruck, daß es wirklich gut war. Es gab da eine ganze Palette von Produkten, ich hatte auch mal ein Printerreiniger der war auch klasse.

      Übrigens kommen die Produkte aus Deutschland, habe mal gegoogelt - schaut mal hier: http://www.teslanol.com . Ich glaube, nach dieser Erinnerung werde ich mal meine Bestände wieder hiermit auffrischen.

      Danke an Peter für die Erinnerung!

      Gruß, Gunnar
      Gruß, Gunnar