Saba Superplanar-Serie Unterschiede

Prima, offensichtlich Fehler gefunden!
:laola:

Andreas, DL2JAS

Wie sieht es denn jetzt mit dem SABA-Anteil am U und Superplanar-Chassis aus, denn anscheinend gibt es zu denen ja ein Thomson-Ersatz-Chassis?

Guten Abend
Bei der ganzen Geschichte hilft es vielleicht etwas über den Tellerrand zu schauen.
Nordmende ist ja früher als Saba von Thomson übernommen worden, wenn man sich die ersten NM Chassis nach der Übernahme Ende der siebziger Jahre anschaut, gerade das Chassis F9 (hat es von Saba nicht gegeben) sieht man deutlich die technologische Verwandtschaft zum Chassis F11 (Saba SC). Hier hat eine Weiterentwicklung (so groß ist der Unterschied nicht)stattgefunden deren Ursprung nicht bei Saba lag.

Das U-Chassis (ICC5) kommt (Markteinführung) vier Jahre nach der Übernahme Sabas durch Thomson, ca. 6 Jahre nach der Übernahme von NM, obwohl es ein großer technologischer Sprung war ist eine Ähnlichkeit mit den Thomson- NM Vorgängern zu erkennen.
Ich picke mir mal ein Zentralen Baustein dieses Chassis raus, das IC TEA2029C(V). Dieses IC ist eine Thomson Entwicklung und stellt einen Kern dieses Chassis dar, es übernimmt die Ansteuerung des Schaltnetzteils, der Horizontalablenkung, der Vertikalablenkung (hier auch eine Besonderheit, die Thyristorendstufe) und der Schutzschaltungen. Hergestellt wurde dieses IC nur von Thomson und AEG. Informationen und Datenblätter zum IC findet man im Netz. Das gleich gilt für andere ICs in der Signalverarbeitung (Bild und Ton).

Selbst Telefunken, mit der stärksten Position unter den Dreien, hat später dieses Chassis übernommen.

Darum Stelle ich die Frage andersrum, warum sollten diese Chassisentwicklungen von Saba kommen?

Das Thomson die Entwicklungsabteilung nach Villingen verlegt hat ist kein Grund, die Entwicklungen haben dort unter Vorgabe von Thomson stattgefunden.
Auch Nordmende und gerade Telefunken ( technologisch weiter als die beiden anderen und mit der stärksten Markposition) haben die eigenen Entwicklungen im Fernsehbereich nicht mehr weitergeführt. Unter Telefunkenführung (Walter Bruch)wurde immerhin unser Farbfernsehsystem (PAL) entwickelt.

Das alles soll die Bedeutung Sabas nicht schmählern, und ich möchte noch anmerken das durch Thomson der Markenname Saba noch bis in die neunziger Jahre weitergelebt hat.

Heute ist schlussendlich auch der Unterhaltungselektronikbereich von Thomson nur noch Geschichte.

Gruß Ulrich

Die Bildröhren kamen schon immer aus einem anderen Werk (außer vielleicht in den 50ern) (siehe Sylvana/verunreinigte Bildröhren); die Lautsprecher-Chassis wurden Ende der 70er in den Hifi-LS auch zugekauft, also wahrscheinlich dann auch bei den Fernsehern.
Das Einzige was ich mir vorstellen kann, dass die Fernseher in Villingen noch zusammengebaut wurden, aber nur weil ein Deutscher etwas zusammenbaut heißt das nicht gleich, dass es auch besonders gut ist. Wenn nunmal vorgesehen ist, dass das Plastik nur so dünn ist, dann hilft auch der Produktionsstandort nicht mehr viel.

Hallo
So negativ würd ich den Wechsel nach Thomson an dieser Stelle nicht sehen,
egal wer für das U-Chassis verantwortlich war, es war gut.
Die ursprünglichen Geräte mit dem U-Chassis (z.B. Saba Festival) halte ich sogar für besser als das die Superplanargeräte, die Bildröhren waren zwar flacher aber auch schlechter betreffend Kontrastverhältnis und Standzeit.
Das größte Problem dieser Chassis waren Kaltlötstellen (auch auf den Tunerstreifen), ein IC auf dem Chromamodul und nach langer Laufzeit Aussetzer der Einstellpotis (Bildgeometrie) und diverser Elkos (z.B. in der ZF > Tonstörungen), seltener waren Probleme auf den Ton Modulen, Kaltlötstellen an Massekontakten und Probleme mit dem IC 4558 (Op-Amp).
Trotz allem war das U-Chassis (oder Ähnliche) ein gutes Chassis, zu den Vorgängern (auch „echte“ Saba) deutlich ein Fortschritt.
Gruß Ulrich

Manchmal spinnen genau diese Potis.

Zum Einstellen ist ein Testbild hilfreich. Nur gibt es kaum noch Sender, die ein Testbild übertragen. Ich habe mir damals bei meinem Fernseher mit dem Videotext geholfen. Da gibt es auch eine Art Testbild. Ich weiß aber leider nicht mehr, welches Programm das war und welche Videotextseite man anwählen muß.

Andreas, DL2JAS

Das dürfte ein Widerstandsnetzwerk sein.

Wenn, gibt es das nur als Originalteil. Es ist kein gewöhnliches Bauteil, sondern speziell nach Wünschen von SABA gefertigt. Löte es wieder ein. Vermutlich ist es nicht defekt. Es könnte gut sein, daß eine Lötstelle gammelig war, deshalb die Reaktion mit Kältespray.

Andreas, DL2JAS

Das Ding kann man vermutlich ganz einfach nachbauen.

Schreibe, wie auf der Platine die Positionsbezeichnung heißt, eventuell RF10?
Ganz in der Nähe sollte ein Schaltkreis sitzen, TEA2029. Schreibe, wie der exakt heißt, z.B. TEA2029C?

Andreas, DL2JAS

So, kleine Fleißarbeit.



Es ist nicht genau der Schaltplan Deines Fernsehers. Die Werte sollten aber stimmen. Rechts der Schaltkreis ist ein TEA2029C und RF10 ist wie von mir vermutet, ein Widerstandsnetzwerk.
Baue es nach mit Metallfilmwiderständen 1 %. Du kannst vorher die ganze Geschichte verifizieren, da ja nicht das ganze Netzwerk hin ist.

Andreas, DL2JAS

So sollte das dann aussehen:

Stimmt's ??
MfG OSi

Schwupp Beitrag weg, aber nicht durch mich.

Michael, wie man im Bild sieht, sollten es von 1 nach 7 knapp 27 kOhm sein im ausgelöteten Zustand.

Andreas, DL2JAS

Hallo
Ich schließe mich Andreas an, ich glaube nicht an einen defekt dieses Bauteils.
Da es örtlich sehr nahe am TEA2029 liegt halte ich einen Fehler des ICs für wahrscheinlicher (nach den üblichen Lötstellen/Aussetzern), mit Kältespray lässt sich meist nicht so genau Zielen.

@OSi, deine Zeichnung ist leider im Bereich Pin5,6,7 nicht ganz korrekt.

Gruß Ulrich