Versuche mich am Freudenstadt 6-3D

      So nachdem ich mich geraume Zeit nicht meinem "Schätzchen" widmen konnte, hab ich heute mal ein bisschen gebastelt.

      Es sind zwei 450V 47µ als Unterbau rein gekommen und ein enorm beschädigter Teer ist auch schon neu.

      Dann bei der Funktionsprüfung eine kleine Schrecksekunde: Kein Ton, nur Licht.
      Aber EZ80 einmal raus und wieder rein, geht.
      Dafür nun Gestank, der kam aber scheinbar vom Fingerfett auf den Röhren :D

      Läuft gut, aber er brummt, insbesondere bei höherer Lautstärke etwas... noch nen paar Teers tauschen und weitersehen.

      Leider ist der Magische Fächer wohl doch hinüber, es ist praktisch nichts zu erkennen.

      Dafür bin ich ja von dem Empfang auf Lang- und Nochlängerwellenbetrieb echt begeistert :daumen:
      Gruß Käptn Pommes *Port. 2,50€*Ketchup/Majo -.50€*
      Hallo,

      ja, so ist das! Die Folienkondensatoren müssen alle raus, bis auf die Styroflex ( das sind die glasigen). Auch der Entstörkondensator am Trafo sollte erneuert werden. Ich baue dort 22nF ein mit gutem Erfolg. Auch die beiden Kondensatoren an den Anoden von EABC80 und EL84 (1n und 500p) sollten erneuert werden, ebenso wie der Kathodenelko der EL84. Dort kann auch ein Elko mit 220 oder 470 µF eingebaut werden. Wenn das gemacht ist, sollte ernicht mehr brummen!

      Gruß
      Heino
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Nach erfolgreicher Frischzellenkur bezüglich der Teerkondensatoren, hätte ich jetzt noch folgende Fragen:

      a) Sollte man den "Frequenzweichen"-Bipolarelko an den 3D-Lautsprechern prophylaktisch tauschen, wie macht sich ein Defekt bemerkbar?

      b) wie warm darf eigentlich der Trafo werden? Mir ist aufgefallen, dass er neben einem satten Brummen auch eine merkbare Wärme entwickelt. Man kann den Finger zwar noch dauerhaft ans Papier halten, es ist aber schon warm.

      c) die EZ80 ist sehr dunkel, hat das etwas zu bedeuten?
      Gruß Käptn Pommes *Port. 2,50€*Ketchup/Majo -.50€*
      Hallo,

      a) ein Tausch des Elkos vor den Hochtönern ist schon angeraten, ein guter MKT an dieser Stelle verbessert die Hochtonwiedergabe erheblich.
      b)der Trafo darf schon warm werden - dies geschieht durch die aussenliegende Heizwicklung, die immerhin 75% der verbrauchten Energie bewältigt.
      c) die EZ80 ist immer ziemlich dunkel

      Das Brummen sollte natürlich nicht sein. Wird es mit zunehmender Lautstärke auch stärker, liegt es an einer Einstreuung im NF-Bereich - Koppelkondensator (?). Auch der kleine Kondensator an der Anode der Endröhre sollte ersetzt werden (meistens 500 oder 1000pF).
      Wenn es ein gleichbleibendes Grundbrummen ist, liegt es in aller Regel an einer unzureichenden Siebung des Anodenstroms bzw einem defekten Gleichrichter. Auch die eine oder andere unzulängliche Masseverbindung kann Schuld sein - da ist Nachlöten angesagt. Das ist übrigens bei allen alten Geräten für alle Lötverbindungen zweckmässig!

      Wdeitermachen!!!

      Gruß
      Heino
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo KP,

      zu a) ein Defekt resultiert nur in einem schlechteren Klangbild, bei großer Lautstärke kann ein lecker Elko dem MT/HT Schaden zufügen.

      zu b) schwierig in deinem Fall: was bedeutet "sattes Brummen"? hörbar - fühlbar? Auffälliges Brummen wäre nicht normal, die Wärmeentwicklung wie beschrieben schon.

      Man sollte sich immer die Mühe machen und die Stromaufnahme des Gerätes messen.

      zu c) die EZ80 wird mit 600 mA, also 4 Watt befeuert. Wenn der Glühfaden glüht ist das Rohr heizungsseitig i.O. Heller wirds nicht, das ist kein Hg-Gleichrichter.

      Gruß, Dieter
      Richtig Dieter, Stromaufnahme ist ganz wichtig!
      Wenn das Gerät 100W zieht, dann ist schonmal was ganz faul.
      Die Netzsicherung auch unbedingt überprüfen.
      Habe schon oft falsche (zu starke) Netzsicherungen gehabt in Geräten, die ich bekommen habe.
      Kathodenwiderstand der Endröhre auch schon überprüft?
      Betriebsspannungen schon gemessen?
      Die Bipolarelkos sind normalerweise nicht defekt.
      EZ80 tauschen kann auch kein Fehler sein.

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Ok, dann werde ich übers Wochenende mal messen.

      @ Schabu: Jetzt bricht doch nochmal der absolute Laie bei mir durch: Haben die angegebenen Maßnahmen Auswirkung auf das Brummen, das direkt vom Trafo zu hören ist? Der Klang ist dank eurer Hilfe mittlerweile recht sauber.
      Gruß Käptn Pommes *Port. 2,50€*Ketchup/Majo -.50€*
      Hallo KP,

      ich falle einfach mal Heino ins Wort...

      Zunächst: ein (deutlich) brummender Trafo ist nur denkbar, wenn er

      - stark überlastet ist (deshalb auch das Messen der Stromaufnahme)
      - einen internen Kurzschluß z.B. durch Spannungsüberschläge oder durch Hitze zerstörten Lackdraht hat.
      - die Kernbleche durch mechanischen Einfluß (Stoß etc.) verschoben oder auch die Verschraubungen des Blechpaketes locker sind.

      Insofern wird sich am Brummen vermutlich nichts ändern, wenn der Trafo keines dieser Symptome hat.

      Testweise kann man einen Draht der Heizung und der Wechselspannung zum GR ablöten und den Effekt beobachten, was passiert, wenn der Trafo im absoluten Leerlauf läuft.

      Gruß, Dieter
      Wenn die Stromaufnahme ok ist.
      Vermutlich so um die 50-70 Watt...hab keine Daten über das Gerät, und habe selbst nur nen FDS 8, und der hat ein "Soll" von 70 Watt.

      Ich würd mal ne neue Gleichrichterröhre reinmachen und die (den) Siebelkos mit 2X47µ ersetzen.

      Ein leichter Brumm könnte aber ok sein (Gleichrichterröhre).
      Mein Villingen 6-3D mit EZ80 (ne Neue natürlich) brummt auch etwas.

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Stimmt, das hätte ich genauer schreiben sollen:

      Der Trafo brummt mechanisch, man hört es bei freistehendem Chassis (Gehäuse ist noch in Arbeit, daher weiß ich nicht ob man es mit Gh. auch hört) und es ist wirklich deutlich. Man muss natürlich Aufpassen, dass man beim Geräuschesuchen nicht das Ohrläppchen in den Sicherungshalter hängt :D ...

      Brummen in den Lautsprechern hab ich durch C-Tausch eliminieren können, bei Gelegenheit gibts nochmal ne neue EZ80 und ne EL84.
      Gruß Käptn Pommes *Port. 2,50€*Ketchup/Majo -.50€*
      deltamike55 postete
      @Christoph: warum sollte die GR-Röhre Brummen verursachen ?

      Gruß, Dieter
      Vielleicht wenn sie etwas schwach auf der Brust ist?
      Ich meine damit wenn sie nicht sauber ihren Job macht.
      Ist dann nicht die Siebung dahinter überfordert?
      Ich traue diesen alten Gleichrichterröhren einfach nicht...

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Hallo Chritoph,
      wenn eine Gleichrichterröhre "schwach wird" ist ihre gleichrichte - Wirkung nicht beeinträchtigt; das bedeutet, die Brummspannung am Lade - Siebelko wird deswegen nicht höher. Sie kann nur nicht mehr ihren maximalen Strom wegen erschöpfter Kathode liefern, und der interne Spannungsabfall wird größer. Außerdem haben Gleichrichterröhren den Vorteil, daß beim einschalten des Radios nicht wie bei Trockengleichrichtern sofort die volle Trafo - Leerlaufspannung an den noch kalten Röhren (und auch Elkos) liegt. Das haben die nicht so gerne. Deshalb möglichst nicht die GL - Röhre gegen Trockengleichrichter austauschen (eher umgekehrt!?)!
      mfg Wolfgang
      Danke Wolfgang, für die Erklärung.
      Ich geb ja zu, so ne richtig schlechte Geichrichterröhre hatte ich bisher nicht.
      Nur mal eine, die Luft gezogen hatte, aber das war natürlich ein Totalausfall.

      Hab aber mal nen Villingen 6-3D bekommen, da fehlte die EZ80...
      Da war dann ein flacher Siemens-Selen-Gleichrichter eingebaut.
      Als ich die Kiste einschaltete, hat das Ding mir dann dermaßen die Bude mit einem "faulen Eier-Gestank" vollgepestet.
      Ich mußte das Zimmer mehrer Stunden lang lüften.
      Hab den Radio natürlich wieder schon mit ner neuen EZ80 in den Originalzustand zurück versetzt. Der Villingen 6-3D hat natürlich einen absuluten Spitzenklang.
      Der Freudenstadt 6-3D mit Sicherheit auch.
      Ich bin sowieso ein Fan der 6er Serie...

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Ja, Christoph, du hast vollkommen Recht !!

      Ich bin auch ein echter Fan von Röhrengleichrichtung. Erstens kann sie Leistungsspitzen, wie z.B. bei einem satten, lauten Bass wesentlich besser puffern als Selen oder gar Halbleiter und zum anderen sieht es einfach besser aus !!

      Mein Verstärker mit 2 Endröhren 6C33C wird von einer AX50 versorgt: eine quecksilbergefüllte GR-Röhre, die 3 Minuten Vorwärmung braucht, bis alles Hg verdampft ist und dann blau leuchtend ihren Dienst tut. Das Monster kann knapp 300 mA Anodenstrom liefern und braucht fast 4 A Heizstrom. Am schönsten sieht der Amp im Dunkeln aus...

      Gruß, Dieter
      Tja Christoph,

      das habe ich schon ein paar Mal mit meiner Billig-Digicam versucht. Mit Blitz sieht man nur die Röhre, ohne Blitz und im Dunkeln ist es meist nur blau auf dem Bild. Aber ich versuchs weiter.

      Als Entschädigung die Kontrollinstrumente für die Gleichstromheizung der Endröhren. Die Meßinstrumente sind nix Tolles, hab sie einfach mit verbaut, weil Platz auf dem Chassis war. Die verbraten alleine 80 Watt an Heizung. Wird schön warm beim Arbeiten am Verstärker...



      Gruß, Dieter