TCA 530 Ersatzschaltung

      Genau, Achim, darum hatte ich auch eigentlich gefragt ... ich habe naemlich auch noch ein paar Beutel davon, die mir mal ein Freund aus den neuen Bundeslaendern gegeben hatte. Waren aus seiner Ausbildung, die er spaeter nicht weiter verfolgen konnte (wegen Farbblindheit, fuer ihn war das also relevant mir dem Klartext), und er meinte, die seien wohl aus russischer Fertigung. Muss aber nicht stimmen.

      Was bei meinen aber stimmt: Sie haben keinen guten TK. Jedenfalls nicht mit dem modernen MF-Widerstaende zu vergleichen -- also eher TK 100 - 200 statt TK 50 oder gar 25. Ob das hier eine Rolle spielt, ist nicht klar. Saba hat bei der Auswahl der externen Bestueckung mit Absicht recht grosse Widerstaende eingesetzt, die sich weniger erwaermen und so die T-Abh. geginger macht.

      Besten Gruss,

      Michael

      ex DDR Bauteile

      Hallo die Runde
      In der ex DDR gab es Schichtwiderstände
      Der Baureihe 25 für
      allgemeine Anwendungen
      Kennzeichnung bei mir unbekannt. (blau?)

      Dazu Schichtwiderstände der Baureihe 250
      Präzisionswiderstände mit hoher zeitlichen Konstanz
      Kennzeichnung. Schwarzer Ring

      Dazu Schichtwiderstände der Baureihe 250 T
      Widerstände mit eingeengtem
      Temperaturkoeffizienten,
      für Schaltungen, in denen es auf eine hohe zeitliche Konstanz
      des Widerstandswertes ankommt.
      TK= +/- 200 x10-6grd.
      und TK +/- 100 x10-6grd
      TK +/- 50 x10-6grd nur auf Anfrage.
      Kennzeichnung unbekannt.
      Quelle. RFT-Daten
      von 1974/75
      Hans
      Ex-DDR ist richtig. Russische sind's nicht. Da gab es auch Klartext-Widerstände, die haben aber kyrillische Buchstaben.

      Ein Arbeitskollege hat bei einer Laborräumung nach der Wende zwei Wannen voll Bauteile gerettet. Alles durcheinander, von DDR-Logikbausteinen, Opamps, gängigen Transistoren bis hin zu Nachbauten der Z80-Prozessoren. Diese Widerstände habe ich in zwei Baugrößen, 207 und 412.
      Ich habe welche mit gelber, roter, blauer und schwarzer Markierung in meinem Bestand, ansonsten gleichmäßig grau lackiert und alle mit Wendelschliff zur Einstellung des Wertes versehen. Wenn ich den Kennzeichnungsschlüssel finde, poste ich ihn hier noch.

      Die Temperaturdrift könnte mit +100 -200 ppm hinkommen. An moderne Metallschichtwiderstände kommen sie tatsächlich nicht ran. Der Wendelschliff zur Werteinstellung verbietet den Einsatz bei höheren Frequenzen, sie werden zur Spule.


      Die von Saba verwendete Schaltung des Spannungsteilers - 2 Festwiderstände in Reihe, parallel dazu ein Einstellwiderstand mit zusätzlichem Widerstand vom Schleifer zum Knotenpunkt - verringert das Problem unterschiedlicher TKs zwischen Fest- und Einstellwiderstand. Wenn da eine einfache Reihenschaltung aus Festwiderstand mit 50 ppm und Einsteller verwendet wird, nützt die beste Referenzspannungsquelle nichts, da Einstellwiderstände kaum unter 150 ppm/K zu kriegen sind - zumindest bezahlbar für Normalsterbliche in Kleinmengen.
      Wer den Spannungsteiler mal nachrechnen will: Dreieck-Stern-Transformation der Widerstände ermöglicht die Berechnung ohne Schaltungssimulation.

      Richtig, ich habe die größeren Widerstände gewählt, um den Einfluss unterschiedlich großer Eigenerwärmung zu vermindern. Momentan ist bei mir der LM336-5 das schwächste Glied in der Kette. Erwärmt man diesen einzeln gezielt, ist eine Temperaturdrift in einer ähnlichen Größenordnung wie bei der Erwärmung der ganzen Platine zu verzeichnen. Die Temperaturdrift hängt laut Datenblatt stark vom eingestellten Referenzwert ab. 50 mV rauf und runter haben schon deutliche Auswirkungen. Damit werde ich demnächst noch einmal spielen mit dem Ziel, auf ca. 10 ppm/K zu kommen. Dann spielt die Temperaturdrift der Abstimmspannung im Vergleich zu den übrigen Temperatureinflüssen (v.a. Tunermodul) nur noch eine untergeordnete Rolle.
      Da mir nur primitive Erwärmungs- und Messmittel zur Verfügung stehen, wird das Ganze eh nur eine Abschätzung.

      Viele Grüße,
      Christian
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

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      Große Bauformen bei den relevanten Widerständen hat Saba auch verwendet, allerdings nicht durchgängig bei allen Abstimmspannungsbausteinen.
      Der TK des Abstimmpotis dürfte (nach 30 Jahren) auch nicht ganz klar definiert sein, ein weiterer Schwachpunkt ist das Skalenseil und die Frontplatte aus thermoplastischem Material.

      Das mit Abstand größte Problem beim Thema Tempersaturstabilität ist und bleibt aber die UKW-Box.
      Achim

      Kennzeichnung grau lackierter DDR-Widerstände

      Als direkte Quelle habe ich bei mir auch "nur" die etwas dürftigen Information aus "RFT, passive elektronische Bauteile", die Hans schon aufgeführt hat. Mein Scan ist Jahrgang 79/80. Bei Interesse kann ich das PDF-Dokument hochladen.

      Aufschlussreicher war ein Post in einem anderen Forum:

      Kennzeichnung DDR-Widerstände

      Der Farbring kennzeichnet die Baureihe, es gibt wohl auch noch einige mehr als in der oben angegebenen Quelle aufgeführt:

      Gelb: Metallschicht, Baureihe 25, Standardanforderungen, nur mit TK +-250 ppm/K verfügbar
      Blau: Metallschicht, Baureihe 23, erhöhte Anforderungen, geringere Toleranzen, mehrere TK-Klassen, erhöhte Langzeitstabilität
      Rot: Metallschicht, Baureihe 21, beste Qualität, Widerstände für Messketten
      Schwarz: ?, Baureihe 250
      ohne: entspricht Baureihe 25


      Die Toleranz ist per Buchstabencode gegenüber dem Werteaufdruck angegeben:
      1. Buchstabe:
      X = 0,05%
      B = 0,1%
      C = 0,25%
      D = 0,5%
      F = 1%
      G = 2%
      J = 5%
      K =10%
      ohne = 20%

      2. Buchstabe:Herstellungsjahr
      S = 1984
      T = 1985
      U = 1986
      V = 1987
      W = 1988
      X = 1989
      A = 1990

      3. Stelle -nicht immer vorhanden: Ziffer oder Buchstaben O, N, D: Fertigungsmonat

      4. Stelle: Temperaturkoeffizient:
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

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      Damit haben wir keinen Hinweis auf die konkreten Temperaturkoeffizienten dieser Widerstände.

      Die Annahme, sie seien konstanter, als die original von Saba verbauten ist damit genauso wahrscheinlich, wie die Annnahme, sie seien schlechter.
      Bei der Originalbestückung ist wenigstens davon auszugehen, dass die TK-Daten bei der Entscheidung für die tatsächlich bestückten Baureihen berücksichtigt wurden. Ihnen ist folglich der Vorzug zu geben.
      Achim
      Moin Christian,

      vielen Dank fuer die Informationen -- die hatten wir hier in diesem Rahmen m.W. noch nicht. Danke, Hans, fuer Deinen Input ! Ich habe mal meine 2 Beutel angesehen, und da sind solche drin, wie Chrstian sie verbaut hat (also DDR), und aehnlich aussehende, aber mit duennerem Koerper. Deren Beschriftung ist in der Tat mit kyrillischen Buchstaben (also RU). Zum TK weiss ich nichts.

      Bin gespannt, was sich noch ergibt. Natuerlich hat Achim recht, dass die UKW-Box entscheidend ist. Er hat mir freundlicherweise einmal eine nach seinen Erkenntnissen umgebaut, und der Receiver steht seither wie eine Eins ! Insbesondere spielt da der Abstimmbaustein (der von mir normal revidiert war) offenbar fuer die Drift keine grosse Rolle -- auch ohne AFC wandert der Zeiger max. ueber die Haelfte des zentralen Balkens im Instrument.

      Besten Gruss,

      Michael

      chriss_69 schrieb:


      Der auf dem Modul realisierte Spannungsteiler passt sowieso nicht, da zu hochohmig.


      Parallel zur Serienschaltung R513-R514 liegt über R517 nicht nur das Abstimmpoti P481, sondern bei Geräten mit Stationstasten auch noch die Parallelschaltung der 6 x 100K Abstimmpotis, ein Gesamtwiderstand von rund 16,7 KOhm.
      Die Abstimmbausteine mussten für alle Geräte passen, ob die modifizierte Variante mit 15K + 2K7 bei einem Gerät mit Stationstasten geeignet ist, wäre zu überprüfen.
      Achim
      Hallo zusammen,

      schön, dass es so ein beites Echo zum Ersatz gibt.

      Bezüglich "zu hochohmigem" Spannungsteiler und Änderung der Widerstände muss ich wohl was richtig stellen. Der originale Spannungsteiler ist aus zwei Gründen nicht geeignet:
      1. TCA530 arbeitet mit einer Referenzspannung von ca. 20V, die Ersatzvariante mit 6,8 V bzw. mit 5 V.
      Der Spannungsteiler muss so bemessen sein, dass er am Knotenpunkt nun die Spannung der Ersatzvariante bei der gewünschten Ausgangsspannung ausgibt.

      2. Die korrekte Funktion des AFC-Teiles (2. Opamp) hängt davon ab, dass R513, respektive R12 in der Ersatzschaltung mit ca. 12kOhm ausgeführt wird. Eine größere Abweichung davon würde die komplette Neuberechnung der Widerstände um IC1B bedingen.

      Die Widerstände R513, R514 und R516 des neuen Spannungsteilers sollten alle denselben, möglichst niedrigen Temperaturkoeffizienten aufweisen, damit sich die Knotenspannung möglichst wenig ändert. Niedriger TK ist einer großen Baugröße vorzuziehen. Die Eigenerwärmung beträgt bei Größe 0207 ca. 6 K , bei 0412 trotzdem noch ca. 4 K bei R513. TK25 oder TK50 statt TK 200 bringt da deutlich mehr. Ich werde meine Schaltung dahingehend nochmals anpassen. Bei der Original-Saba-Schaltung ist die Größe übrigens völlig unkritisch, da die Eigenerwärmung unter 0,5 K bleibt und sich gleichmäßiger auf die beiden Widerstände verteilt. Da ist nur wichtig, dass alle drei Festwiderstände proportional gleich driften.

      Zu Achims Post, ob die Ersatzschaltung auch die komplette Anzahl Abstimmpotis eines 9240S mit treiben kann: Ja, das sollte funktionieren. Bei 7 100k-Widerständen (6 im Speicher, 1 auf dem AM-Modul) parallel ergibt sich ein Lastwiderstand von 14,2 kOhm. Der wird laut Schaltung über R517, 27 kOhm gespeist, gesamt also 41,3 kOhm. Parallel dazu der Spannungsteiler R514-R513 und nochmals parallel der 10 kOhm Einstellwiderstand ergibt einen Gesamtlastwiderstand von 5,5 kOhm. Damit werden die Opamp-Ausgänge der genannten Typen fertig.

      Ich frage mich aber, ob im Abstimmspannungsmodul des 9240S tatsächlich R517 den Wert von 27 kOhm hat. In Reihe mit den ganzen parallel geschalteten Abstimmpotis würden an dem dann ca. 20 V abfallen, was zu wenig für die Abstimmpotis übrig lässt. Erwarten würde ich dort im 9240S 6,8 oder 7,5 kOhm. Ich halte eine solche Abweichung nicht für ausgeschlossen, schließlich hat Saba ja auch keine neue Nummer für die 108 MHz-Variante des Abstimmbausteins vergeben, wo R517 durch eine Drahtbrücke ersetzt wurde.Wer einen hat, kann ja mal nachschauen.
      Auch in diesem Fall ist der Lastwiderstand ausreichend hoch für die Opamps.

      Bis denne!
      Christian
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
      Mal so einen kleinen nebensächlichen Einwurf von meiner Seite.

      Was ist der Kern des Pudels?
      Der Ersatz für die abgekündigte IS ist von Grundig für Grundig, hier ist SABA. Das macht wohl einen Unterschied!

      Ich behaupte frech - und ich kann das weil ich selber seit weit über 30 Jahren den T3000 in Betrieb kenne - das die Grundig-Ersatzschaltung genügt. Der IS war eine Initiative hoher Güte die dem bekannten Perfektionismus der Entwickler zu Ruhm gereichte. Es geht zur Not aber auch eine Nummer kleiner, und Not ist heute, wenn man den IS nicht mehr beziehen kann und er kaputt ist.

      Meiner lebt noch - ich hoffe es da er sich nicht bemerkbar macht. Aber ich habe ihn auch nur immer zur einfachen, hochstabilen Stabilisierung gebraucht. Eine AFC-Funktion brauche ich nicht, der Schalter dafür steht bei mir immer auf "Aus" und der T3000 steht dennoch wie eine Eins, immer, auch im Winter.

      Erkenntnis. Mache ich die Box eines SABA stabil dann reicht eine normale stabile Versorgung völlig aus.
      Wie man das macht sollte jedem Techniker hier klar sein, soviele unterschiedliche Grundlagenlösungen gibt es ja auch nicht. Fällt das "Jedöns" AFC und die offenbar bei SABA garnicht genutzte "Muting" weg so hat man bloß noch eine hochstabile Chip-Zenerdiode nötig, man kann sie sich basteln, mit Dioden gegenläufigen Tk´s, man kann auf Band-Gap setzen, man kann diverse "Instant-Netzeil-IS" setzen (der altehrwürdige 723 ist unglaublich aufwendig und stabil konstruiert, der L200 auch, sogar die 78xx sollten bei stabiler Tunerbox reichen), aber einfacher ist eine IS-Zenerdiode (Schaltung ist komplexer als es sich anhört, hat aber nur drei Beine - A/K/Steuer) wie bspw. die TL431.
      (Nur der Vollständigkeit halber, obwohl durch Auslassung eigentlich genügend erklärt, es entfallen "Muting" (bei SABA eh unbenutzt) und "AFC" (völlig überflüssige Versoßung grundsätzlicher Eigenschaften)

      Das Widerstandsraten entfällt dann, das Ding ist so klein und so billig daß man dafür auch 20 Stück für 20 Stationstasten verbauen könnte (mit könnte meine ich auch könnte) die man direkt über die Preomaten füttert. Oben und unten einen Begrenzungswiderstand dran den man vorher ausprobiert und mit den UKW-Bandenden abstimmt. Was bleibt ist das Übliche, nämlich das die Genauigkeit mit normal sterblichen Bauelementen immer im normalen physikalischen Rahmen bleibt und es Überphysikalisches nicht gibt.

      Was auch klar ist ist das die Tunerbox davon nicht genauer wird,
      das kann man nur versuchen zu erreichen so wie es Achim mal sehr akribisch exemplarisch vorgemacht hat.

      Ich würde es aber anders machen, das wäre mir zuviel diffiziles Gefummel in der Box, was für Feingliedrige die keinen Datterich haben, ich würde es so machen wie wir das bei Telefunken hatten, die Tunerbox ist da beheizt und steht nach weniger als 10 Sekunden strichgenau und rührt sich dann bis Sankt Nimmerlein nicht mehr. Wer hindert wen, einfach einen Heizwiderstand an die SABA-Box zu nageln? (Anlehnen und etwas Wärmeleit sollte genügen). Fanatiker, denen es nie genug werden kann können den Widerstand auch regeln, NTC, PTC, alles schon erfunden.
      (Alles sogar auch fertig zu kaufen, nennt sich Spiegelheizfolie und entspringt er Automotive-Elektronik. Einmal drumwicklen und die Box ist plötzlich komplett beheizt und sogar thermisch geregelt, da alles Nötige dazu offenbar schon in der Folie integriert ist. Hält ein Autoleben lang oder bis man den Spiegel abfährt, was mit der Tunerbox wohl selten passiert.)

      Tja, vielleicht nonkonformistisch... wurscht.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      So, dank einem Kollegen ist die Bedruckung und die Bedeutung der Farbringe der DDR-Widerstände entschlüsselt, meinen obigen Post habe ich entsprechend ergänzt.

      Dank Jogis Post gibt es mittlerweile noch einige Ideen mehr, einen defekten TCA530 zu ersetzen. Da jeder selbst Für und Wider abwägen darf, werd ich wohl meine weiterverfolgen. Auch wenn die AFC bei stabilen Tunerteilen nicht notwendig ist - es ist doch nicht schön, wenn man auf den Knopf drückt, und nichts passiert.

      Die in diesem Thread enthaltene Ersatzschaltung mittels 723 ist auch wert, mal getestet zu werden. Dessen Referenzspannung hat einen TK von 30 ppm/K laut Datenblatt. Auch damit kann man leben.


      Christian

      Edit 22.1.2017
      Quellen ergänzt: Farbringkennzeichnung steht in den TGL zur jeweiligen Baureihe, siehe Anhang,
      Toleranz, TK-Schlüssel und Herstellungsjahr-Code stammen aus: Hoffmann, "Widerstände und Kondensatoren", Militärverlag der DDR, 1990
      Dateien
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      Hi Christian,

      danke fuer die Muehe -- auch an Deinen Kollegen -- das ist jetzt ein nuetzlicher Eintrag ! Ich bin auch dafuer, alle Versionen fuer den Ersatz zu verfolgen, denn die Verfuegbarkeit von guten Exemplaren TCA 530 wird ja nicht besser.

      Und auf AFC ganz verzichten moechte ich auch nicht. Klar, mein Restek Metrik hat kein AFC, braucht auch keinen, aber das ist ein anderes Geraet. Bei den meisten normalen Geraeten ist AFC schon sinnvoll. Und solange man es abschalten kann ...

      Die Untersuchungen von Achim und Reinhard zur "Entdriftung" der UKW-Box ist eine gute zusaetzliche Sache, aber die kann nicht jeder bei sich selber so ohne weiteres machen, schon wegen der Bauteilebeschaffung, aber auch wegen des notwendigen Abgleichs.

      Insgesamt alles sehr spannend ! Weiter so !

      Besten Gruss,

      Michael

      nightbear schrieb:



      ...
      Laut Servicedokumentation ist derselbe Abstimmspannungsbaustein im 9240, 9240S und 9241 - also auch im S-Modell mit 6 Stationstasten.

      saba-forum.dl2jas.com/index.ph…b3647e7f607f59710dffd8b35

      Aber es wäre nicht der erste Druckfehler.


      Saba hat tatsächlich unter derselben Nummer verschiedene Versionen des Abstimmspannungsbausteins ausgeliefert. Es gibt nach meiner Recherche deren drei, der Unterschied betrifft vor allem R517, d. h. den Reihenwiderstand am Ausgang zu den Abstimmpotis. Als Beleg die Ausschnitte aus den Schaltplänen der verschiedenen Geräte, man beachte die identische Bestellnummer des Moduls:

      9240 electronic und 9241, (Skala bis 104 Mhz): R517 = 27 kOhm



      9241 (Skala bis 108 Mhz): R517 = 4,7kOhm



      9141tc, 92xx (alle mit Skala bis 108 Mhz und Stationstasten): R517 = Drahtbrücke


      Diese Version kam laut Umrüstanleitung 104 auf 108 MHz von Saba (Downloadarea) wohl auch bei einigen späten 9241 zum Einsatz



      Das kann einen Nicht-Profi wie mich durchaus verwirren. Aber wie hieß es so schön auf RFT-Schaltplänen ähnlichen Alters: "Änderungen aufgrund des technischen Fortschrittes vorbehalten" :D

      Christian
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      Hi Christian,

      R 511 (1 M) ist ein weiterer Unterschied -- bei den spaeteren Versionen ist der durch eine Drahtbruecke ersetzt. Zwischendurch, meine ich, ist auch schon mal ein anderer Wert eingesetzt worden.

      Fuer mich stellt sich jetzt die Frage: Gibt es "universelle" Bestueckungen, die entweder fuer alle 104 MHz Versionen oder fuer alle 108 MHz Versionen ohne Probleme laufen ? Das ist vielleicht schon anderswo beantwortet, aber ich finde es gerade nicht.

      Besten Gruss,

      Michael
      Ein Blick ins Datenblatt des TCA530 erhellt die Sache etwas.
      Der exakte Wert von R511 spielt für die Funktion der Receiver keine große Rolle. Er versorgt Pin 4 des TCA530 mit einem High-Signal, sobald die TCA530 Spannung an Pin 6 ausgibt.
      Ich versteh das Datenblatt so: An Pin 4 muss ein Pegel > 8 V anliegen und die Aufheizung des Chips muss abgeschlossen sein, bevor Pin 3 hochohmig wird. Vorher schaltet er gegen Masse durch und kann z. B. den ZF-Verstärker stummschalten.
      Von den in dieser Ecke diskutierten Receivern nutzt nur der 9260 die Einschalt-Muting-Funktion. Bei allen anderen enden die Modulanschlüsse 7 und 8 im Nirvana. Aber selbst beim 9260 wird die externe Verzögerung nicht benutzt, sondern nur soweit beschaltet, dass Pin 3 hochohmig wird.

      Diese Aussage möchte ich unter den Vorbehalt setzen, dass die Schaltpläne diesbezüglich korrekt sind. Mein Gerätezoo ist zu klein, um die Theorie mit der Praxis zu untermauern.

      Ich würde damit vermuten, dass die Versionswandel von 1 MOhm zu 68 kOhm zu Drahtbrücke simple Einsparmaßnahmen waren. Da für Pin 4 aber ein maximal zulässiger Eingangsstrom von 500 µA angegeben ist, würde ich da sicherheitshalber einen Widerstand verbauen. Pin 6 kann im ungünstigsten Fall 34 Volt liefern. 34V/ 500 µA = 68 kOhm. Das wäre damit der minimale Wert.


      Viele Grüße,
      Christian

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      Temperaturdrift am Nachbau

      Noch schnell ein paar Messergebnisse vom Nachbau des Moduls:
      Ich habe mir einen schicken genauen Datenlogger ausgeliehen, um nicht mehr schätzen zu müssen. Gemessen werden die Referenzspannung vom LM336-5 und die Ausgangsspannung vor R517. Die Temperatur wird mit kleinen flachen PT1000-Sensoren erfasst. Einer liegt am LM336 auf, der andere ist in der Nähe des Moduls angebracht. Der Oberdeckel des Gerätes wurde bei der Messung aufgelegt, und zur schnelleren Erwärmung die Lüftungsschlitze abgedeckt. Scanstart und Einschalten des abgestimmten Gerätes erfolgten zeitgleich.
      Aktueller Stand: Referenzspannungserzeugung LM336, auf 4,985 V getrimmt
      Widerstände Spannungsteiler: Temperaturkoeffizient 25 ppm

      Referenzspannung:


      Die Referenzspannung verläuft durch das Trimmen auf knapp 5 Volt wie gewünscht. zuerst mit positivem TK, ab ca. 30 °C mit negativem TK.
      Viel flacher kriegt man es mit dem billigen LM336 wohl kaum hin. Im dargestellten Temperaturbereich variierte die Spannung um knapp 1 mV

      Ausgangsspannung



      Die Ausgangsspannung folgt in ihrem Verlauf nicht sauber der Referenzspannung. Woran es liegt, weiß ich nicht. Fakt ist aber, dass schon kleine Änderungen der Abstimmung die Ausgangsspannung beeinflussen, trotz kurzgeschlossenem AFC-Eingang. Ich vermute, dass thermische Längendehnungen dahinter stecken und das Abstimmpoti "ruckweise" leicht verstellen.
      Jedenfalls war ich mit der Stabilität zufrieden. Die Abstimmanzeige bewegte sich über die gesamte Zeit nur um ca. 2 mm.

      Auch das Einfangen benachbarter Sender durch die AFC beim Einschalten des Gerätes habe ich abstellen können. AFC wird einfach verzögert eingeschaltet, ähnlich der Serviceempfehlung von Saba:



      Ich habe nur den Elko an der NF-Grundplatte eingelötet, den Widerstand R2182 habe ich bei 10 kOhm belassen.


      Die nächsten Tage möchte ich die Referenzspannungsdrift eines LM723 und eines auf ca. 20 V bzw. 30 V eingestellten TL431 messen. Mal sehen ob es eine noch etwas stabilere Referenzspannungsquelle gibt. Vom Datenblatt ausgehend erwarte ich aber eher schlechtere Ergebnisse. Ansonsten gibt es noch einigermaßen preiswert den LT1029 in der ACZ-Ausführung, pingleich mit dem LM336 und einem TK von typisch 5 ppm/K. Der könnte direkt in meine Schaltung rein, das Diodengeraffel und der Einstellwiderstand erübrigen sich dann.

      Christian
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