Saba Tonband

Heute ist mir das hier



in die Hände gefallen.
Irgend eine Ahnung wie und zu welcher Zeit die Vertrieben worden sind?

Gruß Ulrich

Ich habe einige vorbespielte Bänder von SABA, genauso wie Schallplatten. Sie wurden in den 60ern und 70ern hergestellt. Es gab damals 2 SABA-Firmen (siehe Historie): die eine baute die Geräte, die andere war ein Musiklabel, welches später in MPS-Records umfirmierte. MPS kümmerte sich vornehmlich um Jazz und hatte Weltruf.

Ich habe mich mal am Bandmaterial orientiert.

Wie man auf dem Aufkleber sieht, handelt es sich um LGS 35 von BASF. Das LGS 35 wurde erstmals 1953 von BASF auf den Markt gebracht. Hier eine nicht ganz uninteressante Quelle:
http://www.history-weimar.de/sender/page/mg.htm
Vermutlich handelt es sich um eine Monoaufnahme. Tonbandgeräte in der Zeit waren meist halbspur mono. Die Viertelspurtechnik wurde 1956 aktuell. Rundfunksendungen stereo gab es erst ab 1967. Somit war praktisch kein Bedarf vorhanden für stereotaugliche Tonbandgeräte. 1967 und etwas vorher gab es aber schon stereotaugliche Tonbandgeräte Heimaudio in halbspur und viertelspur. Das waren als bekannte Vertreter Uher Royal de luxe und Revox A77.

Ich würde das Band auf Ende der 50er bis Anfang der 60er datieren. Das deswegen, weil auf dem Aufkleber auf Halbspurtechnik hingewiesen wird. Somit sollte es zum Zeitpunkt der Produktion schon Viertelspurtechnik gegeben haben. Monoaufnahmen Halbspur kann man problemlos mit Viertelspurgeräten abspielen. Leider weiß ich nicht, bis wann das LGS 35 produziert wurde. So könnte man noch genauer das Produktionsdatum des Bandes im Bild eingrenzen.

Andreas, DL2JAS

dl2jas postete

Vermutlich handelt es sich um eine Monoaufnahme.

Nein, es ist eine Stereoaufnahme. Steht auch so auf dem linken Aufkleber

Gruß Ulrich

Mist, überlesen!

Dann orientiere Dich am Beitrag von highlander zwecks Datumsbestimmung. Mit speziellen Halbspurköpfen kann man Aufnahmen erzeugen, die auch bei Viertelspurgeräten ein sinnvolles Abspielen ermöglichen.
Suche also nach dem Label und der letzten Produktion von LGS 35, dann sollte das Band recht genau datierbar sein!
Wenn Du was gefunden hast, bitte hier posten. Das interessiert nicht nur mich.

Andreas, DL2JAS

Hallo,

die auf diesem Bild gezeigte Spule ist die Standard-Spule aus dem Hause Carl Schneider, die seinerzeit fast alle deutschen Handelsmarken mit Spulen belieferte, auch die BASF bezog ihre Spulen von Schneider. In dieser Form ist sie von 1965 bis 1968 hergestellt worden.

Wenn ich nähere Details zum Bandmaterial (Rückseite bedruckt - ja oder nein, wenn ja: welche Chargennummer ?!?) sowie Angaben über Verarbeitung und Beschriftung des Vorspannbandes und der Schaltfolie hätte, könnte man das noch viel genauer datieren, im günstigsten Fall sogar exakt die Kalenderwoche und das Jahr der Produktion.

Viele Grüße,
Manuel

Die Gema kam erst gegen Ende der 50er, Anfang der 60er ins Spiel, auf der Spule prangt jedoch schon ein deutlicher Hinweis auf Gema. Wenn mich nicht alles täuscht, wurde der Begriff 'HiFi' auch erst in den 60ern eingeführt. Ebenso ist das SABA-Logo bereits das moderne, schnörkelfreie.

Im Saba Tonträgerkatalog vom April 1965 findet sich noch kein bespieltes Musiktonband (Ausnahme: die Cassetten für das Sabamobil). Berücksichtigt man Manuels Hinweis mit den Leerspulen von Carl Schneider und die Tatsache, dass der Saba-Bandkopierraum damals ausschließlich mit Saba Tonbandgeräten vom Typ 600 SH ausgestattet war, so dürften die bespielten Musikbänder kaum vor 1966 auf den Markt gekommen sein.

Übrigens gab es die Stereotechnik im Rundfunk schon seit dem 30.08.1963, somit auch den Bedarf für Stereo-Tonbandgeräte.


Grüßle Harry Piel