Klangbild Röhrenradios

      Hallo zusammen,ich möchte mich hiermit als neues Mitglied vorstellen.
      Meine Liebe zu den Saba Geräten begann schon in meiner Kindheit.
      Diese Riesigen Radios mit ihrem Faszinierendem Klang haben mich und meine Leidenschaft geprägt.Ich habe ein eigenes Kleines Museum mit zur Zeit 25 Radios (Nur Saba bis Ende 60er Jahre) und 2 Sabafon TK75a.Die Sammlung wächst ständig weiter mit jedem Radio das ich dazu kaufe.Ich habe nur ein Problem,ich verstehe nur wenig von der Elektronik einen Suchlaufmotor wechseln oder Röhren evtl. auch einen Kondensator tauschen habe ich schon erfolgreich durchgeführt.Aber wenn der Klang schlechter wird, muss ich leider aufgeben.Ich wäre so glücklich wenn ihr mir in irgend einer Form helfen könntet bezüglich meiner Radios, denn die meisten von ihnen sind im Originalzustand und weisen alle den gleichen Fehler auf,die Bässe sind nur noch sehr schwach,und drehe ich die Lautstärke auf verzehrt der Klang.Ich habe schon einmal ein Gerät zum "Radio Fernsehtechniker" gebracht und bin sehr enttäuscht worden.Allso meine Saba Freunde wenn ihr mir helfen könnt,dann schreibt mir bitte.Ich freue mich jetzt schon auf eure Post.
      Herzliche Grüße sendet: Toni Molina
      Hallo Toni,

      Willkommen im Klub der Verrückten :)

      Ja, man muß schon ganz schön bescheuert sein wenn man sich mit Inbrunst diesen alten Kästen widmet.

      Aber was tun denn die Oldtimerfreunde? Auch nicht besser!

      Das Flair, was von dieser alten Technik ausgeht, ist einfach unbeschreiblich! Zudem verbinden sich für viele von uns damit auch schöne Kindheitserinnerungen.

      Nun aber zu der von Dir angesprochenen Problematik.
      Es kann ganz kurz gesagt werden, und das trifft für alle diese Geräte gleichermaßen zu: Infolge von Bauteilealterungen ändern sich Betriebsspannungen und es verschieben sich dadurch die Arbeitspunkte der Röhren. In seltenen Fällen ist eine Röhre selbst schadhaft, etwa durch verzogene Systeme oder nachgelassene Emission, geworden.

      Es gibt ein grundsätzliches Problem: Zu einem Funkmechaniker der jünger als 45 ist, brauchst Du gar nicht erst gehen - er kann Dir nicht helfen, weil er es gar nicht gelernt hat. Es gibt natürlich rühmliche Ausnahmen, aber die finde erstmal und dann steht nicht selten der finanzielle Aufwand in keinem Verhältnis zum Wert des Patienten. Wirklich historisch wertvolle Stücke mal ausgenommen.

      Du wirst also selbst müssen Hand anlegen und vor allem solltest Du Dich mit einem Minimum an Meßgeräten und einem guten Lötkolben versehen.

      Wenn Du das beisammen hast, kannst Du mit der Reparatur beginnen. Schritt für Schritt, wirst Du Dich vorantasten um schließlich ein paar eher unscheinbare Bauteile (die nur ein paar Groschen kosten) zu wechseln.

      Hier kommen in erster Linie die Koppelkondensatoren der Endröhre(n) in Betracht und bei fehlenden Tiefen, blubbern etc. sind i.a.R. der oder die Kathodenelkos taub geworden.

      Zuvor ist zu prüfen, inwieweit der Lade- und die Siebkondensatoren des Netzteiles ihrer Aufgabe gerecht werden.

      Das sind alles recht simple Arbeiten und auch ohne spezielle Fachkenntnisse ausführbar.

      Wichtig ist, daß Du mit einem Lötkolben korrekt umgehen kannst und daß Du die unumgänglichen Sicherheitsvorschriften für Arbeiten an unter Spannung stehenden Baugruppen kennst und einhälst. Da kann dann eigentlich nichts schiefgehen.

      Für die Radioreparatur sind klassische Drehspulinstrumente mit einem Ri von 1.000 bis 10.000 Ohm/Volt ideal, für transistorisierte Empfänger sind solche mit 20.000 Ohm/Volt angesagt und für Geräte der Vorkriegsära bis zur Mitte der 50-er Jahre sollten Instrumente mit einem Ri = 333 Ohm/Volt benutzt werden.

      Natürlich geht es auch mit einem hochohmigeren, also empfindlicheren Meßwerk - da braucht es aber einiges an Erfahrung um die angezeigten Meßwerte richtig zu interpretieren denn die weichen dann u.U. erheblich von den in der Schaltung angegebenen Werten ab. Weil dem so ist, haben die Hersteller und Herausgeber der Reparaturunterlagen auf den Schaltbildern fast immer den Typ des Meßgerätes, auf den sich die Spannungs- und Stromwerte beziehen, angegeben.

      Für statische Messungen kann man unter Beachtung des vorstehenden auch Digitalinstrumente benutzen. Für Abgleicharbeiten geht das aber grundsätzlich nicht, ebensowenig taugen diese Dinger zur Langzeitüberwachung.

      Soweit so gut.

      Nun bist Du am Zuge, denn welche Voraussetzungen Du mitbringst kann ich nicht einschätzen.

      Noch etwas:
      Es gibt bei den Radiosammlern eine - ich nenne sie mal so - Fraktion der bedingungslosen Teilewechsler.
      Das sind Leute, welche keine gezielte Reparatur durchführen sondern prophylaktisch alle passiven Bauteile durch Neuteile ersetzen. Sie glauben, damit was Gutes zu tun und nicht selten wundern sie sich hinterher, daß das erzielte Ergebnis schlechter ist als der Ausgangszustand. Es bringt eben nicht viel, fehlende Sachkunde durch puren Aktionismus zu ersetzen.

      Noch ein Tip: Besorge Dir jede Menge Schlachtgeräte. Du wirst sie brauchen um Bauteile, welche es heute kaum noch in der erforderlichen Spezifikation gibt, zu gewinnen. Und in diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn man sich ein paar kleine Prüfeinrichtungen zulegt oder selber bastelt. Denn ein Altteil muß immer erst eingehend geprüft und ggfs. wiederbelebt werden bevor es verwendet werden kann.

      Einen Grundsatz noch auf den Weg: Wenn in einem Radio irgendwelche Papierstreifen über irgendwelche Löcher geklebt sind, dann sollten die auch dort unberührt verbleiben! Für den unwahrscheinlichen Fall, daß ein in so einem Topf befindliches Bauteil das Zeitliche gesegnet hat, muß sowieso der gesamte Topf ausgebaut oder mindestens enthaubt werden. Da drinnen was zu verstellen führt immer in eine Sackgasse aus der es ohne fremde und professionelle Hilfe mit hochwertigsten Meß- und Prüfgeräten für Dich kein Entrinnen gibt.

      Und nun, frisch ans Werk!
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Hallo MGW51,vielen Dank für deine aufbauenden Worte!
      Ich werde mich mal vorsichtig an die Sache heranwagen.
      Ich habe in der zwischenzeit schon wieder bei Ebay ein Meersburg 100 und ein Meersburg 125 gekauft (Leicht defekt ??) da werde ich mal mein Glück versuchen.
      Ich kann einfach nicht wiederstehen wenn ich so ein Gerät entdecke muss ich es haben.Eine Truhe Breisgau 12 Sonorama habe ich gerade abgeholt für 25 Euro!!
      Die Truhe hat einen Klang,da fällt mir nichts mehr ein! Das einzige was nicht funktioniert ist der Echo bzw.Hallklang wenn ich an dem Regler drehe tut sich nichts.Keine Ahnung was damit ist.Aber dafür funktioniert der Sendersuchlauf so fein und schnell wie am 1. Tag.Ich bin echt durchgeknallt,aber es bereitet mir eine solche Freude wenn ich in mein Saba Museum gehe,das kann ich mit Worten nicht beschreiben.Ich fühle mich in diese wunderbare Zeit zurückversetzt.Allso mein Saba Freund ich Danke dir nochmals sehr Herzlich für deine Nachricht und verbleibe mit lieben Grüßen!
      Herzliche Grüße sendet: Toni Molina
      Oh, ich weis wie warm und voll Truhen klingen - das ist unbeschreiblich und unvorstellbar für den, der es nicht selbst erleben durfte.

      Nun gut, von Saba selbst habe ich außer dem TK75 nichts und das wird auf absehbare Zeit auch so bleiben. Müssen!

      Es gab auch wunderschöne DDR-Truhen und Schränke. Alle unheimlich großvolumig und sauschwer noch dazu. Wohin mit den Klamotten???

      Ich könnte jedesmal heulen, wenn ich so schöne Dinger dann vor sich hingammeln sehe oder, was noch barbarischer ist, wenn sie diesem hirnrissigen "Musikschrankzertrümmerer" in die Hände fallen. Diesem Halunken müsste man die Pfoten abhacken und dann den Kerl in die Geschlossene einweisen!

      Sowas sind keine Menschen!

      mfg. MichaelZ.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Hallo Michael,ja da stimme ich dir zu !!
      Ich habe schon etliche Radios gekauft in teilweise sehr gutem Zustand aber ohne die Lautsprecher.Ich habe erst später erfahren das die Saba Lautsprecher so einen hohen Wert haben,bedingt durch die Perfekte Verarbeitung und dem herlichen Klang.Die Lautsprecher werden hoch gehandelt,und dadurch sterben immer wieder kostbare Saba Radios.
      Michael,von den DDR Truhen wusste ich vorher nichts,kannst du mir mehr darüber berichten?
      Bis bald !!! der Saba Toni..........................
      Herzliche Grüße sendet: Toni Molina