9241: Neue Brumm-Variante?

      Hallo,

      jetzt bitte ich doch nochmal um Hilfe. Ich habe hier einen Neuankömmling, einen sehr schön erhaltenen 9241 auf dem Tisch. Frequenzanzeige und ein paar Kleinigkeiten habe ich alle schon repariert, aber von Anfang an hat er ein massives 50-Hertz Brummen. Ich habe die hier zu findenden Vorschläge, vor allem den letzten Thread zum Thema schon abgearbeitet und keine Veränderung erzielt.

      Der Fehler genauer:
      Der Brumm bleibt bei allen Eingängen gleich.
      Er ist auch bei runtergedrehter Lautstärke gleich stark.
      Er ist über Lautsprecher und Kopfhörer vorhanden.
      Er ist auf beiden Kanälen zu hören.

      Er wird in der Lautstärke massiv verstärkt, wenn ich das Treibermodul der linken Endstufe ziehe, beim rechten bleibt er gleich wie zuvor.

      Das ist das Merkwürdige, worauf ich mir keinen (Laienhaften) Reim machen kann und darum um Hilfe bitte.

      Irgendeine Idee dazu?

      Gruß, Klaus
      Hallo Klaus,

      zuerst, wenn nicht bereits geschehen, würde ich die Versorgungsspannungen prüfen. Arbeiten die Gleichrichter in der Norm, ist einer der Netzelkos trocken oder "halbdurch"? Liegt auf den Gleichspannungen Wechselpannung auf (Oszilloskop/Multimeter)?

      Wenn dar linke Treiber drin und der rechte raus ist, bleibt das Brummen unverändert. Wäre das Problem symmetrisch, könnte das auch einfach der "offene Kanal" an den Pins der Hauptplatine sein.
      Gruß Käptn Pommes *Port. 2,50€*Ketchup/Majo -.50€*
      Hallo Klaus,
      hast Du mal das komplette Netzteil rausgenommen und mit einem aus einem anderen Gerät getauscht? Wenn das nicht fünktioniert, mal alle Masseverbindungen zur Hauptplatine nachlöten. Einen ähnlichen Fehler hatte ich auch mal mit einer defekten DIN-Buchse hinten im Gerät (Kurschluss)
      GRUß Michael
      Okay, ich fange mal an:

      Gleichspannungen/ Wechselspannungen:
      H6 - PIN 13 = 11V / -
      H5 - PIN 12 = 45V / -
      F4 - PIN 5 = 14V ?? / -
      PIN 6 = 14V ?? / -
      F3 - / 4,3 mV
      F2 = 45V ?? / -
      F1 = 14V ?? / -

      Die Eingangsspannungen am Stecker oben sind korrekt. Die Spannungen mit Fragezeichen waren im anderen Thread andere, daher könnte da was nicht stimmen?

      Was du mit "offenem Kanal" meinst, weiß ich nicht.

      Das Netzteil habe ich nicht rausgenommen. Vielleicht sollte ich erst andere Dinge abarbeiten. Ich stecke jetzt gleich mal DIN- Stecker in die Buchsen, es könnte ja evtl. ungewollte Kontakte auseinandertreiben.

      Gruß, Klaus
      Moin,
      das Ding hat aber noch mehr Netzteile.
      Was ist mit denen der Endverstaerker?

      Und es reicht nicht, die Gleichspannungen zu messen, es muss auch der eventuell ueberlagerte Wechselspannungsanteil gemessen werden.
      Das geht am sichersten mit einem Oszilloskop.

      So ziemlich alle Spannungen, die das Netzteilmodul liefert, muessen brummfrei sein.
      die Betriebsspannungen der endverstaerker duerfen ohne Signal einen moeglichst kleinen Brummanteil von bis 0,5 haben, Diese Spannungen sind nicht stabilisiert.

      73
      Peter
      Gut,
      also die Netzteilplatine habe ich getauscht, wie auch jedes andere Modul. Die Wechselspannungen habe ich auch gemessen, sorry, das ist wohl ein bisschen undeutlich: Gleichspannung/ Wechselspannung. Wenn ein Strich da ist, war da auch keine Wechselspannung. Mit einem Oszilloskop kann ich nicht umgehen, obwohl ich hier eines stehen habe.

      Gruß, Klaus
      Moin,
      dann wird es Zeit.
      ;)

      Die beste Gelegenheit, sich in die Grundlagen "Messen mit dem Oszilloskop" einzuarbeiten.
      Ich denke mal, die "Allwissende Muellkippe" (das Internet) wird dabei helfen koennen.

      Je nach Gleichrichterschaltung des Multimeters wird man mit diesem kaum vernuenftige Ergebnisse bekommen, wenn man den Wechselspannungsanteil einer Gleichspannung messen will.

      73
      Peter
      Moin,

      hängt denn jetzt alles von meinem Erlernen des Umgangs mit einem Oszilloskop ab? Zur Messerklärung: Die "überlagernde Wechselspannung" auch zu dokumentieren, habe ich aus diesem Thread: http://saba.magnetofon.de//showtopic.php?threadid=2796? Könnten die Siebelkos einer Seite (hier also der linken) einen Brumm auf beiden Kanälen verursachen?

      Michael: Wie genau bist du auf die entsprechende DIN-Buchse als Fehlerquelle gekommen? Wie könnte ich das untersuchen?

      Peter: Extra Netzteile der Endstufen ... wo wären die denn zu finden?

      Gruß, Klaus
      Hallo Klaus,
      hier die Schaltung des Netzteils aus dem Downloadbereich. Links sind die wichtigsten Betriebsspannungen gelb markiert, die für den Zähler blaugrün.
      In der rechten Bildhälfte siehst Du oben die beiden Netzteile für die Endstufen mit jeweils +- 42V - auch gelb markiert.
      ALLE gekennzeichneten Spannungen müssen gleichspannungsmäßig stimmen UND sauber, d.h. weitestgehend ohne überlagerte Wechselspannung sein!
      Prüfe die Wechselspannungsanteile mit dem Oszilloskop.
      Du kannst auch Bilder der Oszillogramme hier posten (so dass man die Einstellung von Zeitbasis und Teiler dabei sieht).

      Um DIN Buchsen würde ich mich erstmal weniger kümmern, was es jedoch zu bedenken gilt:
      Wenn der Verkäufer die Wahrheit gesagt hat und das Gerät vor dem Versand lief, ist es möglich, dass alle Fehler durch unsanften Transport ausgelöst wurden:
      Der Ausfall der Digianzeige erfolgt gerne nach Erschütterungen durch die bekannten Kontaktprobleme.
      Der Brumm könnte dann durch einen Harriss auf einer der Grundplatinen verursacht werden. Du solltest die gesamten Leiterplatten eingehend mit einer Lupe absuchen, um das auszuschließen. Insbesondere in der Nähe der Kontaktleisten schwerer Bausteine reißt das Basismaterial schell mal ein.

      Achim
      Danke Achim,

      jetzt habe ich mal alles mit dem Multimeter (Voltcraft 940, neue Batterie) gemessen. Hier die Ergebnisse:

      Gleichspannung
      K7: 39V
      K5 -32V !!
      K3: 39V
      L7: -39V
      K4: 11.5V

      PINs am Netzteilmodul:
      P10: 11,7V
      P3: 14,5V
      p5: 14,5V
      P4: nix, keine Spannung !!
      P2: 47,5V
      P12: 46,8V

      Wechselspannung: Dabei gibt es nur einen, oben schon genannten Wert auf F3 (PIN4), nämlich 4,5 mV. Alles andere ist ohne Wert geblieben.

      Grenzt das die Sache etwas ein? Zwei Werte sind ja auffällig.

      Gruß, Klaus
      Pin4 hat nur bei Mittelwelle 15V

      Die -32V an K5 sind auffällig.
      Hier kann der Gleichriochter D2314, die Siebelkos C2311 /12 die Ursache sein oder eine erhöhte Stromaufnahme der zugehörigen Endstufe.
      Wenn die Endstufe die Spannung um 10V runterzieht, würde ich eine deutliche Erwärmung des Kühlkörpers nach einer gewissen Zeit vermuten.
      Testweise kannst Du alle Anschlüsse der an K5/7 hängenden Endstufe ablöten (und isolieren) und schauen, ob die andere Seite ordnungsgemäß läuft.

      Diesen Test solltest Du zuerst machen. Wenn Du mit dem Oszilloskop die +- 42V prüfst, und einen Brumm feststellst, kann dieser sowohl durch einen gealterten Siebkondensator / defekten Gleichrichter verursacht werden ALS AUCH durch eine übermäßige Belastung durch eine defekte Endstufe / Treiberstufe.
      Achim
      Okay, dann werde ich mich mal an die Arbeit machen.

      Übrigens, das mit dem Oszilloskop: Ich habe da ein sehr altes Exemplar, nämlich ein Tectronix 465 Oscilloscope. Da musste mein Sohn (Elektriker) auch erst mal überlegen, wie das funktioniert. Irgendein Kabel zum Messen fehlt noch, das haben wir gestern abend nachgeschaut.

      Gruß, Klaus
      Moin,
      die Gleichspannung fuer die Endstufen ist mit +-39V angegeben.
      Im Schaltbild steht+- 42V.

      Diese Abweichung muss keinen Defekt anzeigen, es waere in diesem Zusammenhang wichtig, immer die Netzspannung mitzumessen, damit man das Verhalten nichtstabilisierter Netzteile beurteilen kann.

      Wenn die Temperatur des Endstufenkuehlkoerpers normal bleibt und in der defekten Endstufe keine Auffaelligkeiten sichtbar sind, sollte man sich den betreffenden Gleichrichter und die Ladeelkos ansehen. Es ist jedenfalls auffaellig, dass nur an K5 die Spannung zu niedrig ist. In den Endverstaerkern gibt es ohne Lautsprecher oder Ersatzlast keinen Weg, auf dem diese Spannung "solo" belastet werden kann.
      Ausserdem schaltet das Lautsprecherrelais noch ein.

      Bei Ersatz der Gleichrichter sollte man den staerksten nehmen, der mechanisch passt.
      Ich nehme dafuer B80C5000/3300 o.ae. Die Elkos koennen ohne Nachteil durch solche mit 4700µF ersetzt werden.

      Grundsaetzlich sind alle Anschlussbuchsen nachzuloeten, die koennen abreissen.
      Die beiden Hauptplatinen sind in Rahmen eingeloetet, diese Loetstellen brechen ebenfalls gerne auf. Ich habe keine Ahnung, _wie_ wichtig die Rahmen fuer die Massefuehrung sind, aber eine moeglichst niederohmige Masse kann nie schaden.

      73
      Peter
      Oh Mann,

      Brumm ist beseitigt, es waren beiden Siebelkos C2311 /12.

      Aber dann habe ich die beiden anderen auch ausgetauscht und nun fing die Frequenzanzeige an zu spinnen und fiel dann ganz aus. Wo soll denn da der Zusammenhang sein? Das einzige, was mir auffiel, war, dass ich bei C2301 zwei, besser gesagt: drei Minus verbindungen mit Leiterbahnen habe (zwei liegen auf derselben. Muss ich da eine Brücke einlöten? Die jetzigen Jamicon Elkos habe nur plus und minus.

      Gruß, Klaus
      Hallo KLaus,

      die Endstufennetzteile haben mit dem Zähler nix zu tun. Da dürfte der Zufall am Werk gewesen sein.
      Eine Masseverbindung reicht bei den Elkos. Einzelne Lötaugen, oder wenn nur eine Leeiterbahn zwischen 2 der 3 Masseanschlüsse vorhanden ist, kannst Du frei lassen. Das "richtige" Lötauge für den Minus-Anschluss des Elkos ist das , was Verbindung mit der restlichen Schaltung hat.
      Achim
      Ja, danke, Achim.

      Die beiden Bahnen sind sowieso schon durch eine Brücke verbunden, das habe ich erst hinterher gesehen.

      Aber diese Digitalanzeige stellt mich vor ein neues Problem: An den PINs 1 + 3 müsste Spannung anliegen und zwar an 3 = .17V und an 1 = 10V. Da ist gar nichts. Also habe ich eine definitiv heile und mit neuen Elkos und Gleichrichtern versehene Platine aus einem anderen 9241 angschlossen und: Da kommt auch nichts, keine Spannung.

      Es müsste also das Modul sein, das die Umschaltung für die Digitalanzeige (den Frequenzzähler) vornimmt, denke ich mal. Welches ist das? Die Impulsplatte? Eines der Flip-Flops?

      Gruß, Klaus
      1. Schaltet das Relais auf dem Netztelbaustein um, wenn Du z.B. zwischen Tape und AM oder FM hin- und herschaltest?

      2. Sind die -17V und +10V an den Pins oben an der NT-Platine vorhanden?

      Wenn 1 und 2 = ja,
      ist die DigiBox selbst in Ordnung? hast Du sie in einem anderen Receiver getestet?
      Die Platinen der Boxen sollten normalerweise BEIDE VOLLSTÄNDIG nachgelötet werden, die Elkos ersetzt werden.
      Außerdem beherbergt der DigiBaustein noch 2 Spannungsregler!

      Wenn 1 = nein,
      musst Du prüfen, ob die Schaltspannungen an Pin 6 und 7 der NT Platine stimmen.
      Sie lösen,entkoppelt über die Dioden D616/7 das Durchschalten des Relais aus, sobald AM (und)/oder FM aktiv ist.

      Und ganz allgemein: Wenn es Probleme mit dem zuverlässigen Durchschalten der beiden Relais gibt, immer zuerst den Selengleichrichter D2321 ersetzen.
      Achim