UKW-Empfang bei alten Geräten

      Hallo und guten Abend werte Radiofreunde,

      ich erbitte Eure Hilfe: Ich möchte bei Geräten ohne UKW-Bereich (z.B. DKE) auf einem Mittelwellenkanal UKW-Sendungen empfangen. Dabei soll der Empfänger nicht verändert werden, also der vorhandene Antenneneingang genutzt werden. Dafür benötigt man doch einen UKW-Konverter, oder? Ich habe schon im Internet gesucht, bin aber leider nicht fündig geworden.

      Mit ist da ein sog. A-Modulator (Heimsenderlein) aufgefallen. Würde der mir auch weiterhelfen?

      Ich bin technisch nicht so fit, dass ich mir solch ein Gerät selber bauen könnte. Kann mir jemand sagen, wo ich so etwas bekommen könnte? Einen Bausatz mit genauer Anleitung würde ich evtl. noch hinbekommen. Bin für jede Hilfe dankbar.

      Freundliche Sammlergrüsse
      Thorsten
      Hallo Otto,

      lange nichts voneinander gehört. Ich hoffe, es geht Dir gut.

      Also ich bekomme hier auf dem AM-Bereich kaum Sender herein, die mich interessieren. Ich fände es prima, wenn ich auch die alten Geräte häufiger nutzen könnte und dabei noch die Lieblingssender zu empfangen.

      Habe gelesen, dass es früher wohl die besagten (Röhren-) Konverter gab, aber da scheint gar nichts auf dem Markt zu sein.

      Schöne Grüsse

      Thorsten
      Ja, Thorsten, das dürfte spätestens an der Umschaltung und der Senderwahl für UKW scheitern, wenn das Gerät nicht auf UKW-Nachrüstung vorbereitet ist.
      Meine Meinung: Vergiß es, das geht nicht ohne riesigen Aufwand. Leg Dir lieber ein altes Radio mit nachgerüstetem UKW-Tuner zu, die gibt es bei Saba massenweise - alle Modelle mit einfacher "W" und "GW" in der Typenbezeichnung aus der Nachkriegszeit!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Des Menschen Wille ist sein Eierkuchen.

      E voila, das Thema hat wie mittlerweile fast alle Themen schon jemand im Internet besetzt. Den Nachbau halte ich für einfach und laiengerecht, was aber durchaus an mir liegen kann ;)

      Hier ein Link: http://www.radio-ghe.com/scanradio.htm

      Anschluß erfolgt wie bei "Vorsetzern" (Konverter) üblich direkt am Audion. Schutzwiderstand und Trennkondensator nicht vergessen.
      Der Arbeitspunkt sollte sich von alleine einstellen und die Audionfunktion sollte damit verschwinden, weil Audion-Arbeitspunkt und Verstärker-Arbeitspunkt sich widersprechen.

      Sollte das so nicht klappen, die Eingangsröhre ihren Audion-Arbeitspunkt nicht verlassen wollen, müßte ein AM-Modulator hinter das Scan-Radio-Modul.

      Aber mit der (Schwarz-)Senderei ist das so eine Sache. Besonders was die für Laien kaum zu beurteilende unerlaubte unerwünschte Abstrahlung in den weiteren Umkreis angeht. Man müßte also den Modulator nicht nur bauen und ordentlich sauber abstimmen, sondern ihn auch in einem abgeschirmten HF-dichten Gehäuse versenken und mit Kabel (so wie beim Drahtfunk aber gut abgeschirmt) zum Antenneneingang führen
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo,

      zunächst danke für die Antworten.

      Das hört sich ja doch kompliziert an. Das werde ich nicht hinkriegen. Ich habe gehofft, dass es irgendwo noch einen alten Konverter gibt, an den ich die UKW-Antenne anschliesse, der auf dem UKW-Bereich abstimmbar ist und mir am Ausgang den eingestellten Sender auf eine feststehende MW-Frequenz umwandelt. Den Ausgang dann Verbinden mit dem Antenneneingang des alten Empfängers und fertig. So meine wohl etwas laienhafte Vorstellung.

      Ich möchte auf jeden Fall nichts am alten Gerät verändern. Das wäre ja eine Sünde.

      Freundliche Grüsse
      Thorsten
      Du könntest mal was ausprobieren.

      Dazu müssen aber Deine Radios auf 30 m Kurzwelle empfangen können. Nehme einen UKW-Empfänger und halte ihn dicht neben das Radio. Üblicherweise nimmt man bei UKW eine ZF-Frequenz von 10,7 MHz. Diese versuchst Du zu empfangen. Mit einem AM-Radio kann man auch FM empfangen und demodulieren. Sitzt das ZF-Signal 10,7 MHz genau auf der Filterflanke, hört man was.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Für den DKE oder VE wird es wohl nicht viel nützen aber für Geräte die einen Tonabnehmer- oder Schalldosenanschluß haben. Es gab mal UKW-Empfänger, die ein komplettes Empfangsteil bis hin zum NF-Ausgang enthielten. Diese wurden einfach an die TA-Buchsen angeschlossen und wie ein Plattenspieler betrieben. Man kann ja auch jeden modernen Tuner einer HiFi-Anlage dafür nutzen oder so ein kleines Scan-Radio, welches an den besagten Anschluß angeschlossen wird.
      Hallo,

      @decoder: Das hört sich da ja super an. Ich glaube, das ist das optimale Teil. Der DKE hat ja keinen Tonabnehmeranschluss, aber bei dieser Lösung wird ja wohl der Antennenanschluss genutzt.

      Das ich das Teil nicht geschenkt haben möchte, ist selbstverständlich.

      Aber: die Auktion ist beendet und aktuell ist da nichts im Netz.

      Freundliche Grüsse
      Thorsten
      Hallo Thorsten,

      Lösung: Ein kleiner und billiger MW-Sender, angeschlossen
      an den Kopfhörer-Ausgang eines beliebigen modernen Radios oder Verstärkers,
      sowas gabs mal be Oppermann Electronic.
      Der Bausatz ist aber auch unter

      http://www.jogis-roehrenbude.de/Bastelschule/MW-Sender.htm

      beschrieben und kann somit nachgebaut werden.
      Funktioniert, wie bei Jogi beschrieben, übrigens einwandfrei !
      Grüße
      Martin
      Habe mir den Beitrag gerade mal durchgelesen. Auch wenn es nicht so richtig hier zum eigentlichen Thema paßt - dort ist die Rede davon, daß der VE oder DKE keinen bastelmäßigen TA-Anschluß bekommen sollte, da er sonst nicht mehr original ist. Hin und wieder gibt es doch im Online-Auktionshaus mal "Sonderzubehör" für diese Geräte. Neben einer nachrüstbaren Skalenbeleuchtung und Vorsatzskalen auch Kurzwellenzusatz, Sperrkreis und einen "Tonabnehmer". Dieser besteht irgendwie aus einer Scheibe, die unter eine Röhre gelegt wird und so den NF-Eingang zugänglich macht. Ob das nun original Zubehör war oder neuzeitliche Bastelei weis ich leider nicht.
      Etwas aufpassen mit dem Sender!

      Wie auch im Link geschrieben, ist der Betrieb illegal, zumindest mit angeschlossener Sendeantenne. Man könnte ihn aber geringfügig umbauen. Dämpft man das Signal und schließt die Schaltung direkt an den Antenneneingang des Radios an, ist es kein Funksender mehr. Soweit mir bekannt, sollte dann der Betrieb legal sein.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin,
      lest mal Stockhusen: "Vom aeltesten zum neuesten VE-Geraet".

      Dort sind nicht nur alle VE und DKE beschrieben, sondern auch das zeitgenoessische Zubehoer fuer diese Geraete aufgefuehrt. Dazu gehoerte auch eine Nachruestung eines TA-Einganges.

      Korrekt ausgefuehrt, ist sowas auch fuer jeden "Nicht-Hardcore" Sammler (*) akzeptabel, denn solche Geraete waren (und sind) Gebrauchsgegenstaende, deren Nutzen erweitert worden ist.
      Zur korrekten Ausfuehrung gehoert natuerlich die Aerwendung zeitgenoessischen Materials oder die groesstmoegliche Annaeherung daran.

      Technisch ist die Sache einfach, es wird einfach die NF in das Gitter der Audionroehre eingespeist. Aus Sicherheitsgruenden sollte diese Aenderung nur an Wechselstrom- oder Batteriegeraeten durchgefuehrt werden, also solchen, die Netztrennung gewaehrleisten.

      Fuer den UKW-Empfang oder sonstige Wiedergabe auf dem HF-Weg braucht man:
      Einen einfachen UKW-Empfaenger und
      einen einfachen MW-"Kabelsender"(Pruefsender),
      die NF-maessig verbunden werden. Auf die NF-Leitung kann man natuerlich auch MP3-Spieler oder aehnliches schalten.

      (Zur Not koennte ich meinen Grundig AS5 verwenden, er ist fremdmodulierbar)


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      Peter

      (*) Hardcore-Sammler akzeptieren nur fabrikneuen Originalzustand....
      @dl2jas: Also das musste mir mal erklären! Das 30 m KW Band liegt bei ungefähr 8 MHz oder so. UKW ist zwischen 87,5 bis 108 MHz in Westeuropa vertreten, in Russland gibts noch das OIRT, das irgendwie noch weiter runtergeht und in Japan fängt die Skala glaub ich schon bei 76 MHz an. Das zweite Ding ist, dass KW Amplitudenmoduliert und UKW Frequenzmoduliert arbeitet, wodurch die Systeme soweit ich weiß völlig inkompatibel zueinander sind, man würde also nix hören, wenn ein AM Empfänger UKW Frequenzen empfangen könnte.

      Wenn jetzt die ZF bei 10,7 MHz liegt, was sie glaub ich wirklich tut, dann müsstest du, wenn du mit deinem Radio auf der 89,5 z.B. hr3 empfängst bei 97,2 auf einem anderen Empfänger, der ziemlich nah daneben steht das Programm der 89,5 empfangen können, ich habs mal ausprobiert und es geht auch, aber trotzdem hab ich deine Rechnung mit den 10,7 MHz und dem 30 m Band nicht so ganz verstanden... würde mich mal interessieren, ob das tatsächlich geht, auch wegen AM und FM.

      LG, Tobi
      Ich weis nicht wo jetzt genau die Schwierigkeiten bestehen, aber bei der Frequenzdemodulation mit einem einfachen Diskriminator (einfachste Art ist der Flankendiskriminator) wird eine FM in eine AM umgewandelt und dann demoduliert.

      Dazu wird ein Schwingkreis nicht exakt auf Resonanz (ausgehend von der Trägerfrequenz)abgestimmt, sondern auf eine der beiden Flanken.
      Eine sich durch die Modulation ändernde Frequenz hat dadurch eine sich ändernde Amplitude zur Folge.

      Wie Andreas oben geschrieben hat, kann man daher bei Ausnutzung der AM ZF- Flanken, mit einem AM Empfänger FM Demodulieren.
      Dazu benutzt man die im FM Empfänger auf 10,7MHz umgesetzte Empfangsfrequenz (fo-fe=fZF) , die ein KW Empfänger (30m Band) ja empfangen kann.
      Es funktioniert nicht perfekt, aber man hört was wenn der benutzte FM “Hilfsempfänger” nur genug 10,7 MHz nach außen abstrahlt.

      Gruß Ulrich