Freiburg WIII

      Heiner, Dank Dir für den Service - wie alle wissen, bin ich ja computerblöd.
      Hier nun mein Kommentar:
      Das Gehäuse habe ich - wie schon geschildert - zunächst mit scharfem Küchenreiniger innen und außen behandelt. Danach mit Stahlwolle Nr1 angeschliffen und danach das ganze Gehäuse mittels Schwamm mit der passenden Beize eingerieben und nach etwa 30 min die überschüssige Beize abgewischt. Danach die Fehlstellen mit Lacktropfen angeglichen und trocknen lassen. Am nächsten Tag mit 400er Naßschleifpapier vorsichtig geschliffen und anschließend eine Lackschicht aus der Sprühdose aufgetragen.
      Ich finde, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, oder?
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Sieht sehr schön aus.
      Scheinbar gabs auch beim Meersburg WIII eine Version mit Bakelit vor dem Klangreglern.

      Bei meinem Gehäuse ist die gezeigte Behandlung nicht unbedingt notwendig.
      Außerdem würde ich mich das bei diesem nicht trauen, das muss dann schon mal ein billigeres Radio sein.

      Demnächst gehts auch weiter.
      Bisher habe ich das Chassis schön sauber gemacht und Kondensatoren gewechselt.
      Dabei ist mir mein Lötzinn ausgegangen, Nachschub aber schon bestellt und unterwegs.
      Tasten werde ich kleben so gut es geht.
      Hallo,

      so langsam komme ich mit der Restauration zum Ende.

      Die üblichen Arbeiten sind fast erledigt, d. h. es ist alles schön sauber und poliert, alle Papierkondensatoren und Elkos sind getauscht.
      Insgesamt waren es 33 Stück und eine Menge Arbeit, da ja das ganze Chassis voll mit Technik ist.

      Dann langsam über eine 60 Watt Glühlampe in Betrieb genommen, soweit alles ok.

      Beim Betrieb direkt am Netz stellte sich ein wunderbarer Klang ein, der Skalenzeiger lag aber etwas neben der eigentlichen Frequenz, die EM71 war sehr dunkel und mit eingeschalteter Rauschunterdrückung war kaum ein Sender zu hören.

      Mir kommt es so vor, als wären die Röhren in diesem Radio allgemein ziemlich ausgelutscht.

      Die EM71 habe ich gegen ein besseres Exemplar aus der Röhrenkiste getauscht.
      Durch eine neuere EC92 ist der Empfang wesentlich besser und der Zeiger steht auch wieder an der richtigen Stelle.
      Nach dem Tausch der ECH81 und EF41 funktioniert auch die Rauschuntersrückung wesentlich besser und die EM71 erreicht ohne diese Vollausschlag bei einigen Sendern.
      Mit Rauschunterdrückung kommen die Sender schön aus völliger Stille herein, die EM71 schlägt damit aber nicht voll aus. Bei starken Sendern etwa 90%.

      Ist das normal?

      Der alte Selengleichrichter liefert etwa 260V, lt. Schaltbild sollte er 270V bringen.
      Den werde ich noch erneuern müssen.
      Außerdem muss das Seil für die Peilantenne noch aufgezogen werden.
      Hallo Tobi,

      wechsle den Selengleichrichter in jedem Fall - Du schonst damit den Netztrafo.
      Bedenke auch, dass das Triodensystem der EM71 nicht in der Abstimmanzeigeschaltung eingesetzt ist, sondern Bestandteil der HF / Regelspannungsschaltung ist!
      Wenn Probleme im Bereich Stummschaltung, Regelung bestehen, zuerst die EM gegen NOS öder ein sehr gut erhaltenes Exemplar tauschen, sonst suchst Du unnötig in der Schaltung nach Fehlern.
      Ja, der Klang ist schon grandios!
      Achim
      Durch ein vorsichtiges Nachgleichen der Filter ist das Problem der sich nicht ganz schliessenden EM71 schnell behoben,wenn ein Röhrentausch nichts mehr bringt,so zumindest meine Erfahrung.
      Ich hatte auch schon Probleme mit der Stummschaltung,der Tausch der EM71 hat leider gar nichts gebracht.Wichtig ist,(was Du ja schon gemacht hast) die hochohmigen Widerstände zu überprüfen,oder am besten gleich auszutauschen (die beiden 16MOhm).
      Das allerwichtigste ist und bleibt aber die gründliche Reinigung des Tastenaggregates mit samt seinen Schiebern.

      Peter
      Das Triodensystem wird sicher nicht sonderlich belastet - es kann durchaus noch vollkommen o.k. sein obwohl das Anzeigesystem durch Nachlassen der Leuchtschicht fast dunkel ist.
      Aber jede Röhre, die über 50 Jährchen auf dem Buckel hat, kann gealtert sein.
      Tastensatzrevision ist bei diesen Geräten wirklich Pflicht. Besonders auch ausgiebige Kontrolle der Bereiche zwischen den Lötfahnen!
      Achim
      Beim Tastensatz hab ich was versäumt.
      Habe ihn nur entstaubt.

      Lassen sich die Schieber herausziehen, wenn man Skala und deren Hintergrund entfernt?
      Was nimmt man denn da am besten (außer Bremsenreiniger ;) ) ?
      Würde "Kontakt WL" reichen?
      Das normale Kontaktspray würde wohl eher das Pertinax leitend machen?!

      Also das muss auf jeden Fall noch gemacht werden.
      Ja Heino, das ist ganz richtig, wenn es, wie in den meisten Fällen, darum geht. wieder eine einwandfreie Kontaktierung zu erreichen, d. h. kein Krachen, Wackeln etc.

      Bei den WII / WIII liegt die Sache etwas komplizierter: Die Pertinastreifen (=die feststehenden Leisten) nehmen im Laufe der Zeit Feuchtigkeit auf, die in Verbindung mit den Betriebsspannungen zu hochohmigen Kriechstrecken führt. Das muss garnicht mal brizzeln aber bestimmte Funktionen hochohmiger Schaltungsteile sind gestört.

      Hier gilt es, zunächst mechanisch alle Verschmutzungen oder auch Verkohlungen auszuräumen.
      Dann kann man mit Unmengen Wattestäbchen und reinem Isopropanol oder - wie Peter es probiert hat, im Ultraschallbad (bedingt allerdings den kpl. Ausbau des Tastensatzes), alle Kontakte, Pertinaxstreifen Zwischenräume isw. GRÜNDLICH reinigen. Die Schieber lassen sich zur Reinigung nach vorne herausnehmen.
      Danach sollte man nicht gleich wiedereinschalten! Die Feuchtigkeit muss noch raus. Mit dem Föhn ausgiebig heiss durchblasen sollte helfen.
      Achim
      632 Tastensätze, manchmal verschüttet man etwas Isopropanol!

      Eine Flasche mit 1 l ist schon ganz sinnvoll, man kann das Zeugs auch für viele andere Zwecke verwenden. Selbst in die Scheibenwaschanlage des Autos kann man es einfüllen. Es ist fettlösend und ein Frostschutz zugleich. Isopropanol verwende ich gern zum Säubern der bandführenden Teile meiner Tonbandgeräte.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com