Freiburg 6-3D: Chassis "entkernen"?

      @ Achim:

      Spachteln war nicht nötig, diesen Arbeitsgang konnte ich mir ersparen. Die Elektronik kann es auch kaum erwarten, wieder einzuziehen. Einige Erstzkondensatoren fehlen mir noch, dann kann ich loslegen!

      @ Heino:

      Ich habe leider von den Zwischenstadien keine Fotos gemacht, aber es ist wirklich nicht so schwer. Ausgangsmaterial war ein Polyamidzylinder mit 50mm Durchmesser (gibt es in Modellbaugeschäften), aus dem ich mir ein ausreichend großes Stück runtergeschnitten habe. Passionierte "Holzwümer" werden jetzt aufschreien, aber ich habe mit meiner teuersten japanischen Säge gearbeitet, die hat auf einer Seite Zähne für Schnitte längs zur Holzfaser, damit lässt sich Polyamid wunderbar präzise sägen, nacharbeiten ist fast nicht nötig. Und der Säge hat´s nicht geschadet.

      Dann arbeitet man den Körper der Halterung nach und nach heraus, wobei ein kleiner Schraubstock zum Einspannen sehr hilfreich ist. Die Maße konnte ich teilweise von den Resten des Originals, teilweise vom noch vorhandenen Gegenüber abnehmen.

      Die Einschnitte für die Kontakte habe ich dann mit einer Laubsäge gemacht (nicht zu schnell arbeiten, sonst schmilzt das Material und verfüllt den Sägespalt wieder), sodass die Kontaktstreifen stramm reinpassen.



      Damit die Streifen nicht wieder rausrutschen, habe ich zuerst mit einem feinem Lötkolben das Material zwischen den Streifen erwärmt und dann fest angedrückt. Darüber wollte ich eine dünne Platte aus Polyamid kleben, habe sie aber dann vorsichtig über der Flamme erwärmt und richtiggehend aufgeschweißt. Das hält die nächsten 1000 Jahre. Hier ein Foto, dass ich gerade eben gemacht habe. Nicht besonders gut, da der Schalter schon eingebaut ist, aber ich hoffe, man kann erkennen, wie es aussieht:



      Die zwei kleinen Stifte, die den Schalter gegen Verdrehen sichern, habe ich mit dem Dremel aus einem kleinen Stück rundgeschliffen, in die vorgereiteten Bohrungen gesteckt und die Rückseite mit dem Lötkolben kurz angeschmolzen.

      Beim nächten Mal werde ich beim Anschmelzen des Materials noch etwas vorsichtiger sein (eventuell einen Heißluftfön verwenden?), dann gibt es keine leicht angebrannten Kanten :)

      Geputzt und die Kanten angfast habe ich dann mit einem feinen, scharfen Stechbeitel. Feilen lässt sich das Zeug aus meiner Erfahrung eher nicht, nass schleifen funktioniert ganz gut.

      So, ich hoffe, das war jetzt nicht zu verwirrend...
      Beste Grüße, Jörg
      Gerstern in der Früh wollte ich mit dem Einbau der Elektronik beginnen. Stattdessen habe ich mir selbst eine Strafarbeit für Unachtsamkeit auferlegt, als ich ein Glas mit Nitroverdünnung umgestoßen habe. Das Zeug ist über die Tischkante direkt in das unter dem Tisch geparke Chassis gelaufen... Der Lack hat vor Freude Blasen geworfen... Totalschaden an der Lackierung! Ich hatte den ganzen Tag und heute Vormittag zu tun, das Chassis wieder so halbwegs zu entlacken, jetzt geht es dann wieder ans Grundieren... So schnell kann man die Arbeit einiger Tage zerstören...
      Beste Grüße, Jörg
      Sei nicht traurig oder wütend - solche Kunststücke sind mir auch schon passiert. Kürzlich habe ich ein ganzes, fertig restauriertes Chassis am Netzkabel vom Tisch gerissen und irreparabel zerstört. Im Vergleich dazu ist Dir doch nur ein kleines Mißgeschick passiert. Jetzt brauchen wir aber davon auch Fotos!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo zusammen!

      Ich war nach der Nitro-Aktion so sauer, dass ich gleich mit dem Ablösen des Lacks begonnen habe und leider nicht ein Foto davon gemacht habe. Schade eigentlich, denn solche Rückschläge gehören dazu. Das Chassis ist mittlerweile schon wieder so gut wie fertig.

      Á propos Rückschläge: Einige Kontakte sind isoliert durch das Chassis geführt, diese haben zwar den ersten Aus- und Einbau überstanden, aber nachdem ich sie nochmal rausgefummelt habe, sind sie hinüber. Jetzt sitze ich gerade und versuche, aus Polyamid Ersatz zu fabrizieren, bis jetzt liegt die Ausschussquote bei 500%... Nach eineinhalb Stunden ist gerade eine Durchführung fertigt.
      Beste Grüße, Jörg
      Ausgangsmaterial war Rundmaterial mit 5mm Durchmesser. Bohrung 2mm rein, außen abrehen auf 4mm, dann Gewinde drauf. Mittlerweile konnte ich den "Fertigungsablauf optmieren, damit gab es keinen Ausschuss mehr.

      Eingebaut sehen die Dinger so aus:



      Das Chassis ist nun zum zweiten Mal fertig und harrt seiner Innereien:



      Leider geht die Arbeit am 6-3D etwas schleppend voran, weil ich nebenbei Vorarbeiten ein Saba-Winterprojekt mache. Gehäuselackieren geht bei winterlichen Temperaturen draußen schlecht, also muss es jetzt passieren :)
      Beste Grüße, Jörg
      Richtig Heine, kein Lack :) Aber auch keine Polierscheibe, einfach nur ein händisch mit ein wenig Metallpolitur zum Glänzen gebracht.

      Auf das Löten der Durchführungen bin ich selbst schon gespannt! Aber es kann wohl wirklich nur besser als das Original sein. Die "plastikbewehrten Lötstützpunkte" habe ich auch in etwas massiverer Form nachgebastelt, die sollten jedenfalls besser als die Originale halten. Ein Foto davon gibt´s morgen.
      Beste Grüße, Jörg
      Durchführungskondensator ist ein neues Wort für mich... Was macht so ein Ding?

      Das Löten hat jedenfalls bei meinen Eigenbaudurchführungen ganz gut geklappt.

      Hier noch das Foto vom zwar etwas klobigen, aber wesentlich haltbareren Lötstützpunkt:



      Der große Haufen "Elektronikschrott" ist seit heute Vormittag eingepflanzt und schlägt erste zaghafte Wurzeln in sein neues altes Zuhause:





      Ziemlich mühsam ist der Tausch der Kondensatoren, weil sich bei den Waschungen die Papierumhüllungen der Glasröhren größtenteils gelöst haben. Damit hatte ich nicht gerechnet, somit auch keine Notizen gemacht. Nun musste ich mir für die richtigen Werte größtenteils aus dem Schaltplan raussuchen... Aber dabei lerne ich wenigstens etwas mehr über den Aufbau des Gerätes - wobei ich weit davon entfernt bin, den Schaltpaln wirklich zu versehen...
      Beste Grüße, Jörg
      Ein Durchführungskondensator ist ein Tiefpass. Typische Anwendung bei HF-Schaltungen bei der Zuführung von Betriebs- und Schaltspannungen durch das abgeschirmte Gehäuse. Gleichspannung (ist ja eine seeehr niederfrequente Spannung) passiert ungedämpft, HF Signale werden nicht nach außen, Störsignale von aussen nicht in die Schaltung verschleppt.
      Vom Aufbau her ein keramischer Rohrkondensator, dessen Außenbelag mit dem Chassis verlötet /verschraubt wird und dessen Innenbelag mit dem durchgesteckten Draht verbunden ist.

      Du hast mit Deiner Konstruktion übrigens auch einen Durchführungskondensator (niedriger Kapazität) selbst gebaut ;)

      Was hat es mit den bläulichen Folienkondensatoren auf sich?

      Die Elkos ersetzt Du aber fei schon noch!?
      Achim