Saba Sabine (die 2.)

      Hallo Sabafreunde!

      Vor ein paar Tagen ist mir ein sympathisches Mädel namens Sabine zugelaufen. Leider wurde sie nicht sehr pfleglich behandelt, wie ihr auf den folgenden Bildern sehen könnt. Um ihr wieder den einstigen Glanz zu verleihen, wird einige Arbeit nötig. Vor allem habe ich einige Fragen und brauche Eure Hilfe.
      Ich habe einen neuen Thread eröffnet, da sich meine Sabine zu denen von Christoph unterscheidet. (Beachtet das UKW-Teil)


      Leider sieht der Lack schon ziemlicht mitgenommen aus. Das Namensschild fehlt.


      Die Seriennummer ist: 330735. Die jüngste im Forum?


      schöne Staubschicht! Unverbastelter Zustand? - Leider nicht.

      Nun meine ersten Fragen:
      1. Um welche Sabine handelt es sich genau? Zum Herstelldatum konnte ich nur den Stempel am Siebelko mit „10.55“ finden. Das Tastaggregat hat keine Stempelung (mehr).

      2. Kann mir jemand einen Schaltplan zukommen lassen (Den von der Sabine-M und –L habe ich)?

      3. Wie auf den Bildern ersichtlich fehlt die Ferritantenne. War das Modell ohne oder hat sich da schon wer bedient?

      4. Ich könnte natürlich das eine oder andere Ersatzteil gut gebrauchen, dazu aber später.


      Vorab schon mal danke für Eure Hilfe! =)

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Hallo zusammen,

      die Begeisterung für diese Sabine scheint sich in Grenzen zu halten? Bei so einem dreckigen Mädel kann ich das auch verstehen. Ich hoffe, das ändert sich noch ;)

      Ich habe Sie nun schon mal vom gröbsten Staub befreit und würde nun gerne an die Elektrik ran. So wie es aussieht, war aber schon ein >Profi< vor mir am Werk und hat einige Dinge abgeknipst. (siehe Markierung) Die Ferritantenne mußte da wohl auch dran glauben.



      Ich bin noch am Überlegen, ob ich nur die Kondensatoren tausche oder ob ich sie komplett neu aufbaue. Vorm Neuaufbau habe ich halt Angst, daß ich es nicht hinbringe. Was meint ihr?

      Leider komme ich ohne Schaltplan nicht voran. Die Suche im Internet war bisher erfolglos. Hat niemand für mich den Schaltplan der Ur-Sabine?

      Hier noch ein Foto vom nackigen Gehäuse.


      Das Gehäuse habe ich mittlerweile abgebeizt und wartet auf einen neuen Anstrich. Wie gut ist dazu Lack aus der Sprühdose geeignet? Wer hat hier Erfahrung?
      geht nicht - gibt's nicht!
      Um den Typ zu bestimmen, müßte man die Röhrenbestückung kennen. Kannst Du die mal einstellen? Daß es ein(e) Allströmer(in) ist, kann man ja deutlich erkennen!
      Bakelitgehäuse lassen sich prima mit der Sprühdose lackieren. Besonders gute Erfahrungen habe ich mit "Baufix" Lack gemacht!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Heino,

      ich habe mir mal die Röhren angeguckt und folgendes gefunden:
      - UCC85
      - UCH81
      - UF89
      - UABC80
      - UL84
      - UY8? (3 oder 9, ist schlecht lesbar) Nach Bestückungsplan in der Rückwand sollte es eine UY85 sein.

      Der Röhrensatz scheint mir ziemlich Standard zu sein, ist auch in der L- und M-Version verbaut.

      Übrigens ist mir gerade aufgefallen, daß der Ausschnitt für die Antennenstecker in der Rückwand quadaratisch ist - vielleicht hilft das weiter.

      Danke!

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Ja, der L- Schaltplan paßt noch am besten, zumindest was die Werte der Kondensatoren betrifft. Bei der Beschaltung von Filter I stimmen aber Plan und Realität nicht überein. Laut Plan sollte der Filter nur an Punkten 4, 5, 7 und 8 beschaltet sein. Bei mir sind aber alle 8 Anchlüsse beschaltet. Vor allem, wo gehört der rotbraune Draht (siehe Post 001, rechts) hin?

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Das ist eine abgeschirmte HF-Leitung, da müßte der Anschlußpunkt direkt am Ende der Leitung rechts sein, weil die Abschirmung noch angelötet ist. Dort müßte man bei ganz genauer Betrachtung erkennen können, wo der Anschluß abgefallen oder - gelötet ist.
      Ach halt - Du meinst den anderen Draht - hu, das ist schwierig.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo zusammen,

      danke für die Infos. Ihr habt recht. Der Arbeitskontakt am Schalter U12 ist tatsächlich nicht mehr bedrahtet. Man sieht, daß dort etwas ausgelötet worden ist. Der rote Draht wurde aber mit einem Seitenschneider abgeknipst. Vielleicht um sich eine Isolierung des blanken Endes zu sparen.

      Achim, das mit den Stützpunkten hatte ich nicht bedacht und hatte mich völlig verwirrt. Solche Tricks kannte ich bislang nicht.
      Ich habe nun den Filter geöffnet und mal versucht das Innenleben auf Papier zu bringen. Irgenwie paßt das trotzdem nicht mit dem L-Schaltplan zusammen. Ich habe es so dargestellt als ob man sich die Anschlüsse von unten ansieht.



      Der 100 pF Kondensator ist in keinem Schaltplan enthalten. Die Werte der Keramik-Kondensatoren konnte ich nicht ablesen.

      Es muß also noch einen anderen Schaltplan geben.

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Hallo Achim,

      gute Idee, ich war grade dabe die Datei hochzuladen... Vielleicht habe ich ja doch nicht den richtigen Plan???



      Meine Handskizze sollte das innere des Filters I zeigen (im Alubecher in Post 000 auf Foto 2 ganz links). Bei mir im Schaltplan liegt der C115 außerhalb des Bechers und hat außerdem 125 pF? Laut Plan sollten im Filter 1 auch nur 2 Kondensatoren sein. Tatsächlich sind aber 3 drinnen, zwei Keramik und eben ein Styroflex mit 100 pF. Ich kann leider kein Foto machen, da der Akku meiner Kamera gerade schlapp gemacht hat.

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Hallo Wolfgang,
      Du hat schon recht, der Aufbau der Sabine weicht stark vom vorhandenen Schaltbild ab. Es ist nicht das Richtige,
      Vielleicht kann hier jemand einen Blick ins RM_Org werfen, ob Deine Sabinenversion dort mit Schaltbild angelegt ist.
      Das passende Schaltbild wirst Du auf jeden Fall brauchen, da am Gerät rumgebastelt wurde, damit Du die ganze Schaltung überprüfen kannst. Manche Techniker haben bei Reparaturen damals die Werte der Bauteile - ja die Schaltung selbst recht kreativ verändert - leider...
      Wenn das passende Schaltbild vorliegt, prüfst Du die Schaltung, ersetzt die Malzbonbons und die anderen Papierkondensatoren, machst das Gehäuse fit und hast eine prächtige Sabine!
      Achim
      Hallo Achim,

      danke für die aufmunternden Worte. Vielleicht findet ja wirklich noch jemand den passenden Schaltplan.
      Ich werde sie nun doch komplett zerlegen und neu aufbauen, denn
      1. die Malzbonbons sind ziemlich versteckt, ich kann sonst die Werte gar nicht ablesen
      2. ist das Zink am Chassis ziemlich korrodiert, mit Polierwatte läßt sich das wieder wunderbar auf Glanz bringen, aber die Bauteile stören da
      3. die Drähte und Kabel sind ziemlich brüchig
      4. im derzeitigen Zustand kann man sie ohnehin nicht betreiben.

      Mal sehen ...

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Den Schaltplan habe ich bekommen, nochmals danke an Jörg an der Stelle!

      Bei Bedarf kann ich Ihn auch in den Downloadbereich stellen, ich denke ein Copyright gibt es ja darauf nicht mehr?

      Die Skizze vom Filter 1 hab ich gar nicht so schlecht hinbekommen :) - stimmt mit dem Plan überein auch wenn die Pinbeschriftung anders lautet: a1, a2, g1, ...

      Im UKW-Teil und im Tastenaggregat weicht die Ur-Sabine doch erheblich von den Nachfolgemodellen ab.

      Ich werde erst kommendes Wochenende wieder Zeit für die Restauration haben, ich halte Euch am Laufenden.

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Ich denke es ist wieder mal Zeit für einen kleinen Zwischenbericht:

      Wenn ich die Restauration nicht hier im Forum angekündigt hätte, dann hätte ich schon aufgegeben. Der Aufwand ist doch größer als erwartet und die selbst gesteckten Ziele höher als die momentanen Fähigkeiten. Mittlerweile habe ich einen Ersatzteilspender gefunden, der jünger und in einem besseren Zustand ist als mein Patient. Bei der Vorstellung, daß ich jetzt dabei selbst zum Schlächter werde, wird mir unwohl.

      Weit bin ich aus Zeitgründen noch nicht gekommen. Das Gehäuse habe ich zunächst mit einem Füller grundiert. Dann habe ich es mit einem Autolack aus der Sprühdose der Farbe Hellelfenbein (RAL 1015) lackiert.
      Mit dem Ergebnis bin ich nicht ganz so glücklich. Die Lackoberfläche spiegelt zwar ist aber ziemlich uneben, so als ob sie mit einer Walze aufgetragen wurde. Von einer Lackierung á la "Plastik-Franz" meilenweit entfernt.



      Der Farbton erscheint mir im Vergleich zum Original etwas zu hell. Oder dunkelt die Farbe nach?

      Die nächste Herausforderung ist das Chassis. Mit dem reinen Aufpolieren ist leider nichts geworden. An manchen Stellen zeigten sich schwarze Flecken (Rostnarben). Beim Versuch darüberzugalvanisieren bildeten sich unschöne Muster ab. Den Hinweis, daß die Oberfläche vor dem Galvanisieren sauber und glatt sein muß hätte ich besser nicht ignorieren sollen. Nun müssen alle Bauteile und Röhrensockel raus und muß alles abschleifen und glatt polieren.

      Hoffentlich weiß ich nachher noch wo alle Teile hingehören.

      Bis demnächst...

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!