SABA Meersburg W5-10

      Hallo Thorben,

      alternativ zu der vorgeschlagenen Ohm-Messung, kannst du dir auch mit einer Spannungsmessung, direkt am Poti, dort wo die von der Anode der Vorröhre kommenden 200k-Ohm, angelötet sind, Klarheit über den Zustand des Potis bezüglich Kriechstrecken verschaffen.

      Wenn diese Spannung beim Durchdrehen des Bassreglers konstant bleibt, fließt auch kein Kriechstrom und das Poti ist dann als uneingeschränkt „heile“ zu betrachten.

      An der Stelle sollten so um die 100V liegen und das ist ein Grund der Methode mit der geschilderten Spannungsmessung den Vorzug zu geben, weil manche Kriechströme erst bei höheren Spannungen nachweisbar sind. Und du brauchst dabei auch nichts abzulöten.

      Nun denn, frisch ans Werk, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,
      Ich habe getan, was du gesagt hast, also zunächst an der Anode gemessen.
      Ich kann Hier mit dem Bassregler den Anodenstrom anscheinend beeinflussen. Wenn ich den Bassregler auf Rechtsanschlag habe, sind es 120V, bei Linksanschlag sind es dann aber nurnoch 94V.

      Dann habe ich geschaut, ob irgendwo ein Kriechstrom gegen Masse läuft. Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich bei diesen Messungen die Kabel am Poti lasse. Ich habe aber auch dort keinen Durchgang messen können ;)

      Das heißt, irgendwo am Bass-Poti wird doch der Fehler sein, ich bin so also wieder ziemlich weit nach Hinten gerutscht.
      Oder muss ich wirklich für eine Messung für Durchgang nach Masse, alle Kabel vom Bass Poti ablöten?


      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Thorben, es genügt, wenn Du den Anschluß des Schleifers, also den in der Mitte, ablötest. Miß dann mal zunächst den Widerstand zwischen dem abgelöteten Draht und Masse. Der sollte unendlich groß sein. Wenn nicht ,fließt dort Strom gegen Masse ab, dh ab dem 10nF Kondensator besteht irgendein Durchgang zur Masse.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Thorben,

      es sieht so aus, als wären wir dem Fehler auf der Spur.

      Jetzt gibt es immer noch zwei Möglichkeiten der Fehlerursache:

      1. Im Basspoti selbst hat ist eine unerlaubte hochohmige Kriechstrecke gebildet.
      2. Die Schaltung schwingt wild und du veränderst mit dem Basspoti den Arbeitspunkt des „Oszillators“.

      Um (2) auszuschließen solltest du den Kondensator (0,01µ) einseitig ablöten. Damit haben wir die (mögliche) Rückkopplungsschleife unterbrochen. Wenn du jetzt wieder die Spannung am unteren (Lage im Schaltbild) Ende des Potis oder an der Anode der rechten Triode misst und sie sich weiterhin verändert, sollte der Fehler definitiv am Poti liegen.

      Dann brauchst du aber auch nicht gleich weinen, denn dieser Defekt lässt sich in der Regel durch sorgfältiges Reinigen des Potiinnenlebens beheben. Dazu musst du das Poti noch einmal zerlegen und alles im Inneren sorgfältig reinigen, dabei ist besonders Augenmerk auf den Schleifring, welcher mit dem mittleren Anschluss verbunden ist, zu richten. Auch beim Schleifer selbst musst du alle Möglichkeiten einer Verbindung zur Potiachse reinigungstechnisch unterbinden. Die Potiachse kannst du nach hinten schieben wenn du den Klemmring an der Achsdurchführung weghebelst, pass aber auf, Dass er dir nicht wegspringt und du dann stundenlang nach ihm suchen musst, ebenso musst du auf den konischen Kohlestift achten welcher sich in dem federnden Mittelteil befindet, er liebt es sich ganz unauffällig davon zu machen – also behalte ihn im Auge.

      Ich glaube zum Reinigen ist in diesem Fall Spiritus ganz gut geeignet, du kannst die Teile darin baden und leicht mit einem Pinsel nachhelfen, danach alles mit Pressluft oder Föhn trocknen und wenn du zu den ganz harten gehörst kannst du mit dem restlichen „Stoff“ deinen Erfolg begiessen - Prost.

      Es ist dir schon klar, dass du bei dieser Aktion mit äußerster Sorgfalt und Gefühl vorgehen musst – aber ich denke das hätte ich nicht extra erwähnen brauchen. Du weißt bestimmt auch, dass diese Potis nicht mehr wie Sand am Meer zur Verfügung stehen. Diese Dinger waren meines Wissens auch nie als Standardbauteil zu haben - sie wurden wohl nur speziell für Saba angefertigt.

      In diesem Sinne viel Erfolg bei der weiteren Fehlersuche.

      Gruß, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Thorben,

      die Kohlebahn solltest du eventuell nicht so intensiv baden, nur leicht mit dem Pinsel reinigen, dann abtrocknen an den Rädern der Kohlebahn mit Wattestäbchen säubern. Ich bade meine Potis zwar immer komplett, aber es kann sein, dass bei diesen äteren Teilen die Kohlemasse bei lägerem Einwirken doch angegriffen wird.

      Mir ist dabei allerdings auch bei diesen alten Teilen nie etwas schief gegangen, aber das waren eben meine eigenen.

      Möglicherweise weiß ja einer in der Runde etwas besseres, es gibt da oft so simple Vorgehensweisen und Mittel auf die man im nachhinein selber hätte kommen müssen.

      Gruß, Peter
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,
      Weitere Tests hören sich gut an, allmählich verstehe ich auch, was es mit Gittern in der Röhre auf sich hat :D Bleiben noch Pentode und Triode ... die verstehe ich noch nicht so Recht.
      Ich hätte wirklich gerne mehr Ahnung im Thema Röhrentechnik, bzw. Schaltungstechnik. Schatlpläne zu lesen bereitet mir nun wirklich nicht Probleme, Anodenspannung etc. finde ich auf Anhieb.
      Aber Helmut hat mir ja schon versichert, gute Fachliteratur zukommen zu lassen :)

      Nun denn, Morgen bin ich wieder in der Werkstatt, leider bin ich ja nun nichtmehr krank und musste mir Heute prommt die Englischarbeit zurückgeben lassen.
      Aufgrund "recht bedenklichen Schwächen in Grammatik und Vokabular" war es dann auch eine nicht ganz zufriedenstellende Note, bei der alten Englischlehrerin gehörte ich zu einen der Besten. Woran mag das nur liegen? Inkompetenz der Lehrer will ja keiner hören und sehen :extremsauer:



      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Thorben,

      Nun der angekündigte: „Noch ein Test“

      Bezogen auf dein letztes Foto auf dem der Bassregler und der Schalter so schön zu erkennen sind: bitte löte alle Drähte von dem Schalter ab, dann verbindest du die beiden schwarzen und die abgeschirmte Leitung (dies entspricht, S8 geschlossen) und lässt das ganze in der Luft hängen.

      Dann schraubst du das Basspoti los, entfernst die Mutter und schiebst es ein wenig zurück, so dass das Potigehäuse keinen Massekontakt mehr hat, du kannst dazu die Potiachse mit Isolierband umwickeln oder einen Isolierschlauch darüber schieben.

      Jetzt schaltest du das Gerät ein und kontrollierst, ob der Bassregler jetzt so wirkt, wie es sein sollte. Dabei musst du aber beachten, dass beim Berühren des Potis ein starkes Brummen zu hören sein wird, also nicht erschrecken. Damit es beim Verstellen weniger brummt, kannst du den Bedienknopf montieren und zum Gegenhalten beispielsweise eine Gurkenzange aus Holz verwenden. Es kann sein, dass auch insgesamt ein leicht erhöhtes „Grundbrummen“ auftritt, weil über das Potigehäuse sicherlich eine 50/100 Hz Störkomponente einstrahlt.

      Ungeachtet dieser Brummeffekte sollte nun aber die Funktion des Bass-Reglers weitgehend korrekt sein.

      Wenn du nun noch an dem Potigehäuse eine positve Spannung misst, dann ist damit nochmals der Nachweis für einen Kriechstrom innerhalb des Potis erbracht, dann muss es endgültig einer Reinigung unterzogen werden.

      Anmerkung: unser Schaltbild scheint nicht ganz den Tatsachen zu entsprechen, weil auch ich den Schalter S8 nicht finden kann, er aber an deinem Bassregler offensichtlich vorhanden ist. Also muss Heino, er war es der den S8 erwähnte, ein etwas anderes Schaltbild haben als wir, nämlich das exakt zu deinem Gerät passende.

      Ich vermute, dass dieser Schalter in dem doppel T-Glied vor dem Gitter der Endstufe den Zweig zur Bassanhebung abschaltet. Der Schalter müsste demnach den Zweig 800K 2000pF, von Masse „freischalten“ wenn das Poti auf minimale Basstärke eingestellt ist.

      Ich denke Heino könnte dich möglicherweise mit diesem Schaltbild versorgen, nach meinen bisherigen Beobachtungen ist er immer sehr hilfsbereit.

      Grüße an alle, Peter.

      Es gibt ohne Zweifel einige „inkontinente“ Lehrer, so nennen wir das, aber die haben es heute auch nicht ganz einfach, denn nicht alle Schüler sind so wissbegierig und begabt wie du. Da ist es schwierig den richtigen Kompromiss zu finden, dass auch die schwächeren Schüler dem Stoff noch folgen können, ohne, dass die begabteren dabei einschlafen. Möglicherweise warst in deine Enlischlehrerin heimlich ein wenig verliebt und fühltest dich dadurch zu Bestleistungen beflügelt. Neine schulischen Leistungen waren auch oft stark von der Sympathie, welche ich zu den einzelnen Lehrern/Lehrerinnen empfand, abhängig. Vielleicht bist du aber auch vor der Arbeit ein wenig zu intensiv deinem Hobby nachgegangen? Ich denke aber du wirst das bei der nächsten Arbeit wieder ausbügeln-zeig es dem Lehrer einfach!
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,
      Vielen Dank, dass du dir wieder einmal so viel Mühe gemacht hast, mir zu helfen.
      Ich werde natürlich Morgen deinen Rat befolgen, kein Thema ;)
      Und dann schauen wir nochmal.

      Übrigens: Meine alte Englischlehrerin war über 50, hat aber nicht eine Doppelstunde damit verbracht, Vokabeln an die Tafel zu schreiben, die kein Mensch braucht.
      Wir schreiben die nächste Arbeit über 4 Seiten in unserem Buch! 2 Seiten dieses Inhalt sind aber eine Doppelseite, die nur mit Bildern bedruckst ist, nahezu ohne Text ;) Das gibt mir dann schon zu denken, langsamer Unterricht? Niemals, der Klassendurchschnitt in dieser Arbeit war 3,8. 14 Leute hatten eine 4 (ich im übrigen auch, kanpp an der 5 vorbei mit 1 Punkt)


      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Thorben postete
      Niemals, der Klassendurchschnitt in dieser Arbeit war 3,8. 14 Leute hatten eine 4 (ich im übrigen auch, kanpp an der 5 vorbei mit 1 Punkt)
      Das ist ja noch gar nichts... Der Lateinkurs hatte in der letzten Arbeit einen Durchschnitt von 4,5. Insgesamt gab es 16 Fünfen! Das beste waren drei dreien...
      Ich hab Latein übrigens abgewählt. :D


      Beste Grüsse,
      Christopher
      Skype Adresse: ChrisN1993
      Hallo ihr,
      Also Peters Test verlief leider negativ, ich kann immer noch die Anodenspannung mit dem Bass-Poti regeln. Daraufhin habe ich alle Kabel abgenommen und ohne Basspoti alle wieder zusammengeführt, so hat sich die Anodenspannung auf kostante 94V entspannt, aber das ist zu wenig und es ist zu leise.
      Ich schaue nun nach dem Anodenstromzufluss über einen 0,01µF, 100KOhm Widerstand, die zu einem Punkt an der 2. Anode der ECC83 führen ;)
      Denn von dort kommen gerade mal 5V an.

      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Thorben,

      nach deinen aktuellen Angaben haben Achim und Heino recht, ich ging davon aus, dass du dort 65V gemessen hattest (post 051), dann könnte der 100k defekt sein.

      Noch eine Frage, konntest du an dem Gehäuse des in der Luft hängenden Basspotis keine Spannung messen? Wenn nein, ist zumindest das Poti in ordnung.

      Gruß, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo ihr,
      Ich habe das Gehäuse des Potis auch überprüft, alles gut verbunden mit Masse, kein Widerstand messbar ;)
      Den 100KOhm Widerstand habe ich auch schon probeweise gegen einen 50KOhm Widerstand ersetzt (hatte gerade nichts anderes da), aber es ist noch wie früher, die anderen Widerstände, die zur Anode führen habe ich noch nicht ordentlich überprüft, da ist noch ein 200KOhm Widerstand, der an die Anodenspannung des Gerätes geht, der kann es natürlich auch sein ;)
      Trotzdem finde ich seltsam, dass ich die Anodenspannung mit dem Basspoti regeln kann, ich kann auch keine Erklärung finden, die Styroflexkondensatoren am Basspoti habe ich jetzt auch Probeweise ersetzt ... auch keine Besserung ;)
      Gäbe es denn irgendwo im Forum jemanden, der so einen Basspoti zur Not noch hat? Man könnte ihn ja probeweise ersetzen und schauen, wie sich ein anderer verhält?


      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      An welcher Anode der ECC ist welche Spannung? Der 200K liegt doch im Anodenzweig der ersten Triode.

      Zum Thema 2. Triode: Wenn dort nur ein Paar Volt sind, die 50 und 100K Widerstände in Ordnung und die ganzen Kondensatoren im Signalweg getauscht sind, was ist mit dem Gitterableitwiderstand von 500K und dem Kathodenwiderstand 1,6K und dem Kathodenkondensator (sehe gerade, den hast Du schon ersetzt)??

      Eine zu niedrige Anodenspannung kann ja auch das Ergebnis eines falschen Arbeitspunktes sein.
      Achim