Saba MI 212: rechter Kanal brummt und läuft heiß

      Hallo,

      ich habe seit einem Tag einen Saba MI 212. Klangtechnisch und optisch finde ich den Verstärker sehr schön, allerdings hat er einen Defekt (deshalb bin ich sehr froh dieses Forum hier gefunden zu haben).

      Im Folgenden will ich die Symptome beschreiben, dabei ist es egal, ob das Signal durch den Phono- oder Tuner-Eingang kommt.
      Erstmal das gute: fehlerfreies Musik hören über Kopfhörer ohne angeschlossene Lautsprecher ist grundsätzlich möglich. Schließe ich dann Lautsprecher mit einer Impedanz von 4 Ohm an, kann man immer noch über problemlos Musik hören, sowohl über die Lautsprecher als auch über die Kopfhörer.
      Nun zum Problem: schließe ich Lautsprecher mit einer Impedanz von 6 Ohm an (egal ob an die Buchsen 1 oder 2) brummt der rechte Kanal des Verstärkers, d.h. das Brummen kommt aus dem Lautsprecher, der an die Buchse für den rechten Kanal angeschlossen ist, und ist gleichzeitig über Kopfhörer zu vernehmen; wird dann Musik abgespielt, so überlagert die Musik das Brummen, bei Stille ist das Brummen aber immer noch zu vernehmen. Gleichzeitig wird der rechte Teil (vermutlich der Kühlkörper) des Verstärkers sehr heiß, nach einer halben Stunde kann man kaum mehr die Hand auf den Verstärker auflegen. Der linke Zweig wird nicht warm.

      Deutet dieses Fehlverhalten auf irgendeinen "Standardfehler" hin, bzw. kann man das Problem irgendwie eingrenzen? Was kann die Ursache für dieses Fehlverhalten sein?

      Gruß, Florian
      Wenn bei den 4-Ohm-Boxen alles in Ordnung ist, das Brummen nur mit den 6-Ohm-Boxen auftritt, dann würde ich mal die Boxen unter die Lupe nehmen. Haben beide tatsächlich 6 Ohm? Das kann man leicht mit einem Multimeter nachmessen. Auch Kabel, Stecker können eine Fehlerquelle sein. Vielleicht ist irgendwo ein Kurzschluss.
      Du kannst ja mal die 6-Ohm-Boxen vertauschen. Evtl. wandert dann das Brummen von rechts nach links. Ist es so, dann liegt es an der Box/dem entsprechenden Kabel oder Stecker.
      In so einem Fall ist Vorsicht geboten, wenn die Impedanz nicht mehr stimmt oder ein Kurzschluss vorhanden ist, dann kann das der Verstärkerendstufe schaden. Also auf keinen Fall die Lautstärke weit aufdrehen.
      Hallo Rillenohr, danke für deine schnelle Antwort.

      Leider kann man die Lautsprecher als Fehlerquelle wohl leider ausschließen. Zum einen wandert das Brummen beim Umstecken der Lautsprecher mit. Außerdem habe ich zwei verschiedene 6-Ohm-Lautsprecherpaare ausprobiert, die an ihren jeweiligen normalen Verstärkern ohne Probleme laufen.

      Gruß, Florian
      Nun, wenn das Brummen beim Umstecken mitwandert, wie du sagst, dann haben wir es doch schon. Es liegt an der Box oder deren Zuleitung.
      Manche Leute haben auch schon durch einen nicht sorgfältig angeschlossenes Kabel mit einem einzelnen Drähtchen aus dem Litzenbüschel einen Kurzschluss erzeugt.

      Der MI 212 wird im Betrieb bei Zimmerlautstärke/Kopfhörer, wenn alles i.O., so gut wie nicht warm.
      Rillenohr postete
      Nun, wenn das Brummen beim Umstecken mitwandert, wie du sagst, dann haben wir es doch schon. Es liegt an der Box oder deren Zuleitung.
      Wenn ich die Boxen aber nicht bewege während des Umsteckens, das Brummen vor dem Umstecken aus der rechten kam und die Box wirklich schuld hat, dann müsste das Brummen doch aber nach dem Umstecken weiterhin aus der rechten Box kommen, oder? Außerdem müsste dann die andere Seite des Verstärkers heiß werden. Das ist aber beides nicht der Fall!
      Das sind ganz einfache Lautsprecher, es geht nur ein zweiadriges Kabel raus, das man dann in die Lautsprecherbuchsen steckt.
      Hersteller von allen drei Lautsprecherpaaren ist AIWA.

      Es tut mir Leid, ich will nicht besserwisserisch sein, allerdings kann ich
      Wie auch immer - wenn das Gerät mit anderen Boxen einwandfrei läuft, kann es es nur an der(den) Box(en) liegen.
      nicht ganz nachvollziehen. Das Gerät läuft ja nur mit 4-Ohm-Lautsprechern fehlerfrei. Mit beiden 6-Ohm-Lautsprecherpaaren (die zwei verschiedene Modelle sind) tritt aber das Brummen und die Hitzeentwicklung auf. Die beiden Lautsprecherpaare betreibe ich auch noch an einem Denon-Verstärker, dort funktionieren sie ohne Probleme. Und warum ist dann immer nur der rechte Kanal des Verstärkers betroffen?
      Obwohl die Fehlerbeschreibung widersprüchlich erscheint, würde ich stark auf ein Schwingen der heißen (rechten) Endstufe tippen.

      Anders ist dieses Verhalten nicht erklärbar. Dazu paßt auch der Effekt, dass es nur mit 6 Ohm Boxen auftritt, obwohl der ohmsche Widerstand ok ist und es an anderen Geräten nicht passiert und das Brummen !!

      Gruß, Dieter
      Alte Weisheit aus der Hochfrequenztechnik, Verstärker schwingen immer, Oszillatoren nie!

      Wer da mit wem das Schwingen anfängt, ist schwer zu sagen. Irgendwie muß das Signal vom Verstärkerausgang zum Eingang gelangen, damit es schwingt. Da gibt es sehr viele Wege. Ich würde mal probieren, ob der Effekt auch auftritt, wenn nichts an den Verstärkereingängen angeschlossen ist.

      Kleine Warnung zuvor!
      Wenn meine Vermutung mit der Schwingerei stimmt, wird sich der Verstärker im Grenzbereich bewegen und könnte bald zerschießen. Also nicht unnötig Experimente machen.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Die Endstufe MUSS bei Impedanzen zwischen 4 und 8 Ohm STABIL arbeiten.
      Bei diesem Gerät tut sie es nicht -> sie hat einen Defekt.

      Frage: Stimmen Ruhestrom und 0V Abgleich?
      Wenn ja, ist davon auszugehen, dass irgendein Bauteil in der rechten End- oder Treiberstufe außerhalb der Toleranz liegt.

      Wir brauchen dabei keine Hilfskonstruktionen, damit die rechte Seite nicht schwingt oder brummt, sondern der Fehler IN der Verstärkerschaltung muss beseitigt werden! Die linke Seite tuts ja auch aus eigener Kraft.
      Achim
      Hallo Freunde.
      Hier (post1) hatte ich das mal erklaert. Hat aber keiner geglaubt.

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=1991&highlight=lautsprecherkabel

      Es gibt auch unmögliche Weichen die wie Saugkreise wirken.

      Die Frage was da das Schwingen erzeugt? Na die Gegenkopplung ist das, wird eine Rueckkopplung bei komplexer Last.
      Danke erstmal für die ganzen Antworten.

      Die Schwingungs-Erklärung scheint mir ganz plausibel zu sein, allerdings sind da zwei Punkte:
      in dem von Mike (decoder) verlinkten Thread mit den Hinweisen auf die Service-Dokumente hat Andreas (dl2jas) geschrieben:
      Die Schwingfrequenz ist meist im höheren kHz oder MHz-Bereich.
      Das würde ja bedeuten, dass die Schwingung nicht hörbar ist und somit kann sie eigentlich nicht das Brummen verursachen, oder?
      Zum zweiten (hier spricht mir Achim aus der Seele): warum brummt dann der linke Kanal nicht?


      Zu den Fragen:
      Mit einem Multimeter wird man da nichts messen können. Hast Du ein Oszilloskop?
      Habe leider keine Oszilloskop. :(

      Ja, das muß es dann wohl sein. Hat der Verstärker vor dem LS-Ausgang einen Elko so 2200-4700µF?
      Das weiß ich leider nicht, aber unter http://www.saba.pytalhost.com/MI212s/ ist der Schaltplan zu finden.

      Ich würde mal probieren, ob der Effekt auch auftritt, wenn nichts an den Verstärkereingängen angeschlossen ist.
      Ja, der Effekt tritt auch auf, wenn keinerlei Geräte an den Eingängen angeschlossen sind.

      Kleine Warnung zuvor!
      Wenn meine Vermutung mit der Schwingerei stimmt, wird sich der Verstärker im Grenzbereich bewegen und könnte bald zerschießen. Also nicht unnötig Experimente machen.
      Meinst du damit, dass sich eventuell eine Reparatur gar nicht mehr lohnt oder wolltest du nur darauf hinweisen jetzt möglichst bedacht vorzugehen?

      Frage: Stimmen Ruhestrom und 0V Abgleich?
      Wie finde ich das heraus? Das Problem ist, dass ich ein Elektronik-Laie bin. Als Messgerät habe ich nur ein Multi-Meter zur Verfügung.


      Gruß, Florian