Fehler im UKW-Tuner

      Die hat man bei einem Ring aus Tesafilm auch und dazu noch ohne Lösungsmittel. Das geht übrignes nur am oberen Kern. Der hat kein Abgleichgewinde und sitz fest auf der Glasachse. Bei den übrigen 2 Kernen allerdings muß das Gewinde auf die Glasstange geklebt werden und die kerne werden aufgeschraubt und dann abgestimmt.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Heino,

      dein abgefallener Kern war der vom Oszillator, den kann man, wenn die Einstellungen voher exakt waren laut Abgleichanleitung, nur eben umgekehrt wieder richtig postionieren. Diese Einstellung erfolgt kurz vor Ende der höchsten zu empfangenden UKW Frequenz, ist also davon abhängig, ob das Gerät bis 100, 104 oder 108Mhz ausgelegt ist.

      Ich habe bezüglich eines UKW-Abstimmstabes ein weit größeres Problem, nämlich mit dem beim Transport zerbochenen aus dem Bodensee 3DS. Dazu muß ich mir erst einen pasenden Glasstab besorgen und dann kommt das Problem mit der passenden Positionierung der Kerne.

      Leider gibt es in der Abgleichanleitung keinen Hinweis auf die Einstellung des Antennenkreises. Der scheit in einem vorgegebenem Abstand zum Oszillatorkern fixiert worden zu sein. Nur der mittlere Kern sitzt auf einer Gewindebuchse und ist einstellbar. Ich muß halt versuchen aus den Trümmern des originalen Stabes den Abstand Oszillator- Vorkreiskern so gut wie möglich zu ermitteln. Leider sind es mehrere Bruchstücke...

      Aber zur Not habe ich mir ein eigenes Abgleichverfahren ausgedacht: ich werde den Tuner erst ganz normal nach Anleitung abgleichen und dann den Vorkreis-Kern etwa in Bandmitte vorsichtig auf Maximum verschieben und ihn anschließend mit Nagellack fixieren. Das entspricht im Prinzip den üblichen Abgleichanleitungen, nur mit dem Unterschied, dass "mein" Vorkreiskern nicht über den Komfort eines Einstellgewindes verfügt.

      Nun, bevor es zum Abgleich kommt, muss ich erst sehen wo ich einen Glasstab mit dem passenden Durchmesser herbekomme.

      Gemäß der originalen Ersatzteilliste von Saba könnte ich jetzt die Abstimmstange unter der Nr. 5263U33 für 1,10 DM natürlich plus Versandkosten sofort bestellen.

      Das größte Leid ist dieses, das man sich selbst antut, aber es macht trotzdem Spaß!

      Grüße, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Merkwürdig - bei meinen diversen UKW-Tunern mit dreifach-Variometer haben die jeweils unteren beiden Kerne ein Abstimmgewinde.
      Oben der Oszillatorkern hat keins, der Kreis wird ja auch kapazitiv abgestimmt und die Position des Kerns muß nur ungefähr stimmen (mittig sein).
      Ich habe mal versuchsweise eine Dübelstange aus Buchenholz aus dem Baumarkt ausprobiert. Geht auch!

      Ich weiß, das ist die sog. Holzhackermethode!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Man hat damals wahrscheinlich Glas gewählt, da der Temperaturkoeffizient niedrig ist und eine hohe Stabilität bei Erwärmung, wie sie in einem Röhrentuner auftritt, gewährleistet ist.
      Mit den damals verfügbaren Kunststoffen ließ sich das sicher nicht realisieren.

      Für alle, denen es bislang nicht aufgefallen sein sollte: Beim Variometer sinkt die Induktivität der Spule mit zunehmendem Eintauchen des (Aluminium o.ä.) Kerns, die Frequenz des Kreises steigt. Bei Kreisen mit Ferritkernen ist es ja umgekehrt.
      Achim
      Bodensee 3DS: Auf diesem Abstimmstab befinden sich zwei von den bekannten konischen Alu oder Messing Kernen, während der dritte zylindrisch ist und eher nach Ferrit Material aussieht. Demnach müsste der dritte Kern aus der Spule herausgehen, während die anderen beiden in die Spule eintauchen. Bezüglich dieses Sachverhaltes werde ich mal etwas genauer in den Tuner des Villingen 6-3D hineinschauen, der hat nämlich als dritten Kern auch so ein nach Ferrit aussehendes Teil, jedoch sitzt dieser Kern separat auf einem zweiten Abstimmstab.

      Betreffend meiner Glasstabsuche habe ich in Hessen die Firma Hilgenberg ausfindig gemacht. Die stellen Glasstäbe in allen möglichen Längen und Durchmessern her. Nur glaube ich nicht, dass diese recht große Firma in Schweiß ausbricht, wenn ich dort einen ganzen Glasstab oder auch zwei davon ordern werde.

      Nun ich werde da Morgen einmal anrufen, vielleicht haben die doch Verständnis für die Bitte eines Bastlers. Ich werde es dann hier berichten.

      Und danke an Achim und Heino für die Anteilnahme und Ratschläge bezüglich meines Problems.

      Grüße, Peter
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Mit etwas Glück bekommt man Glasstäbe in der Apotheke!

      Das ist jetzt kein Witz.
      Apotheken, die selbst Arzneimittel herstellen, benötigen natürlich auch Laborbedarf. Da gibt es einige Glasstäbe. Auch sollte es egal sein, ob es ein Glasstab oder ein Glasrohr ist, sofern der Außendurchmesser stimmt. Man sollte den Apotheker kennen. In jungen Jahren habe ich einige chemische Experimente gemacht. Wir kannten natürlich unseren Dorfapotheker ganz gut, über den habe ich einiges an Chemikalien und Labormaterial bekommen. :)

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      So war es bei mir auch. Ich habe dabei einmal mein Kinderzimmerfenster von innen heraus auf den Hof gesprengt. Unverletzt, Feuer gelöscht, kein nenenswerter Schaden.
      Ich hatte in einem Reagenzglas versucht, eine chemische Reaktion zwischen Magnesium und einer Säure durch kochen der Säure zu beschleunigen, was mir auch eindrucksvoll gelungen ist!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Peter!

      Mit dem Abstimmstab aus meiner ausgeschlachteten UKW-Box vom FB 6-3D hätte ich dir gerne ausgeholfen, aber offensichtlich psst die nicht in den Bodensee 3DS. Wenn man die Kerne vom Glasstab runter brächte, könnte man eventuell den Stab verwenden, aber ich glaube kaum, dass sich die Kerne ohne Zerstörung des Stabes lösen lassen. Wenn du es versuchen willst, PM genügt!
      Beste Grüße, Jörg
      Es freut mich, dass mein Problem eine so rege Teilnahme auslöste. Ich bedanke mich für die vielen Ratschläge und Anregungen. Auch Danke an Jörg für sein Angebot.

      Der Abstimmstab des Gegentakt-Tuners hat „Überlänge“ nämlich 17,5cm gegenüber 14,5cm in den üblichen 2xEC92 Tunern.

      Um den Abstand der einzelnen Kerne zu ermitteln, muss man bei diesem Tuner zum Lötkolben greifen – der Deckel ist nämlich bei diesem Exemplar gelötet, deshalb wird da die Informationsdichte eher gering ausfallen. Auch deshalb weil dieser Tuner recht selten, ist er wurde nur in einer Saison, und, wie Achim bereits sagte, nur im Freiburg 3DS und im Bodensee 3DS, eingesetzt.

      Und der dritte Kern ist in der Tat ein Ferritkern, denn dieser taucht in die Spule ein, während die anderen beiden aus den Spulen herauskommen. Das habe ich anhand der Trümmer des alten Abstimmstabes nachvollzogen.

      Und nun noch eine erfreuliche Nachricht: ich habe heute bei der Firma Hilgenberg angerufen und die sind tatsächlich bereit mir einen 20cm langen Glasstab mit 3,8mm Durchmesser zu liefern. Und dies, obwohl ich mich fast nicht traute wegen „eines!“ 20cm Glasstabes in solch einem großen Betrieb anzurufen. Nun denn, dem Mutigen gehört die Welt

      Ich hatte bereits im Laborbedarf nachgeschaut, dort gibt es Rührstäbe und sonstige Stäbe, dabei mangelt es aber -wie auch sonst im Leben oft- am passenden Durchmesser.

      Grüße, Peter
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Gratuliere zum Mut! Toll, dass dir die Firma den Stab anfertigt!

      Saba hat sich ja offenbar für das Modelljahr 1955 sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Der Schritt vom Freiburg WIII zum 3DS dürfte gewaltig gewesen sein, nicht nur wegen der Automatik. Alleine die 6 Lautsprecher für Mono! Sichtlich wurde Saba das selbst zu viel, für den Nachfolger 6-3D wurde wieder zurückgerudert. Das Gehäuse in allen Richtungen ein paar cm kleiner, "nur" noch vier Lautsprecher, kein Gegentakttuner....

      Kann es sein, dass Saba 1955 das perfekte Radio bauen wollte, sich aber übernommen hat und feststellen musste, dass sich - auch bei Spitzenprodukten - nur ein Kompromiss zwischen Perfektion und Preis verkaufen lässt?
      Beste Grüße, Jörg
      Der 3DS ist überfrachtet. Zuviel Elektrtonik wird für die Gimmicks wie Automatik und FB vergeudet. 3D sollte er auch noch können, obwohl die 2 kleinen Isophontröten an den Seiten für den Klang nicht viel bringen.

      Der Gegentakttuner war ein Experiment, von dem nicht ganz klar ist, ob die Vorteile überwiegen -> siehe die Diskussion mit Hans hier im Forum:

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=2686

      Der 3DS hat alles, was ein leistungsfähiges Radio nicht braucht:
      -Automatik
      -Fernbedienung
      -3D
      -Motoren, Relais
      -Lautsprecher an den Seiten
      Achim
      Ich kann mir derzeit sowieso nicht vorstellen, dass es noch eine Steigerung des WIII gibt! Die Automatik fehlt mir überhaupt nicht, der Klang ist Spitze und das Design hebt sich wohltuend vom späteren Einheitslook ab.

      Überfrachtet sind demnach alle Automatik-Modelle. Klar, für den Klang bringt das nix und irgendwo in der Schaltung muss man Abstriche machen, damit die Sache nicht zu teuer wird. Ohne 3D ging es wohl Mitte der 50er nicht mehr, da musste Saba mit. Fernbedieung hatten andere auch, Automatik in der Form hatte meines Wissens nur Saba. Ich habe noch keinen 3DS, aber aus meiner leihenhaften Sicht war er einer der absoluten Höhepunkte der Radioentwicklung - wenigstens was technische Komplexizität anbelangt.

      Eigentlich sind wir mittlerweile ganz schön weit von Heinos geglückter UKW-Reparatur entfernt ;)
      Beste Grüße, Jörg
      Wohl wahr Jörg! Eine interssante Entwicklung sind die Geräte natürlich - eher eine Machbarkeitsstudie für Bedienungskomfort und repräsentative Ausstattung in der damaligen Zeit.
      Ich persönlich würde mir für all das aber keinen Millimeter Empfangsleistung und vor Allem nicht den doppelten Schwungradantrieb wegnehmen lassen!
      Achim
      Hallo Fans der technik im SABA.
      Bei den Ueberlegungen solltet Ihr nicht uebersehen, dass genau zu der Zeit des 3DS das 3D in den Markt gedrueckt wurde. Sonst haette er vieleicht Freibburg "S" geheíssen.
      Wir hatten da schon mal eine Diskussion hier. Ich habe dazu in der Funkgeschichte der GFGF, einen Text verfasst.

      Hier ist er online zu finden.
      http://www.radiomuseum.org/forum/3d_und_4r_raumklang_im_rundfunkempfaenger.html

      Dann seht Ihr das Geraet als reinen WIII mit Automatik.
      Gruss Hans
      Jungens da habt ihr zweifellos recht, denn wenn man beispielsweise leise Musik wirklich genußvoll hören will, stört das stete "Rappelgeräusch" der Automatik erheblich, ich schalte sie dann aus.

      Aber es war eine schöne und einmalige technische Spielerei, welche Fachleute begeisterte und welche betuchte Käufer einfach haben mussten. Zugegeben war die fernbedienbare Sendersuche aus damaliger Sicht schon ein technisches Wunderwerk.

      Und heute bringt dieses Wunder bei Onlineauktionen immer noch gutes Geld und viele Vertreter der älteren Generation kaufen sich dieses Gerät jetzt, weil sie damals einfach nicht genug Geld dafür hatten.

      Grüße an euch alle, Peter
      Freundliche Grüsse, sagnix