Freiburg 100 Automatik

      Das wäre natürlich ein Aspect, um die Produktionszahlvorgaben einhalten zu können. Heute triff man diese konzequenz ja häufig an um Ausschuß gering zu halten, nur war das damals schon so? Da wiederspricht sich aber die Webung mit "Schwarzwäder Wertarbeit" oder bezog sich das nur auf die Technik und nicht auf des gute Möbelstück?
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Vielleicht muß man dabei auch berücksichtigen, daß es damals so etwas wie 2. Wahl zum halben Preis nicht gab. Man mußte nehmen, was geliefert wurde und tat das auch. Ausgebesserte Fehler waren keine mehr! Das war legitim und mußte vom Kunden akzeptiert werden.
      Das änderte sich erst nach 1965 (ca.)
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Soweit ich weiß gab es ca. ab 1960 die Geräte in einer hellen und einer dunklen Version. Vorher kenne ich das nur von der 6er-Reihe. Hier wurde ja sogar die Skala unterschiedlich gefärbt. Oder gab es das in anderen Modelljahren auch? Vielleicht hat es aber immer Gehäuse in allen Schattierungen gegeben und der Kunde hatte die Qual der Wahl. Bei ganz dunklen sieht man die Fehler ja wirklich nicht.

      Seltsam finde ich nur, dass mit den Gehäusen an sich nicht wenig Aufwand getrieben wurde. Guten Tischler(Schreiner)arbeit, schließlich durfte ja nichts wackeln oder klappern. An die Eigenschaften als Resonanzkörper wurde sicher auch gedacht.

      Symmetrisches Furnier hätte wesentlich mehr Arbeit gemacht. Es kommt ja nicht nur auf die Auswahl an, sondern auch darauf, das Gehäuse dann wirklich symmetrisch zu furnieren. Jeder, der das mal versucht hat, weiß, dass es hier teilweise um Milimeter geht. Irgendein unscheinbares Furnier wahllos draufzupappen ging jedenfalls schneller und billiger.

      Umso schöner finde ich die Gehäuse von Franz! So hätte Saba gebaut, wenn es keinen Kostendruck gegeben hätte!
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Franz,
      was mir gerade noch einfällt - mich irritieren immer etwas die weissen Aufkleber unten an den Röhren. Es müsste doch möglich sein, für die gängigen Röhrentypen kleine Schablonen mit der Typenbezeichnung anzufertigen und die Schrift dann mit Airbrushtechnik mit einem hitzebeständigen weissen Lack, der auf Glas haftet, aufzusprühen. Das müsste klasse aussehen, und Du hast eigentlich alle Möglichkeiten dazu!
      Das größte Problem sind wahrscheinlich die Schablonen - die müssten gestanzt oder fotochemisch geätzt oder sonstwas werden.
      Achim
      Über die quasi kreidegleich aufgebrachte Schrift vieler deutscher Röhren gabs schon viele Beiträge, auch in anderen Foren. Lösung - keine !! Drumherumwischen sieht sch... aus, einmal drüber gewischt - ab ist der Lack !

      Da wünscht man sich doch die filigran eingeätzten Typenbezeichnungen der Russen.

      Achim, ich finde Aufkleber auch suboptimal, verhalten sie sich doch nach einiger Zeit des Einbrennens wie aufklackiert und sind nur noch mit dem Ceranfeldschaber zu entfernen.

      Permanente Eddings in weiß habe ich schon mal ausprobiert, eben ein paar Buchstaben nachgefahren. Hält zwar gut, sieht aber ohne Schablone auch bescheiden aus...

      Gruß, Dieter
      Die Gehäuse bestehen aus Tischler oder Sperrholzplatten die bevor sie in die Gehäuseform gebracht wurden flächig mit Furnier verleimt und verpresst. An den Stellen der Rundungen wurden auf der Rückseite mehrere dicht nebeneinaderliegende Ausfräßungen oder Einschnitte gefräßt/gesägt. Dies ermöglicht das man die Holzplatte ohne es zu zerbrechen in eine gebogene Form bringen kann. Nun wurde in der Rundung auf der Einschnittseite ein Streifen Furnier überklebt welcher wieder für Stabilität sorgte. Anscheinend war das aber nicht ganz so einfach und es traten dabei Formfehler auf, was mir auch die Durchschliffe in den Rundungen erklärt. Deckel, Gehäuseboden und Seitenwände wurden mit einer Stufenfalz versehn und miteinader verleimt. Am Deckel war bedingt dadurch das die Stufenfalz nicht soweit ausgefräst werden konnte ein teil des Unterholzes sichtbar, das erklärt auch den nachträglich braun eingefärbten Rand an der Oberkannte, da hier Stirnseitig das Furnier fehlte. Wurde nun der Deckel nicht passgenau zu den Seiten gefertigt musste halt etwas beigeschliffen werden. Hierbei ist es dann wenn der Deckel etwas zu klein war unweigerlich zu Furnierdurchschliffen gekommen. Einen Durchschliff konnte man ja mit Farbe wieder wettmachen, eine unsaubere Kannte nicht.
      Dies ist meine Vermutung wie es zu den Durchschliffen gekommen ist.
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      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Achim,

      bekanntlich geht ja die Typen- Beschriftung auf den Röhren nur durch bloßes anfassen verloren. Wicht man sie dann noch mit einem feucht Tuch ab ist sie ganz verloren und mache Röhren wären nicht mehr zuzuordnen. Klar könnte man an Stelle der Etikettenaufkleber eine weiße Hitzebeständige Beschriftung aufbringen. Das Problem ist nur eine Schablone aus Maskirfolie mit so kleinen Buchstaben herzustellen die auch mehrfach verwendbar wäre. Dazu benötigt man einen Computergesteuerten Folienplotter mit rotierendem Messer und das Programm dazu. Das so etwas ein normaler Haushalt nicht hergibt versteht sich von alleine. sicher gibt es Firmen die diese Gerätschaften besitzen und ihre Brötschen damit verdienen, nur finde mal eine die einen Kleinauftrag entgegennehmen, entweder haben sie keine Zeit, oder es wird so teuer das einem die Lust vergeht.
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      Gruß "Plastik" Franz
      Im Original wurden Röhrenbeschriftungen sicher gestempelt. Hat schon mal jemand versucht, einen entsprechenden Stempel andertigen zu lassen? Die Patrize ist ja in der Regel aus Gummi und müsste sich an die Rundung der Röhre anpassen lassen. Wenn man auf Herstellerlogos verzichtet, kann das nicht mal viel kosten. Vielleicht starte ich einen Versuch.
      Beste Grüße, Jörg
      Zu den Funieren muß ich zustimmen, dass sich Saba dabei nicht die größte Mühe gegeben hat. Es gibt sicherlich hier auch ausnahmen. Ich hatte schon 3Ds oder W3 mit wunderschön gemasertem und gespiegelten Funier.
      Das ist dann nach dem Abbeizen der Aha Effekt.
      Das durgängig schönste Funier habe ich, so gut wie ausnahmslos immer auf den Siemens M47 und H42 gefunden. Warum weiß ich auch nicht. Bei den Folgemodellen war es dann schon wieder vorbei.
      Vom Funier her eher langweilig empfand ich immer die Grundigs.
      Gruß Volker www.antikradio-restored.de
      Was einige Siemens-Schatullen angeht, stimme ich dir voll zu! Ich habe aus einer zwei schrottreifen H42 eine gemacht, bei einer war das Furnier ein Traum, bei der anderen recht lieblos. Gottseidank dürfte die hässliche längere Zeit im Wasser gestanden haben, das Gehäuse war unten komplett morsch.

      Frühe Grundig-Geräte haben teilweise auch ein wunderbares Furnierbild. Leider fehlt mir so eines noch in meiner Sammlung.

      Generell führt das Abbeizen aber fast immer zu einem Aha-Effekt, da die meisten alten Lacke kaum etwas von der Maserung durchschimmern lassen.
      Beste Grüße, Jörg
      Volker, der 5005 sieht nicht nur nach Wurzelholz aus, das ist welches. Eine sehr aufwendige Furnierarbeit, da Wurzelholz viele Fehlstücke (Löcher) hat und diese mit einem passenden Stück geschlossen werden müssen, hier kommt es auf zentel Milimeter an. Dann noch die hellen einlegearbeiten, einfach fantastisch das 5005 und ich beneide Dich darum.
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      Gruß "Plastik" Franz