Mein neues Saba-Projekt

      Das halte ich auch für ganz wichtig: Da man die Geräte ja in aller Regel auf Dauer behalten will, muss man selbst damit zufrieden sein, wie das Gerät äußerlich aber auch innen oder unter dem Chassis aussieht. Sonst macht das Hobby keine Freude.

      Beim Neubefüllen von Kondensatorhüllen gibt es zunächst einmal (sicherheits)technische Einschränkungen:

      1. Bei Kondensatoren, die eine nennenswerte Verlustwärme abführen müssen, führt die Verpackung in Papier und zusätzliche Hülle dazu, dass das Bauteil nicht mehr in den vom Hersteller spezifizierten Betriebsbedingungen (speziell Umgebungstemperatur) betrieben wird.
      Dies dürfte aber auf Radiogeräte eher weniger, auf TV Schaltungen umso mehr zutreffen.

      2. Elkos mit Sollbruchstelle - etwa im Deckel - werden durch "Verpacken" eventuell daran gehindert, dass diese Sollbruchstellen sich öffnen.
      Aus diesen Gründen verbieten sich neugefüllte Sieb- und Ladeelkos im Anodenkreis!

      3. Angenommen, man nimmt zum Neubefüllen einen Kondensatortyp, von dem sich im Laufe der Jahre herausstellt, dass er ein "Problemkondensator" ist, so wird er in der Zukunft von einem Techniker nicht erkannt und entschärft, da er getarnt ist.

      Persönlich stehe ich dem Neubefüllen, um es diplomatisch auszudrücken, äußerst skeptisch gegenüber.
      Irgendwie verstößt es m.E. gegen das Gebot der Ehrlichkeit in der Technik.

      Es gibt allerdings Fälle, wo es Sinn macht: Während wir bei den großen Chassis, wie etwa den späteren Freiburgs, froh sind, wenn sich beim Kondensatorersatz hier und da etwas mehr Platz ergibt, haben wir es auf der anderen Seite mit den älteren Chassis zu tun, die sich mit zeitgenössischen Kondensatoren und Elkos bestückt im Chassis völlig "entvölkert" präsentieren, der ursprüngliche Charakter der Konstruktion wird mithin entstellt. Hier ist das Neubefüllen der Kondensatoren eher zu vertreten, zumal es sich meist um eine überschaubare Anzahl handelt.

      Das Chassis von Jörg gefällt mir - auch aus diesem Grund - sehr gut!

      Als ich meinen Freiburg WII repariert habe, fiel mir auf, dass es etliche Kondensatoren, vor allem aber Elkos mit größeren Kapazitäten gibt, die aufgrund ihrer Größe weit entfernt von ihrer eigentlichen Position montiert waren und mit bis zu 15cm langen Drähten mit der Schaltung verbunden waren.
      So etwas ist wegen der damit verbundenen Induktivitäten und Kapazitäten für jeden Entwickler ein Graus, war aber damals nicht anders zu machen.
      Ich habe hier nicht gezögert, die neuen und viel kleineren Bauteile direkt in ihrer schaltungstechnisch sinnvollen Position einzubauen, da ich sicher war, die Saba Entwicker hätten es damals mit größter Freude genauso gemacht, hätten ihnen geeignete Komponenten zur Verfügung gestanden.

      Noch ein Hinweis zur Vergussmasse: Im Original dürfte es sich um einen bituminösen Werkstoff handeln, mit gutem Grund, muss er doch isolieren.
      Als Beimischung zur Farbgebung würde ich auf kohlenstoffhaltige Substanzen wie Ruß oder Graphit verzichten, da sie leitfähig sind. Die Gefahr von Kriechstrecken und Überschlägen würde sonst gefördert.
      Achim
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