Mein neues Saba-Projekt

      @Jörg: Danke für´s Kompliment! Die Farbe ist die des Mahagoni-Holzes, angefeuert durch zahlreiche Schichten Schellack. Kann mich selbst kaum sattsehen dran. Wie viel der Lack zur Farbe beiträgt, erkennt man im Vergleich mit dem Bild auf der ersten Seite. Damals waren gerade mal zwei oder drei Schichten drauf, mittlerweile sind es mindestens 20.
      Beste Grüße, Jörg
      Großes Kompliment Jörg! Das ist ein Beispiel für eine gelungene Restauration, wobei ich es besonders schön finde, dass so auch die "älteren Modelle" wieder ihre Pracht entfalten. Das war bei Peters W4-US schon zu beobachten.
      Das Design der Gehäuse ist sehr schön klassisch, wenn es dann noch so ansprechend mit Schellak "finalisiert" wird, ein optischer Genuss. Der Stoff sieht besser aus als der Originale.
      Im Inneren alles blitz sauber, wie es das Werk seinerzeit verließ.
      Hier brennt die Flamme :)
      Einen Blick "unter den Rock" würde ich natürlich schon gerne noch riskieren ;)
      Achim
      Gut gelungen, Jörg,
      man sieht allenfalls auf den zweiten Blick, daß da einmal Hand angelegt wurde. Auch von außen TOP - aber das wurde ja bereits gewürdigt und ich kann mich nur anschliessen. Hoffentlich schaffe ich es dieses Jahr endlich, mein Meersburg wiederzubeleben. Kann ich Dich ggf. mit Fragen zum Gehäusefinish löchern ?

      Viele Grüße Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo Jörg,

      das ist wirklich ein meisterliches Werk. Und ich finde es auch überzeugend, wie du die alten Kondesatoren neu befüllt hast, man fühlt sich dadurch wirklich in die Zeit des Gerätes zurückversetzt. Die alten Bauteile hatten schon einen eigenen Charakter und entsprechende Ausstrahlung. So hast du Funktionalität und Aussehen optimal zusammengebracht.

      Und ich denke die zum Aufbereiten der Bauteile aufgewendete zusätzliche Arbeitszeit zahlt sich letztendlich durch die kompromißlos zeitkompatible Optik aus - und ich glaube es erfüllt dich auch mit einem erhebenden Gefühl des Stolzes so etwas geschaffen zu haben.

      Freundliche Grüsse, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      @ Peter:

      Freut mich, dass es dir gefällt! Ganz im Reinen bin ich mit mir selbst bezüglich Neubefüllung immer noch nicht, bei einem derart frühen Gerät war es mir den Aufwand jedoch wert. Obwohl: so bunt, wie der Meersburg innen ist, wären nicht einmal knallgelbe Kondensatoren aufgefallen :)

      @ Heino: Nein, die Drähte sind (meistens) schon neu, allerdings habe ich nach Möglichkeit die alten Plastikhüllen der Kabel verwendet. Bein einigen wenigen Kondensatoren mit auch im Original überlangen angestückelten Anschlussdrähten habe ich allerdings die alten Verlängerungen weiterverwendet.
      Beste Grüße, Jörg
      Ich hatte bisher drei Arten von Teerkondensatoren in den Fingern:

      1. Kondensatoren mit Papierhülle

      Hier sind bisher alle Neubefülllungsversuche gescheitert.

      2. Kondensatoren in rotbrauner oder (wie hier) schwarzer Kunststoffhülle

      Der einfachste Fall. Das Entkernen erledige ich im auf ca. 100 Grad vorgeheiztem Backrohr. Nach ein, zwei Minuten ist der Teer so weich, dass man den Inhalt rausziehen oder mit einem passenden Rundholz rausdrücken kann. Meistens reicht das schon, um Platz zu schaffen für den neuen Kondensator. Wenn noch zu viel Teer drinnen bleibt, einfach nochmal einige Minuten "nachheizen" und den restlichen Dreck rausholen. Klinisch sauber muss es innen ja nicht werden. Wichtig scheint mir, das ganze nicht zu heiß zu machen, damit der Teer zwar weich, aber nicht flüssig wird. Ganz sauber geht es dabei natürlich trotzdem nicht zu, das ist klar. Aber mit einigen Lagen Küchenpapier und einem alten Teller lässt sich bleibender Schaden am Küchengerät vermeiden und für die Finger kann man ja Handschuhe nehmen.
      Kondensatoren mit brauner Hülle und schwarzer Beschriftung habe ich sogar schon mal in Nitroverdünnung ausgewaschen, weil sie außen so verdreckt waren. Das haben sie problemlos überstanden. Bei den Sabas hätte ich aber Sorge um die weiße Beschriftung.

      3. Saba-Kondensatoren im Glasrohr

      Das Problem waren hier die Papierhüllen um das Glasrohr, diese hatten sich bei Duschen des Chassis aufgelöst. Außerdem lassen sich die Papierhüllen praktisch nicht von Verschmutzungen reinigen.

      Das Wiederbefüllen funktioniert immer gleich: Den neuen Kondensator wickle ich in einen Streifen Küchenpapier, bis er stramm in der Hülle sitzt. Zum Vergießen verwende ich eine Mischung aus alter Vergussmasse, Bienenwachs und schwarzem Pigment (aus dem Künstlerbedarf, ich glaube, es ist schlicht und einfach Ruß). Anfänglich habe ich nur gefärbtes Bienenwachs genommen, das schwindet aber beim Erkalten und bekommt Risse. Seit ich den Teer aus den entkernten Kondensatoren dazumische, habe ich das Problem kaum noch. In einer Blechschale über einem Teelicht halte ich die Mischung flüssig, mit einem dünnen Holzstäbchen - bei ganz kleinen Kondensatoren mit einem Zahnstocher - tröpfle ich nach und nach die Kondensatoren von beiden Enden zu. Versuche mit einem Teelöffel habe ich wegen der geringen Trefferquote eingestellt.
      Beste Grüße, Jörg
      Allein beim Durchlesen von Post 136 ist mir dermaßen speiübel geworden, ganz abgesehen von der zwangsläufig entstehenden ehelichen Auseinandersetzung mit der Herdbesitzerin, dass mir die gelben Kondensatoren vom Volker im wahrsten Sinne des Wortes als das gelbe vom Ei erscheinen. Ich kann einfach nicht verstehen, wie ein Mensch sich diese Sauerei antun kann, zumal das Endergebnis nach menschlichem Ermessen niemals mehr zu sehen ist. Aber den Enthusiasmus, mit dem der Jörg an die Sache herangeht, bewundere ich schon irgendwie.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Leute, glaubt mir: Die Sauerei ist wirklich nicht das Problem! Ich koche leidenschaftlich gerne und habe auch keine Lust, dass der Kuchen plötzlich nach Teer schmeckt.

      Ich gebe aber zu, dass ich mir bezüglich der Zweckentfremdung von Küchengeräten als Single etwas leichter tue ;)

      Dass man das Ergebnis im Normalbetrieb nicht sieht, ist für mich kein Argument, den ICH weiß ja, wie es unter dem Chassis aussieht. Die Optik auch innen so weit als möglich zu wahren, ist für mich bei einem Gerät wie dem Meersburg jedenfalls ein erstrebenswertes Ziel.
      Beste Grüße, Jörg