PCB in alten Radios

Ich bin weder Arzt noch Pharmazeut.

Als Kind habe ich teilweise solche Kondensatoren auseinandergenommen und die Reste bei Mutter im Abfalleimer in der Küche entsorgt. Ungefährlich ist das Zeug nicht. Es wird vermutlich so sein wie beim Asbest. Viel Panik, Massensterben ist aber nie eingetreten. Beim Asbest ist bekannt, daß diejenigen, die täglich ungeschützt mit dem Material arbeiteten, teilweise erkrankten.

Ähnlich dürfte es beim PCB sein. Solange das Zeug im Becher bleibt, sehe ich keine Gefahr. Deshalb alte Elkos nicht auseinandernehmen und sich anschließend die Finger ablecken.
Irgendwo habe ich mal den Tip gelesen, wenn man alte Röhrenradios möglichst originalgetreu restaurieren will, solle man bei einem Defekt die Elkos auseinandernehmen und das Innenleben entfernen. Anschließend einen kleineren Elko neuerer Bauart in das Gehäuse packen und wieder verschließen. Das würde ich nicht machen, sowas wäre mir zu unsicher.

Ganz nebenbei, nicht jeder alte Kondensator enthält PCB.
Hier noch ein Link zu Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Polychlorierte_Biphenyle

Andreas, DL2JAS

So gefährlich können die alten Kondensatoren nicht sein.

Mein Schlafzimmer (ich bin unverheiratet ) ist auch gleichzeitig mein Lager und beinhaltet einen kleinen aber feinen Meßplatz. Da liegen auch einige ausgebaute alte Kondensatoren herum.

Naja, eventuell ist das Zeugs doch ernsthaft gefährlich. Irgendein bewußtseinserweiterndes Nervengift muß mich ja dazu getrieben haben, hier in diesem Forum zu schreiben!


:sonne:


Andreas, DL2JAS

Hallo

In Elkos für Unterhaltungselektronik wurde meines Wissens nie PCB eingesetzt. In Industriekondensatoren und oelgekühlten Trafos dagegen schon.

In den alten Geräten finden sich vor allem zwei teilweise / potentiell gefährliche Substanzen: Selen in den Gleichrichtern und Cadmium von cadmierten Chassis. Eigentlich könnte man das Blei des Lötzinns auch aufführen - ist ja jetzt hierzulande auch aus der Neufabrikation verbannt worden.

Gruss, Walter

Ich habe die dinger als kind mit meinem fleischmann eisenbahntrafo
in die luft gejagt, hat das gestunken aber lustig wars!!!

Ich verwende die dinge noch immer als speicher-und LF entkupplung condensatoren fur meine Rohrenverstarker. Vor allem die NOS exemplare von Cornell Dubilier sind ganz gut. Mittlerweile aber schwer zu bekommen ausserhalb ehemahlige militarische lager.

Walterh postete
Hallo

In Elkos für Unterhaltungselektronik wurde meines Wissens nie PCB eingesetzt. In Industriekondensatoren und oelgekühlten Trafos dagegen schon.

In den alten Geräten finden sich vor allem zwei teilweise / potentiell gefährliche Substanzen: Selen in den Gleichrichtern und Cadmium von cadmierten Chassis. Eigentlich könnte man das Blei des Lötzinns auch aufführen - ist ja jetzt hierzulande auch aus der Neufabrikation verbannt worden.

Gruss, Walter

Nur aber fur produkte die nach 1-6-2006 auf den market gebracht werden. Allerdings gilt fur industrieler/militarische elektronik noch eine ausnahme situation bis mindestens 2010.

Moin,
und das Problem mit dem bleifreien Zeug ist, dass es schlechter als das bleihaltige funktioniert.
Benetzung der Loetstelle schlechter, Loettemperatur hoeher, mit bleihaltigem Lot nicht mischbar.

PCB kommt in Kondensatoren der Unterhaltungsindustrie nicht vor.
Das Elektrolyt in Elkos ist etwas anderes und sonst kommen die Kondensatoren trocken daher.
Die Einsatzgebiete sind z.B. Phasenschieberkondensatoren in kompensierten Leuchtstofflampenanlagen oder fuer alte Waschmaschinenmotoren, ferner als Kuehlmittel in Grosstrafos.
Solange man den Kondensatoren keinen Anlass gibt, auszulaufen, sind sie harmlos.

73
Peter

hf500 postete
Moin,
und das Problem mit dem bleifreien Zeug ist, dass es schlechter als das bleihaltige funktioniert.
Benetzung der Loetstelle schlechter, Loettemperatur hoeher, mit bleihaltigem Lot nicht mischbar.

Ach ja, ich bevorzuge auch noch immer blei-haltende super benzin fur meinem E28 ///M5 ohne Kat, aber tja, der umwelt zuliebe leider nicht mehr verfugbar , weswegen ich mir mit das bleifreies Super Plus 98 verwenden muss. Allerdings kein problem.

Bleifreie componenten (Ausgenommen BGA und FBGA IC's) konnen in einem blei-lotprocess verwendet werden. Andersum nicht!! Ein bleifreies process (entweder reflow oder lotbat) verlangt ein 20grad hohere lottemperatur.