Low cost version einer Reparatur

      Wie wäre es mit einer Spannungsstabilisierung durch Transistoren oder vielleicht könnte man so etwas komplett auch in Röhrentechnik aufbauen. Bei meinen Radios klemme ich den alten Elko immer ab und baue neue Elkos mit einer Spannungsfestigkeit von min. 400V ein.

      Man könnte den Elko auch in einen "Stand-By"-Modus versetzen. Sodass immer Spannung an ihm liegt und nur die Röhren vom Strom getrennt werden. Aber das erscheint mir mehr als nur weniger sinnvoll.

      MfG Marcus
      In Bild und Ton Schwarzwälder Präzision
      Das Radio läuft jetzt seit etwas mehr als 2 Stunden.

      -Die Spannung am Gleichrichterausgang beträgt ziemlich stabil 268V
      -Klang und Empfang sind in Ordnung
      -Trafo wird normal warm (d. h. man kann ihn gut anfassen. Um sich die Finger zu verbrennen, fehlt noch sehr viel)
      -Nichts funkt, knistert oder riecht ungewöhnlich.

      Ich denke, es passt alles.
      Natürlich werde ich es noch eine Weile beobachten und zum Schluss mal von morgens bis abends dauertesten.



      @Marcus: Die Ideen sind bestimmt nicht falsch, aber in unseren Röhrenradios bestimmt nicht unbedingt notwendig.

      Ich würde sowas eher als Verbastelung ansehen.

      Würde es durch den Ersatz des Selengleichrichters durch Dioden mit Widerstand öfter zu größeren Problemen kommen, würden es die meisten wohl nicht so machen.
      Natürlich müssen die Elkos danach für die erhöhte Leerlaufspannung ausgelegt sein, das ist klar.
      Es ist wohl so: Bei Geräten, die eine Sollanodenspannung von 290V aufwärts haben und in Anbetracht der heute gegebenen Netzspannung von 230V statt 220V bewegt man sich nach dem Einschalten schon im Grenzbereich - oder sogar jenseits davon.
      Dass trotzdem selten etwas passiert dürfte daran liegen, dass die meisten Elkos mit 350V- einfach in der Praxis deutlich mehr aushalten.

      Ganz allgemein: Darauf, dass es "alle so machen", darfst Du in dieser Welt nie etwas geben ;)
      Achim
      Ganz so hab ich es ja nicht gemeint ;)

      Ich dachte mir nur, wenn es regelmäßig Probleme mit dieser Art von Gleichrichterersatz geben würde, wäre das sicher bekannt und man würde viel mehr darüber in den Foren o. ä. finden.
      Ein defekter Selengleichrichter ist ja nicht gerade selten anzutreffen.

      Falls ich die Elkos im Netzteil eines Radios wechsle, kommen ohnehin nur 450V Typen rein.
      Ich denke, da muss ich mir keine Sorgen machen.
      Mit 450V kann natürlich nichts schief gehen. :)

      Ich finde, der Thread hat schön gezeigt, dass bei so einer "trivialen" Aufgabe wie "Gleichrichter erneuern" eben eine Menge Aspekte im Hintergrund lauern, die relevant sein können, aber nicht müssen. Man muss den konkreten Fall genau analysieren und dann die passende Lösung realisieren.
      Diese Arbeitsweise bietet sich auch für andere Probleme an.
      Die Ergebnisse, die man erzielt, sind dann einfach viel besser als beim laienhaften Vorgehen à la "Kondis reinkloppen und Seleni wechseln" und man weiss außerdem, was man tut - und das ist doch ein gutes Gefühl!
      Achim
      Genau das macht das Hobby ja auch interessant :)

      Jedes Radio ist etwas anders, man wird immer wieder mit verschiedenen Problemen konfrontiert, die gelöst werden wollen.
      Da freut man sich auch, wenn nachher alles wieder passt.

      Außerdem kann es einem so vorkommen, als hätten die Geräte ein gewisses "Eigenleben".
      Haben wir ja auch schon öfter diskutiert. ;)
      Mir gehts genauso.

      Wenn das Gerät nach einer vielen Arbeitsstunden vor dir steht und du lauscht einfach dem herrlichen Klang. Das macht einem in gewisser Weise glücklich.

      Die alten Radios sind (für mich) um Menge besser, als wenn ich da ein UKW-Radio auf SMD-Basis vor mir habe. Vorallem kann ich die Schaltung selber reparieren und auch nachvollziehen was (in etwa) da drin "abgeht". Aber dazu hat ja jeder seine persönliche Meinung.

      MfG Marcus
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