Saba Villingen 125

      Hallo werte Saba Afficinados,

      ich habe mir nun endlich mein erstes Saba Röhrenradio zugelegt.
      Ein Saba Villingen 125 in sehr schönem Erhaltungszustand.
      Heute habe ich es erstmal vom geringen Staub und Schmutz der Jahre gereinigt, und im Arbeitszimmer passend platziert.
      Ich will das Röhrenradio hauptsächlich zum Schallplatten hören nutzen (auch zum Radio hören, klar!). Dabei stellte sich nun das Problem des Anschlusses des Plattenspielers (Dual 601) ein. Bei meiner Recherche fand ich heraus, dass es wohl nicht so einfach geht, einen Stereo Plattenspieler an ein Monogerät anzuschliessen:
      Stichwort: Symmetrie des Anschlusses.

      Ich habe dies umgangen, indem ich einfach den Band-Din-Eingang in Verbindung mit einem Phonovorverstärker (Vivanco) benützte. Dies funktioniert soweit gut.

      Da ich in Sachen Röhrengeräte wenig Ahnung habe, würde mich interessieren, ob ich mit meiner Vorgehensweise, richtig gehandelt habe oder ob es noch Optimierungsmöglichkeiten gibt?

      viele Dank im Voraus.
      Ivica.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Da vom Ausgang des Phonopres zum Gitter des ersten Systems kaum Strom fließt, kann man die beiden Kanäle über jeweils einen 10 kOhm-Widerstand zusammenschließen. Dann bekommt man ein Mono-Summensignal.
      Diese Widerstände werden die Ausgänge nicht belasten.
      Das macht man am besten an den Dinbuchsen.
      Um sagen zu können, ob die beiden Ausgänge direkt ohne Widerstand zusammen geschaltet werden können, müsste man die Schaltung des Vivanco kennen.
      Hallo Christopher,

      nein, ich habe noch nicht daran herumgebastelt.
      Ich hatte lediglich ein Verbindungskabel vom Plattenspieler (3 adrig) zum Radio (Bananenstecker/ 3 adrig) am Phonoeingang des Sabas drangehängt.
      Das Signal war sehr leise.
      Welche Kondensatoren würdest Du unbedingt pflichtgemäss tauschen?
      Ich habe keinen Schaltplan im Downloadbereich vom Saba Villingen 125 gefunden?

      besten Gruss,
      Ivica.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Ich habe noch nie bei einem Saba-Radio den Gleichrichter ausgewechselt.
      Wozu sollte ichdas tun? Die Selen-Teile sind doch top.
      Gleichrichter bleiben immer drin auch bei anderen Fabrikaten.
      Es gibt so viele Arbeiten bis ein Radio fertig restauriert ist, warum soll ich mich mit unnötigen Sachen beschäftigen?
      Wenn man dann den fertigen Radio benutzen tut treten auch oftmals Folgefehler auf, oder Sachen, die man übersehen hat.
      Ein Gleichrichter war bei meinen Sabas aber noch nie dabei.
      Man sollte außerdem nicht unötiges tauschen, sondern wirkliche Fehler finden und beseitigen. Ansonsten kann man doch gleich das ganze Chassis tauschen, gegen ein modernes in SMD-Technik ;)

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Christoph schrieb:
      Man sollte außerdem nicht unötiges tauschen, sondern wirkliche Fehler finden und beseitigen.
      Genau das ist der Punkt welcher nur zu gern einfach negiert wird! Teilewechselorgien bringen garnichts - außer einem Haufen Müll. Mit systematischem herangehen und vor allem mit der gebotenen Behutsamkeit können 50 und mehr Jahre alte Elkos in den meisten Fällen problemlos formiert = weiterverwendet werden. Bei Selengleichrichtern ist das nicht ganz so einfach. Hier gilt es zu beachten, daß Selen zwar der robusteste Halbleitergleichrichter ist der problemlos kurzzeitige Überlast genauso wegsteckt wie Impulsspitzen aus dem Netz, daß er aber ähnlich wie Elektrolytkondensatoren bestimmten Alterungsprozessen unterliegt, von denen leider nicht alle reversibel sind.

      Die normale Alterung durch stromlose Lagerung ist am einfachsten behebbar. Die partielle Schädigung durch Überlastung kann - abhängig von der Bauform - in vielen Fällen sehr gut repariert werden. Schlecht bestellt ist es um den Gleichrichter, wenn er durch extreme Überlastung zu heiß geworden und dadurch die Selenschicht angeschmolzen ist. Das passiert immer dann, wenn z.B. durch zu hohen Stromfluß, der in Folge überhöhten Reststromes des oder der Siebelkos die Sicherung nicht auslöst und es passiert auch, wenn der Gleichrichter selbst durch langjährige Lagerung seine Sperrfähigkeit verloren hat. Sehr oft addieren sich beide Fehler und um das Kraut fett zu machen, kommen weitere Mängel hinzu.

      Auslöser dieser vermeidbaren Folgeschäden ist meistens das "Stecker rein und bloß mal gucken ob was funktioniert-Syndrom" - die darauffolgende Teilewechselorgie gipfelt dann zumeist im Irrglaube, daß hernach alles in Butter sei...

      Fazit: Ein Selengleichrichter stribt nicht so von alleine - er wird gekillt; oder besser gesagt gegrillt :) Dafür ist er nicht geschaffen. 75° ist seine Wohlfühltemperatur, 90° verkraftet er klaglos, um ihn zu töten muß schon etwas mehr eingeheizt werden und dabei ist entscheidend, wie dieses Bauteil konstruiert und wie es eingebaut wurde. Eine Zwangskühlung kann aber bittesehr keine korrekte Geräteinstandsetzung ersetzen ;)

      Dieter schrieb:
      Was er tauscht, solltest du auch tauschen, dann bist du schon mal auf der sicheren Seite.
      Ohne ins Detail gehen zu wollen: Diese Aussage ist absoluter Unsinn - sie würde voraussetzen, daß beide Geräte samt aller Einzelteile zu 100% identisch = geklont sind! Darüberhinaus müßten auch noch beide Geräte den exakt gleichen Lebenslauf, Betriebsbedingungen etc. vorweisen können und selbst dann gibt es immer noch den Faktor der individuellen Unwägbarkeit, welcher in der Person des jeweiligen Mechanikers begründet ist.

      Eine Reparatur ist was anderes, das hat Christoph sehr richtig erkannt.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      MGW51 postete
      Dieter schrieb:
      Was er tauscht, solltest du auch tauschen, dann bist du schon mal auf der sicheren Seite.
      Ohne ins Detail gehen zu wollen: Diese Aussage ist absoluter Unsinn...
      Es durchaus kein "absoluter Unsinn", wenn man einem erfahrenen Reparateur über die Schulter sieht und seine Handlungen bzgl. Tausch von z.B. Teerkondensatoren nachahmt. Ein Lehrling lernt von erfahrenen Mitarbeitern durch klassische Konditionierung und nicht durch die Korrektur von Fehlern.

      Gruß, Dieter
      Dieter, Du solltest das ganz gelassen sehen. Unterschiedliche Menschen bedeuten unterschiedliche Meinungen, ich tausche grundsätzlich alle allein durch Alterung bedenklichen Kondensatoren, wir wissen aus Erfahrung, welche das sind. Desweiteren fliegt ohne weitere Überprüfung der Gleichrichter raus, ihm folgt anschließend der Siebelko. Gar mancher Liebhaber alter Radios reißt gerne ale 8 Tage das Chassis aus dem Gehäuse, um erneut einen Störenfried auszuwechseln. Dies in regelmäßigen Abständen, anstatt das Ganze in einem Rutsch zu erledigen. Regelbetriebsbereit sind dann diese Geräte auch irgendwann, wenn sie nicht vorher einem irreparablen Kollaps erliegen oder abfackeln. Der Mensch ist leider so beschaffen, dass er überwiegend aus eigenen Fehlern lernt. Sinnvoller allerdings ist es, aus den Fehlern seiner Mitmenschen zu lernen, billiger ist das allemal.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Interessante Diskussion allemal, die ich durch meine unbedarfte Frage ausgelöst habe.
      Ich sehe ehrlich gesagt nicht die Notwendigkeit an dem Gerät rumzulöten.
      Ich kenne mich ja nicht aus, aber das Radio wurde sehr pfleglich über all die Jahre behandelt und scheint auch gut zu funktionieren. Kein Brummen, Empfang auf allen Wellen, Bandeingang 1a.

      Es ging mir ja lediglich um den Anschluss eines Plattenspieler (in dem Fall ein Dual 601) an das Gerät.

      Der Post von Chris ist mir nicht verständlich.

      "Da vom Ausgang des Phonopres zum Gitter des ersten Systems kaum Strom fließt, kann man die beiden Kanäle über jeweils einen 10 kOhm-Widerstand zusammenschließen. Dann bekommt man ein Mono-Summensignal.
      Diese Widerstände werden die Ausgänge nicht belasten.
      Das macht man am besten an den Dinbuchsen.
      Um sagen zu können, ob die beiden Ausgänge direkt ohne Widerstand zusammen geschaltet werden können, müsste man die Schaltung des Vivanco kennen."

      Kann mir das jmd für einen Laien übersetzen?

      mfG,
      Ivica.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Wenn ich hier mal "meinen Senf" dazugeben darf:

      Was man tauscht, hängt nicht zuletzt von der beabsichtigten Verwendung des Gerätes ab. Soll es nur alle paar Wochen oder Monate für einige Minuten probeweise in Betrieb genommen werden, ist ein schlapper Gleichrichter sicher kein Problem. Wenn das Radio aber im Alltag oft und über mehrere Stunden laufen soll, würde ich mittlerweile im Sinne der Betriebssicherheit jedenfalls schlappe Gleichrichter und müde Elkos ersetzen.
      Beste Grüße, Jörg
      Meines Erachtens kann der Gleichrichter ruhig bleiben, wenn er noch fit ist und annähernd Sollspannung produziert. Natürlich sollte man ihn dann im Auge behalten (also regelmäßig messen), um zu merken, wenn er mit der Zeit an Leistung verliert. So weit ich mich auskenne, ist ein plötzliches Versagen mit zerstörenden Folgen bei einem müden Gleichrichter nicht zu befürchten.

      Anders sieht es bei den Siebelkos (Becherelkos) aus. Selbst durfte ich das noch nicht miterleben, aber die Dinger können mehr oder weniger ohne Vorwarnung platzen. Daher: tauschen.
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Ivica,

      zu post 001,012 - manche Mischpulte verfügen über sehr niederohmige Ausgänge, welche sich bei direkter Parallelschaltung gegenseitig stark belasten können.

      Deshalb ist es sinnvoll die beiden Kanäle über Entkopplungswiderstände zu verbinden (Größenordnung 4,7K ... 10K).

      Das Bild zeigt die Zusammenschaltung der beiden Signale in Verbindung mit dem Eingangswiderstand des Röhrenradios.



      Da der Eingang des darauf folgenden Röhrenverstärkers hochohmig ist (ca. 1M) entsteht an diesen Entkopplungswiderständen kein nennenswerter Spannungsverlust. Ich hoffe das jetzt allgemein verständlich beschrieben zu haben.

      Unabhängig davon wäre es sinnvoll, wenn du ein Foto deines Gerätes mit Sicht auf die Bauteile einstellen würdest, dann hätte man einen Überblick von dem Zustand deines Radios und darüber, welche Kondensatoren getauscht werden sollten.

      Gruß, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Nein Jörg, die klassischen Aluelkos platzen nicht ohne Vorwarnung und schon gar nicht wenn sie in einem fehlerfreien Gerät betrieben werden. Dieses Verhalten tritt aber bei billigen modernen Elkos öfter auf. Man schaue also bei Ersatz nicht nur auf Kapazität und Spannungsfestigkeit sondern auch auf die garantierte Mindestbetriebsstundenzahl. Da gibt es erheblich Unterschiede - die schalgen freilich auch auf den Preis durch.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.