Saba Meersburg 7

      Hallo Zusammen,

      Ich bin seit einigen Tagen stolzer Besitzer eines Saba Meersburg 7. Gekauft habe ich das Gerät ungesehen über eine Internetkleinanzeige, konnte aber von jemanden abgeholt werden. Aussage von einem älteren Herrn war lediglich, Gerät funktioniert. Hat mich 50 Euro gekostet, naja. Als ich das Radio dann bekam fiel mir gleich der eingebaute Schnurschalter auf. Auf UKW lief das Radio tatsächlich, der Suchlauf zeigte wenigstens Funktion muß aber noch nachgebessert werden.
      Insgesamt stellte ich dann folgende Mängel fest:
      1.Lack war auf rechter Seite abgeblättert, Furnier i.o -> neu lacken.
      2.Ein/Aus Schalter defekt, schon repariert -> Drehfeder innen gebrochen
      3.Tiefenregler fest -> konnte zwar mit Wärme und Öl wieder gängig gemacht werden, scheint aber defekt (Unterbrechung). Was ist mit 3+3M gemeint, ist doch ein normales Poti. Wo bekomme ich ein Poti mit 180° Drehbereich?
      4. Umschaltkupplung defekt -> nach entfernen der Bleche sah ich gerade noch wie sich der Mitnehmer in Staub auflöste. Lasse mir gerade Ersatz aus Stahl fräsen. Reibscheiben haben noch Funktion.
      5. Tastensatz funktionierte nicht richtig -> ließ sich mit etwas Kontaktschmierstoff (EML400) beheben.
      6. Kondensatoren möchte ich unbedingt alle noch tauschen. Wenn ich alle Teeries und Elkos tausche reicht das doch, oder?
      7. Automatik läßt sich nicht ausschalten -> muß die unten einrasten oder wie funktioniert das?
      8. Hochtöner gehen nicht -> Relais schaltet hörbar, evtl. auch Kontaktproblem.
      9. einige Tastenlämpchen defekt -> bei Antik Radio gibts nur welche mit 6 oder 12V, sind die 12V Birnchen hell genug?

      Mehr fällt mir im Moment nicht ein. Der Netzschalter ist ein Doppelpoliger, wo ist der andere im Schaltbild zu finden (Funktion)?
      Danke schonmal an das Forum für die technischen Unterlagen aus dem Downloadbereich.

      gruß
      Frank

      Hallo Frank!

      Erstmal willkommen im Forum und Gratulation zur Neuerwerbung!

      Zu den Mängeln:

      1. viel Arbeit, lohnt aber sicher!
      2. Gratulation!
      3. Falls das Poti unterbrochen wäre, würdes du m.E gar nichts hören. Vielleicht ist das Öl schuld. Versuch mal eine Spülung mit Bremsreiniger
      4. Nachgefräsen klingt super! Wie stellst du das an? Fotos wären toll:
      5. -
      6. Das reicht sicher - zumal das Gerät ja offenbar spielt.
      7. Der Schalter rastet sozusagen auf halbem Wege ein. Beim Runterdrücken machts irgendwann "klick" Dann loslassen, er solle eingerastet sein. Drückt man die Taste ganz durch, entrigelt man wieder, sie bleibt nicht unten.
      8. Überbrücke mal das Relais, indem du die Leitung von den Hochtönern (lt. Schaltplan Kontakt 3 der Lautsprecherbuchse) an Masse legst. So ist das Relais in Stellung Musik geschaltet.
      9. Tastenlämpchen kaufe ich bei Conrad, 6V mit Fassung E5. Funktioniert bis jetzt immer bestens.

      Zum Netzschalter weiß ich nix...
      Beste Grüße, Jörg

      Auf das halbe Drücken der Automatictaste muß man erstmal kommen, Brett vorm Kopf.-> funktioniert.

      @Otto
      ich meine den Mitnehmer in der Kupplung, so ein Zinkdruckgussteil, hat sich völlig aufgelöst.

      Also dann werd ich mir die 6V Birnchen für die Tasten bestellen, habe die tatsächliche Spannung auch noch nicht nachgemessen.

      Ich reiche dann später auch mal Bilder nach, insbesondere von dem neuen Mitnehmer, falls es interessiert.

      Hallo Frank,

      zu post000,001: 3+3M bedeutet, dass sich auf dem Poti zwei Kohlebahnen mit 3MegOhm befinden, welche in der Mitte geteilt sind - das hast du aber bereits beim Zerlegen festgestellt. Daher ist meine Antwort etwas zu spät platziert. Diese Art Potis sind Saba-spezifische Sonderanfertigungen und etwas gewöhnungsbedürftig.

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix

      an dem Schalter war eigentlich nur die kleine Drehfeder kaputt. Das Stück was in die Kontaktleiste reinragt war abgebrochen. So eine hatte ich natürlich auch nicht. Ich habe dann einfach eine Windung abgewickelt und entsprechend zurechtgebogen. Ist ein bischen friemelich. Die Schenkel der Feder stehen ca.100° auseinander und sind ca.6mm lang im entspanntem Zustand.


      die Kontakte waren noch i.o, lassen sich aber bestimmt auch aus einem alten Relais zurechtdengeln.

      Hallo Frank,

      ja leider haben wir die von Zinkfraß zerstörte Kupplung schon allzuoft gesehen.

      Ich hatte vor Urzeiten schon einmal über einen Ersatz aus Messing o.ä. nachgedacht - ohne brauchbares Ergebnis.

      Wenn Du in der Metallbearbeitung bewandert bist und eine Lösung findest, wäre es sehr wertvoll, sie hier zu präsentieren!
      Achim

      Hallo,

      vor einiger Zeit hatte ich auch so einen zerfressenen Mitnehmer. Habe mir dann einen Ersatz aus Messing angefertigt. Das ging recht gut, weil ich Zugriff auf Dreh- und Fräsmaschinen hatte. Trotzdem war ich damit fast einen ganzen Tag beschäftigt, denn ich bin kein routinierter Mechaniker und musste mich erst ein wenig mit den Maschinen anfreunden, die passenden Werkzeuge finden usw...

      Das alte Teil hatte ich notdürftig geklebt, damit ich die Masse abgreifen konnte. Schließlich bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Das Ersatzteil erfüllt seine Aufgabe bestens und Zinkfrass dürfte hier keine Chance mehr haben.



      Und hier ein Bild, der Hintergrund passt nicht so ganz, er ist von Grundig.

      Grüsse, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix