Endlich ein Truhe: Breisgau 8

      Nochmals Asche auf mein Haupt!

      Ich hatte den Anschluss gemessen, allerdings dabei vermutlich die Fehlstelle mit der Klemme überbrückt. Beim zweiten Durchgang habe ich mit den Messspitzen gemessen, hier kam der Fehler zutage.

      Jetzt kommt der Motor dran. Am Schluss dann noch der Höhenregler, der war komplett blockiert, dreht jetzt zwar wieder, aber nur sehr schwer. Muss wohl zerlegt werden.
      Beste Grüße, Jörg
      Peter, bis zum Klangeindruck der Truhe dauert es noch ein wenig. Bevor die Lackoberfläche nicht fertig ist, baue ich Chassis und Lautsprecher nicht ein. Das Metallgitter vor den Lautsprechern hat einen großen dunklen Fleck, da muss ich mir noch was überlegen...

      PS: AM scheint völlig tot zu sein, das muss ich am Abend nochmal untersuchen. Erst kommt der Rest der Technik.
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,

      na gut, dann warten wir noch ein wenig, bis sich das Klangerlebnis in einem perfekten Zustand der Truhe darbieten wird. Ich hoffe du wirst dann berichten, ich gebe mit meinen "alten" Ohren keinen guten Maßstab mehr ab.

      Das AM-Problem sollte sich auch mit wenigen Spannungsmessungen lösen lassen.

      Grüsse, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      sagnix postete

      Das AM-Problem sollte sich auch mit wenigen Spannungsmessungen lösen lassen.
      Schön wär´s... Wollte das Gerät vor Einbau des Motors nochmal kurz einschalten, da hat sich irgendetwas im Bereich des Siebelkos unter Absonderung eines kleinen Lichtbogens aus dem Leben verabschiedet. Natürlich habe ich sofort ausgeschaltet und geschaut, was das war. Zu sehen ist nichts. Also nochmal langsam via Regeltrenntrafo Spannung drauf. Nix, kein Lichtbogen, keine Funktion, kein Rauch. Anodenspannung ist da, am Elko über 300V, also deutlich zu viel. Am funktionierenden Gerät waren es 270V. Die EM bleib völlig dunkel, man sieht nur leicht das Glühen der Heizung. Irgendwo ist da noch ein recht großer Wurm drinnen...
      Beste Grüße, Jörg
      Ichhabe die Quelle des Lichtbogens entdeckt: R82, ein 1,6k Widerstand nach dem 2. Siebelko hat oberseitig, wo man nicht so leicht hinsieht, einen Riss und keinen Durchgang. Ersatz muss ich erst besorgen, mit 2W Belastbarkeit habe ich so etwas nicht daheim.

      Ich frage mich jetzt, ob dieser Widerstand auch Ursache des Feuerwerks ist, oder nur das Symtom eines Fehlers an anderer Stelle. Immerhin ist R82 direkt mit R9, dem Rauchwiderstand von gestern verbunden.

      Edit: Nummer des Widerstandes korrigiert.
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,

      wenn R82 (1k6) abgefackelt ist könnte das an dem Elko C88 (32µ) liegen, es kann aber auch - und das glaube ich eher - der keramische C50 (5nF) sein, den solltest du auf jeden Fall auch näher betrachten.

      Der Rauchwiderstand R9 (5k) hat wohl auch einen erhöhten Strom durch R82 fließen lassen, aber der jetzt erfolgte "Toatalschaden" von R82 dürfte doch auf einen Kurzschluss eines der oben genannten C's zurückzuführen sein.

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Leute!

      Stimmt Heiner, genau den Widerstand hat´s bei mir erwischt! Ich glaube aber, der war schon vorgeschädigt, er hat nämlich an der Unterseite zwei Nasen, ganz so, als wäre er schon mal sehr heiß geworden und der Lack geschmolzen. Von mir kann das nicht sein, denn ich hatte das Chassis bis heute nur hochkant in Betrieb. Ich vermute, dass der falsch rum eingelötete C20 durchgeschlagen und ihm so den Rest gegeben hat. Nebenbei habe ich so auch R9 gekocht, der hat´s aber überlebt.

      Lange hat´s mich heute nicht im Büro gehalten, ich musste ja immerhin Ersatz für den gegrillten Widerstand besorgen! Gestern habe ich noch den Automatik-Motor überholt (eine Spule hatte keinen Durchgang, zum Glück hatte ich noch Ersatz daheim) und eingebaut. Außerdem habe ich den Höhenregler durch neuerliche Wärmebehandlung wieder gangbar gemacht.
      Der neue Widerstand (1,5k) war schnell eingelötet. Ergebnis: es funktioniert :) UKW ist voll da, zahlreiche Sender, viel mehr kann ich nicht erwarten. Klang über den externen Lautsprecher natürlich nicht berühmt, klingt aber sauber, Höhen- und Tiefenregelung funktioniert auch. Das Thema NF-Teil kann ich damit abhaken.

      Hier mal ein Bild, man beachte die recht schön leuchtende EM34, mit der habe ich Glück!


      Nachdem ich eine Weile gelauscht hatte, kam der Automatik-Test. Hier sah es nicht ganz so gut aus. Der Motor lief – wenn auch etwas langsam – in beide Richtungen, hielt aber bei keinem Sender. Schaltete man die Automatik bei eingestelltem Sender ein, „wehrte“ sich der Motor gegen händisches Verstimmen. Also nach Vorschrift Messwerkzeuge angeschlossen und – noch ohne Messsender – anhand eines UKW-Senders das Steuerfilter nachgeglichen. Jetzt stoppte die Automatik in eine Richtung am Sender, wenngleich auch die „Schrecksekunde“, vor dem Loslassen des Haltemagnet loslässt, verhältnismäßig lange dauerte. Das einseitige Fehlverhalten ließ mich Automatik-Wippe unter die Lupe nehmen, schnell war der Fehler gefunden: Nach links wurde schon in Stellung Suchlauf der Schnelllauf eingeschaltet. Also das Schaltblech zurechtgebogen: funktioniert grundsätzlich!
      Dass nicht ein beide Suchlaufrichtungen alle Sender gefunden werden, kenne ich schon von anderen Geräten und ist nicht weiter schlimm. Zwei Dinge bleiben dennoch zu klären:

      1. Die Automatik hält nur bei recht starken Sendern, aber auch bei denen dauert es manchmal eine gute Sekunde, bevor der Haltemagnet fällt und die Scharfabstimmung in Aktion tritt. Tausch der ECL und der EABC gegen Referenzröhren brachte keine signifikante Verbesserung.

      2. Die Stummschaltung beim Suchlauf funktioniert nicht so recht. Man hört leichtes Rauschen und auch Sender, die überfahren werden. In der Schrecksekunde des Haltemagneten ist der Sender auch schon zu hören. Dabei sollte doch das Aufheben der Stummschaltung die letzte Aktion des Suchvorgangs sein....

      Ich werde jetzt mal die Suchfunktion hier im Vorum bemühen, sicher gab´s dieses Problem schon mal.

      Ach ja, AM ist tatsächlich komplett tot, nicht mal das leisteste Rauschen ist zu hören, in keinem Wellenbereich. Das hebe ich mir für später auf.
      Beste Grüße, Jörg
      Die beiden Nasen am R82 sind nicht das Ergebnis von Überhitzung, sondern an diesen Stellen sind die Anschlusskappen mit dem Widerstandsdraht hartverlötet.

      Der R82 ist aber bei den 7er und 8er Geräten sehr häufig defekt. Vermutlich wird er mit der Zeit durch gesteigerte Stromaufnahme als Folge das alten Kondensatoren mürbe gemacht.
      Achim
      nightbear postete
      Die beiden Nasen am R82 sind nicht das Ergebnis von Überhitzung, sondern an diesen Stellen sind die Anschlusskappen mit dem Widerstandsdraht hartverlötet.
      Danke für die Erklärung! Habe mittlerweile im Netz einige Fotos dieses Widerstandes gesehen (er macht wirklich oft Probleme), alle hatten diese Nasen. Jetzt ist mir klar, wie es dazu kommt. Der neue Widerstand hat übrigens 5W, womit auch Heino genüge getan wäre ;) Er wird im Betrieb ordentlich warm (Der Widerstand, nicht Heino!)

      Bin mit der Truhe wieder 1 1/2 Schritte weiter. Grund dafür ist meine Ungeduld, ich habe die Lautsprecher ins Gehäuse eingebaut, das Chassis provisorisch reingestellt und aufgedreht, um mal Truhensound zu hören. Wirklich beurteilen werde ich den aber erst können, wenn die Rückwand und die Türen wieder drauf sind. Schlecht klingt´s trotzdem nicht!

      Nun zu den 1 1/2 Schritten: Zum einen geht AM doch! Auf MW konnte ich - wenn auch leise - zahlreiche Sender empfangen.

      Und die Automatik, die zwischenzeitlich wieder nur in eine Richtung Sender finden wollte, geht deutlich besser. Im Suchlauf nach rechts werden 11 Sender gefunden, in der anderen Richtung 9. Nicht so schlecht! Zwei oder drei wären da noch, bei denen die EM fast ganz zu macht, aber die werden ignoriert. Die Suchlaufempfindlichkeit kann man ja wohl leider nicht einstellen.

      Bleibt noch das Problem mit der Stummschaltung, die schaltet nach wie vor nur leiser, nicht stumm. Ich werde mir jetzt nochmal das Schaltbild zur Hand nehmen und die Funktion der Stummschaltung zu ergründen versuchen. Irgendwie sieht das alles ganz anders aus al sbeim Freiburg 6-3D!
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,

      ich habe in dem Schaltungsauszug in Rot den Weg der Mute-Spannung gekennzeichnet und in Grün den der negativen Vorspannung für die Relaisröhre.

      Da beides Probleme bereitet, könnte es möglich sein, dass die rot umrandeten -17V erheblich abweichen (-15V ist auch noch ok). Diese Spannung wirkt auf beide Funktionen ein.



      Wegen des Mute Problemes könnte auch einer der rot gekennzeichneten Hochohm-Widerstände defekt sein.

      Sonstige Pfade und deren Bedeutung: Gelb=negative Gittervorspannung für EF86; Türkis=Brummkompensationsspannung - Feineinstellung mittels P4

      -P4 dient zur Optimierung der Brummkompensation, er wird bei Linksanschlag (min Lautst.) des Lautstärkepotis auf minimales Brummen am Lautsprecher-Ausgang eingestellt - Ausgangsspannung dabei am besten mit Oszilloskp beobachten.

      Gruss, Peter.

      Nachtrag: ich denke die Bezeichnung "Schaltschieber" ist schon ok.
      Freundliche Grüsse, sagnix