Endlich ein Truhe: Breisgau 8

      Hallo Jörg, hallo Franz,

      ich glaube wir können Entwarnung geben. Auch mein Breigau und auch Meersburg verstummen beim Suchlauf nicht völlig. Die dabei auftredende Lautstärke liegt minimal über dem Wert bei kleinester Lautstärkeeinstellung. Das heißt, bei minimal eingestellter Lautstärke erhöht sich diese bei Stummschaltung sogar ein klein wenig.

      Daher, wenn das bei dir auch so ist, brauchst du nicht weiter nach einem Fehler zu suchen. Ich denke, dass diese Minimallautstärke über die erwähnten Nebenzweige zu Stande kommt, und den leichten Lautstärkeanstieg bei Betätigen der Stummschaltung führe ich auf das absolute "hochohmig" werden der EF86 zurück. --- werde das noch genauer ergründen.

      Also ich denke, Geschütze zurückfahren, Adrenalinproduktion auch und sich genüßlich des Lauschens der akustischen Ausstrahlung des Gerätes hingeben.

      Gruss. Peter.

      P.S Jezt werde ich erst einmal an meinem "Weibgolf" das Getriebe ausbauen. Ich wünsche euch noch einen schönen, schmerzfreien Tag.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Das wäre natürlich eine gute Nachricht! Einen Fehler zu finden, der gar nicht da ist, gehört ja bekanntermaßen zu den schwierigsten Dingen im Leben ;)

      Für den Abend habe ich mir auch vorgenommen, meine zwei anderen Automatic-Geräte mal unter die Lupe - oder besser: unters Ohr - zu nehmen. Soweit ich mich erinnere, wurde es bei denen im Suchlauf immer komplett still. Andererseits ist der Motor der Truhe außergewöhnlich leise (man hört ihn eigentlich nur, wenn man das Ohr ganz nahe ans Gerät hält), vielleicht fällt die Restlautstärke nur deshalb auf.

      Viel Erfolg beim Golfen!
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,

      gerade die Stummschaltung führt dazu, dass ich die Sender lieber manuell suche. Da die Automatik über schwächere Sender hinwegfährt ohne zu stoppen, dort aber gerade eine hörenswerte Sendung läuft, kann eine nicht absolut funktionierende Stummschaltung von Vorteil sein. Sieh es doch einfach mal von der Seite und lebe mit dem kleinen Handicap.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Jörg,

      wenn du den Breisgau mit dem Freiburg vergleichst, wirst du feststellen, dass der wirklich stumm wird. Im Freiburg gibt es auch keine "Nebenpfade" und ich denke, wenn du den Meersburg auch zum Schweigen bringen willst, kannsst du es erreichen, indem du den R68 (10Meg) einfach rauslötest - dann sollte weitgehend Ruhe sein. Der zweite Nebenpfad über den Bassregler hat wahrscheinlich einen geringeren Einfluss auf die Restlautstärke.

      An den Nebenpfaden (Schaltbild) im Breisgau 8 und Meersburg 7/8 sieht man aber, dass diese Restlaustärke gezielt beabsichtigt war - also nicht weiter nach einem Fehler suchen, der keiner ist. Im Freiburg 6-3D und im Freiburg 9, welchen ich hier stehen habe gibt es in der Schaltung diese Nebenwege nicht. Auch der Meersburg 100 und 125 verfügt über keine Nebenwege, also: Schweigen.

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Stimmt, beim Freiburg 6-3D und dem Meersburg 100 wird´s ganz still.

      Wenn die Restlautstärke kein Fehler ist, kann ich damit sehr gut leben. Vielen Dank für die Unterstützung! Somit ist das Chassis bis auf die Messingblenden der Knöpfe fertig. Hier schwanke ich noch zwischen Selbstbau und bestellen bei Volker.

      Die Griffe der Truhe haben beim Versuch, sie zu reinigen, noch an mehreren Stellen den Messingüberzug verloren. Neugalvanisieren bleibt also nicht erspart. Vielleicht schaffe ich es morgen nach der Arbeit, die Teile hinzubringen.
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo,

      meine Schaltbildrecherchen haben ergeben, dass alle Freiburgs und alle Meersburg Automatik sich beim Suchlauf (Stummschaltug) in völliges Schweigen hüllen.

      Ausnahmen: Meersburg 7 , Meersburg 8 und die Breisgau 8 Truhe deren Chassis bis auf den zusätzlichen Lautsprecher Schalter exakt dem Meersburg 8 entspricht.

      Grüsse, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo die Runde,

      man hört doch oft, dass die vernieteten Kontakte an den alten Lautstärkepotis Probleme machen.

      Könnte das (wenn etwa eine Anzapfung keinen Kontakt mehr hat) nicht eine Ursache für den beschriebenen Effekt sein?

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass "Nebenwege" für die NF bestehen, ohne dass man das bei SABA korrigiert hat.
      Achim
      Hab mir zu Mittag den Schaltplan vom FB 6-3D und vom Meersburg 100 angeschaut. Beim Freibugr ist es klar, dort finde ich keine Nebenwege. Aber beim Meersburg 100 gibt es zumindest den Weg über das Baßpoti in ganz ähnlicher Form wie beim Breisgau/Meersburg 8. Wieso wirds dann bei dem trotzdem still?

      Nachtrag:

      Hier ein Auszug:

      Beste Grüße, Jörg
      Wenn ich mir die tatsächlich relevanten Bereiche der Schaltung so ansehe, kann ich nicht glauben, dass dies ein nennenswerter "Nebenweg" ist, der zu deutlich hörbarem NF Signal führt.

      Angenommen Rö4 ist über "v" zu, dann kann über C42 das Signal der Höhenanhebung kommen - das wäre höchstens ein Zischeln - oder über P1, beides würde aber hinter R34 von C43 zuverlässig nach Masse kurzgeschlossen (gelb). Lediglich Bassanteile können durch den Tiefpasscharakter passieren.

      Oder es kommt über R35 ein kleines Signal von der Anzapfung fast am masseseitigen Ende des LSt. Reglers, das dann aber sogleich über C44 zum Fußpunkt Lst.Regler / GK-Eingang also ~ Masse kurzgeschlossen wird (lila). Wieder liegt ein Tiefpass vor.
      Auch hier soll ja über R37 mit C44 als Tiefpass der Bassregler angekoppelt werden (grün).
      Der Signalweg sei rot.
      Analog lässt sich in Franz´ Schaltbild in Post 148 argumentieren. (R45, C63 sind der Tiefpass)

      Nach meinen Erfahrungen mit Automatikgeräten verhält sich die Mutingfunktion in der Tat wie ein Tiefpass, d.h. alles wird weggedrückt außer einem tieffrequenten Gebrummel. Das stört aber zwischen den Stationen nicht, da das dort herrschende Rauschen ausreichend unterdrückt wird.
      Wird ein Sender gefunden, hat man das Gefühl, als ob das Tiefpassfilter wieder "nach oben" aufgezogen wird.

      Achim
      Langsam, ganz langsam beginne ich, die funktion der NF-Schaltung zu verstehen, bisher war das für mich ein Buch mit sieben Siegeln...

      Liege ich richtig, dass der Bassregler im Normalbetrieb nicht ein NF-Signal an Rö 4 vorbei zur Endröhre führt, sondern vielmehr die tiefen Frequenzen der in der EF86 vorverstärkten NF veränderbar über R37 und C44 nach Masse kurzschließt? Dem NF-Signal werden via Basspoti also nicht Bässe hinzugefügt, sondern entzogen.

      Ich habe eben meinen Freiburg und den 100er-Meersburg nochmal getestet. Bei Zimmerlautstärke schalten beide stumm. Dreht man aber bei aktiver Stummschaltung den Lautstärkeregler fast ganz hoch, ist der Ton wieder da - allerdings in den Bässen mit starken Verzerrungen. Es kommt also auch hier noch ganz wenig NF zur Endröhre, die Lautstärke ist regelbar. Beide Geräte verhalten sich hier völlig ident.

      Das Breisgau-Chassis hingegen wirkt bei Stummschaltung so, als hätte man die Bässe stark beschnitten (also genau umgekehrt als Achim das beschreibt!) und die Lautstärke reduziert. Im Unterschied zu den anderen beiden Geräten kann man die Lautstärke der Rest-NF jedoch nicht über den LS-Regler beeinflussen.

      Noch etwas ist mir bei diesem Test aufgefallen (hat allerdings nichts mit der NF zu tun, sondern mit der Arbeitsweise der Automatik):

      1.) Freiburg 6-3D:
      Hat der Suchlauf-Magnet angezogen, läuft der Motor zügig in die vorgegebene Richtung. Plötzlich bleibt der Motor punktgenau beim nächsten Sender stehen, gleichzeitig fällt der Magnet.

      2.) Breisgau 8 und Meersburg 100:
      Der Suchlauf läuft los, wird aber kurz vor dem nächsten Sender langsamer und bleibt schließlich fast ganz stehen. Nun fällt der Magnet und die Scharfabstimmung zieht den Zeiger mit einem Ruck den letzten halben Zentimeter in die Sendermitte. Der gesamte Suchvorgang ist also deutlich zweistufig und dauert länger als beim Freiburg, man kann man die Funktion der Automatik wie im Lehrbuch nachvollziehen.

      Wäre interessant, ob das ein genereller Unterschied zwischen Freiburg und Meersburg ist.

      Zur abschließenden Beseitigung aller Klarheit sei noch erwähnt, das FB6 und MB100 mit deutlich hörbaren Getriebe suchen, Breisgau 8 jedoch mehr oder weniger geräuschlos. Ich vermute, der Grund hierfür liegt in unterschiedlicher Abnützung, schließlich sind Motor und Getriebe bei BG8 und MB100 ident, beim FB6 deutlich unterschiedlich.
      Beste Grüße, Jörg
      Gestern habe ich noch einige Zeit der Plattenmühle gewidmet. Der Plattenteller war festgefressen, detto der Motor. Nachdem ich die Lager wieder gangbar gemacht habe, läuft er. Um die Drehzahl zu überprüfen, habe ich einfach die Zeit für 33 Umdrehungen gestoppt: 61 Sekunden, ich glaub, das passt so.

      Startet man den Dreher, hebt sich der Arm, fährt nach innen, senkt sich und fähr langsam nach außen. Soweit ich im Netz recherchiert habe, ist das normal und dient dem Abtasten des Plattendurchmessers. Weil aber der Tonkopf fehlt, wird kein Plattenrand gefunden, der Arm bleibt stehen, das wars. Ohne Tonkopf kann ich wohl keine weiteren Funktionstests machen.
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,

      bei diesem System wurde nach betätigen der Start - Taste über eine Mechanik im Tonkopf ein kleines Gummirad ausgerückt, welches dann nach außen über die Platte lief. Am Anfang der Platte sackte der Tonarm ab, weil das Rad auf den Plattenteller "fiel", einrückte und die Nadel hatte aufgesetzt.
      Nicht sehr plattenschonend, aber mit 5 Gramm Auflagekraft hat damals sowieso niemand abgespielt.

      Gruß Mattes.
      Jetzt habe ich mal nachgesehen, aber ich weiß nicht genau, welches System in deinen Tonarm hinein muß.





      Auf Bild 1 ist die Einschubmechanik für den Tonarm zu sehen. Hierzu habe ich aber keinen passenden Tonkopf, der sieht so ähnlich aus wie auf dem nächsten Bild.
      Diese Mechanik gibt es aber noch mit eckiger Form, dazu paßt dann der Tonkopf von Bild 2.

      Gruß Mattes.
      Hallo Jörg,

      anlässlich deines posts152 habe ich versucht den Mechnismus der Basseinstellung etwas näher abzuleuchten und dazu einen leicht abgemagerten Schaltbildauszug des Meersburg 100 herangezogen.

      Voraussetzung für die Wirsamkeit der in diesem Gerät gewählten Klangregelung ist die Vorentzerrung, welche sich im Gegenkopplungsnetzwerk - Ausgangstrafo, Fußpunkt Lautstärkepoti - befindet. Mittels dieses Netzwerkes werden die Mittellagen des NF-Bereiches derart abgesenkt, dass der resultierende Frequenzgang eine Anhebung der Bässe und der Höhen aufweist.

      Bei der Beschreibung habe ich versucht die reine Funktion des Bassregler darzustellen, ohne dabei die Komponenten des pysiologischen Lautstärkeregelnetzwerkes zu berücksichtigen.




      Das Basspoti hat grundsätzlich nur eine absenkende Funktion, welche man in zwei Modis aufgliedern kann:

      1. Absenken durch Spannungsteilung in Vowärtsrichtung; bei voll aufgedrehtem Basspoti (Stellung A) überbrückt das Poti den 470pF Kondensator C54 sodass die Bässe ungehindert das Gitter der Endröhre erreichen. Bei Mittelstellung des Potis (Unterbrechung) führt der Weg über die Parallelschaltung C54 und R52 (2,2Meg) zum Endröhrengitter. Das bedeutet, dass die Bässe über die kleine Kapazität von 470 werden. Die Bassabsenkung wird schließlich durch den Spannungsteiler R52 und R53 auf etwa ein Drittel (-10dB) begrenzt.

      2. Im unteren Teil des Basspotis (Richtung E) werden jetzt die Bässe infolge Gegenkopplung weiter abgesenkt; die "Restbässe" gelangen über R52 und den Basssteller in den Gegenkopplungspfad an die Anzapfungen des LS-Potis schließlich an das Gitter der EABC80; damit ist die Gegenkopplungsschleife geschlossen. Bei der Rückführung auf den LS-Regler wird das Ganze eteas unübersichtlich, weil sich hier der Pfad der Grundentzerrung mit der Bassgegenkopplug und der gehörrichtigen LS-Einstellung vermischt. Dazu meine ich bezüglich der "Basspotigegenkopplung" sagen zu können, dass C43 und C44 die hohen Frequenzen zum Fußpunkt des LS-Reglers ableiten und somit über R38-R39 an Masse legen.

      Dass an dem Fußpunkt aber auch die Gegenkopplungsspannung der "Grundentzerrung" eingespeist wird macht die Sache nicht gerade übersichtlich und daher kann ich an der Stelle keine wirklich konkrete Erklärung finden.

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      neben der Anhebung der Höhen und Bässe auf dem Gegenkopplungsweg mit Falle R47 / C52, die eine Gegenkopplung "in der Mitte" schwächt, gibt es ja im Bereich von P1 die Anhebung der Höhen mit C42 und die Anhebung der Bässe über die beiden Tiefpässe an den Anzapfungen (R35 / C44 und R34 / C43). Diese Bassanhebung wird durch das in die Tiefpässe eingekoppelte Gegenkopplungssignal (über R36 u. R37) je nach Position des Bassreglers wieder mehr oder weniger neutralisiert.
      Achim
      Hallo Achim,

      das ist der noch folgende zweite Weg - ich bearbeite den Text noch, habe nicht damit gerechnet, dass noch jemand ausser mir wach ist.

      Ich sehe auch, dass du den Punkt angehst, bei welchem einem beginnt "die Luft auszugehen" und das Vorstellungsvermögen seine Grenzen erreicht.

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix