Endlich ein Truhe: Breisgau 8

      Hallo Peter,

      nachdem die Saba Klangregelungs- und Gegenkopplungsschaltung mit GK-Trafo am Beispiel des FB WIII dank den erhellenden Ausfühungen von Hans und Deiner Erläuterungen einem tieferen Verständnis zugänglich wurden, hast Du jetzt sehr schön die spätere Variante mit RC Schaltungen nachvollziehbar gemacht. Vielen Dank!

      Genau so wie Du sagst, geht es mir auch beim Durchdringen dieser filigranen Schaltungen, irgendwann ist die Zahl der simultan zu berücksichtigen Wechselwirkungen so groß, dass die Komplxität zu groß wird und man fürs Erste wieder davon ablässt. Aber man muss immer wieder einmal ansetzen und was allein nicht gelingt, ist durch den Input Anderer im Forum möglich, nämlich ein zunehmendes Verständnis.

      In aller Regel bleiben (zumindest zunächst) noch Komponenten, Effekte und Wechselwirkungen unberücksichtigt. Das merkt man daran, wenn eine Veränderung in einer eigentlich nachvollzogenen Schaltung plötzlich andere Ergebnisse hervorbringt, als die Theorie sie vorausgesagt hat.

      Erschwerend dürfte hinzukommen, dass man bei der Entwicklung der Schaltungen bei Saba nicht nur nach der klassischen Theorie vorgegangen ist, sondern in der praktischen Klangoptimierung experimentell noch Modifikationen vorgenommen wurden. So hat dann der C eines RC Gliedes plötzlich einen von der "normalen" Berechnung völlig abweichenden Wert.


      Mein Ziel ist ja immer noch, mit der Zeit alle Stufen der Schaltung dieser Geräte einmal intensiver zu betrachten. Soviel Zeit sollte neben der Reparaturpraxis sein...
      Achim
      Baustelle für Höhensteller...

      Vorausstzung für die Höhenstellung ist auch hier wieder die Vorentzerrung durch das GK-Netzwerk vom AÜ zum Fußpunkt des LS-Potis. Auch die Höheneinstellung bewirkt nur eine kontinuierlich einstellbare ABSENKUNG der Höhen.



      Die Höhenverstellung erfolgt auch auf zwei Wegen:

      1. Der passive im Sinne der uns bekannten Tonblende; Hier wird einfach über C49 (4,7NF) und den Höhensteller ein einstellbarer Teil der an der Anode der Vorröhre (EABC80) anstehenden Höhen nach Masse abgeleitet.

      2. Gegenkopplung von der Anode der Endröhre auf deren Steuergitter. Da das von der Anode abgegriffene Signal gegenüber dem Signal am Gitter um -180° phasengedreht ist wirkt sich diese Rückführung in Form einer Verstärkungsminderung aus.

      C53 und C55 (je 100pF) sorgen dafür, dass nur die Höhen gegengekoppelt werden. Befindet sich das Höhenpoti in Stellung "E" wird die von der Anode (EL84) kommende Gegenkopplungsspannung nach Masse kurzgeschlossen - es findet keine Gegenkopplung statt; R55 begrenzt dabei den "Kurzschlußstrom". Gleichzeitig liegt C49 über die 500kOhm hochohmig an Masse, somit findet auch hier keine Schwächung der Höhen statt. Stellung "E" bedeutet max. Höhen.

      In Stellung "A" des Höhenpotis werden die Höhen von der Anode der EABC80 über den 4,7nF an Masse gelegt. Wohingegen jetzt die Gegenkopplung von der Anode der Endröhre auf ihr Gitter über R55, C55, C53//R51 voll wirksam wird und damit die Höhen stark abgesenkt werden.

      Durch Verstellen des Höhenpotis lassen sich die beiden Effekte stufenlos an den gewünschten Höreindruck anpassen. Dadurch, dass der Schleifer des Potis an Masse liegt lassen sich beide Effekte mit diesem einen Poti rückwirkungsfrei verändern.

      Dadurch, dass hier zwei voneinander entkoppelte Vorgänge wirksam sind, läßt sich eine doppelt so hohe Flankensteilheit erzielen als bei einem einzeln wirksamen Regelorgan (40dB/Dek gegenüber 20dB/Dek).

      Gruss, Peter.

      Zu post160: Hallo Achim, danke für deine Worte. Es ist auf jeden Fall auch bei der Reparatur oft hilfreich, wenn man sich einigermassen mit der Funktion des jeweiligen Objektes auskennt - so ist man oft in der Lage bereits durch logisches Nachdenken den Fehler recht genau zuzuordnen und hat sich dadurch am Ende oft langes Suchen an der falschen Stelle erspart. Und es macht auch mehr Spass, wenn man weiß was man tut.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Guten Morgen,

      vielen Dank für diese wunderbaren Beiträge.
      Das macht sicher einiges an Arbeit....

      Wäre es vielleicht möglich, Beiträge wie in Post 157 u. ä. in einem bestimmten Bereich extra festzupinnen, dass man immer wieder nachsehen und mit der Zeit daraus lernen kann?
      So zum Beispiel auch die Posts, in denen ein Teil des Freiburg WIII oder die Ultralinearschaltung in einigen Freiburgs anschaulich dargestellt worden ist.

      Wäre doch schade, wenn solche wertvollen Beiträge mit der Zeit wieder in den Tiefen des Forums verschwinden würden.
      sabasammler postete
      ...
      Wäre es vielleicht möglich, Beiträge wie in Post 157 u. ä. in einem bestimmten Bereich extra festzupinnen, dass man immer wieder nachsehen und mit der Zeit daraus lernen kann?
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      Ja, das ist möglich und geht einfach.

      Du eröffnest unter Reparatur-Tips ein neues Thema, was z.B. Schaltungsbeschreibung Freiburg heißt. Dann klickst Du beim entsprechenden Beitrag auf Zitatantwort und kopierst den Textinhalt dort hin. Die Bilder werden übernommen, ist ja technisch gesehen ein Link. Soll der kopierte Beitrag nicht als Zitat erscheinen, löscht Du oben und unten quote. Das Festpinnen machen wir dann.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Wow!

      Danke an Peter und Achim für die ausführlichen Beschreibungen! Ich verstehe zwar nicht mal die Hälfte, aber für Laien wie mich sind solche Erläuterungen der einzigige Weg, nach und nach tiefer in die Geheimisse der Technik vorzudringen.

      Zu Post 154 - 156 (Tonkopf): Eingebaut ist der Dual 1004, der aber offenabr das gleiche Tonabnehmersystem hat wie der 1003, nämlich CDS 3. Der Tonabnehmerkopf ist beim 1003 mit "J" bezeichnet, beim 1004 mit "K".

      Mattes´ Bild in Post 155 zeigt m.E. den Konkopf des Stereomodells 1004S. Siehe auch

      http://www.dual-plattenspieler.de/galerie/phonogeraete/plattenwechsler/bis-anfang-60er/1004.html

      und

      http://dual.pytalhost.eu/1004/
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,

      ich denke, dass du den Tonkopf schon gebrauchen könntest, besonders der darin enthaltene Fühlmechanismus zum Abtasten der Plattengröße und Aufsetzen ist kompatibel. Und ein Stereo System sollte auch kein Hindernis sein, denn notfalls kannst du die beiden Kristallsysteme einfach parallel schalten; das ist machbar weil Kristallsysteme hochohmig sind - hochohmige Quellen kann man in der Regel gefahrlos parallel schalten.

      Noch eine kurze Anmerkung zu deinem post150:



      Ich möchte nur kurz darauf hinweisen, dass der grüne Weg über das Basspoti nicht durchgängig ist, weil das Poti in der Mitte eine Lücke hat, wenn, dann ist nur der Weg über den Schleifer im Bereich "E" möglich - da sollte aber eigentlich nichts zurückkommen und daher müßte auch der Breisgau 8 schweigen, wenn man den 10Meg (R68) entfernt - ich werde das gelegentlich mal ausprobieren. Die beim Breisgau8 (Meersburg7/8) vorliegenden Bedingungen hat auch Franz in seinem post148 gut veranschaulicht, wobei über den unteren grünen Weg auch eher weniger "Übersprechen" möglich sein sollte.

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      dl2jas postete
      sabasammler postete
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      Wäre es vielleicht möglich, Beiträge wie in Post 157 u. ä. in einem bestimmten Bereich extra festzupinnen, dass man immer wieder nachsehen und mit der Zeit daraus lernen kann?
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      Ja, das ist möglich und geht einfach.

      Du eröffnest unter Reparatur-Tips ein neues Thema, was z.B. Schaltungsbeschreibung Freiburg heißt. Dann klickst Du beim entsprechenden Beitrag auf Zitatantwort und kopierst den Textinhalt dort hin. Die Bilder werden übernommen, ist ja technisch gesehen ein Link. Soll der kopierte Beitrag nicht als Zitat erscheinen, löscht Du oben und unten quote. Das Festpinnen machen wir dann.

      Andreas, DL2JAS
      Da hätte ich die Idee, unter "Reparatur Tipps" ein Thema mit der Überschrift "NF-Schaltungen" zu eröffnen und dort zum Beispiel mal Post 157 und 161 einzubringen.

      Was meinen die anderen? Wäre das was?
      Hallo zusammen!

      Das warme Wetter hat die letzten Schneereste schmelzen lassen, ich war somit die letzten drei Tage wieder als "Deichgraf" unterwegs und immer nur kurz passiver Teilnehmer am Forum.

      Peter, vielen Dank für den Hinweis mit dem Bass-Poti, das hätte mir eigentlich auffallen müssen. die unterbrochene Bahn ist mir ja schon beim Reinigen des Dings untergekommen.

      Danke auch für den Tipp mit dem Tonkopf, PM an Mattes ist unterwegs.
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Leute!

      Als ich vorhin nach Hause kam, lag im Postkasten ein dicker Brief. Inhalt: ein perfekt verpackter Tonkopf von Matthias (Mattes). Mein herzlicher Dank Ihm an dieser Stelle!

      Natürlich musste ich sofort ausprobieren, ob´s passt: Treffer, mechanisch passt das Teil!



      Nun konnte ich auch zum ersten Mal die Abtastung der Plattengröße in Aktion sehen, es scheint zu funktionieren!

      Wie es elektrisch aussieht, weiß ich nicht. Mein Plattendreher ist Mono, der Arm hat innen nur zwei Kontakte. Der Tonkopf ist für Stereo und hat folglich drei Kontakte. Wenn ich mir also nun ein passendes Tonabnehmersystem für den Kopf besorge, höre ich vermutlich nur einen Kanal.

      Nachdem ich letztes Wochenende mein Wohnzimmer ausgemalt habe, steht die Truhe nun auf ihrem Platz. Es fehlen noch die Messingkappen an den Knöpfen und die Griffe der Türen:



      (bitte nich schrecken, die gelbe Wand ist gewollt und sieht in Wirklichkeit halb so schlimm aus, ich muss mich aber auch noch dran gewöhnen :grins: )
      Beste Grüße, Jörg
      Ui, das sieht aber schick aus. Was hast du mit dem Schallwandstoff gemacht? Der sieht ja aus wie neu ;)
      Das hast du wirklich schön gemacht. In dem Zustand sehen die alten Breisgaus einfach nur schön aus.
      (falls Heiner mitliest: Deine sieht auch so schön aus ;) )
      Dann bin ich mal gespannt, wie die Truhe aussieht, wenn sie komplett ist.



      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Danke Heiner!

      Der Fleck am Gitter war schon sehr auffällig.



      Hab´s zuerst nur mit Waschen probiert, das hat aber nichts gebracht.

      Die diversen Messingleisten sind nicht überall taufrisch anzuschauen, das stimmt. Aber abbauen und vergolden? Wohl doch nicht. Vielleicht mit Stahlwolle putzen und lackieren.

      Fernol hat die Truhe noch nicht gesehen, dafür Schellack. Die Oberseite ist sowieso komplett neu damit überzogen, die Türen habe ich sehr kräftig aufgefrischt und der Rest hat auch eine dünne Schicht abbekommen. Das Zeug wirkt Wunder!
      Beste Grüße, Jörg
      Schöne Truhe, Jörg.
      Hast du wieder ganz ordentlich hingekriegt.
      Jetzt noch die Messingkappen drauf, dann passt das.

      Da ich Breisgau 7 und 9 besitzte, kann ich direkt vergleichen.
      Ich finde, die Breisgau 7 (wie die 8er, seitl. HT) klingt etwas räumlicher, die 9er dafür kräftiger (v. a. im Bass).
      Hat wohl beides Vor- und Nachteile.
      Hallo zusammen!

      Gestern hatte ich eine Nachricht im Postkasten, heute konnte ich ein großes Paket vom Postamt abholen:



      Inhalt: zwei wunderbar paketweitwurfsicher verpackte Scheiben von Heiners Breisgau 7, die dank der einfach perfekten Polsterung die Reise von Berlin nach Wien unbeschadet überstanden haben.

      Mein herzlicher Dank an Heiner sei auch an dieser Stelle zum Ausdruck gebracht!

      Heiner hat mir dankenswerterweise beide Scheiben überlassen, hier sieht man, warum das gut war:



      rechts die originale Scheibe, links die "neue". Bei der "alten" ist die Maserung eher goldfarben, beim ersatz braun - was auch viel besser zur Truhe passt.

      Ein Foto vom komplett fertiggestellten Musikmöbel gibt es, wenn ich hoffentlich Ende der Woche endlich die galvanisierten Griffe abholen kann!

      Nun muss ich aber los, wenn die Wiener Philharmoniker bei ihrem Sommernachtskonzert vor dem Schloss Schönbrunn Filmmusik aus "Star Wars" spielen, will ich live dabei sein :grins:
      Beste Grüße, Jörg
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