Neues Projekt: Saba Freiburg 125

      Hallo,

      zur Bestimmung der Windungszahl unbekannter Trafos, wickle ich 10 zusätzliche Windungen auf den Spulenkörper. Dazu verwende ich 0,5mm Kupferlackdraht oder dünnen isolierten Schaltdraht, den ich zwischen Kern und Spule durchfädele.

      Jetzt speise ich an einer vorhandenen Wicklung, (bei Netztrafos vorzugsweise Netzwicklung) irgendeine Spannung z.B. 50V ein und messe dann die Spannung an meiner 10Wdgn Probewicklung. Wenn ich nun die 50V durch die gemessene Spannung teile, erhalte ich den Faktor, welcher mit 10 multiplziert, recht genau die Windungszahl der unbekannten (Netz-) Wicklung ergibt.

      Dies gilt selbstverständlich nur, wenn ich die Hilfswicklung nur mit dem hochohmigen Messgerät belaste (Leerlauf) und mit "christlichen" Frequenzen von etwa 50... 500Hz arbeite. Da sich zur Einspeisung der Testspannung am besten ein Stell-Trenntrafo eignet ist die Frequenz ohnehin mit 50Hz vorgegeben.

      Bei einem Ausgangstrafo würde ich die Meßspannung an die Anodenwicklung (ist in der Regel die hochohmigste) legen.

      Wenn man nur das Übersetzungsverhältnis der einzelnen Wicklungen benötigt, braucht man keine Hilfwicklung aufzubringen.

      Auf diese Weise konnte ich schon so manchen Trafo zuordnen und auch die Windungszahlen ermitteln. Die Windungszahlen braucht man aber nur, wenn man den Trafo nachwickeln will, oder wenn man wissen will mit welcher Feldstärke der Kern durchmagnetisiert wird oder...

      Grüsse, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Besten Dank für Deine Ausführungen, Peter.
      Ganz verstehe ich das noch nicht mit der Hilfswicklung, aber erstmal eins nach dem anderen.

      1. ich werde mal in den Schwebungssummer einen Blick werfen.

      2. Soll ich den "intakten AÜ" zum Test ausbauen? Das ist nicht ganz einfach, da das alles sehr unübersichtlich verdrahtet zu sein scheint und ich Schiss habe, das nicht wieder zurückbauen zu können.

      3. Messungen am AÜ durchführen.

      mfG,
      Ivica.

      P.S. : Einen Grundig Regel-Trenntrafo RT4 habe ich auch.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Icica,

      um den intakten Aü zu testen brauchst du ihn nicht auszubauen. Du speist einfach zwischen der Anode der entsprechenden Endröhre (blau) und +2 (rot) am Ausgangstrafo beispielsweise 50 bis 100V mit dem Stell-Trenntrafo ein und mißt zum einen die Spannung am Lautsprecher-Ausgang (bn-sw) und zum anderen die Spannung an der Gegenkopplungswicklung (fs-sw). Jetzt kannst du anhand der gemessenen Spannungen die Übersetzungsverhältnisse ermitteln. (Ich gehe mal davon aus, dass bereits du über ein Schaltbild von diesem Gerät verfügst).

      Bei der Messung muss das Gerät vom Netz getrennt sein und dabei sollen auch keine Lautsprecher angeschlossen sein - die Messung ist nur brauchbar, wenn der Trafo nicht belastet ist, sie also im Leerlauf erfolgt.

      Um jetzt aber die Windungszahlen zu ermitteln, musst du entweder von dem defekten Trafo eine Wicklung (am besten die LS-Wicklung) abwickeln und dabei sorgfältig die Windungszahlen ermitteln. Anhand dieser ermittelten Windungszahl und der vorher errechneten Übersetzungsverhältnisse kannst du jetzt die Windungszahlen der anderen Wicklungen bestimmen. Wahrscheinlich ist diese Vorgehensweise in deinem Fall vorzuziehen, da du einen defekten Trafo hast den du abwickeln kannst. Die Windungszahlen musst du nur wissen, wenn du den Trafo neu wickeln lassen willst. Zum Neuwickeln solltest du dir auch die Reihenfolge der einzelnen Wicklungen notieren, sicherheitshalber auch deren Wicklungssinn (Wicklungsdrehsinn).

      Die andere Methode wäre eben diese gewesen, auf den intakten Trafo eine Hilfswicklung von 10 oder mehr Windungen aufzubringen und die an dieser Hilfswicklung gemessene Spannung als Referenz zur Berechnung der übrigen Windungszahlen zu benutzen.

      Grüsse, Peter.

      Am einfachsten wäre es aber, wenn es dir gelingt einen originalen Trafo, wie auch immer, an Land zu ziehen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Ivica,
      miß doch einmal die Folien-C´s nach. Laut Achims Aussage müssten die Eroid-Typen noch in Ordnung sein, siehe http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=2610&pagenum=43

      ab Post 1064.

      @Heino: ja, die GK-Leitung führt über diverse Bauteile zum Fußpunkt des Lautstärkepotis. Ich dachte an die (im Schaltplan im unteren Kanal) Bauteile R124 (1k5), R123 (220 Ohm) und C115 (47nF), welche der GK-Wicklung effektiv parallel liegen. Die restlichen Bauteile gehen zwar auch ein, wirken aber deutlich höherohmig.

      Gruß Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Die EROID sind nach all meinen Erfahrungen überhaupt nicht problematisch. Feinschlüsse sind nicht zu erwarten und die Kapazität liegt mit großer Wahrscheinlichkeit in der Toleranz.

      Ich schließe mich dem hier gesagten an:

      http://209.85.129.132/search?q=cache:tQz-XYyVhH0J:www.frihu.com/archiv/archiv02/beitraege/10242.html+eroid+kondensator&cd=11&hl=de&ct=clnk&client=iceweasel-a
      Achim
      Zitronenfalter postete
      Hallo Ivica,
      miß doch einmal die Folien-C´s nach. Laut Achims Aussage müssten die Eroid-Typen noch in Ordnung sein, siehe http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=2610&pagenum=43

      Ich hab`mal eine Kapazitätsmessung mit meinem Multimeter vorgenommen
      (ich gehe davon aus, dass in Betrieb andere Voraussetzungen gegeben sind?)




      der scheint zumindest vom Wert ok zu sein.



      alle 0,047MF zeigen abweichende Werte an.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Ja - das passt schon ins Bild. Problemkondensatoren sind die EROIDs nicht, es kann natürlich sein, dass die ein oder andere Serie langsam altersschwach wird.

      Mit den Teerpapier- oder Tropydur kann man sie nicht vergleichen. Auch die Durolit von WIMA fallen häufiger aus.
      Die EROFOL etc. von ERO, die danach kamen, machen (noch) gar keine Probleme.
      Achim
      ich heb`sie mal alle auf, dann weiss ich auch später, was ich an dem Gerät
      verbrochen habe.
      Ich habe mir den Summer ja eigentlich zum Musizieren gekauft.
      Interessant wäre es ein Delay bzw. Echo und einen Verzerrer einzuschleifen. Ist das möglich? (gehört jetzt zwar nicht zur Sache, aber interessieren würde es mich doch).

      Ivica.

      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Eberhard,

      zu post83: ja, die Belastung durch die Gegenkopplung kann man vernachlässigen, zumal die Kondensatoren bei 50Hz noch relativ "hochohmig sind . Die GK-Wicklung "sieht" daher bei 50Hz einen Widerstand von >10k-Ohm nach GND.

      Hallo Ivica,

      dein Schwebungssummer befindet sich noch in einem sehr guten Zustand, er stammt auch aus "neuerer" Fertigung und enthielt eigentlich keine der üblichen Problemkondensatoren. Aber nun hast du erst mal alle erneuert und die Gewissheit, dass keine unvorhersehbaren Überraschungen auftreten. Jetzt wo du alle gewechselt hast ist es nicht wirklich sinnvoll sie zurückzubauen, du kannst sie aber für andere Reparaturzwecke aufheben.

      Grüsse, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo,

      die etwas dicken Trafos oberhalb und unterhalb des Chassis sind in der Tat beides Ausgangsübertrager. Wahrscheinlich legte Saba bei dem Entwurf dieses Modells erhöhten Wert auf gute Basswidergabe, ohne das Kernblech zu weit in den unlinearen Bereich auszusteuern.

      Da diese Endstufen über eine etwas ungewöhnliche Schaltungstechnik verfügen, dachte ich diese folgend ein wenig "abzuleuchten". Im Stereo Betrieb arbeitet jede der EL84 als gewöhnliche Eintaktendstufe. Zur Vorverstärkung wird je Kanal eine EF86 verwendet.

      Im oberen, linken Kanal ist jedoch zusätzlich noch eine EBC91 in Übertragungsweg eingebunden, welche wegen der gleich großen Widerstände im Anoden- und auch im Katodenzweig eine Spannungsverstärkung von 1 aufweist. Da das Signal für die Endröhre an der Anode der EBC91 ausgekoppelt wird, wird dem Steuergitter der oberen Endröhre ein um -180° phasenverschobenes zugeführt.

      Damit die Informationen der beiden Stereo Kanäle phasenrichtig an die Lautsprecher gelangen, wird die im oberen Kanal eingebrachte -180° Phasendrehung durch Umpolen der Sekundärwicklung des Ausgangsübertragers wieder aufgehoben.


      Bei Mono-Betrieb wird die untere, rechte Vorstufe einangs- und ausgangsseitig vom Signal abgetrennt. Das Mono Eingangssignal durchläuft im oberen Verstärkungszweig den gleichen Signalweg wie im Stereo-Modus. Nun wird aber dem Steuergitter der unteren Endröhre das an der Katode der EBC91 anstehende Signal zugeführt, welches gegenüber dem Signal an der Anode der EBC91 um 180° phasenverschoben ist - die EBC91 dient jetzt zur Phasenumkehr (Katodyn Schaltung).

      Daher werden die Steuergitter der beiden Endröhren gegenpahasig, also im Gegentakt angesteuert. Jetzt hebt sich aber durch die gegenphasige Zusammenschaltung der beiden Sekundärwicklungen des Ausgangübertragers die unterschiedliche Phasenlage an den Anoden der Endröhren wieder auf. Das bedeutet, dass sich die beiden Sekundärspannungen phasenrichtig addieren.





      Zur Veranschaulichung habe ich in dem dem Schaltbildauszug von Eberhard die Signalwege für Mono-Gegentaktbetrieb markiert.

      Es handelt sich somit im Mono Betriebsmodus um eine „pseudo“ Gegentaktendstufe mit zwei getrennten Ausgangsübertragern. Und dieses ist auch der Grund weshalb beide Ausgangsübertrager vom gleichen Typ sein sollen (müssen). Wenn die Trafos unterschiedliche Daten aufweisen kann die Gegentaktendstufe nicht symmetrisch arbeiten und die Verzerrungen können nicht in der vorgesehenen Weise kompensiert werden, weil die beiden Sekundärspannungen sicherlich nicht exakt gleich groß sein werden.

      Besonders nachteilig ist auch die Auswirkung unterschiedlicher Kerngrößen, denn sie werden dann zwangsweise unterschiedlich stark durchmagnetisiert und produzieren auf diese Weise unterschiedliche Oberwellenspektren, welche sich dann in den parallel geschalteten Sekundärwicklungen nicht mehr kompensieren können.

      Und ein genaues Betrachten der Schaltung lässt erkennen, dass bei Mono-Betrieb das Problem nicht vordergründig in der Gegenkopplungswicklung liegt, denn wie man sieht wird diese nur vom oberen Aü abgegriffen - aber die anderen Aspekte fordern eben einen Trafo mit identischen Eigenschaften.

      Grüsse, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Eine schöne Darstellung, die man sich am besten ausdrucken und zusammen mit dem Schaltplan ins Gerät legen sollte :)
      Die Saba-Ingenieure scheinen von ihrer Stereo-Eintakt/Mono-Gegentakt-"Geschichte" auch überzeugt gewesen zu sein; sie kam noch bei kleineren Modellen zum Einsatz, z.B. beim Freudenstadt 125 mit zwei EL 95. Wenn man als Einsteiger so eine Schaltung zum ersten Mal sieht, weckt das Staunen über derart nette Ideen rasch ein sehr nachhaltiges Interesse an diesem Hobby - aber wem sage ich das...;)

      Gruß Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard