C3g-Röhrenverstärker

      Die Grenzfrequenz ist immer bei -3 dB.

      Hier mal die Kurven von meinem obigen Beispiel.
      Die Kurven sind mit Kondensatoren von 100 nF, 220 nF, 470 nF und zwei 4,7 kOhm Widerständen.
      Die Grenzfrequenz wird von R1 und C1 bestimmt, die maximale Dämpfung vom Verhältnis R1 und R2. Wenn man für R2 ein Poti nimmt ist die Dämpfung einstellbar.
      Die Schaltung wurde mit 47kOhm belastet, Innenwiderstand der Quelle vernachlässigt.
      Die Korrektur könnte man Abschaltbar machen in dem der Kondensator mit einem Schalter überbrückt wird.



      Gruß Ulrich
      Nicht so ganz, die Formel fg=1/(2*Pi*R*C) gilt für den normalen RC Tiefpass, hier strebt die Dämpfung wie gesagt nach unendlich.
      Dort gibt es keinen Wendepunkt.

      http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/d/de/Bodediagramm_Tiefpass.svg

      Erst mit R2 wird die Dämpfung begrenzt, ein Wendepunkt eingefügt. Man kann ja auch R2 so groß machen das gar kein -3 dB Punkt mehr existiert.

      Gruß Ulrich
      Ok, danke!
      Langsam wird es klarer bei mir.

      Ich habe deinen Tiefpass probeweise für einen Kanal aufgebaut und das gefiel mir ganz gut.
      Erst mit einem 100nF Kondensator und dann nochmal mit einem zweiten parallel zum ersten.
      Mit dem 100er gefiel er mir ganz gut und der scheint vom Linienverlauf her ja auch ganz gut zu passen:
      http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Lindos1.svg&filetimestamp=20090823233924

      Auch mit der Dämpfung kann man den Verstärker noch soweit aufdrehen, dass es viel zu laut wird.

      Ich werde mir jetzt ein paar Bauteile bestellen und das dann richtig (mit Schalter) einbauen.
      Gruß Alexander
      Hallo Alexander,

      ich habe mich mal ein wenig mit der Loudness Problematik befasst und eine dimensionierte Schaltung erstellt. Sie basiert auf der oben angegebenen Yamaha Vorgabe und auch deinem Schaltbild - ist eigentlich Standard. Nur war deine Dimensionierung etwas suboptimal.

      Damit die Schaltung ausgangsseitig nicht belastet wird muss sie dierekt an das Gitter der Röhre gelegt werden. Das Lautstärkepoti ist vor den Loudness Steller versetzt. Auf diese Weise verhält sich Loudness Anordnung weitgehend rückwirkungsfrei. ---- R2 und R2.1 müssen dazu aus deiner Schaltung entfernt werden! --- http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Siemens-C3g/c3g.htm




      Durch verändern des Loudness Stellers kannst du von neutralem Verhalten, bis zu einer Absenkung der mittleren Frequenzen von etwa -12dB (Faktor4) variieren. Das Verhalten ist aus den folgenden f-Gang Verläufen zu erkennen. Du kannst auch gut die "Einfügedämpfung" erkennen - das Eingangssignal liegt bei 0dB (obere Linien). Sie ist aber etwas abhängig von der Stellung des 47k LS-Potis, weil dadurch der vom Loudness Steller "gesehene" Generatorwiderstand verbunden ist.



      Rote Kurve: Poti (Schleifer) unten; grün: Schleifer Mitte; blau: Rpot "oben" 25k, Rpot "unten" 75k

      Falls du keine Höhenanhebug möchtest kannst du einfach das RC-Glied (33k, 560p) im oberen Zweig weglassen; dann steigt die Amplitude bei hohen Frequenzen nicht mehr an. Und jetzt viel Spass beim Experimentieren.

      Die Simulation erfolgte mit: MicroSim Evaluation-Software Ver. 8.0

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      ich bedanke mich für deine Mühe!

      Ich muss sagen, dass das Thema "Loudness" doch sehr interessant ist.

      Ich werde jetzt erst mit den einfachen Tiefpässen rumexperimentieren, dann auch mal die Revox-Schaltung testen und zuletzt deine Poti-Variante.

      Es kann daher also ein wenig dauern bis ich zu deiner Idee was sagen kann :)
      Gruß Alexander
      Die Schaltungen bauen ja eh Stufenweise auf einander auf.
      Zu dem simplen Tiefpass (inklusive zusätzlichem Widerstand) einen Kondensator hinzugefügt und die Höhen werden angehoben (besser weniger abgesenkt). Dann noch einen Widerstand hinzu und man ist bei der Revoxschaltung.
      Diese Schaltung ein wenig umgestrickt und man ist bei der Yamahatypischen Schaltung (da gibt es auch ein paar Varianten, später war sie dort auch aktiv).
      Die Dimensionierung der Bauteile hängt von den Anforderungen ab, das muss man nicht 1 zu 1 übernehmen, viele Wege führen nach Rom.

      Weil ich es gestern eh schon gemacht hatte, hier die Kurven der oben gezeigten Yamahaschaltung, sie ist bis auf zwei Bauteilwerte mit Peters identisch.



      Für eine komplette passive Klangregelung gibt es übrigens dieses Standartbeispiel, der Nachteil ist hier, das in der Neutralstellung der Klangregler um ca. 20 dB gedämpft wird, der durch Dämpfung geschaffene Regelbereich.
      Kann man aber auch noch mit der Bauteildimensionierung etwas anpassen.



      Gruß Ulrich
      Hallo Peter und Ulrich,
      auch von meiner Seite besten Dank für Eure Mühe ! Endlich eine solide Grundlage, die es ermöglicht, "Eigengewächse", wie z.B. Röhrenverstärker + Boxen aus gebrauchten Chassis, klanglich so abzustimmen, daß es auch anhörbar wird.

      Ulrich, welches Programm hast Du für Deine Simulationen benutzt ? ( Peter hat seines schon genannt, muß ich einmal schauen, wo man es bekommt ). Deines hat aber auch eine sehr schöne Darstellung.

      Viele Grüße
      Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo Leute,

      ich habe heute mit der Loudness etwas rumgespielt und dabei mittels "Target 3001" selber etwas entworfen:



      Hier dazu der Frequenzgang (1V AC-Quelle und mit 32k belastet):


      (Ich habe es mit diesem Programm nicht geschafft die dB-Skala auf die y-Achse zu legen).

      Ich hatte lange mit 0,47µF im Tiefpass gearbeitet, aber das Ergebnis war immer kaum bemerkbar. Besonders bei Alben, die ein wenig mit der heißen Nadel gestrickt wurden, klangen immer noch etwas flau.
      Jetzt habe ich einen 0,22µF drinnen und damit klingt der Verstärker doch sehr angenehm.
      Schlechtere Alben werden etwas kaschiert, aber auch die guten (die durchaus "linear" hörbar sind) Alben versinken noch nicht im Basssumpf (wobei ich wahrscheinlich auch wieder 3,9k anstatt 3,3k verbauen werde).

      Der Hochpass macht sich bislang noch nicht großartig bemerkbar, aber das muss er bislang auch nicht. Da werde ich mal weiter rumprobieren.

      Mich reizt es ja eine genaue Anpassung an den Frequenzgang des menschlichen Ohres zu bauen ;)
      http://musicweb.hmt-hannover.de/ipmm/mth_content/mth_laut.gif
      Gruß Alexander
      Hallo Alexander,

      das Problem mit den menschlichen Ohren ist, dass sie nicht gleich sind :) wie man an den Empfindlichkeitskurven verschiedener Menschen beim Ohrenarzt sehen kann.

      Mein Rat ist, mach es so, dass es DIR angenehm ist, bei der Musik, die DU hörst.

      Erlaube Dir den Luxus, das System hinsichtlich Deiner eigenen Anforderungen zu optimieren.
      Achim
      Achim es kommt noch ein weiteres Argument hinzu: Je nach Abstand zur Schallquelle empfindet das Ohr anders. Daher gibt es für Lautsprecherboxen eine spezielle Entzerrung für Nahfeldmonitore, Midfield und Freifeld. Und für Kopfhörer ist die Entzerrung nochmals anders.
      Ich würde daher eine ganz normale Höhen- und Baßregelung nehmen und mir vielleicht den Luxus einer Präsenzregelung (ca. 3500 Hz Mittenfrequenz) gönnen.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Ja Heino, die haben alle ihre eigene Charakteristik. Ich kenne ein paar Studiotechniker / Produzenten - der Eine erzählte mir neulich, bevor eine Produktion fürs Presswerk freigegeben wird, hört er sich das Material im Kopfhörer, auf den Studiomonitoren, im Auto, auf der Stereoanlage zu Hause, und in einem Club an. Wenn es überall gut klingt, ist er zufrieden...
      Achim
      Das ist die intuitive Methode, mit der ein guter Akustiker alles in den Griff bekommt. Heute werden diese Beschallungen von den Tontechnikern auf den jeweilgen Raum eingemessen und dann mit Hilfe eines Raumentzerrungsmoduls - oder einer digitalen Steuerung fest eingestellt. Regler für den persönlichen Geschmack gibts dann nicht mehr. Das heißt aber auch, dass schlechte Aufnahmen nicht mehr "aufgepeppt" werden können - zum Glück!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Moin Leute,

      ich melde mich bezüglich meines kleinen Röhren-KHV noch einmal.

      Er läuft soweit ganz schön und klingt auch so wie ich es mag.

      Jedoch stört noch eine kleine Kleinigkeit:
      Gelegentlich (vorallem in den ersten Minuten nach dem Anschalten) habe ich immer mal wieder für einen kurzen Moment ein Kratzen/Rascheln in einem Kanal. Mal links, mal rechts (unabhängig voneinander).
      Ich hatte da schon kalte Lötstellen im Verdacht, aber ich habe nahezu alles mehrfach nachgelötet.
      Die Röhrenkontakte dürften auch in Ordnung sein, zumal die Röhren öfters gezogen und wieder reingesteckt wurden.

      Wenn ich an den jeweiligen Anodenwiderständen etwas gewackelt habe, dachte ich, dass ich das Kratzen reproduzieren könnte, aber auch nicht immer.

      Können Röhren Kratzen/Rascheln?
      Wenn nicht, welche Bauteile sind dafür prädestiniert?

      Ein Bild vom Aufbau reiche ich gleich noch nach.

      Hier ist es:
      Gruß Alexander
      Hy,

      wenn du dein Kratzen/Rascheln in den Griff bekommen hast, kannst du ja mal darüber nachdenken die Lautstärke über Optokoppler zu steuern. Wäre eine Idee um das Kratzen und Rauschen des Potis zu eliminieren.

      Ein Bekannter von mir baut zur Zeit eine Vorstufe mit Mikrokontroller und Optokopplern auf. Angeblich soll die Steuerung per Optokoppler statt mit Poti beim Klang hörbare Untschiede zeigen. Ob es besser klingen wird wie ein Poti wird sich aber noch herausstellen.

      Wenn die Vorstufe fertig ist werde ich erstmal ausführlich Probehören. Aber ich sehe das eher kritisch. Für mich wäre die Lautstärkesteuerung per Optokoppler keine Sache um den Klang zu "verbessern", sondern eher damit die Alterung des Potis zu umgehen.

      Die Optokoppler gibts bei RS-Online für ca. 2€ Stück. Da diese Cadmium enthalten (geringste Mengen) sind sie nicht RoHs-Konform.

      MfG Marcus
      In Bild und Ton Schwarzwälder Präzision
      Hallo Leute,

      nach dem ganzen Uni-Stress habe ich jetzt wieder ein paar freie Tage gefunden und konnte mich nochmal meinem kleinen Röhren-KHV widmen.

      Das Rascheln/Klecksen (ähnlich der Einlaufrille einer dreckigen Schallplatte) ließ sich durch Klopfen
      auf beide Anodenwiderstände reproduzieren und durch Ersetzen der beiden auch beheben.
      Merkwürdig, dass beide Widerstände einen Fehler hatten.
      Auf jeden Fall ist jetzt Ruhe im Karton und ich möchte jetzt endlich mal die Seiten verkleiden.
      Mal schauen, was mir einfällt.
      Gruß Alexander
      Hallo Alexander,

      gut, dass du wieder Zeit für die Röhren hast und auch das Knistern beseitigen konntest - da kannst du dich erstmals dem vollen Hörgenuss hingeben.

      Die Geschichte mit der Optokoppler-Lautstärkestellung ist aus HiFi-technischen Gesichtspunkten eher suboptimal, da sie auf jeden Fall zusätzliches Klirren verursacht.
      Freundliche Grüsse, sagnix