Originalität oder praktikable Lösung

      Hallo Albrecht,

      so etwas ist natürlich sehr ärgerlich. Ein "Umbau" widerspricht auch dem Verständnis der "reparaturfreudigen" Fraktion.

      Im Übrigen ist der vorliegende Thread sicher zur (auch der eigenen) Standortbestimmung gut geeignet. Einen Glaubenskrieg führen wir ja nicht - im Gegenteil, die von der eigenen Praxis und Auffassung abweichenden Positionen werden ja respektiert...
      Achim
      Aus der Retrospektive betrachtet, ist die Frage was mit unserem Krempel in 30 Jahren passiert, einfach zu beantworten.
      Meine Radio-Sammlung von vor 30 Jahren - damals optisch exzellent weil alles in gut gepflegtem Zustand war, niemals im Stall stand, und da es auch mit optimalen Mitteln am Laufen gehalten wurde zu 100% betriebsbereit - fristet heute ihr Daein in einem privaten Museum und nach wie vor spielt jedes Gerät.

      Die Geräte waren mehr oder weniger vor der Verschrottung gerettet, nicht eines hatte mich auch nur mehr als ein Trinkgeld gekostet, eher kamen sie kostenlos herbeigeflogen. Und ebenso gewinnfrei hab ich sie als mir der Platz dafür nicht reichte und ich auch andere Interessen unterzubringen hatte, weitergereicht in pflegliche Hände.
      Imho ist das allerschlimmste, ja tödliche - neben technischen Totalschäden - an dem Hobby die Schacherei, die Geldgeilheit mancher Besitzer, die meinen ein leistungsfreies Einkommen, ähnlich einem Lottogewinn, ungestraft und unkritisiert aus Beschiß von pekuniär uninteressierten rein enthusiastischen Sammlern herausquetschen zu dürfen.

      In die Zukunft geblickt wird meine jetzige Sammlung, in dem Bereich überwiegend Schallaufzeichnungs- und Wiedergabegeräte, weniger Radios, sich spielbereit in anderer - so es nach mir geht pfleglicher - Hand befinden. Schon aus biologischen Gründen, da ich dann nicht mehr leben werde.
      Aber auch so, da ich mich niemals unendlich lange an Gegenstände - und bei aller Freude daran sind diese Sachen eben alle nur Gegenstände und somit leblos - hänge, sondern mehr in biologisch Leibhaftiges investiere und mich gelegentlich spontan von leblosen Gegenständen zu trennen pflege.

      Neulich wurde mir die letzte von ihm erworbene Tonbandmaschine eines einst bekannten und beliebten, verstorbenen Sachbuchautors im Bereich Tonbandliteratur angeboten.
      Neben der Frage ob das denn überhaupt stimmen würde, fand ich daran bemerkenswert, daß eben alles (leider?) den natürlichen Weg allen Biologischen und Sächlichen geht.
      So wie diesen Autor schon niemand von den weiteren Interessenten mehr kannte, so ging also seine Bandmaschine auch den Weg allen "Gelumpes", nämlich den zu einer bekannten (und mir abgrundtief verhaßten) Schacherbude im Internet, wo sie am Ende nach meinem Maßstab wucherhaft überteuert verschachert wurde, und zwar was einem den Hut vom Kopf hochjagen kann und ein bezeichnendes Licht auf die Verkommenheit heutiger Zeitgenossen mal wieder vor Augen führt, nicht aus Gründen der Autorehrfurcht oder sonstiger heerer Gründe sondern aus reiner Raffgeierei und Arbeitsscheuheit der sich so ungerechtfertigt Bereichernden.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi,

      was Du (zu Recht) anprangerst entspricht unglücklicherweise genau der heute allgemein akzeptierten Doktrin:
      (gefährliche Kapitalismuskritik an) Dass nicht reales wirtschaftliches Handeln wie Landwirtschaft, Produktion, Dienstleistung die Quellen der Einkommen und Gewinne sind, sonden pure Spekulation, Bluffen, Aufblasen von Luftnummern, Leergeschäfte und arglistiges Täuschen. (gefährliche Kapitalismuskritik aus)

      Dieses Dogma in Frage zu stellen, ist mittlerweile schon ein größerer Tabubruch als das Hinterfragen der unbefleckten Empfängnis in der katholischen Kirche.
      Achim
      An sich umfasst der Begriff "Kapitalismus" nur alle Formen der Realwirtschaft. Mittlerweile ist diese in den Hintergrund der Überlegungen getreten und wird in den Kreisen der "Shareholder" ausschliesslich als Renditebeschaffer für eben diese Kreise angesehen.
      Die Folgen aus dieser Betrachtungsweise sind die jetzt kritisierten Finanzgeschäfte, die eben vollkommen abgekoppelt von der Realwirtschaft sind und diese - wie gehabt - weitgehend ruinieren können.
      An sich sollten jetzt die klassischen Kapitalisten diese Entwicklung am schärfsten anprangern. Anscheinend haben aber gerade diese ihre Opferrolle noch nicht erkannt.
      Weiterhin stellt sich ja auch die grundsätzliche Frage nach dem Staatsverständnis in diesem Zusammenhang. Ist es nicht so - auch historisch betrachtet - daß sich jedes Staatsvolk eine Regierung und eine Volkswirtschaft leistet damit diese ihre Grundbedürfnisse und die Zukunft absichert? Ansonsten hätte man halt bei der alten Form der Tauschwirtschaft bleiben können - die eine virtuelle Wirtschaft ja ausschließt - und auf diese Risiken verzichten können, die ja ohnehin zu 100% von der Bevölkerung getragen werden. Staat und Wirtschaft als ganzes sind Dienstleistungsunternehmen für die Bevölkerung und sonst für niemanden!
      Jetzt werde ich wahrscheinlich als Bolschewik verdächtigt werden - aber die haben es ja noch schlimmer zum Nachteil der Bevölkerung getrieben.
      Die schönen demokratischen Grundsätze sollten auch in der Wirtschaft gelten, sonst festigt sich die ohnehin schon beginnende Spaltung der Gesellschaft!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hängt Ihr das nicht ein bischen zu hoch?

      Auch wenn ich selbst nicht mehr der Meinung bin, daß unser System der "sozialen" Marktwirtschaft tatsächlich ein Zukunftsmodell ist, hat es Roßtäuscher schon immer gegeben. Schon vor dem zweiten Weltkrieg.
      Das liegt ganz tief in der Natur des Menschen.
      Das man das bei ebay nur besonders gut beobachten kann, ändert nichts daran.
      Die Einstellung, möglichst viel zu möglichst geringen Preisen ohne Rücksicht auf Wert und Qualität zu konsumieren, hat aber sicher zugenommen und wird einem Staat, der es exzessiv exerziert, volkswirtschaftlich mittelfristig selbst den Hals brechen.
      Das bei einem solchen Verhalten (möglichst großer Lohn bei möglichst geringen Kosten für Güter) das Geld zwangsläufig in Niedriglohnländer abfließt, hat SABA (und alle anderen deutschen Konkurrenten) ja letztendlich den Garaus gemacht.

      Wir wollten bis heute immer nur viel und billig.
      Und jetzt kommt eben die Rechnung dafür.

      :edit:

      Ich habe gerade Deinen letzten Satz von der Spaltung der Gesellschaft gelesen.....
      Meiner Meinung nach haben wir die schon längst.
      Das erkennt man schon an den TV-Sendern und deren potentieller Kundschaft.
      In meinem Bekanntenkreis gibts keine Leute, die so aussehen, sprechen oder sich so verhalten wie die von RTL, Sat1 &Co.
      Früher orientierten sich alle an einem imaginären Standard (seht mal bei einer alten "Dalli Dalli"-Sendung ins Publikum), heute hat sich das mehrheitliche Prekariat in seiner Nische dauerhaft eingerichtet und sieht Sendungen, deren namentliche Nennung hier wohl schon zu einem Verweis durch den Administrator führen würden.

      Daß das durch das System "one man, one vote" durch die zunehmende Vertilitätsrate bei abnehmender sozialer Stellung zementiert wird, steht auf einem anderen Blatt und geht mir dann hier doch zu weit ins Soziologische für so ein nettes Forum hier.
      Gruß vom Bert
      Ich greife aber ein, der Staat auch, aber meist auf der falschen Seite. Eine Ordnung ist dringend vonnöten! Sonst könnten wir ja auch jede Form der Kriminalität straflos stellen, weil sie ja natürlichen Trieben des Menschen entstammt.
      Die menschliche Kultur zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass sie tierische Instinkte kanalisiert und viele mit Tabus belegt und mit entsprechenden Sanktionen versieht. Ich denke, wir wollen ja gerade nicht, dass jeder nach freiem Belieben handeln kann, sondern ganz bestimmten Regeln unterworfen wird.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Das sehe ich genau wie Du.
      Ich beschreibe ja nur den Zustand, bin aber weder dafür explizit verantwortlich, noch damit zufrieden.

      Letztendlich sind auch ebay (oder unser Staat) ein Spiegel des Verhaltens, das man auf jeder Straße sehen kann.

      Daß das so auf Dauer nicht funktioniert, weiß ich selbst.
      Und was da in Bälde kommt, kann ich mir nur zu gut vorstellen.

      Deswegen werde ich mich auch noch eine Weile an meinem SABA-Krempel erfreuen. ;)
      Gruß vom Bert
      Nicht, und damit versuche ich wieder die Kurve zu bekommen, wenn wir sie den entsprechenden Regelungen anpassen.
      Also Katalysator, Feinstaubplakette, zusätzlicher Senderwahlknopf für Frauen und der Nachweis, daß keine Teile eingebaut wurden, die sich zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen eignen.

      Btw.:
      Wie sieht das eigentlich mit der Einführung des digitalen terrestrischen Rundfunks aus?
      Ein TV-Händler aus meinem Dunstkreis war kürzlich der Meinung, daß in spätestens acht Jahren unser Stolz auf die SABA-Empfangsstärke antiquarisch sei.
      Weils dann nix Analoges mehr zu empfangen gäbe.

      Was dann?

      Umbauen?
      Anpassen?
      Konverter vorschalten?

      Oder einfach nur original ins Regal stellen und anschauen?
      Gruß vom Bert
      Anders als bei der Umstellung von analogem TV auf digital sind beim Rundfunk vollkommen andere Hemmnisse zu überwinden. Der TV - Konsument ist sicher viel eher bereit, sich diese völlig überflüssige Technik aufs Auge drücken zu lassen und stürmt die Mediamärkte in Scharen, um nur ja nicht die allerneuesten Trends zu verpassen, bis er alles in seinem Wohnzimmer installiert hat besitzt er dann schon wieder einen Anachronismus.
      Der typische Radiohörer denkt da sicher etwas praktischer. Ihm reicht die Qualität der UKW - Übertragung vollauf und er ist nicht bereit, viel Geld in eine fragwürdige Technik zu investieren. Zu beobachten ist dies i. M. ja schon beim Internetradio, die angebotenen Empfänger setzen beim Handel in den Regalen bereits Schimmel an.
      Ich mache mir um die Zukunft des Radios keine ernsthaften Gedanken und schon überhaupt keine Sorgen, den Rest meiner Tage werde ich wohl sicher mit meinen Radios Musik empfangen können. Die große Mehrheit unserer Mitmenschen ist nämlich viel vernünftiger als man manchmal glaubt.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      schabu postete
      Genau - Otto! Nach uns die Sintflut. Bis dahin halten wir noch noch durch:klatsch:
      ....... und die kommt bald ! Aber bis dahin sollten wir nach den hoch politischen und philosophischen Beiträgen wieder " back to the roots" sonst landen wir bestimmt noch im Walhall der grossen Denker!

      Herzl.Grüsse
      Helmut
      SABANESE von 1954-1962.
      Weil Originalität schön ist, hier noch mal ein paar Bilder vom absolut originalen 452 WK. Habe das Gerät nur entstaubt, mehr nicht.
      Es spielt immer noch auf allen Bereichen.







      Was nicht original ist: Netzstecker und Skalenbirnchen.
      Wer noch 4 Volt Sofitten hat, kann sich gerne melden.
      Auch die originale, gewebeummantelte zweiaderige Netzschnur ist noch absolut flexibel. Das Gerät muß also immer in einer gesunden Atmosphäre gestanden haben. Wahrscheinlich eine Nichtraucherwohnung im Sauerland.:D

      Gruß Mattes.
      Die Sintflut ist schon viel zu lange überfällig. Es hat noch nie eine so lange erdgeschichtliche Phasen gegeben in der eine verkommenen und alles verfressene Heuschreckenkultur wie die Unsere so lange nicht als Strafe für ihre Untaten hinweggespült wurde.

      Und diese Eu-diotie der Analogabschaltung wird beim Rundfunk nicht greifen. Es gibt auf der Welt mehr als nur diese von nach Brüssel abgeschobenen hirnlosen Politik-Versagern diktatorisch gelenkte Unsinnspolitik. Ich wüßte bspw. nicht wie man ärmeren Ländern in Afrika, Südamerika oder sonstwo das Ausstrahlen von Analogsendungen verbieten wollte.
      Und seit der Gröfaz in die Grube gesprungen ist, kann auch kein noch so bescheuerter EU-diot auch nur in seinem verquersten Traum vom Größenwahn meinen, er könne uns vorschreiben welche Sender wir hören dürften und welche nicht.

      Auf UKW würde es auch nur dann still, wenn nicht schon alle möglichen "Piraten" darauf warten würden, daß die Regulären "endlich" ihre Sendungen einstellen.

      Und am Ende können wir ja auch noch (jedenfalls einige von uns) selber Sender bauen und damit wahlweise uns oder unsere Nachbarn mit Musik über den Äter versorgen. So ein recht breitbandiger, an die Ursprünge der Technik angelehnter Selbstbausender, der in aller Regel kaum eine größere Durchmodulation als vielleicht 50...60% erreicht und sicher nicht über einen dieser unsäglichen Kompressoren ala Optimod betrieben würde, ist auch viel besser auf so manchem Audion und Geradeausempfänger zu ertragen als die heutigen auf 3dB Aussteuerung und 99% Modulation zusammengequetschten ghettoblaster-kompatiblen Kommerzsender.

      Es kann also alles nur besser werden, bis dann endlich die Sintflut da ist.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      zweiaderige Netzschnur ist noch absolut flexibel. Das Gerät muß also immer in einer gesunden Atmosphäre gestanden haben. Wahrscheinlich eine Nichtraucherwohnung im Sauerland.:D

      Gruß Mattes.
      Ja. Und in 350m Höhe ü0 mit 50% Luftfeuchtigkeit bei 18° C 365 Tage im Jahr. Da offenbar keinerlei Kondensatoren verbaut worden sind, müssen auch keine ausgewechselt werden!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare