Röhrenverstärker bauen

      Folgend die Berechnung des Katodenelkos für die ECC82. Für die Wertermittlug wurde R11, wie im Schaltbild angegeben, mit 750 Ohm eingesetzt; lt. Datenbuch sollten dort 2,2 kOhm verwendet werden - das hätte letztendlich einen noch kleineren Wert für C2 zur Folge. R27, den Fusspunktwiderstand für die Gegenkopplung habe ich mit 100 Ohm veranschlagt - ich halte das für einen realistischen Wert.



      Das Ergebnis zeigt, dass bei der Dimensionierung des C2 mit 1000µF, bei wirklich erfoderlichen 28µF doch recht stark übertrieben wurde.

      Wirklich sinnvoll wäre tatsächlich eine Dimensionierung auf 60 oder 50 Hz, denn ich denke dass der Ausgangstrafo nicht weiter nach "unten" geht; bei der 20Hz Auslegung kann man davon ausgehen, dass die untere Grenzfrequenz des Trafos dominiert und so allein die untere F-Grenze bestimmt.

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      wenn man von den früher häufig anzutreffenden Toleranzen bei Elektrolytkondensatoren von +100 / -50 % ausgeht ist man ja beim Ck der Endpentode mit 1000µF auf der sicheren Seite...

      Ein Frequenzgang mit 20 Hz -3dB am unteren Ende dürfte natürlich auch so seine Anforderungen an den Ausgangsübertrager stellen.
      Achim
      Man muß auch mal überlegen, was man sich mit solchen Koppel-Kondensatoren einbrockt... "motorboating"!
      Der Verstärker braucht bei solchen Zeitkonstanten viel zu lange um seinen Arbeitspunkt beim Einschalten zu erreichen, bis dahin tuckert er rum. Gibt es irgendwo einen Impuls der die Koppelkondensatoren umlädt, ist der Verstärker lange Zeit von den Umladeprozessen zugestopft und setzt aus.

      Warum der Verfasser die Sekundärseite des Ausgangsübertragers "erdet", weiß erwohl selber nicht. Das würde ich lassen, es sei denn ich möchte gegenkoppeln, aber dann muß auch eine Gegenkopplung über den Ü. her und zwar phasenrichtig, sonst hat man einen netten Oszillator.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Als untere Grenzfrequenz sollte man für eine solchen Verstärker etwa 60Hz festlegen. Jede niedrigere Frequenz wäre absolut illusorisch und ohnehin nicht (hörbar) reproduzierbar und nur das Gerät im Zweifelsfall hoffnungslos überlasten. Das wichtigste ist und bleibt der Grundtonbereich und die Obertöne bis etwa 16kHz.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo,

      Ich weiss nicht, ob der Verfasser die Sekundärseite des Trafos geerdet hat, es ist auf Anhieb nirgends eine wirklich komplette Schaltung zu finden. Die Erdung habe ich vorgenommen, weil es besonders bei Verstärkern mit extern angeschlossenen Lautsprechern sinnvoll ist. Andernfalls könnten sich, über die Lautsprecherleitungen, statische Aufladungen zwischen Primär und Sekundär- Wicklung ergeben, welche unangenehme Knack und Knistergeräusche verursachen würden. Weiterhin ist die Erdung mit Blick auf die vorgesehene Gegenkopplung erforderlich - selbstverstänlich muss bei deren Aktivierung die Phasenlage beachtet werden, damit sie nicht zur Mitkopplung wird; die richtige Polung muss Julian dann durch "Versuch" herausfinden.

      Das "motorboating" könnte weitgehend durch das stabilisierte Netzteil abgewendet werden, weil es die Endstufen einzeln und niederohmig versorgt. Auf jeden Fall werden aber die Erholzeiten des Verstäkers nach inpulsartigen, bis in die Übersteuerung gehenden Musiksignalen, durch zu groß dimensionierte Kapazitäten unnötig verlängert.

      Als nächstes werde ich mich mit dem Netzteil beschäftigen und dessen zerklüftete Schaltung in eine übersichtliche Form bringen, welche dann auch für alle nachvollziehbar sein sollte.

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      kurzer Statusbericht:
      Die Platine ist bis auf R1/2 aufgebaut (hier gibt es probleme mit den Werten, habe Herrn Wüsten schon angeschrieben). Die restlichen Teile für das Gehäuse sind heute gekommen. Das Holz ist soweit zugesägt und der Poti bereits in die Front eingepasst. Auch mit dem Deckel habe ich begonnen. Die Rückwand muss auch noch gemacht werden (einsetzen der Strombuchse etc...). Ich denke ich werde morgen den ersten Testlauf starten. Auf Wunsch kann ich gerne ein paar Bilder machen.

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Hallo Julian,

      du kannst auch an Stelle der 150 Ohm einfach 75 Ohm einlöten, da über jedem Widerstand die halbe Heizspannung, also 3,15 Volt liegen wird an jedem von ihnen nur eine Leistung von 3,15V zum Quadrat/75 Ohm, also je etwa 0.1323 Watt verbraten - somit reichen übliche 0,33 Watt Widerstände zu diesem Zweck aus.

      Es ist keinesfalls ein Nachteil, den Heizkreis etwas niederohmiger mit Masse zu verbinden. Alternativ kannst du zum Testen den Heizkreis auch einseitig erden, indem du einfach an Stelle eines der beiden Widerstände eine Drahtbrücke einlötest.

      Die Ausgangstrafos sehen recht gut aus, sie sind betreffs des Eisenkerns großzügig dimensioniert; damit sollte einer guten Basswiedergabe nichts im Wege stehen.

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      So die 75Ohm sind drin. Einen kurzen Test im Leerlauf (also ohne Röhren/AÜ's) habe ich auch gerade gemacht. Jedoch habe ich am Ausgang der Mosfets nur ~205 anstatt der geforderten 250V. Auch die Heizspannungen an der ECC82 fehlen noch, dies liegt aber daran, dass ich die Lötbrücken noch nicht gesetzt habe. An den Endstufen stimmen die Heizungen.

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Hallo Julian,

      welche Spannung steht denn direkt hinter dem Gleichrichter an C1 ? wie groß ist die Spannung Vref an C2 ? hast du alle Z-Dioden, insbesodere die D3, ZD56 richtig herum eingelötet ? Bei korrekter Polung solltest du über D3 etwa 56V messen.

      Bitte beachte auch, dass selbst noch einige Zeit nach dem Ausschalten gefährlich hohe Spannungen an den Elkos vorhanden sind - also nicht sofort in die Schaltung greifen, sondern erst ein wenig abwarten, während des Wartens kannst du mit deinem Multimeter die Spannung an den Elkos messen und dir selbst ein Bild davon machen, wie sich die Spannung langsam abbaut. Laut VDE kannst du dann, glaube ich, ab ca. 48V "zugreifen".

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Ja das kenne ich schon. Hatte ich bei meinem Phono Super. Da war am Ladeelko ne kalte Lötstelle und ich hab mich gefragt, wieso keine Spannung ankam. Als ich dass dann prüfen wollte, habe ich die volle Ladung abbekommen. Zum Verstärker: D3 ist tatsächlich falsch herum drin (ich dachte ich hätte extra auf die Dioden geachtet). Nunja ich warte mal, bis die Spannung halbwegs weg ist und werde die dann umlöten. Danke für die schnelle Hilfe.

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Hallo Heino,

      da hast du schon recht, aber wir wollen doch die jungen Leute nicht abschrecken, sie sollen doch Freude an diesem Hobby finden... irgendwann erwischt es sie ohnehin einmal. Und ich denke jeder, der mit solch hohen Spannungen hobbymäßig arbeitet hat schon einmal einen herzhaften Schlag abbekommen.

      Gruss und frohe Ostern, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Ok bin gestern doch nicht mehr zu einem Funktionstest gekommen. Das Gehäuse ist soweit fertig. Ich löte gerade die Kabel an die Platine/Fassung. Sind 30cm (1mm Durchschnitt) Kabel i.O. oder ist dies zu lang? Sollte ich hier ggf. abgeschirmtes Kabel verwenden?

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Die Leitungen sollten grundsätzlich so kurz wie möglich sein. Einen Querschnitt von 1 quadrat-mm brauchst Du bestenfalls für die Heizung. Es schadet nichts, die Zuleitungen für die Heizspannung zu verdrillen.

      Die Zuleitungen zu den beiden G1 und der Anode der Vorstufe können sehr leicht sensibel für Brummeinstreuungen sein. Gegebenenfalls benötigst Du hier abgeschirmte Leitungen, deren Schirmung einseitig an Masse liegt.

      Wahrscheinlich musst Du einen zentralen Massepunkt am Chassis festlegen, an dem Abschirmungen, Minus Ua etc. zentral angeschlossen sind, um Brummschleifen zu vermeiden. Das kannst Du aber noch optimieren, wenn die Schaltung erst mal funktioniert...

      Achte unbedingt darauf, den Netztrafo so einzubauen, dass sein 50Hz Magnetfeld nicht gerade in die Schaltung "hineinstrahlt".
      Wie die Feldlinien bei einem normalen Eisenkerntrafo verlaufen, lässt sich schnell ergoogeln.

      In etwa so:

      Achim