Freiburg Automatic 3DS Restaurationsbericht

      Danke!

      hier habe ich den MW-LW Empfangsteil herausgesucht.



      So wie es aussieht, hängt bei fehlender Ferritantenne so Einiges im Eingangskreis in der Luft!
      Die Frage ist, ob ich hier provisorisch brücken kann oder ob die Induktivität gebraucht wird.
      Ich muss die beiden Spulen der FA nämlich erst neu wickeln - dokumentiert haben wir das ja zum Glück schon hier im Forum.

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3273
      Achim
      Hallo Achim,

      es freut mich, dass noch oder wieder Leben in der Kiste ist. Ein bisschen Nervenflattern war bestimmt dabei, als Du eingeschaltet hast, ganz sicher kann man ja nie sein, ob man sich nicht doch irgendwo ein Ei gelegt hat.
      Dass der Schnelllauf auch bei abgeschalteter Automatik geht ist beim Freiburg und Bodensee 3DS normal, das ist genau der Konstruktionsfehler, von dem ich Dir schon einmal geschrieben habe. Abhilfe schafft da nur ein Eingriff in die Elektrik, indem man die 270V~ Versorgung der Automatik unterbricht. Nach welcher Zeitspanne hatte der Motor denn diese 45°? Meine Motoren wurden jedenfalls erheblich heißer, bevor ich die Schutzschaltungen eingebaut hatte.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto,

      mit dem Ei das kann immer noch passieren, alles bis ins Letzte Detail habe ich noch nicht geprüft.

      Natürlich war die Spannung groß, weil ich das Gerät vorher nicht in Betrieb hatte. Es hätte ja auch sein können, dass NTR, AÜ und beide Motoren defekt sind - dann hätte ich glaube ich richtig schlechte Laune bekommen :(

      Die Erwärmung auf 45° hatte ich nach ca. 1h Betriebszeit. Gut möglich, dass die Temperätur bei längerem Betrieb noch weiter steigt.

      Ich werde auf jeden Fall auch eine Abschaltung der Automaticversorgungsspannung vorsehen - mit einem Microkippschalter an der Rückwand o.ä.
      Achim
      Hallo Achim,
      das Gerät ist der absolute Hammer! Einfach spitzenmäßig wie Du das bis jetzt hinbekommen hast. Die Chassisbilder sprechen für sich. Ich schaue mir jedes Detail ganz genau an und freue mich schon auf die Restauration meines 3DS im Herbst.
      Gibt es keine "elegantere Möglichkeit" als den Motor mit einem Kippschalter auszuschalten?

      Frage an Otto: Wie hast Du das Problem gelöst?

      Gruß Udo
      Ganz große Klasse, herzlichen Glückwunsch!

      Mit Spannung habe ich den Moment erwartet, an dem du von der erfolgreichen Inbetriebnahme berichtest! Dass es auf Anhieb so wunderbar geklappt hat, ist eine großartige Leistung (ich kann das beurteilen, bei mir steigt ja in solchen Fällen meistens irgendwo Rauch auf :grins: )

      Wenn du das Gerät schon eine Stunde in Betrieb hattest, werden wohl keine größeren Fische mehr versteckt sein, Empfang auf MW und LW wirst du sicher auch bald haben. Bin echt gespannt auf das fertige Gerät und hoffe, auch in absehbarer Zeit so weit zu sein. Eben musste ich mich ärgern, weil die mühsam polierten Schrauben zur Montage der Röhrenfassungen zu kurz sind... beim nächsten Mal messe ich vorher ;)

      Zur Automatic-Abschaltung hab ich überlegt, ob man nicht einen Kippschalter mit dem eingebauten Automatic-Schalter koppeln könnte... Es muss ja nur ein Pol geschaltet werden. Auch einen Taster, den man in der Flucht des Schaltschiebers montiert und der von diesem betätigt wird, könnte ich mir vorstellen.
      Hoffentlich gibt Otto das Geheimnis seiner Lösung preis!
      Beste Grüße, Jörg
      @nightbear

      Moin,
      der Suchlaufmotor wird so warm. Wenn er nach einer Stunde 45°C erreicht hat, duerfte das auch die Beharrungstemperatur sein, viel waermer wird er dann nicht mehr.
      45° C ist eine Erwaermung um 20K, das ist tragbar, wenn man eine Umgebungstemperatur von 25°C zugrunde legt.



      73
      Peter
      Ich werde die Sache so kurz wie möglich machen, ein großes Geheimnis steckt sowieso nicht dahinter. 2 Relais 6V- Schaltleistung 250V~, 4 Dioden 1N4007, 1 Elko 1000µF. Die Relais- Versorgungsspannung wird an der Kontrolllampe für die Automatik abgegriffen, damit das Ganze sauber aussieht habe ich eine kleine Platine auf die Traverse unter dem Motor befestigt. Rein theoretisch würde auch 1 Relais genügen, bei Verwendung von 2 könnte man es auf die Spitze treiben und das mag. Auge auch noch abschalten.
      Schaltet man die Automatik ein, zieht das Relais an und gibt die 270V~ auf den Motor. Beim Abschalten der Automatik fällt das Relais ab, der Motor ist stromlos und wird nicht mehr unnötigerweise heiß.




      Gruß Otto
      Gruß Otto
      nightbear postete
      Ich hoffe, hier liest überhaupt noch jemand mit... ;)
      Hehe Achim - wir sind alle noch da und saugen deine Berichte auf, ich speicher mir sogar den ganzen Thread :)

      .... aber was kann ich im Anblick solcher Perfektion aus meinem bescheidenen Fundus beitragen ???

      Du hast mir bereits hervorragend bei meiner Arbeit geholfen - wie kann ich (man) dir mal helfen :ei:
      Hallo Otto,

      das ist eine gute Lösung.
      Ich hatte mal überlegt, die Muting-Spannung zur Relaissteuerung auszuwerten und so zu erreichen, dass die Motorspannungen dann und nur dann eingeschaltet sind, wenn eine Wippe (Gerät oder FB) betätigt wird - sonst immer aus. Die Position des Automaticschalters wäre dann egal. So muss man ja nach jedem Umschalten des Wellenbereichs die Automatictaste wieder runterdrücken, das entfiele dann.

      Vorhin habe ich im Vorbeigehen noch eine Ferritantenne angeschlossen - ohne Effekt. Da werde ich den LW MW Fehler wohl suchen müssen. Die Anschlüsse der Spulen im Tastensatz scheinen alle unversehrt zu sein, trotzdem könnte eine Unterbrechung da sein oder ein Drahtbruch. Viele Bauteile sind da ja nicht und der AM-ZF Teil läuft, sonst wäre die KW auch tot. Es wäre natürlich auch möglich, dass der Oscillator bei LW / MW nicht (richtig) schwingt.

      Als Nächstes werde ich mich jedenfalls um diesen Fehler kümmern - sonst ist mir nichts aufgefallen, TA geht auch und es brummt auch nichts.
      Die drehbare Ferritantenne ist auch noch neu zu wickeln und zu montieren, die Variometerkerne ggf. zu veredeln und ein Auge auf den Brückengleichrichter zu werfen.
      Dann muss alles auf der Chassisunterseite nochmal nachkontrolliert werden, Lötzinnspritzer müssen entfernt werden, die Positionen von Bauteilen und Lötstellen sind zu kontrolliern und noch ein Wenig sauberzumachen.

      Inzwischen kommen dann hoffentlich auch die noch fehlenden neuen Röhren an.
      Dann möchte ich auch gerne noch Fotos bei richtigem Licht machen.

      Was bei der Revision so eines Gerätes auffällt:

      Man möchte natürlich am liebsten technische Perfektion mit Qualitätsbauteilen aus laufender Fertigung, dazu noch eine ansprechende Optik und dabei auch noch den originalen optischen Zustand erhalten.

      Das ist nicht zu realisieren!

      Was letzten Endes dabei heraus kommt, hängt von den Präferenzen des Technikers und seiner Persönlichkeit ab. Es gibt Perfektionisten auf technischem Gebiet, denen die Qualität der Funktion, also Empfangsleistung und Klangqualität sowie die Stabilität und Betriebssicherheit der Bauteile und des ganzen Gerätes extrem wichtig sind, wobei als Nebenbedingungen die Erreichung eines Mindestniveaus beim optischen Gesmteindruck und ein Mindestgrad an Erhaltung der Originalität zu erfüllen sind.

      Andererseits ist auch der Standpunkt plausibel, demgemäß ein Höchstmass an optischer Perfektion oder Originalität zu erreichen ist, wobei als Nebenbedingung ein Mindestmaß an technischer Qualität sicherzustellen ist.

      Die Größen "technische Leistung und Qualität", "Optische Perfektion" und "Originalität" sind die möglichen Zielfunktionswerte, die in keinem Fall alle simultan maximiert werden können. Vielmer wird es nur möglich sein einen der Zielfunktionswerte zu maximieren während die anderen Größen als Nebenbedingungen auf einem bestimmten Niveau zu erfüllen sind.

      Man sollte sich darüber klar werden, welche die eigenen Ziele sind, dann folgen die einzenen Entscheidungen bei der Restauration automatisch.
      Achim
      Otto postete
      ...leider kann ich besser löten als zeichnen...
      Die Zeichnung sieht recht gut aus, muß ja nicht mit einem Schaltplanprogramm erstellt sein.

      Meist ist es genau andersherum.
      Sei vorsichtig mit solchen Aussagen.
      Ansonsten musst Du hier bald alle Chassis löten!
      So manch minderwertige Lötung von anderen Mitgliedern habe ich hier ja schon auf Bildern gesehen...

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Udo,

      Achim hat die Erläuterung bereits geliefert, die Relais sind z.B. hier zu kriegen:
      http://www.order.conrad.com/cgi-perl/lshop.cgi?action=showdetail&wkid=1263967296&ls=d&nc=&rubnum=&artnum=504151&file=&gesamt_zeilen=&shop=
      Andere Shops wie Reichelt oder Voelkner bieten sicher auch welche an, ich habe meine in der Bucht gefunden.

      Hallo Andreas,

      ich hätte kein Problem damit, Lötaufträge durchzuführen. Allerdings wird sich die Zahl der mir zugeschickten Chassis bei einem Preis von 1,00 Euro pro Lötpunkt wahrscheinlich im überschaubaren Rahmen bewegen.
      :laugh:

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Danke an Otto für die Schaltskizze. Du hast aber zwei Relais erwähnt, was schaltet das zweite?

      Und was haltet ihr von meiner Idee, einen Taster so am Tastenaggregat zu platzieren, dass er vom Schaltschieber des Automatic-Schalters betätigt wird? Bei eingeschalteter Automatic (Schaltschieber hinten in Ruhestellung) ist der Taster gedrückt, bei Automatic "aus" geht der Schieber nach vorne und der Kontakt wird unterbrochen.

      Ist das eine vernünftige Lösung oder baue ich mir damit einen elektrischen Stuhl?
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,

      die Kontaktleiste für Auto aus ist genau um eine Umschaltfunktion kürzer als die Übrigen. Hätte man hier nicht gespart, wäre der vierte Kontakt für diese Funktion verwendbar.

      Wenn Du eine mechanisch elegante Lösung zur Montage des zusätzlichen Schalters findest (und da bin ich sicher), ist Deine Lösung - elektrisch einwandfrei ausgeführt - sogar noch eleganter, da unauffälliger.

      Hier 2 Vorschläge für geeignete "Schnappschalter":

      http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=32729;PROVID=2402
      http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=32740;PROVID=2402

      Gerade den Zweiten kann man irgendwo an geeigneter Stelle montieren und den Betätigungsdraht so hinbiegen / kürzen, dass es passt.

      Noch eine Anregung: Da der Kontakt, egal ob Relais oder normaler Schaltkontakt, zwei induktive Lasten bei 270V~ schaltet, wird der Kontakt beim Trennen durch den entstehenden Lichtbogen stark strapaziert und lebt nicht allzu lange. Hier ist eine Maßnahme zur Funkenlöschung vorzusehen - z.B. ein paralleler Keramikkondensator!

      Noch eine Frage an Otto: Hast Du die Schaltung auch mit kleineren Siebkapazitäten getestet? Ich vermute, dass 1000µ schon zu einer Verzögerung beim Abfall des Relais führen. Die Kapazität muss ja nur so groß sein, dass sie ausreichend siebt, damit die Relaisspule nicht mit 100 Hz brummt. Eigentlich sollten hier 100 - 220µf genügen.
      Achim
      Achim, danke für den Tipp!

      Ich bin biser nur auf so einen Taster gekommen:

      http://www.conrad.at/ce/de/product/701083/DRUCKTASTER-R13-85A-05/0216400

      Aber der Schalter mit dem Hebel ist viel eleganter und lässt sich auch besser vom Schaltschieber betätigen. Ich muss nur überlegen, wie man das Ding befestigt. Wenn die zwei seitlichen Bohrungen durchgängig sind, wäre das kein Problem.

      Welche Kapazität sollte der Kerko haben, um das Feuerwerk zu dämpfen?

      Ich würde dann mal die Teile bestellen. Bis ich wieder zum Radiobasteln komme, dauert es allerdings leider noch einige Zeit. Die Pegel steigen derzeit wieder stark und es regnet in Strömen ;( Zudem gönne ich mir am WE einen Ausflug nach Zürich :) Für den Hochwasserdienst am WE falle ich also aus, aber nächste Woche ist bestimmt immer noch genug Wasser für mich da...
      Beste Grüße, Jörg
      Die Bohrungen im Schalter sind durchgängig. Der Conradschalter sieht so aus, als ob er eine größere Kraft zur Betätigung benötigt. Die Marquardt-Schalter sind sehr vielseitig und schnappen bei minimaler Betätigungskraft.

      Passende R-C Glieder (=Snubber) zur Funkenlöschung und Entstörung gibt es als fertige Bauelemente (z.B. mit 120 Ohm plus 0,1µF)

      http://de.wikipedia.org/wiki/Snubber

      Streng genommen wird ja der Lichtbogen nicht gelöscht, sondern der Snubber sorgt dafür, dass er gar nicht erst entsteht, da der C den Spannungsimpuls kurzschließt.

      Man muss schauen, dass er die 270V~ verträgt. Ein hü. 250V~ reicht nicht, man braucht einen für 3-Phasen-Wechselstrom (400V~) oder man baut ihn selbst.
      Achim
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