Freiburg Automatic 3DS Restaurationsbericht

      Hallo Hans und Peter,

      zunächst einmal spricht einiges dafür, dass die Automatic bei Kurzwelle einen mehr oder weniger brauchbaren Kompromiss darstellt. Ich gehe davon aus, dass dies auch gar nicht im Mittelpunkt der Anstrengungen stand. Alle KW-Bänder in eine Skala packen ohne Lupe ist fürs KW-DXen nicht erste Wahl.
      Der 6M Widerstand ist vielleicht das Ergebnis einer Nachbesserung nach praktischen Versuchen im Labor.

      Hinzu kommt noch, dass sogar eine Abstimmung per Hand auf KW beim 3DS nicht gescheit gelingt, da der sich mitdrehende Rotor und das Getriebe dies praktisch unmöglich machen. Die Rastung der Zähne führt zu ruckartigem Verhalten bei feinsten Abstimmbewegungen.
      Um hier Nägel mit Köpfen zu machen hätte man den Motor mechanisch auskoppeln müssen.
      Aber immerhin - bei den übrigen Wellenbereichen läuft die Automatic ausgezeichnet!

      Über die anderen Fragen müssen wir vielleicht besser erst nachdenken, wenn wir die Schaltung der Feinabstimmung genauer verstanden haben.

      Mir ist hierzu noch aufgefallen:

      Die Feinabstimmung ist immer aktiv, unabhängig vom Such- oder Schnellauf.
      Sie erfüllt ihre Funktion jedoch erst, nachdem die Suchlaufwippe wieder abgefallen ist, die direkte Steuerung der Pentode mit "a" und "b" nicht mehr aktiv ist.

      Bei der Rüttelbewegung habe ich den Eindruck, dass sie einfach das Resultat von zwei gegenläufigen Rüttelbewegungen ist, die genau im Optimum gleich stark sind.
      Die Automatische Feinabstimmung hätte dann die Aufgabe, dass genau in Sendermitte die beiden gegenläufig wirkenden 50 Hz Signale am G1 der Steuerpentode eine Höhe haben, die zur Neutralisation der beiden gegenläufigen Drehmomente am Motor gebraucht werden.

      Was den Komplex Reibung und Rütteln angeht, denke ich, dass man versucht eine "Anlaufreibung" bzw. einen mech. Anlaufwiderstand zu verringern.
      Men kennt das ja: eine ruhende Antriebsmechanik mit Achsen, Seilen und Rollen bewirkt, dass beim geringfügigen manuellen Betätigen zuerst ein relativ starkes Drehmoment aufgewendet werden muss bis die Bewegung in Gang kommt, danach wird mit vergleichsweise kleinem Drehmoment weiter transportiert.
      Wenn nun Die Automatische Feinabstimmung eine kleine Abweichung vom Optimum registriert, resultiert daraus eine Änderung der Korrekturspannung um einen bestimmten Betrag. Dieser reicht aber nicht aus, um den Anlaufwiderstand zu überwinden. Bewegt man die Schaltung dazu, ein stärkeres Korrektursignal zu erzeugen, das den Widerstand überwindet, besteht die Gefahr der Überkorrektur nach dem Überwinden des ersten "Rucks". Danach ginge das Ganze ggf. genauso in die Gegenrichtung, da die Schaltung merkt, dass sie wieder neben dem Optimum liegt usw. usf.

      Genau aus diesem Grund hat man meines Erachtens auch auf die Schwungräder verzichten müssen, da die Trägheit ihrer Massen ebenso störend wirkt.
      Achim
      Moin,
      so wie ich es immer bislang verstanden habe, dient die in den ZF-Gleichrichter der Automatik eingespeiste 50Hz-Spannung der Modulation der ZF, damit man damit die Motorendstufe steuern kann.
      Die Ruettelbewegung hat ihre Ursache in dem dem Steuerwechselstrom ueberlagerten Anodengleichstrom der Motorendstufe. (Aehnlich habe ich es mal mit einem Stellantrieb mit Gleichstrommotor geloest, nur habe ich da eine kleine Wechselspannung der Steuerspannung zugegeben. Dabei hatte ich die Saba-Automatik im Hinterkopf..)
      Das Ruetteln des Abstimmotors dient tatsaechlich dem Ueberwinden, bzw. Ausschalten der Anlaufreibung des Abstimmantriebes. So stand es jedenfalls damals in der Funkschau...

      Wenn ich daneben liege, sagt Bescheid ;)

      73
      Peter
      Hallo Peter,

      sicher ist, dass das Rütteln nicht von den permanent anliegenden 270V~ am Motor herrührt, da nach Drücken der Automatic-Aus Taste die Achse ruhig ist.
      Allerdings ist dann das G2 der Endstufe abgeschaltet und auch die Anode der Verstärkerstufe am Eingang.
      Meinst Du, das Rütteln stellt sich ein, wenn die Feinabstimmungsschaltung abgehängt, keine Steuerwippe gedrückt und die Endstufe mit dem G1 lediglich über 1M an der -V1 also -3,5V liegt?

      Die 50 Hz am Eingang der Schaltung modulieren die ZF, das modulierte Signal durchläuft die beiden Filter für 10,7 MHz bzw. 455 KHz.
      Daraufhin wird es in den beiden Diodenstrecken der EABC demoduliert, es entstehen ein oder zwei(?) 50 Hz Signale, deren Amplitude von der Höhe der ZF abhängt. Diese steuern die Endstufe an.
      Der Fußpunkt der Ausgangswicklungen der beiden Bandfilter ist der Mittelpunkt der beiden Kathoden der Demodulatordioden, der Ausgang der Bandfilter gelangt über zwei symmetrische Filter (zuerst für AM, dann für FM?) zu den Anoden der Dioden.

      Ich vermute, lasse mich aber gerne belehren, am Ausgang der Demodulation stehen zwei überlagerte, um 180° phasenverschobene 50 Hz Signale unterschiedlicher Höhe, die im Optimum in ihrer Amplitude gleich sind. Der 1600 pF macht dann noch die HF Siebung.
      Allerdings müsste dann die Rüttelfrequenz 100 Hz sein ???!!!

      Nicht ganz trivial die Geschichte...ich mache daher auch kein voreiliges Bildchen ;)
      Achim
      Hallo Achim,

      ich hatte bisher den Eindruck, dass das Rütteln von der Signalmodulation herrührt, das wäre bei FM sogar gut nachvollziehbar da bei niedrigen Modulationsfrequenzen die Automatik auf das delta f bereits mit Nachführung reagieren könnte... bei AM wundere ich mich ohnehin, wie die Automatik es schafft aus der bereits vorhandenen AM-Modulation die für die Nachstimmung zusätzlich aufmodulierten 50Hz "wahrzunehmen"??

      Also jetzt zu deinen Fragen:

      1) um das mit dem Rütteln zu Testen werde ich gleich mal eines meiner Automatik's aufsuchen und die vom Diskriminator zugeführte Steuerspannung deaktivieren - wenn das Rütteln dann noch aktiv ist, liegt es tatsächlich an der durch die Motorwicklung führende Gleichstromkomponente, wenn nicht an den NF Modulationsresten.

      2) am Ausgang des Diskriminators steht lt. Oszilloskop bei gewaltsamem Wegdrehen vom Sender (ohne den Fangbereich zu verlassen) nach der einen Richtung ein positiv gerichtetes 50Hz Sinussignal und bei Drehen in die andere Richtung ein entsprechend negativ gerichtetes 50Hz Sinussignal - dessen Größe mit dem Entfernen vom optimalen Abstimmpunkt zunimmt.

      Zu 1) werde ich gleich noch berichten...

      Ja die Sache scheint schon etwas verzwickt, jetzt sind wir nämlich an dem Punkt wo der Elefant das Wasser lässt - an der Stelle habe ich mich bisher in Schweigen gehüllt - wir werden es jetzt aber schrittweise knacken.

      Also gehen wir's an, bis später...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      ich bin auf Deine Messungen gespannt!
      Meinst Du mit pos. bzw. neg. gerichtetem Sinus einen, der nur aus positiven bzw. nur aus den negativen Halbwellen besteht?
      Dann hätten wir ja den 180° Phasenversatz.
      Dann müssten aber im Optimum beide 0 Volt haben, stünden zum Rütteln nicht zur Verfügung -> Anodenstromtheorie...
      Es bleibt spannend.
      Achim
      Hallo Achim,

      ich bin wieder da und habe Ergebnisse: Ich habe also den Kppelkondensator zum Gitter 1 der EC"L"80 abgelötet (bei deinem 3DS hat der 20nF). Damit habe ich auch die Regelschleife aufgetrennt.

      1) Rütteln: Das Rütteln, welches die Jungens zwecks Aufhebung der Reibeverluste wohl meinten, ist auch ohne die Ansteuerung zu spüren - es ist ein ganz leichtes Vibrieren, welches man beim Berühren des Abstimmknopfes so eben wahrnehmen kann - es kommt also wirklich von der Gleichstromkomponente - aber warum? Zusätzlich habe ich bemerkt, dass sich der Motor relativ schwer drehen lässt.

      Bei angeschlossenem Kondensator geht es so richtig los, dann sieht man wie der Abstimmknopf im Takt der Musik hin und her zuckt. Das ist beim Betrachten des Signals am G1 mit dem Oszilloskop auch kein Wunder denn da sind erhebliche Modulationsreste auf der Diskriminatorausgangsspannung zu sehen. Diese Restmodulation ist auch bei korrekter Abstimmung mit relativ hoher Amplitude am Diskriminatorausgang vorhanden, wobei man hier auch noch höhere Frequenzanteile erkennen kann. An der Anode der Endröhre, also am Motor sind die höheren Frequenzanteile im Verhältnis kleiner - das liegt wohl daran, dass die Motorwicklung in verbindung mit dem (beim 3DS) 0,5µF Kondensator einen Resonanzkreis darstellt, welcher die Frequenzen oberhalb 50Hz abschwächt.



      2)Bei der jetzt ohnehin aufgetrennten Regelschleife konnte ich wunderbar erkennen, wie sich bei Abweichung von der optimalen Abstimmung die Ausgangsspannung am Diskriminator verhält, das Oszilloskop steht auf Netz triggerung: die Ausgangsspannung ist je nach Richtung der Fehlabstimmung ein postiv bzw. ein negativ gerichteter Sinus - ein kompletter Sinus, keine Halbwellen - also so wie oben bereits beschrieben.

      Ich glaube jetzt ist es dringend notwendig die grauen Zellen unter der Schädeldecke auf Drehzahl zu bringen - vielleicht kommen uns noch einige Experten zu Hilfe.

      Die tanzende (zappelnde) Automatik hatte Thorben schon einmal in Verbindung mit seinem FB-3D erwähnt - und ich habe diesen Effekt beim Konstanz 8, Meersburg 7 und an dem so eben gemessenen Bodensee 11 beobachtet.

      Nach diesen Anstrengungen werde ich jetzt zu Bett gehen und dort noch ein wenig nachdenken... dann bis morgen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      Die 4 Spulen des Motors mit den 270V sind doch irgendwie eine abgeglichene Brücke, in der die (Wechsel-) Ströme und Felder sich aufheben. Fließt jetzt ein Gleichstrom in "Querrichtung" ist vielleicht durch Magnetisierungsvorgänge die Brücke nicht mehr perfekt abgeglichen, die Wechselspannung beginnt, den Rotor im 50 Hz Takt zu bewegen...

      Interessant, die Sache mit der tanzenden Automatik im Takt der NF. Ich habe das noch n i e beobachtet. Bei meinem Meersburg 7 wie auch dem Freiburg 3DS steht der Knopf unabhängig von der NF felsenfest.

      Ja dann haben wir also einen 180° phasenverschobenen Sinus für die beiden Drehrichtungen, wie er ja auch benötigt wird.
      Jetzt müssen wir nur noch herleiten, wie er im Filter / Demod. entsteht.

      Dazu noch einmal der Ausschnitt im Schaltbild:



      Stark vereinfacht kann man es so darstellen:



      Die Spule Mod. ZF in der Mitte ist die Ausgangsseite der Bandfilter links, die Spule mit Anzapfung die Kombination der beiden Filter rechts im Schaltbild. Am Pfeil liegen die demodulierten 50 Hz.

      Sieht irgendwie schon wieder nach Brücke aus, erinnert mich aber sehr an einen Phasendiskriminator, genauer gesagt an einen Riegger-Kreis, der ja eine Variation des Phasendiskriminators ist.
      Phasendiskriminatoren waren früher auch in AFC-Schaltungen zu finden.
      Ich denke das ist es.

      Punkt 6. (Automatische Feinabstimmung):

      Die folgenden Ausführungen sind inhaltlich die Fortsetzung von Post 512.
      Sie sind auch das Ergebnis von Überlegungen in den folgenden Posts und noch "under heavy developement".

      Beginnen wir mit einigen Vorüberlegungen:
      Die automatische Feinabstimmung ist immer aktiv (solange nicht "Automatic Aus" geschaltet ist, also auch nach dem Auffinden eines Senders im Suchlauf.
      Ihre Funktionen sind einmal, dem Benutzer das feinfühlige genaue Abstimmen von Hand anhand des Magischen Auges abzunehmen, was im Übrigen bei Fernbedienung auch gar nicht möglich ist, und zum anderen im Radiobetrieb die Oszillatorfequenz nachzuführen, wenn es dafür Anlass gibt. Dies ist etwa bei einem leichten Driften des Oszillators bei Erwärmung oder auch bei minimalen Verstimmungen durch das Ausdehnen der Mechanik der Abstimmung der Fall. Auch Änderungen der Empfangsverhältnisse und der Antenne können zu Korrekturbedarf führen.
      In der Praxis zeigt sich, dass die hier realisierte Technik, abgesehen von bestimmten Situationen bei Kurzwelle, diese Aufgabe ganz hervorragend erledigt. Die Präzision, mit der ein Gleichgewicht im Oprimum - etwa nach einer Störung - angestrebt, erreicht und gehalten wird, ist auch aus der heutigen, technisch sehr abgeklärten Sicht einfach beeindruckend!

      Wenn man das Schaltbild oben betrachtet, sieht man (rot) die von der letzten ZF-Stufe abgenommene ZF (AM oder FM), die über den 5pF Kondensator auf das G der Triode der E"C"L80 gelangt. Dort wird zusätzlich die 50 Hz Wechselspannung aus dem Netzteil ("b") eingespest, was zu einer Gitter(amplituden)modulation des ZF-Signals mit dem 50 Hz Signal führt. Das modulierte Signal wird verstärkt dem "Automaticfilter" zugeführt.

      In diesem Filter (Filter V) findet sich im Eingang ein übliches Bandfilter mit jeweils einem Filter für UKW (oben) und einem für AM (unten).
      Die Ausgänge der beiden Filter werden nun nicht wie im Radiogerät getrennt behandelt um den getrennten Demodulatoren für AM bzw. FM zugeführt zu werden, sondern in Serie zusammen geschaltet, so dass ein gemeinsamer Ausgeng entsteht. Dessen Anschlüsse sind "g4" und die oben am 16 pF Kondensator liegende Leitung.
      Die Zusammenlegung ist nicht schädlich, da an den der ZF aufmodulierten NF-Signalen kein Interesse besteht, sondern es im Folgenden nur um die Demodulation der 50 Hz Wechselspannung geht.
      Die sich anschließenden beiden Filter in der rechten Hälfte von Filter V bilden mit den beiden Diodenstrecken der EABC 80 und den folgenden Tiefpässen einen Phasendiskriminator (gelb).
      An seinem Ausgang, der HF-bereinigt dem Gitter der Steuerpentode zugeführt wird (türkis), liegt ein 50 Hz Signal, das in seiner Phasenlage davon abhängt, ob die ZF am Eingang nach oben oder nach unten von der Resonanzfrequenz des Automaticbandfilters abweicht.
      Damit wird die Korrektur mit der Motorsteuerung in der richtigen Richtung ausgeführt.
      Die Amplitude der 50 Hz Spannung muss dabei der Frequenzabweichung proportional sein.

      Die konkrete Funktion eines Phasendiskriminators / Riegger-Kreises ist nicht einfach zu beschreiben. Gerade die Phasenlage der Ausgangssignale zueinander ist von mehreren Faktoren abhängig, weiterhin ist die Modulation mit einem reinen Sinussignal wie hier ein Sonderfall mit Konsequenzen für die Funktion.

      Auf Anhieb habe ich eine interessante Veröffentlichung dazu von Prof. Rudolph gefunden, wo auf S. 9 - 11 hierzu einiges zu finden ist:

      http://www.diru-beze.de/veroeffentlichungen/telekom/FM-Demodulation.pdf

      Nach seinen Ausführungen (S. 9 unten) gab vor dem Krieg bereits Großsuper, bei denen derartige Diskriminatorschaltungen zur (elektrischen) AFC verwendet wurden.

      Hier findet sich eine passende Darstellung des Riegger-Kreises:

      http://www.elektroniktutor.de/signale/fm_demod.html

      Dabei entspricht "L0" den beiden Eingangsspulen des doppelten Bandfilters im Filter V links, L3 enspricht den zusammengeschalteten Ausgangsspulen während L2 das Filter mit Mittenanzapfung ist, das bei Saba im Ausgang noch von einem Zweiten gefolgt wird. Das erste dürfte für AM, das zweite für UKW sein.
      Achim
      Hallo Tobi,

      das Ausschlagen der Abstimmanzeigeröhre ist heute bei L M K normal, hier findest Du alles dazu:

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=2340

      Bei UKW muss der Fächer aber ruhig stehen.

      Bei den zuckenden Abstimmknöpfen bin ich mir nicht so sicher, ob man sich bei Saba damals damit abgefunden hätte. Das wäre doch auf jeder Funkausstellung ein Gespött gewesen, zudem hätten Kunden reklamiert.
      Entweder hat damals jeder gewusst "die Saba Automatic tanzt" oder die Geräte, die heute tanzen haben einen unentdeckten Fehler oder bei UKW wird heute anders moduliert.

      Hinzu kommt, dass z. B. der 3DS von Tobi tanzt, meiner hingegen nicht, obwohl mein 3DS aus ganz früher Produktion stammt.

      Im Bereich der Fernsehtechnik habe ich mir den Spruch "das ist normal bei diesen Geräten" damals ganz schnell abgewöhnt, zu oft stellte sich später heraus, dass eben doch ein modell- oder serienspezifischer Fehler dahinter steckte, den man erst einmal kennen musste!

      Vielleicht haben andere 3DS Freunde hier im Forum Erfahrungen mit komplett(!) revidierten Geräten hinsichtlich des Tanzverhaltens...
      Achim
      Hallo Achim.
      Das Zucken des MA bei AM hatte ich,wie Du sagst, ausreichend belegt.

      Das bei FM steht noch aus. Es kann auchda zucken.
      Wenn Peter (sagnix)* dazu was sagen will oder kann, O.K. Wenn nein, dann "decoder" wird aber nicht ganz kurz, sonst glaubst wieder keiner.
      Es gibt diese Leute auch hier ;(

      hans

      * wie ich jetzt weis, ist er Dozent i. R. ;)
      Hallo Hans,

      ich finde deine Ausführungen immer sehr informativ und habe mir auch früher schon gerne deine Beiträge in den Grundig TI verinnerlicht. Deswegen sollten wir auch hier deine schriftstellerische Kompetenz und dein spezielles insider Fachwissen eines Rundfunkgeräte-Entwicklers im Sinne des Forums nutzen.

      In post523 machte ich eine kurzen Erklärungsansatz, aber ich bin sicher du wirst da eine wesentlich fundiertere Darstellung finden - ich freue mich schon darauf, es ist immer wieder spannend "dich" zu lesen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Achim,

      ich glaube das Zucken hätte man mehr als magische Erscheinung ausgewertet. Unter dem Motto: Man sieht doch, dass sich da etwas tut, endlich mal ein Feature welches augenscheinlich nachvollziehbar ist, darüber hätte dann keiner gespottet. Zudem gab es ja die offizielle Erkärung des Rüttelbetriebes unter welchem man dann dieses Verhalten werbewirsam hätte einbringen können... denn eindrucksvoller lässt sich das Rütteln kaum demonstrieren.

      Dass dabei ursprünglich das ganz feine, nahezu unmerkliche, gemeint war braucht dann nicht mehr nicht erklärt zu werden.

      Ich denke aber das müsste auch bei deinen Geräten auftreten (besonders am Meersburg7), es sollte zumindest bei einem Blick in das Getriebe erkennbar sein wie es leicht im Takt der Musik (Bässe) tänzelt - auch mein FB-14 hat diese Eigenschaft.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter.

      einverstanden. Bei ERB hatten wir die Festlegung,die auch in meinem Sinne war, dass einer erläutert und die anderen lesen. Wenn Einwendungen noetig sein sollten, kommt das sofort.
      Wenn immmer jeder das schreibt was ihm gerade einfaellt. ist das in 4 Wochen schon erklaerungsbeduerftig was da eigentlich vorgeht.

      Ich schreibe also zum "Zappeln" bei AM und FM die Gruende auf, die vom Empfaengerteil als gegeben oder als Mangel beigesteuert werden. Dazu die Auswirkungen die sich aus den heutigen Gegebenheiten der Modulation von AM und FM - Sendern ergeben.

      Warum der Phasendemodulator auch mit der AM Modulation zurecht kommt. liefere ich nur mal den Denksatz: wenn der UKW gerade nicht moduliert wird,
      arbeitet der Suchlauf und die AFT ja auch.
      Es ist nur stoerend, wie ich ja zeigen will, wenn der jeweilige Traeger AM-oder FM moduliert ist ;)

      hans
      Ich hab grad das 3DS laufen. Im Moment läuft WDR 4, da kommt 50er Jahre Rock'n'Roll, diese Musik ist logischerweise nicht so bassig wie moderne Musik. Wenn ich auf Sunshine Live umschalte wo die ganze Zeit elektronische Musik läuft ist da wesentlich mehr Bass und vor allem ein konstanter Beat durch eine sehr laute intensive Kickbass im Bereich zwischen 60 und 100 Hz. Frühestens ab den 70er Jahren gibt es diese laute knackige Kickbass, davor wurden Schlagzeuge eher im Hintergrund gehalten oder eben nicht jede einzelne Drum so präzise aufgezeichnet, eher haben die wohl 2 bis 3 Mikros aufgestellt die das dann alles eingefangen haben, die Kickbass ist also bei Aufnahmen bis Mitte oder eher Ende der 70er eher ein Hintergrundgeräusch wodurch der Pegel auch nicht speziell bei jedem Bassschlag aufs Maximum steigt, sondern eher konstant bleibt oder die Spitzen mehr im Mittel bis Hochtonbereich zu verzeichnen sind. Solang also keine fetten Basschläge zu verzeichnen sind tanzt auch meine Automatik kein Stück - weder beim 3DS noch beim 14, sie bewegt sich zwar ab und an minimal, aber absolut nicht im Takt der Musik.
      Fest steht jedenfalls, dass modernere Musik viel lauter ist, als alte Musik und auch Dudelfunksender insgesamt wesentlich mehr durch den Kompressor gejagt werden als beispielsweise die Kulturwellen, der DLF nutzt ja angeblich gar kein Optimod, wesentlich leiser erscheinen deshalb auch alte Radiomitschnitte auf Cassetten oder Tonbändern. Ich muss das Radio wesentlich lauter drehen, wenn ich von hr3 auf hr4 schalte. Vor 50 Jahren hätte jedenfalls kein Abstimmknopf so getanzt, weil kein Sender so laut war und auch die Musik selbst nicht.

      Da isses wieder: jetzt lief die ganze Zeit Musik aus den 50er und 60er Jahren und auf einmal One and One ist One von Medicine Head mit dem doch sehr heftigen Schlagzeug und schon tanzt wieder was. Die Musik ist schon wesentlich bassiger als die Stücke davor.

      Sorry, dass ich mich hier als einmische, aber auch wenn mein technisches Verständnis nicht so weit reicht, vielleicht trägts ja zur Klärung bei.

      LG, Tobi
      Heute habe ich meinem 3DS einmal genau auf die Knöpfe geschaut.
      Es ist ganz ähnlich - Sender mit extrem basslastiger Musik bewirken eine Auslenkung des Abstimmknopfes von 0,5 - 1 mm am Außenrand.
      Diese Sender höre ich eigentlich nie, eher Sprache, Jazz, Klassik - bei diesem Material steht der Knopf still.

      Es ist eine sehr geringfügige Bewegung, die man eigentlich nur registriert, wenn man weiss, dass sie stattfindet.

      Da es sich um sehr tiefe Frequenzen handelt, liegt die Vermutung nahe, dass die niederfrequenten Anteile des NF-Signals nicht nur mit demoduliert werden, ondern auch die Tiefpässe am Ausgang des Phasendiskriminators passieren. Das lässt sich auch schwerlich verhindern, da die 50 Hz "Nutzsignal" passieren müssen.
      Achim
      Walkman86 postete
      ...der DLF nutzt ja angeblich gar kein Optimod ....
      Das hallte ich für ein Gerücht.
      Dynamikkompression hat ja auch durchaus einen Sinn, z.B. die notwendige Begrenzung des FM Spitzenhubes.
      Das diese Technik “missbraucht” wird um möglichst “Laut” zu erscheinen um damit Aufzufallen ist eine andere Geschichte.
      Kein deutscher Radiosender wird ohne “Optimod” (Markenname der Firma Orban) oder eines Vergleichsproduktes einer anderen Firma arbeiten.
      Dynamikkompression wird schon lange angewendet (früher sogar durch Eingiff eines Tontechnikers "per Hand"), sie ist eine Notwendigkeit.
      Der einfache Missbrauch dieser Methode ist ist allerdings erst durch leistungsfähigere Elektronik/Digitaltechnik möglich geworden.

      Gruß Ulrich