Freiburg Automatic 3DS Restaurationsbericht

      Hallo!
      Einen Makrobereich haben heutzutage ja auch fast alle digitalen Kompaktkameras. Meine Makroaufnahmen werden aber leider durch den Blitz übersteuert und meine Aufnahmen mit externen Lichtquellen stellen mich allesamt unzufrieden wegen der schlechten Ausleuchtung und ungewollten Schattenbildung.
      Noch die besten Ergebnisse bekomme ich, wenn Tageslicht den Arbeitsplatz aufhellt und ich ohne Blitz und mit Langzeitbelichtung und Selbstauslöser aufnehme.

      Gruß
      Voipman
      Unter 1nF haben wir bei dem Gerät ja nichts. Die F&T Kondensatoren haben den Vorteil, dass ihre Größe bei 1500V in etwa der Größe früherer 400 - 630V Modelle entspricht. Es entsteht dann nicht so viel ungenutzter Raum.
      Vielleicht baue ich die F&Ts ein und wenn mir mal geeignetes Füllmaterial über den Weg läuft, wechsle ich sie aus - ist ja schnell gemacht. Axiale NOS Modelle wie Erofol II sind ja mittlerweile nur noch in wenigen Werten verfügbar und Patchwork will ich auch keins.

      Kamera ist nichts besonderes: Panasonic DMC-TZ7 - hat halt einen optischen 12ach Zoom, der hier aber nicht gebraucht wird. Die nehme ich eigentlich immer mit in den Urlaub für Landschaftsaufnahmen, macht aber auch passable Nahaufnahmen.
      Achim
      Achim, kameramäßig sind wir nicht weit voneinander entfernt, ich fotografiere mit dem Nachfolger TZ9 ;)

      Blitz in Kombi mit Macro führt bei den Kompakten selten zu tollen Ergebnissen, dafür sind die nicht gebaut...

      Zu den Kondis: Stimmt, unter 1nF ist da nix... Demnach werden´s bei mir vielleicht doch die Schwarzen... Aber mal abwarten. Il ne faut pas vendre la peaux d´ours avant de l´avoir tuer!
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Achim,
      ersetzt Du die Kondensatoren bei denen es auf Wechselspannungsfestigkeit ankommt durch Parallelschaltungen von F&T's? Was nimmst Du für einen Typ an Stelle des bipolaren 10uF Kondensators und des 2 uF an den Hochtönern?
      Wie hast Du dich bei den Entstörkondensatoren entschieden?
      Du hast eine hervorragende Arbeit geleistet. Es macht sehr viel Freude mitzulesen!

      Gruß Udo
      Ich nehme manchmal einen Baustrahler Halogen 500 Watt.

      Den richte ich dann auf die Decke, weiß gestrichen. Reflexionen über die Wände in einem kleinen Raum gibt es dann auch, also wenig Schatten. Meist blitzt meine Knipse noch etwas, was häufig angenehm ist. Ich habe übrigens eine Uraltknipse, eine HP Photosmart 215, ein wahrer Batterienfresser. Dafür kann das Ding recht gut Nahaufnahmen machen, ich kann etwa bis 15 cm an das Objekt herangehen.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Udo,

      also: bei den beiden Motorkondensatoren wird der 0,5er ein 0,47er, der 0,2er am Lautstärkereglermotor wird ein 0,22er und der 0,3er beim jetzigen Stand der Dinge 0,22 + 0,1 parallel.
      Ich habe noch 0,27 bestellt, das ist noch in der 10% Toleranz, andererseits kommt es darauf an, ob der Netztrafo am Ende auf 220V oder 240V stehen wird. Bei 220V haben wir hinter dem Trafo durch die 230 V Netzstannung schon etwas zu viel, hat dann noch der Kondensator eine höhere Kapazität, bekommt der Motor schnell Überspannung, was zu Überwärmung und Verkürzung der Lebensdauer führt.

      Entstörkondensatoren sind noch offen, an den 3D Lautsprechern wird es wohl ein 10µ 100V- Folienkondensator, bei den Hochtönern auch Folie.

      Freut mich, dass das Mitlesen Spass macht!
      Achim
      Hallo Udo,

      die Elkos sind die hier (Serie A):

      http://www.ftcap.de/seiten/de/produkte/elektrolyt/reihen/Reihe_A.php

      0,27 µF gibt es manchmal vom Hersteller Arcotronics in der Bucht.

      Herstellerseite (A70 und A72 axial):

      http://www.arcotronics.com/cms/index.php?option=content&task=view&id=42&Itemid=48

      Wenn ein Hersteller die "E12" Reihe baut, gibt es ja 0,27, 033, 0,39 usw. aber das machen nicht mehr Viele.
      Achim
      dl2jas postete
      Ich nehme manchmal einen Baustrahler Halogen 500 Watt.

      Den richte ich dann auf die Decke, weiß gestrichen. Reflexionen über die Wände in einem kleinen Raum gibt es dann auch, also wenig Schatten.
      Wow, noch so einer wie ich. :D
      Ich mache das auch so. Ist bis jetzt die beste Möglichkeit gewesen und die Bilder sind immer toll geworden.

      Beste Grüsse,
      Christopher
      Skype Adresse: ChrisN1993
      Hallo Otto,

      ganz richtig, beide Werte liegen innerhalb der 10% Toleranz und können grundsätzlich verwendet werden, damals waren im Zweifel sogar höhere Toleranzen an der Tagesordnung.

      Wenn man sich das Schaltbild anschaut, sieht man, jeder der beiden Motoren hat einen Kondensator in Serie vor den direkt mit Wechselspannung versorgten Wicklungen (rot) und eine Parallelkapazität über den Steuerwicklungen (blau).



      Hier geht es gerade um die Serienkapazitäten (0,3 und 0,2 µF), über die die Wicklungen der Motoren mit den 270V~ aus dem Netztrafo verbunden sind. Diese Kondensatoren stellen einerseits einen Vorwiderstand dar, andererseits machen sie eine Phasenverschiebung.
      Diese Wicklungen der Motoren stehen permanent unter Spannung, ihre genaue Soll-Betriebswechselspannung kennen wir nicht, nur die Sollsekundärspannung des NTR (270V~).

      Mir ging es weiter oben darum, eine Überspannung der Motoren zu vermeiden, da sie, wie man hört, sowieso zur Erwärmung neigen und auch mit der Taste "Automatic Aus" nicht stromlos geschaltet werden können.
      Es kommt jetzt darauf an, ob das Gerät bei 230V Netzspannung in 220V oder 240V Position des Spannungswählers betrieben wird. Das wiederum hängt von den realen Daten des Trafos, der Frage, ob der Gleichrichter ersetzt wurde und so weiter ab.

      Fall 1: Position 220V
      Hier bekommt der Trafo rund 5% Überspannung primärseitig, also wird die 270V Motorspannung auf 284V ansteigen. Wenn wir jetzt den Serienkondensator von 0,3 auf 0,33µF oder gar 0,47µF erhöhen, stellt der einen kleineren Vorwiderstand bei 50Hz dar, der Motor bekäme dann NOCH mehr Saft!
      In diesem Fall würde man sich dann für einen 0,27µF entscheiden und die Netzüberspannung ausgleichen.
      Fall 2: Position 240V
      Genau die umgekehrte Argumentation führt in diesem Fall ggf. zur Verwendung eines 0,33µF Kondensators.

      Genau die analoge Argumentation gilt immer auch beim Lautstärkemotor.

      Eigentlich muss man die übrige Restauration abwarten. Dann weiss man, in welcher Höhe sich die 270V~ am Trafo einstellt. Ist sie zu hoch -> tendenziell niedrigere Serienkapazitäten, ist sie zu niedrig -> tendenziell höhere Serienkapazitäten.

      Das Ziel ist, die ohnehin schon im Dauerbetrieb befindlichen wertvollen Motoren keinem unnötigen Stress auszusetzen.

      Bei den Parallelkapazitäten der Steuerungsstromkreise (blau) haben wir das Problem - zumindest beim Motor für die Abstimmung - nicht, da bei korrekter Anodenspannung auch die Steuerwechselspannungen stimmen!
      Hier kann man versuchen, die Originalwerte möglichst genau zu treffen, also 0,47µF (Abstimmung) und 0,1µF (Lautstärke).

      Mir ging es darum, zu zeigen, dass man, anstatt sich zu ärgern, dass es bestimmte Werte nicht mehr gibt, sich wahrscheinlich freuen kann, dass die verfügbaren Werte bessere Ergebnisse bringen und im Idealfall genau die sind, die man benötigt.
      Achim
      Hallo Achim,

      dass der Automatik- Ausschalter die Motoren nicht vom Strom trennt ist ein Konstruktionsfehler der DS- Modelle, den die geistigen Väter im Nachfolgemodell Freiburg 6- 3D korrigiert haben. Seit mir an einem Bodensee einmal der Motor den Hitzetod gestorben ist rüste ich die DS- Radios grundsätzlich mit einer Schutzschaltung nach, denn ausgerechnet die Motoren dieser Radios sind sehr schwer oder garnicht zu bekommen. Zwar sorgt die zusätzliche Schutzschaltung für eine weitere Abweichung von der Originalität, dafür ist aber der problemlose Betrieb des Radios gesichert.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto,

      da bist Du aber einer der ganz Wenigen, die sich dieser Mühe unterziehen.
      Originalität hin oder her - ein durchgebrannter Suchlaufmotor ist schließlich auch nicht original :(

      Für meinen Freiburg 3DS hatte ich heute nur wenig Zeit, aber ein paar Dinge konnte ich erledigen. So wurden die Klangregler wieder angeschlossen, verschiedene korrodierte abgeschrmte Leitungen mit hässlichen gebräunten Isolierschläuchen wurden ausgebaut und durch hochwertige abgeschirmte Leitung mit passendem Silikonschlauch ersetzt und die Abstimmeinheit wurde wieder "angeflanscht".
      Die ersten Röhrenfassungen und Filterbecher konnten wieder montiert werden, nachdem die (Messing vernickelten) Schrauben und Muttern eingetroffen waren.
      Weiterhin durfte der ein oder andere Kondensator seine neue Wirkungsstätte beziehen.

      Hier der Bereich des Höhen- und Bandbreitenreglers:



      Auf der linken Seite präsentiert sich der neu verschaltete Bassregler:



      Ich plane nun, mich von der linken Seite des Chassis (HF-Sektion) über die ZF-Stufen zur rechten Seite (Automatic und NF) vorzuarbeiten. Stromversorgung und Kabelbaum folgen zum Schluss.

      Die Chassisunterseite links sieht im Moment so aus:



      Hier ist noch Baustelle. Als Nächstes folgen die Drahtverbindungen der beiden Drehkos und der UKW-Box zum Chassis.
      Weiterhin fällt auf, dass sich viele der braunen Keramikkondensatoren (5nF und 10nF), die zur HF Entkopplung der Heizspannungsanschlüsse und der Anodenspannungsabzweige dienen, im Reinigungsbad teilweise ihrer Lackierung entledigt haben. Das kann ich nicht so lassen, da die Silberbeläge mit der Zeit zerstört würden, was die Cs unbrauchbar macht. Ich muss noch entscheiden, ob ein Ersatz erfolgt oder eine Neulackierung der vorhandenen Keramikrohre in derselben Farbe. Wenn man den Wert nicht mehr lesen kötnne, wäre das kein Problem - es gibt nur die 2 Werte, die sich in der Größe unterscheiden. Andererseits ist die Frage, ob man eine dichte Lackschicht rundum hinbekommt.

      Heute musste ich feststellen, dass ich keinen Ersatz für das Trimmpoiti auf der Chassisoberseite habe! Es musste beim Ausbau zerstört werden, da die Befestigungsmutter eingefressen war - vermutlich im Werk "neben das Gewinde" geschraubt, was bei Aluminium schnell passiert. Die Metalle waren versintert.
      Dieser Trimmer hat Zentralbefestigung und 10 KOhm.

      Hat jemand von Euch so ein Teil??

      Hier Ein Bild eines 1MOhm Exemplars (von den hochohmigen Werten habe ich jede Menge, aber KEINEN 10K):

      Achim
      Hallo Tobi,

      die Idee mit der Füllung habe ich fallen gelassen. Nicht weil es mir zu mühsam wäre, aber ich finde es so ehrlicher als wenn aussen SABA draufsteht und Kapazitätswerte, die mit dem Bauteil im Inneren nichts zu tun haben.

      Natürlich erhält die Optik der Chassisunterseite so einen anderen Charakter aber man sollte auch den Mut haben, ganz bewusst gestaltend Einfluss auf Optik und Erscheinungsbild zu nehmen. (Man sollte dabei schon versuchen, sauber zu arbeiten und der optische Eindruck sollte schlüssig sein.)

      Wenn es heute noch einen Saba Werkskundendienst gäbe, würde er vermutlich auch Ersatzteile aus aktueller Produktion verwenden.
      Achim
      Genau, man kann ruhig sehen, dass was gemacht wurde.
      Die neuen Kondensatoren passen ja farblich auch super hinein.

      Und wenn irgendwann in vielen vielen Jahren doch mal jemand meint, er müsse das Gerät kondensatormäßig in den Originalzustand bringen, aus welchen Gründen auch immer, sind die Originalbauteile noch vorhanden.

      Das wird sicher ein extrem schönes Radio.
      Ich lese hier jeden Tag mit Freude mit und bin auf das Endergebnis gespannt...:)
      Hallo Achim!

      Die letzten zwei Tage hier nachzulesen war wie immer eine große Freude!

      Zum Trimmer: Bei meinem 3DS konnte ich ihn unversehrt bergen, aber beim Freuburg WIII musste ich das Teil zur Demontage auch zerstören. Ersatz habe ich hier gefunden:

      http://www.conrad.at/ce/de/product/424170/POTI-10K-TYP-249/0241710

      Sieht super aus, obwohl die Achse ist ein wenig zu lang ist. Zur Montage muss man die Bohrung ein wenig erweitern.

      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,

      Danke für den Tip - da hat man eine gute Lösung, wenn sonst nichts geht. Ich hatte heute diesen Poti aus meinem WIII Ersatzchassis ausbauen wollen und musste feststellen, dass auch dort die Mutter hackefest saß. Der Grund ist die Sicherung gegen Verdrehen, die man mit einer Art Lackfarbe hergestellt hat, die aber über die Jahrzehnte fest geworden ist.
      Der Ausbau lässt sich bewerkstelligen, wenn man die Mutter von aussen mit dem Lötkolben erhitzt, der Lack wird dann zähfüssig, die Mutter lässt sich (schwierig) entfernen.
      Die Freude über das neu gewonnene Ersatzteil währte nur kurz, da die Achse sich absolut nicht bewegen ließ. Sie ließ sich weder mit Lösungsmitteln noch mit Hitze beweglich machen, ich musste sie nach Entfernen des Schleifers mit Gerwalt entfernen. Es zeigte sich, dass die gesamte Achse in der Metallführung mit Farbe bedeckt war. Letztlich habe ich aus 2 Potis (alte hochohmige baugleiche habe ich noch) eins gemacht und es sogleich eingebaut.
      Beim Anschluss fand sich noch eine Kuriosität: Das Trimmpoti liegt mit Schleifer und einem Ende an einem Filteranschluss und mit dem anderen Ende ist es mit einer Spule verbunden. Diese Spule hat 3 Anschlüsse! Es stellte sich heraus, dass nur 2 Anschlüsse den Spulenwiderstand von ca. 10 Ohm aufweisen, der Dritte besteht in einem Draht, der wohl zur Stabilisierung durch die Spule gezogen wurde.
      Dann wurden noch einige Masseverbindungen hergestellt, der Ortssenderdrehko angeschlossen und so langsam sind die ersten 2 Drittel des Chassisteils, das auf dem Bild zu sehen ist, fertig.





      Am 1. ZF-Filter sieht man den Saba "Eigenbau" Koppelkondensator (weisses Teil mit 2 Metallzungen), der bei einem 3DS von Franz schon einmal zum Ausfall der AM geführt hat. Grund ist die extreme Nähe des unteren Lötkontakts zum Chassisrand (runde Öffnung). Ich habe ihn vorsorglich etwas weiter innen angelötet.

      Als nächstes geht es weiter im Bereich 2. und 3. ZF-Filter, Messbuchse...
      Achim
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