Freudenstadt 125 Kanal defekt

      Der dritte Anschluß des Kondensators ist eine Abschirmung und geht deshalb an Masse. Diese Kondensatoren gibts heute nicht mehr, sie sind auch nicht notwendig. Hier kann ein normaler Folienkondensator von 0,022µF eingelötet werden. Der masseanschluß fällt ersatzlos weg.
      Die defekten Widerstände werden durch die gleichen nämlich 1Kiloohm, 1/4 Watt, 5% ersetzt.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Christian,

      das geht ja schon munter voran!

      Einen Tip habe ich noch: Die Anschlussleitungen der Kondensatoren sind ein wenig zu lang geraten, sie sollten idealerweise bei ca. 1/3 bis 1/2 der Länge liegen, die Du jetzt hast.

      Der Grund ist, dass bei langen Leitungen unnötige Induktivitäten und Kapazitäten entstehen, die in manchen Schaltungsstufen unerwünscht sind.
      Zusätzlich steigt die Stabilität der Bauteile gegenüber Erschütterungen bei kürzeren Leitungen.
      So ist auch der WIMA Durolit Kondensator im zweiten Bild (nachträglich!) etwas unelegant eingebaut worden. Du solltest vielleicht prüfen, ob er noch in Ordnung ist und ob er den richtigen Wert hat und ihn ggf. auch ersetzen.

      Bei Bauteilen, die im Originaleinbau eine größere Distanz zwischen ihren Anschlüssen überbrücken müssen, ist natürlich gemäß der originalen Einbaupsition zu verfahren.
      Achim
      Hallo allerseits,

      Die Kondensatoren-Regenerierung des Schaub- Lorenz`s ist fast vollständig. Nun muss nur noch der 50+50 µF Becherelko ersetzt werden, das sollte mit den zwei parallel geschalteten 47 µF Elkos geschehen. Allerdings habe ich Probleme, die Polung auf den alten Elko auszuumachen. Stimmt es, dass der Elko zwei Pluspole hat und dass das Gehäuse auf Masse gelegt ist? Wenn ja, wie löte ich die beiden 47 µF Elkos auf die gelbe und die rote Leitung?


      PS:
      Übrigends finde ich es erwähnenswert, dass dieses Forum mit seinen Mitgleidern in der Lage ist, per Ferndiagnose und nützlichen Tipps einem Fisch das fliegen beizubringen!! Kompliment!)

      Beste Grüße und besten Dank!

      Hallo Christian,

      die beiden Kapazitäten des "Doppelelkos" werden nicht parallelgeschaltet.

      Es ist nur so, dass hier (zufällig) beide Minusanschlüsse der Kondensatoren an Masse liegen. Da dieser Fall häufiger vorkommt, hat der Hersteller die Minusanschlüsse im Becher schon zusammengeschaltet und mit dem Metallbecher verbunden.

      Wenn Du nun 2 einzelne Kapazitäten hast, machst Du es exakt so, wie es jetzt auch im Gerät ist: Die Minusanschlüsse beide ans Chassis, einen Pluspol an die beiden gelben Leitungen, den anderen Pluspol an die Verbindung Drahtwiderstand-rote Leitung.



      Die Minusanschlüsse kannst Du, wenn Du einen kräftigen Lötkolben hast, direkt am Chassisblech bzw. der Blechlasche anlöten. Anderenfalls ist an die Montage einer Lötöse mit Schraube zu denken.

      Es gibt auch den Vorschlag, die neuen Kondensatoren einfach parallel zu denen des Becherelkos zu schalten, wobei dieser angeschlossen bleibt. Persönlich halte ich davon nichts, da der resultierende Wert der Gesamtkapazität undefiniert ist (was insbesondere bei Gleichrichterröhren problematisch ist) und vorhandene Fehlerströme durch gealterte Elkos bzw. Ströme durch deren Formierung den Anodenstromkreis belasten.


      Noch ein Nachtrag zum Einbau axialer Bauteile ganz allgemein: Die Anschlussdrähte sollten nicht direkt am Bauteil scharf abgeknickt werden und nur so lang gelassen werden, wie nötig.
      Wenn andere Bauteile im Weg sind oder vorhandene Befestigungsschellen wieder verwendet werden, kann es natürlich erforderlich sein, die Leitungen länger zu lassen.
      Allgemein gilt, den Draht ohne scharfe Knicke zielstrebig zur Lötverbindung im Gerät zu führen. Auch die Position des Bauteils wird häufig dadurch beeinflusst. Man muss jedoch vom kürzesten Weg abweichen, wenn einer der oben genannten Fälle zutrifft oder etwa Abstände aus thermischen Gründen oder technischen Gründen (Brummeinstrahlung, Vermeiden von Schwingneigung, oder im HF-Bereich) einzuhalten sind.



      Ist der Abstand der Anschlusslötstellen kleiner als die Bauteillänge, wird eine Anpassung mit einem geschwungenen Doppelbogen (S-förmig) erforderlich, wobei wiederum scharfe Knicke am Bauteil vermieden werden:




      In dem Beispiel oben, kannst Du die Kondensatoren wie folgt anordnen:



      Gerade dieser Bereich um den Lautstärkeregler ist für kurze Anschlussleitungen sehr dankbar, da hier eine extreme Empfindlichkeit für Brummeinstrahlungen besteht, die durch lange freie und ungeschirmte Leitungen noch erhöht wird!
      Achim
      Heino hat in Post 080 grundsätzlich recht.

      Aber es ist hier wie bei den Juristen - Grundsätzlich bedeutet, es gibt Ausnahmen.
      Bei verschiedenen Geräten ist die Schirmung zur Erreichung eines maximalen Geräuschspannungsabstandes sinnvoll und sogar nötig.

      Es kommt auf das Modell, die konkrete Schaltung des NF-Verstärkers, das Grundbrummen durch die Auslegung von Endstufe und des Netzteils etc. an.
      Zudem spielt eine Rolle, ob durch die räumliche Anordnung eher mehr oder weniger 50Hz Brumm vom Netztrafo oder der Siebdrossel eingestreut wird.

      Wie gesagt sind die hochohmigen Eingänge von Röhren-NF-Verstärkern s e h r empfindlich. Wer schon Transistor-Mikrofonvorverstärker selbst gebaut hat und versucht hat, sie brummfrei zu bekommen, weiss in etwa, worum es geht.

      Bei den geschirmten Kondensatoren im Phonoeingang kommt es noch darauf an, ob man ihn überhaupt benutzen will und was für ein Tonabnehmer angeschlossen wird.

      Da Volker die geschirmten Kondensatoren wirklich äusserst preiswert anbietet, würde ich sagen, im Zweifel lieber Abgeschirmte verwenden.
      Achim
      Das ist sicherlich richtig im Sinne eines optimalen Ergebnisses. Ich habe eineige Male Vergleichsversuche gemacht. Wenn ich - wie es sein sollte - die nicht abgeschirmten Kondensatoren ganz dicht am Chassisblech verlegt habe, waren keine Einstreuungen mehr hörbar. Im Zweifelsfall genügen auch 4-5 Windungen Schaltdraht um den Kondensator, an einer Seite geerdet.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      nightbear postete

      Aber es ist hier wie bei den Juristen - Grundsätzlich bedeutet, es gibt Ausnahmen.
      Bei verschiedenen Geräten ist die Schirmung zur Erreichung eines maximalen Geräuschspannungsabstandes sinnvoll und sogar nötig.

      Dann müsste man aber doch logischerweise bei sämtlichen Kondensatoren im Signalpfad darauf achten, dass die äußere Wicklung an Masse liegt (so wie das Saba ja auch gemacht hat).
      Letztendlich sind heute Folienkondensatoren bei gleicher Kapazität wesentlich "EMV-fester" als früher.

      Gruß
      Michael
      Nicht ganz.
      Entscheidend ist, w i e empfindlich der Teil der Schaltung, in der der Kondensator sitzt, auf Brummeinstrahlungen reagiert.

      Ich zeige hier einmal die NF-Verstärkerschaltung des FD 100, da die des 125 noch fehlt:



      Der Bereich Klangregelung, Treiber- und Endstufe ist am wenigsten betroffen, die dort noch folgende Verstärkung vergleichsweise gering.
      Die Treiberstufe bewirkt im Beispiel mit ihrem gespaltenen Anodenwiderstand 100K (R49) + 100K (R58) gleichzeitig die Phasendrehung für die Gegentaktendstufe.
      Die zweite Hälfte der ECC hat einen Gitterableitwiderstand von 1,1 MOhm gegenüber 10 MOhm in der Vorstufe mit ihrer Gittervorspannungserzeugung durch Gitteranlaufstrom, ist somit wesentlich niederohmiger.
      Eine "kleine Antenne" für 50 Hz nicht sonderlich wirksam.

      Anders sieht es am G1 der ersten Triode aus. Hier herrscht die volle Verstärkung der 3 Stufen des NF-Teils, die sich multiplikativ(!) aus den Verstärkungen der einzelnen Stufen ergibt, bei hochohmigem (10M) Eingang!

      Brummeinstahlungen vor dem Lautstärkeregler werden über diesen "spannungsgeteilt", was dahinter einstreut nicht mehr!
      (So werden vorher eingestreute 2mV Brumm vielleicht auf ein 20stel reduziert, dahinter eingestreute 2mV wesentlich weniger.) Die Schaltung vor dem Lautstärkepoti ist also auch vergleichsweise unempfindlich.

      Bei voller Lautstärke gilt dies nicht, aber da hört man keine Brummeinstrahlung vor lauter Krach.
      Jetzt sagt man vielleicht - aber bei Phono. Ja genau! Deshalb sind die Leitungen zur Phonobuchse so gut geschirmt und dort sitzende Koppelkondensatoren abgeschirmt!

      Nun zum interessanten Bereich, dem Koppelkondensator am G1 der Vorstufentriode:
      Selbst wenn der Schleifer in Massenähe steht, dient die gesamte Leitung vom Schleifer bis zum G1 prächtig als 50Hz Antenne. Gerade hinter dem Kondensatoreingang ist ja auch wechselspannungsmäßig eine gewisse Entkopplung nach vorne durch den Kondensator und Leitungsinduktivitäten gegeben, dort eingestrahlte 50Hz werden nicht so gut über das Lst.-Poti nach Masse abgeleitet. Zudem liegt der Schleifer nie ganz an Masse. (Nicht umsonst sitzt der Kondensator dicht am Schleifer des Reglers - die Induktivität seiner massenahen Leitung wird klein gehalten.)

      Nun kann man sagen - da legen wir den Aussenbelag an den Potischleifer. Aber: siehe Entkopplung nach vorne und was ist bei TA mit großer Lautstärke??

      Diesen Bereich wirklich ruhig zu bekommen ist verdammt schwierig, daher diese Maßnahmen.

      Natürlich war auch das an Masse (oder in Massenähe) Legen des Außenbelages bei allen anderen Kondensatoren eine sinnvolle Massnahme, jedoch sind diesbezügliche Unzulänglichkeiten in den anderen Bereichen der Schaltung bei Weitem nicht so fatal.

      Interessant wäre, die Verstärkung der ersten Triode nach der Barkhausengleichung zu bestimmen...
      Ich vermute, sie ist bei einem Ra von 220 KOhm ziemlich hoch.
      Achim
      Hallo,

      die Verstärkung der ersten Triode ist: Vu=µ*RL~/Ri+RL~
      Die ECC83 hat ein µ=100 und einen Ri=80kOhm; so ergäbe sich bei einem RL=220kOhm eine ca. 73-fache Verstärkung. Jedoch besteht der RL~ nicht nur aus dem 220kOhm sodern es liegt zumindest noch der Eingangswiderstand der folgenden Stufe dazu parallel.

      In diesem Falle ist es der Eingangswiderstand des Klangregelnetzwerkes, welcher zudem noch frequenzabhängig ist; wenn er im Mittel auch mit 200kOhm in die Rechnung einbezogen würde, kämen wir auf eine ungefähre Verstärkung der Vorröhre von 56-fach.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      ESB Axel postete
      Nein die machen da nichts aus.
      Die Elkos haben ein Toleranz von ca.20% glaube ich.

      Gruss Yüksel
      Moin,
      es ist sogar noch "schlimmer".
      Bei Elkos, wo es nicht anders angegeben ist, geht man von einer Toleranz von -20+50% aus.
      Die +-20% Elkos sind schon "engtoleriert.".

      Die "Probleme", die Christian mit den Kapazitaetswerten ha(te)t, sind uebrigens typisch fuer Anfaenger auf dem Gebiet, ich fange jetzt nicht an, mit Steinen ins Glashaus zu werfen ;)
      Mit der Zeit lernt man, dass man sich nicht sklavisch an jeden Bauteilewert halten muss, einige Teile sind reichlich unkritisch, waehrend man bei anderen _sehr_ auf den Wert achten muss (dazu gehoeren alle Bestandteile von Schwingkreisen).
      Und nochwas, die "krummen" Werte, die die Bauteile haben (2,2µF, 4,7µF etc.) resultieren aus einem Toleranzsystem, das fuer jeden Wert innerhalb eines Wertebereichs eine bestimmte Toleranz erlaubt. Es gibt da die Reihen E6, E12, E24, E48, E96, wenn man sich mal damit befassen will.
      Die im Geraet gefundenen Kondensatoren mit 2, 5 oder 50µF gehoeren noch zu dem aelteren System, das bis dahin hierzulande ueblich war.

      73
      Peter
      mats postete



      Hallo zusammen,

      Ich bin momentan dabei, ein FD125 zu restaurieren. Natürlich habe ich zunächst alles zu diesem Gerät im Forum gelesen, was ich gefunden habe.
      Ich frage mich bei obigem Bild momentan, um welche Stelle es sich genau handelt, da ich sie in meinem Gerät nicht finde. Der Elko an dieser Stelle ist mir suspekt.

      Gruß,
      Christian