Ein SABA Víllingen WII wird bearbeitet

      Hallo Hans,

      in den Krimi habe ich von Zeit zu Zeit reingeschaut.

      In gewisser Weise sehe ich mich in meinen Ansichten bestätigt.
      Da nicht alle Schaltungen bzw. Schaltungsstufen bei Saba immer optimal in den Dimensionen Leistung und Stabilität ausgelegt waren, sondern immer wieder auch Kompromisse gemacht wurden (werden mussten), ist es eben nicht egal. ob man heute

      - alle oder nur einzelne Kondensatoren ersetzt

      - Elkos durch hochwertige neue Exemplare ersetzt oder Teilkapazitäten zuschaltet

      - ob Kondensatoren oder Leitungen an sensiblen Stellen geschirmt sind oder nicht

      - in welcher Position Bauteile und Leitungen liegen

      - wie lang Anschlussdrähte sind

      Wenn hier Unzulänglichkeiten bestehen oder eingebaut werden, kann eine Schaltungsstufe ggf. nicht mehr stabil arbeiten.
      Man muss damit rechnen, dass eine Schaltung, die unter optimalen Bedingungen stabil und leistungsfähig arbeitet, bei kleinen Toleranzen bereits diese Eigenschaften verlieren kann. Eine langwierige Fehlersuche ist die Folge.

      Es lohnt sich daher, bei der Restauration von vorne herein eine "best practise" zu verfolgen, um sich Probleme möglichst zu ersparen.
      Achim
      Hallo Hans,

      der 8 MOhm fällt natürlich in die Kategorie der gefährdeten hochohmigen Kohleschichtwiderstände: allerdings liegt er im Villingen WII nicht an einer hohen Betriebsspannung, hat daher möglicherweise überlebt.

      Wie hat Grundig es mit den Magnetischen TA-Eingängen bei Geräten der Einstiegsklasse gehalten? Hat man auf sie verzichtet oder zu ähnlichen Hilfsschaltungen gegriffen?
      Achim
      Hallo Achim.

      Bis ca. 1960 gab es im Inland nur bei Spitzenschränken magnetsysteme.

      Ab dann einen Transistor- Entzerrer-Vorverst. MV1´, MV3 usw.

      Bei Exportmodellen der oberen Klassem gab es einen VV mit der EBC41 und integiert mit den ECC's
      Das war deshalb, weil Seignettesalz Tonköpfe in den Tropen an Feuchte defekt wurden. Später kamen die Barium Titatat kurz "keramik" genannten Syteme zum Einsatz.
      Ich zeige hier mal Beispiele, muss die erst zusmmenstellen.

      # 1

      http://weltklang.homepage.t-online.de/download/BOX/TA_VV_1956_Export.pdf?

      #2

      http://weltklang.homepage.t-online.de/download/BOX/TA_VV_Export_8098-USA.pdf?
      Hans, mir fällt wieder auf, wie früh (1956) bei Euch High Fidelity schon ein Thema war.

      Da wollte man, zumindest beim Export (USA?) ganz vorne dabei sein.

      Am penibel abgeschirmten Aufbau des Vorverstärkers in einer Metallhülse zeigt sich wieder die Bedeutung der Schirmung für einen "HiFi-gerechten" Geräuschspannungsabstand.
      Achim
      Hallo Achim

      Wenn Du den ganzen Details gefolgt bist, war der Villingen WII (mit seinen DM298.- wie immer an der Angstschwelle 300.- DM angesiedelt) ich denke, er war schon an den Markt angepasst. Ich hoffe das kommt an wie ich das herleite.

      Er war kein Freiburg, was Bodensee W und W52 sowie der Konstanz auch nicht waren.


      http://666kb.com/i/bldbk0jcijxbtfvlm.jpg
      Hallo Hans, hallo Achim,

      angeregt von eurer Diskussion und dem Beitrag im Parallelforum habe ich mir die NF-Schaltung des Villingen/Lindau WII mal angeschaut - und wie es dort gewünscht wurde den Signalverlauf eingezeichnet.

      So richtig kriminell ist diese Schaltung garnicht; es ist keine von den oft wirklich zu fürchtenden Reflexschaltungen. (Achim, das Wort kriminell beziehe ich nicht auf deine in 001 gemachte Anmerkung - es fällt mir bei den meisten echten Reflexschaltungen automatisch ein).



      Vom Testpunkt "Z" des UKW-Demodulators geht die NF auf das Triodengitter der ECH81, wird -verstärkt- Anodenseitig am Ra (220k) abgegriffen und über den Lautstärkesteller dem Gitter der EABC80 zur weiteren Verstärkung zugeführt. Der 8Meg Widerstand Rgk bewirkt eine lokale Gegenkopplung innerhalb der Vorverstärkerstufe (haben die "Kollegen" bei genauerem Nachlesen aber auch schon gesagt).

      --- Eine mögliche Abhilfe des "motorboating" könnte vielleicht durch Einfügen des roten Elkos möglich sein, der Siebwiderstand Rs - 1k wäre bereits vorhanden. Man könnte es auch mit einer wesentlich größeren Kapazität an Stelle des 0,1µF (z.B. 4,7µF) zwischen dem 30k und dem 220k Widerstand versuchen. - In beiden Fällen sollte die Zeitkonstante des zusätzlichen Siebgliedes so groß sein, dass der Motorboot-Effekt nicht mehr auftreten dürfte.

      Ok, das sind möglicherweise recht schlaue Ideen, aber ob sie zum Erfolg führen ist nicht unbedingt sicher - ausserdem hat das Gerät mit der original Bestückung irgendwann nicht "motorgeboatet" und jetzt könnte der eigentliche Krimi beginnen... wenn man denn dieses Gerät auf seinem Arbeitstisch hätte.
      Freundliche Grüsse, sagnix
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