Greencone-Wahn

      Hallo,
      ich würde doch gerne nochmals auf das Thema Sabalautsprecher ,besser bekannt als "Greencones" zu sprechen kommen .Es werden ja täglich mehr klangliche Legenden um diese "Greencones" gestrickt.
      Diese Lautsprecher sind wirklich sehr gut aber und jetzt kommt es,meiner Meinung nach immer nur in Verbindung mit dem entsprechenden Gerät,in dem sie verbaut worden sind. Ich sehe keinen grossen Sinn darin Radios (ausser das Gerät ist eh nicht mehr zu retten) auszuschlachten,nur der Lautsprecher wegen.Man sollte nicht vergessen das alle Komponenten,also Lautsprecher und Technik absolut genau aufeinander abgestimmt wurden.Saba hat als einer der ersten ein extra Tonstudio betrieben,wo Lautsprecher,Gehäuse,Technik usw aufeinander abgestimmt/eingemessen worden sind.Ich habe das Gefühl das meiste ist nur Geschäftemacherrei (siehe Ebay ).Da werden 100 Euro bezahlt für einen Satz ausgebaute "Greencones",dabei bekommt man auf Börsen das ganze Gerät für die Hälfte,selbstverständlich mit Lautsprechern.Am Ende sind sicher dann doch einige enttäuscht wenn sie ihre "Greencones" in eigene Gehäuse eingebaut haben und es sich dann doch nicht so dolle anhört wie vorher wo sie noch im Radio waren........................

      In diesem Sinne Grüsse
      Peter
      Hallo Peter,

      ich kann dazu nur sagen, Du hast recht. Da aber nach wie vor sehr viele Leute auf der Suche nach dem perfekten Klang sind, wird sich an solchen
      Auswüchsen wenig ändern. ..und da es den perfekten Klang nicht gibt..
      Ist natürlich schade dass jeder erst die eigenen Erfahrungen sammeln möchte um das klangliche Manko dann doch festzustellen. Vor vielen Jahren kam man z.B. auch zu der Einsicht, dass die Kalottenhochtöner aufgrund ihrer Richtwirkung nicht das Gelbe vom Ei sind, also baute man die Boxen mit Konushochtönern. Dann gab es eine Zeit wo man am liebsten für jeden Frequenzbereich einen extra Lautsprecher einsetzte. Klang vielleicht ganz schön aber die Räumlichkeit war weg. usw.
      Und die Klimmzüge mit den Greencones, da werden Resonanzboxen gebaut die nur noch in der Junggesellenbude betrieben werden können. (aufgrund ihrer Größe)
      Ich persönlich geniese den Klang meines Röhrenradios, es spielt relativ leise aber mit vollem Klang im Hintergrund. Wenn ich vernünftig Stereo hören möchte, setze ich mich vor meine B&W Boxen und geniese. Die klingen auch ohne vergoldete Kabel sehr angenehm und können auch eine Räumlichkeit darstellen. Das geht mit dem Röhrengerät nicht weil die Lautsprecher viel zu dicht zusammensitzen und dann auch noch unsymetrisch im Gehäuse.
      Radioempfang ist sowieso in Mono.
      Zum Glück sind die meisten hier im Forum auch von dem ursprünglichen Zustand der Geräte überzeugt und legen nur Hand an, um den Originalzustand wieder herzustellen und lassen die Greencones dort wo sie sind.

      In diesem Sinne noch einen angenehmen Sonntag.
      Hallo ,
      besten Dank für Eure Antworten.
      Ich bin froh das auch andere meine Meinung teilen.

      Im übrigen stehe ich gerne mit Rat und Tat zur Seite wenn einer von Euch Probleme mit der Restauration eines Radios hat.Ich habe bisher einige Saba Geräte mit und ohne Automatic erfolgreich zum laufen gebracht.

      Grüsse
      Peter
      Also die häufigste Fehlerquelle bei diesen Radios sind immer die Kondensatoren.
      Wenn man solch ein Gerät alltagstauglich machen möchte,sollte man diese austauschen.Dem Austausch geht eine gründliche Reinigung des Chassis von oben und unten vorraus mit Pinsel Staubsauger und Vorsicht.
      Gerade von unten muss man aufpassen damit man beim Reinigen nicht die haarfeinen Drähtchen abreisst.Wichtig ist auch die Säuberung der Kontaktschienen die beim Tastendruck entsprechend verschoben werden.Nun weiss ich leider nicht wieviel Erfahrung Du auf diesem Gebiet hast und schon mal an einem Radio gearbeitet hast.
      Man muss das Chassis ausbauen für diese Arbeiten,was nicht ganz ohne ist wenn man es noch nicht gemacht hat.
      Sollte der Apparat nach diesen Arbeiten immer noch nicht funktionieren geht es in die nächste Runde.Die Röhren sind selten richtig defekt,man sollte sich einen entsprechenden Satz geprüfte Ersatzröhren hinlegen um feststellen zu können ob es daran liegen könnte,vor allem dann wenn man wie ich kein Röhrenprüfgerät hat.
      GANZ WICHTIG immer daran denken das wir es mit lebensgefährlicher Hochspannung an dem Radio zu tun haben!!!! Das Chassis nur im eingebauten Zustand unter Strom setzten.
      @ baerkrabbe,
      Moin,
      der Tend ging von Konushochtoenern zu Kalottenhochtoenern, nicht umgekehrt.
      Ein Lautsprecher faengt an zu buendeln, wenn der Membrandurchmesser (Radius?) groesser als die abzustrahlende Wellenlaenge wird.
      Ausserdem haben die Membranen Probleme mit Partialschwingungen.

      Kalottenhochtoener sind zum einen kleiner als Konuslautsprecher, zudem beguenstigt die Membranform einen grossen Abstrahlwinkel.

      Im uebrigen teile ich die Grenncone-Hype auch nicht und sehe diese Lautsprecher in ihrer natuerlichen Umgebung, z.B. meinen
      Bodensee Automatic 3D-S.

      (Wegen der groesseren Verzerrungsarmut hat Saba immer die teureren dynamischen Lautsprecher als Hochtonchassis eingesetzt.
      Andere Hersteller haben dafuer vielfach billige, einfache Elektrostaten
      genommen.
      Tonforschung wurde auch bei anderen Geraeteherstellern gemacht.
      Nach einem Bericht in der zeitgenoessischen Funkschau hat man bei Graetz das Holz der Gehaeuse nach Gesichtspunkten aus dem Instrumentenbau ausgewaehlt und verarbeitet.
      Dann gab es auch verschiedene Ansichten, z.B, nimmt man duennwandige Hartholzgehaeuse oder dickere aus Weichholz (das auch billiger war).
      Man hat auch schon in der ersten Haelfte der 50er nicht einfach ein Rundfunkchassis und ein paar Lautsprecher in eine Holzkiste geschraubt..
      Aus Preisgruenden machte man das nur bei den billigsten Geraeten. )

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      Peter
      Guten Morgen,

      vielleicht war ich am Sonntagmorgen noch nicht richtig wach.
      Natürlich war erst der Konus- und dann der Kalottenhochtöner.

      Zur weiterenThematik passend ist auch die Frage, ob aus klanglichen Gründen die Hauptlautsprecher asymetrisch eingebaut waren, bzw. bei anderen Modellen Lautsprecher mit unterschiedlichen Magneten zum Einsatz kamen?

      Die Modelle Freiburg und Meersburg haben die Hauptlautsprecher symetrisch mit unterschiedlichen Magneten, Freudenstadt etc. asymetrisch mit identischen Lautsprechern.

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      János
      Moin,
      es ist durchaus moeglich, dass die Lautsprecher so ausgelegt waren, dass sie nicht identische Daten haben. Bei gleichen Membranen kann man daher mit den Magneten "spielen", um die gewuenschten Eigenschaften zu erhalten.
      Eben, damit sie sich nicht gegenseitig zu stark beeinflussen. Ausserdem nimmt das Gehaeuse durch seine Bauart aktiv an der Klangbildung teil, so dass die obengenannte Beobachtung logisch ist. Vermeidung von Resonanzen durch Asymmetrie der Lautsprecher.

      Einen besonderen Trick gabe es uebrigens im ersten Freiburg-Automatic , dem Paralleltyp des Bodensee-Automatic 3D-S.
      Er hatte zwei Hauptlautsprecher auf der Frontschallwand, und den Hochtoener koaxial in einem der Hauptchassis.
      Eine Frequenzweiche fuer den Tieftonlautsprecher hatten diese Geraete in der Regel nicht, und so hat man den Koaxiallautsprecher so dimensioniert, dass sich die Frequenz 9kHz durch Ueberlagerung stark daempfte, um so eine 9kHz-Sperre zu haben, die man bei breitbandigem MW-Empfang benoetigt. Hier stoert haeufig ein 9kHz Ueberlagerungston durch starke Nachbarsender.

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      Peter
      Noch etwas was mich besonders bei ebay im Bezug auf die Greencones ärgert. Da verkauft ständig einer Greencones für 119€ im Sofortkaufen und kauft im gleichen Atemzug ständig Radios so für um die 50 Öre auf. Da bekomme ich einen dicken Hals. Sieht für mich so aus als ob da einer einfach ein Geschäft macht ohne Rücksicht auf Verluste. Das ganze dann auch noch immer unter dem gleichen Namen. Grrrrrrrrrrrrr :extremsauer: :gun:
      Michael
      Maxalt postete
      Freudenstadt 125,
      UKW geht dank baerkrabbes Hilfe wieder, jedoch ist LMK tot;
      es bewegt sich das magische Band noch nicht mal mehr.quote]

      Guten Tag Maxalt,

      bei meinem Saba Freudenstadt 15M Stereo funktionierte das magische Band
      auch nicht. Habe es aber funktionsfähig hinbekommen, nachdem ein defekter Widerstand am Röhrensockel gewechselt wurde.
      Günter
      Maxalt postete
      Hallo,
      ich muss mich wohl mit dem Messen mal vertraut machen und mich dann der Sache nähern.
      LMK vermisse ich nicht besonders, aber ist es doch gut zu wissen, wenn alles funktioniert.
      Vermutlich, weil Du die Bereiche nicht wirklich kennst!

      Mit einem guten Empfänger und ordentlicher Antenne kann das schon interessant sein. Je nach Bedingungen hört man dann ganz kleine Stationen aus Afrika oder (Süd)amerika, die gerade mal mit 1 kW senden. Man kann die anschreiben und den Empfang bestätigen. Nicht selten bekommt man dann eine Karte oder sogar ernsthaft Infomaterial zurück. Sogenannte SWL's (short wave listener) machen sich ein Hobby daraus, nach solchen kleinen und seltenen Stationen zu suchen. Die Antwortkarten werden dann wie Trophäen gesammelt.
      Der Amateurfunk, mein Hobby, ist artverwandt.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Hf500,
      du meinst sicher den letzten Freiburg ohne Automatic,der hat in der Tat im von vorn gesehenen linken Lautsprecher einen Hochtöner vorgesetzt in Koaxialbauweise .
      Man hat den Magnet durchbohrt und dort eine Gewindestange eingeschraubt,hinten mit einer Mutter gesichert,bis vorne durchgehend und so den Hochtöner haltend.Der Hochtöner ist baugleich mit denen,die oft seitlich in den Mittelklassemodellen verbaut wurden.
      Der letzte Freiburg ohne Automatic aus dem Jahr 53-54 hört auf die Bezeichnung Saba Freiburg WIII,dann kam das Modell Freiburg 3DS mit 6 Lautsprechern.

      Peter