Aufnehmen

      Hallo,
      bei externen Tapedeks bin ich neu, hatte bislang eine Kompaktanlage.

      Wie muss ich den input level einstellen, wenn ich von Radio oder CD aufnehmen möchte (CD262 übrings).

      Darf Peak niemals leuchten?
      Sollte man Limiter anstellen und dann voll aufdrehen?
      Wie findet man die Kassettensorte heraus, wenn auf der Kassette darüber nichts steht?

      Hoffentlich könnt ihr mich etwas beraten.

      Bis dann
      Gruß Alexander
      Steuere mal so aus, daß die Anzeige bei lauten Stellen letwas in den roten Bereich geht.

      Die maximal mögliche und sinnvolle Aussteuerung ist sehr stark vom Bandmaterial abhängig. Bei modernerem Bandmaterial kannst Du teilweise satt bis in den roten Bereich aussteuern.
      Du kannst nichts kaputtmachen. Hast Du zu hoch ausgesteuert, klingt lediglich die Aufnahme verzerrt.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Ich vergaß...

      Den Limiterkram würde ich abschalten. Dadurch wird das Aufnahmesignal elektronisch begrenzt und somit verzerrt. Außerdem dürfte der Limiter bei Verwendung moderner hochaussteuerbarer Bandsorten viel zu früh ansprechen. Du verschenkst so unnötig Dynamik.

      Kassetten haben oben so kleine Laschen zum herausbrechen. Wird die Lasche entfernt, kann sie nicht versehentlich überspielt werden. Ist neben der Lasche zusätzlich noch eine kleine Aussparung, handelt es sich um eine Chromkassette. Ist die Aussparung nicht vorhanden, handelt es sich um Eisenoxid. Viele Kassettenrekorder erkennen diese Aussparung und schalten automatisch um.

      Andreas, DL2JAS
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      Nächste Woche bekomme ich endlich einen MI215!!!

      Der hat ja auch für Tape einen DIN-Anschluss (Rec+Play; schätz' ich mal) und ich würde mein CD262 viel lieber über DIN anschließen, da das einfach praktischer ist und man nicht ein so großes Kabelgeschwurschtel hat.

      Jetzt habe ich gelesen, dass bei DIN Kabeln das Übersprechen deutliche ausgeprägter sein soll als bei Cinch; leuchtet ja auch ein, diese kleinen Kabel alle ganz gedrängt nebeneinander; da induzieren die sich wohl andauernd.

      Was für Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
      Ich könnte es auch einfach nächste Woche ausprobieren, aber dann habe ich es vielleicht schon wieder vergessen.

      Achja, wenn man das Tapedeck über DIN angeschlossen hat, funktionieren dann noch die Tape-Cinch (z.B. für CD oder Tonband) oder werden die automatisch abgeschaltet?
      Gruß Alexander
      Das Übersprechen hängt vom Kabel ab.

      Es gibt gute Kabel, da sind alle Leiter einzeln geschirmt.
      Ernsthaft Gedanken zum Übersprechen würde ich mir aber nicht machen. Wenn es bei stereo gering zwischen links und rechts überspricht, merkt man es nicht. Das bandseitige Übersprechen sollte deutlich höher sein.

      Die in dem Fall freien Cincheingänge am Verstärker würde ich frei lassen. Normalerweise sind die Eingänge Cinch und DIN im Verstärker parallelgeschaltet. So würdest Du zwei Ausgänge parallelschalten. Macht man sowas bei Studiotechnik, knallt es in der Regel bei enem der beiden parallelgeschalteten Geräte...

      Andreas, DL2JAS
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      'Tschuldigung für die vielleicht dumme Frage, aber warum kann es beim Parallelschalten solche Probleme geben?
      Es sind doch nur Eingägne und dazu noch Cinch und nicht XLR!?

      Also ich hatte vor das Tapedeck über Din zu betreiben und über die Tapecinchanschlüsse vielleicht mein Revox A77.
      An Tape2 noch einen CD-Player.
      Gruß Alexander
      Moin,
      bei einem vernuenftig aufgebauten DIN-Ueberspielkabel sind alle Signalleitungen gegeneinander abgeschirmt.
      Die erreichbare Kanaltrennung wird auf jeden Fall vom Geraet bestimmt und ist weit besser als das, was eine Schallplatte liefert. Und mit deren max. 30dB ist man ja auch immer zufrieden gewesen...

      Die Bandsorte ist uebrigens auf den Cassetten angegeben.
      Typ I ist Eisenoxid, das Band ist braun.
      Typ II ist Chromdioxid oder ein entsprechendes Substitut, das Band ist schwarz.
      Typ III ist das ausgestorbene Zweischichtband Ferrochrom.
      Typ IV ist das Reineisenband, auch das ist schwarz.

      (Die Farbe ist zur schnellen Erkennung angegeben.)

      Chrom- und Reineisenbaender sind hoeher aussteuerbar als Eisenoxidbaender.
      Ausserdem ermoeglichen sie einen weiteren Frequenzbereich, sie sind meist auch rauschaermer.
      Reineisenbaender lassen sich nur auf dafuer geeigneten Geraeten aufnehmen.
      Sie erfordern eine hoehere Loechleistung und einen groesseren Vormagnetisierungsstrom als Chrombaender.

      (Es ist soweit, es gibt schon Leute, die von der Tonbandtechnik keine Ahnung haben. ;) ;)
      Dabei ist sie vergleichsweise simpel, nur Mut! )

      73
      Peter
      Mit Ahnung werde ich ja nicht geboren, also muss ich sie mir aneignen und da Cassettendecks in den Läden so gut wie ausgestorben sind, gibt es auch keine großen Möglichkeiten dazu.
      Aber zum Glück gibt es ja dieses Forum hier.

      Danke für deine Bandsortenzusammenfassung!!!
      Wofür braucht man die "normal" Stellung?
      Gruß Alexander
      "Normal" ist Typ I, Eisenoxid.

      Wenn Du den Ausgang der A77 und den Ausgang des Kassettenrekorders an den gleichen Verstärkereingang (innen parallelgeschaltet) anschließt, hast Du zwei Ausgänge parallelgeschaltet!
      Die beiden Ausgänge arbeiten gegeneinander, besonders bei Operationsverstärkern am Geräteausgang.
      Willst Du zwei Signalquellen an einen Eingang legen, setze einfach einen kleinen zweifachen Umschalter dazwischen.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Also ich werde ja nicht beide Geräte parallel anhaben und habe hier Zuhause
      einen Cinchverdoppler und so zur Probe den Sateliten-Receiver beim revox A78 parallel mit dem tuner an einem Ausgang und noch klappt alles.

      Also sollte ich das Cinchkabel zum Revox A77 mit einem Schalter versehen oder eine umschaltbare Cincheingangsbox bauen/kaufen?
      Gruß Alexander
      Maxalt postete

      Also sollte ich das Cinchkabel zum Revox A77 mit einem Schalter versehen oder eine umschaltbare Cincheingangsbox bauen/kaufen?
      Das ist die sinnvollste Lösung.
      Schließt man Ausgänge von Heimaudiogeräten parallel an, geht es meist gut, also kein Knallen und Zischen. Das liegt daran, daß fast immer ein Widerstand direkt nach dem Ausgangsverstärker folgt.
      Bei professionellen Geräten ist das nicht so. Ich habe mal versehentlich einen Tongenerator 600 Ohm an den Ausgang meines Tonbandgerätes angeschlossen. Der Ausgangsverstärker (20 Ohm) hat das Generatorsignal gnadenlos heruntergeknüppelt.

      Komme niemals auf die Idee, zwei Lautsprecherausgänge eines HIFI-Verstärkers parallelzuschalten. Auch nicht, wenn kein Signal anliegt und der Lautstärkeknopf ganz auf 0 steht.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Ich bins nochmal und habe eine Frage zum Aussteuern:
      Darf (oder sollte) beim Aufnehmen Peak nicht leuchten/bzw. der Zeiger nicht im roten Bereich sein oder beim Wiedergeben?
      Denn wenn ich (meiner Meinung nach) das Ding perfekt aussteuere und dann wiedergebe, ist der Zeiger fast nur im roten Bereich und Peak hat ein Dauerblinken.
      Gruß Alexander
      Moin,
      das musst Du ausprobieren.
      Normalerweise sollte die Peakanzeige bei den lautesten Stellen kurz aufleuchten und die Zeiger nur leicht ins rote Feld wandern.
      Fuer Aufnahmen mit Dolby hatten viele damaligen Geraete eine Markierung bei +3dB, bis zu der ausgesteuert werden sollte (durfte).

      Die Aussteuerfaehigkeit haengt auch von der Bandsorte ab. Manche sind schnell uebersteuert, andere lassen sie weiter aussteuern.
      Definiert ist bei Heimstudiogeraeten die Vollaussteuerung auf einen Klirrfaktor von 3% bei 333Hz. Ohne Klirrfaktormessbruecke laesst sich natuerlich kaum nachpruefen, ob sich fuer die gewaehlte Bandsorte bei 0dB Anzeige die Aussteuergrenze ergibt.

      Mache Probeaufnahmen und steuere so hoch aus, bis die Aufnahme deutlich verzerrt, also uebersteuert ist.
      Fuer weitere Aufnahmen bleibe 2-3dB darunter, das duerfte der mit diesem einfachen Mittel beste erreichbare Kompromiss sein.

      (Ich habe jahrelang auf meinem Grundig CNF-350 aufgenommen und mich gewundert, dass Uebersteuerungen bis Anschlag der Zeiger kaum Auswirkungen hatten.
      Gleichzeitig fiel auf, dass die Wiedergabe dieser Aufnahmen auf anderen Geraeten (Auto) etwas zu leise war.
      Als ich dann einen zweiten CNF-350 hatte, stand es fest, der erste war falsch eingestellt. Er hatte bei Aufnahme und Wiedergabe einen zu grossen Vorlauf der Anzeigeinstrumente von etwa 5dB.)

      73
      Peter
      hf500 postete
      Moin,
      das musst Du ausprobieren.
      Normalerweise sollte die Peakanzeige bei den lautesten Stellen kurz aufleuchten und die Zeiger nur leicht ins rote Feld wandern.
      Fuer Aufnahmen mit Dolby hatten viele damaligen Geraete eine Markierung bei +3dB, bis zu der ausgesteuert werden sollte (durfte).
      Bei der Aufnahme oder bei der Wiedergabe?
      Gruß Alexander
      Moin,
      die Peakanzeige funktioniert nur bei Aufnahme.
      Wenn die Anzeigeinstrumente korrekt eingestellt sind, zeigen sie bei Wiedergabe das gleiche wie bei Aufnahme an.
      Das gilt natuerlich fuer Geraete mit neuwertigen Tonkoepfen.
      Mit zunehmendem Verschleiss macht sich ein Unterschied bemerkbar, gleichzeitig leidet aber auch die Hoehenwiedergabe.
      Und bevor man den Tonkopf verdaechtigt, sollte man ihn gruendlich mit Kontakt WL und einem Wattestaebchen reinigen.
      Verschmutzte Koepfe haben genau das gleiche Fehlerbild.
      Bei den ueblichen Koepfen mit metallischem Kopfspiegel kann man es auf jeden Fall an den Einlaufspuren sehen, ob der Kopf schon stark verschlissen ist. Er ist auf jeden Fall hin, wenn das Band schon deutliche Kanten in den Spiegel gefraest hat.

      Der Ersatz von Tonkoepfen ist heute nicht einfach. Das ist es wegen der Einmessprozedur ohnehin nicht, aber es kommt hinzu, dass man kaum noch die Originaltypen bekommt. Da Tonkopf nicht gleich Tonkopf ist, kann es sein, dass man einen Ersatz bekommt, der sich nicht einmessen laesst.
      Darunter leidet besonders die Funktion des Dolby-Schaltkreises, der auf genaue Einhaltung der Aufnahme- und Wiedergabepegelverhaeltnisse angewiesen ist.

      73
      Peter
      Stimmt die sollten mal gereinigt werden.

      Die Peakleuchte leuchtet auch bei der Aufnahme.

      Die Zeiger schlagen bei Wiedergabe stärker aus, als bei der Aufnahme.
      Wonach sollte ich gehen?
      Ich habe mal eine Aufnahme gemacht, da gibt es bei leisen Stellen schon Ausschlag bis 0 und bei etwas lauteren Stellen ein Dauerleuchten der Peaklampe, aber der Klang ist ganz angenehm.

      Edit: Ist übrings eine Maxell XL-II Music
      Gruß Alexander
      Moin,
      die Ueberpruefung von Aufnahme- und Wiedergabeverstaerker ist ohne Hilfsmittel nicht moeglich.
      Erforderlich sind Tongenerator, Tonfrequenzvoltmeter und eine Messcassette mit definierten Pegeln. Dazu natuerlich die Serviceanleitung.

      Zunaechst wird mit dem festgelegten Pegelton auf dem Messband die Verstaerkung des Wiedergabezweiges und die Instrumente eingestellt.
      Dann wird der Aufnahmezweig eingestellt.

      Moeglicherweise hat bei deinem Geraet schon jemand die Wiedergabeverstaerkung aufgedreht. Damit ist natuerlich das Dolbysystem
      nicht mehr funktionsfaehig. Durch den hohen Wiedergabepegel wird es quasi bei Wiedergabe ausgeschaltet.

      73
      Peter
      Oder das Gerät ist auf komplett anderes Bandmaterial eingemessen...

      Sowas kann von Bandsorte zu Bandsorte schon mal um 3 dB variieren.

      Auf Dolby würde ich verzichten, lieber höher aussteuern. Dolby machte meiner Meinung nach damals nur Sinn bei Bändern, die stark rauschten und nicht sonderlich hoch aussteuerbar waren, die Zeit vor Low noise High output.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Maxalt postete
      Das Gerät hat vorher eine Frau besessen und ich glaube nicht, dass die da was verstellt hat.
      Welcher ist der Aufnahmekopf?
      Leichtes Rätsel, eigentlich zum selber lösen. :)

      Bei einem Dreikopfgerät geht das Band erst über den Löschkopf, dann über den Aufnahmekopf und zuletzt über den Wiedergabekopf, damit man die frisch gemachte Aufnahme direkt mithören kann.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com