Reparaturbericht Meersburg 6-3D

      Hallo Peter,

      Nachts läßts sich einfach gut arbeiten, da weniger Umweltgeräusche vorhanden. Ausserdem ist bei mir im August beruflich immer wenig los.

      Ja mein Dank gilt unbedingt den Admins, die hier Herausragendes leisten!

      Das nächste Projekt steht bereits an: ein Bodensee 3DS.
      Das sieht sehr aufwendig aus und ich bin wirklich gespannt wie der klingt (ein richtiger großer Aü wurde dort verbaut).
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      einen Bodensee 3DS habe ich auch und er ist techn. bereits teilrestauriert. Nur das Teil befand (befindet sich noch) sich in einem sehr schlechten Zustand, inclusive des dir auch schon vertrauten Gehäuse-transport-schadens jedoch mit großflächig angeblätterten Lackbereichen und ich überlege da eine "Kernsanierung" zu platzieren. Im wesentlichen ist der Bodensee mit dem Freiburg identisch, sie unterscheiden sich nur in der Endstufe und der Lautsprecher Bestückung - das Gehäuse soll auch geringfügig kleiner sein. Ich habe es aber noch nicht im Vergleich gesehen. Der Aü hat die gleichen Abmessungen wie im Freiburg 3DS und auch wie in deinem Freiburg 125, der sogar zwei von diesen Teilen mitbekam.

      Auf jeden Fall wirst du bei deinen Bemühungen nicht alleine stehen, denn Achim hat da bestimmt noch frische Erinnerungen bezüglich seiner umfangreichen Sanierung.

      So wie ich dich kenne hast du bestimmt wieder ein Exemplar mit besten Ausgangsbedingungen vor dir stehen. Ich glaube auch im Münchener Großraum findet man eine größere Anzahl von Saba Geräten und die Besitzer sind damit auch pfleglicher umgegangen als die etwas "leichtlebigeren" Rheinländer - ich hoffe die richtige Wortwahl getroffen zu haben, denn ich lebe auch hier im Rheinland; man steinige mich bitte nicht.

      Na, ich bin auf jeden Fall gespannt, wie dieses "Baby" aussehen wird und auf den Verlauf seiner vollständigen Genesung.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      das Gerät habe ich von einem BR Mitarbeiter und Sammler erstanden.
      Es funktioniert wohl auf allen Wellen (ich habs noch nicht ausprobiert).
      Optisch im befriedigenden Zustand, zumindest keine Transportschäden (Direktübergabe). Es gibt auf alle Fälle viel zu tun.
      Ich werde gerne versuchen detailliert zu dokumentieren (so gut es für mich als Laien möglich ist - zumindest viele Bilder werde ich liefern können).

      Du stellst da eine interssant These vom West - Süd Gefälle auf.
      Kann wirklich so sein, daß man im Süden pfleglicher mit diesen Geräten umging?

      Der Meersburg klingt übrigens wirklich sehr schön. Klar und ausgewogen.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      lightningivi postete
      Dann ging es zum obligatorischen Tausch von Kondensatoren/ Elkos/ Gleichrichter/ Widerstände:

      hier der Gleichrichter (Zentralbefestigung: dazu nutzte ich schon vorhandene Bohrungen im Chassis) mit Vorwiderstand mit Kühlfahnen



      Hallo,

      wenn du einen neuen Brückengleichrichter mit Vorwiderstand (ich nehme immer einen 250 Ohm, um die heute übliche höhere Netzspannung auch gleich zu kompensieren) spendierst, warum ergänzt du dann nicht auch gleich einen neuen Ladeelko vor diesem Widerstand? Wenn man hier einen 100 µF zuschaltet, erhält man einen besseren Fremdspannungsabstand.

      Gruß
      Felix
      felix5 postete
      lightningivi postete
      Dann ging es zum obligatorischen Tausch von Kondensatoren/ Elkos/ Gleichrichter/ Widerstände:

      hier der Gleichrichter (Zentralbefestigung: dazu nutzte ich schon vorhandene Bohrungen im Chassis) mit Vorwiderstand mit Kühlfahnen

      Hallo,

      wenn du einen neuen Brückengleichrichter mit Vorwiderstand (ich nehme immer einen 250 Ohm, um die heute übliche höhere Netzspannung auch gleich zu kompensieren) spendierst, warum ergänzt du dann nicht auch gleich einen neuen Ladeelko vor diesem Widerstand? Wenn man hier einen 100 µF zuschaltet, erhält man einen besseren Fremdspannungsabstand.

      Gruß
      Felix
      Hallo Felix,

      vielen Dank für den Hinweis. Sehr interessant, was Du da anregst.
      Ich verwende stets einen 150 Ohm Vorwiderstand.
      Ich probiere das gerne aus. Wie hoch sollte die Spannungsfestigkeit des 100µ`s sein (450V?)
      Und wie genau schließt Du den an bzw. wie befestigst Du den? Vielleicht hast das als Bild, um mir einen plastischen Eindruck zu vermitteln?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Thomas M. postete
      Hallo Ivica,
      zuerst einmal mein Kompliment, hast Du wirklich prima gemacht. Auch Dein Bericht, vor allem mit schönen vielen Bildern ist schön anzusehen und zu lesen.

      Aaaaber......., schau mal die EM71 by night ????;)

      Sollte die nicht andersrum?

      Gruß,
      Hallo Thomas,

      ha, siehste, darauf habe ich gar nicht geachtet. Ich habe bisher alle Em71er falsch rum montiert.

      Besten Dank für den Tip!
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica, hallo Peter,

      ich habe hier auch noch einen Bodensee 3DS in unrestauriertem Zustand stehen, der jedoch auf absehbare Zeit nicht restauriert werden wird.
      In der Tat gibt es die bekannten Unterschiede bei der Endstufe (2xEL34 vs. 1xEL12), bei der Lautsprecherbestückung, dem Gehäuse (kleiner beim Bodensee) und darüber hinaus existieren eklatante Unterschiede in der AM-ZF!
      Das unter dem Chassis beim FB-3DS vorhandene Filter II fehlt beim Bodensee, dafür ist der Vorkreis anders ausgelegt, ebenso fehlt der beim FB dort vorhandene Trimmer.
      Auch ist die AM-Regelspannungserzeugung anders ausgeführt.
      Ich würde beim Bodensee 3DS eine schlechtere Empfangsleistung in den AM-Bereichen erwarten.

      Mir fällt auf, dass hier beim Meersburg 6-3D zwei Siemens Widerstände ausgefallen sind, die ich eigentlich als sehr zuverlässig kenne.

      Noch etwas zum Thema Vorwiderstand in der Anodenspannung:
      Der Vorwiderstand zur Anpassung der Anodenspannung ist bei jedem Modell individuell auszulegen. Er hängt von der gewünschten Spannungsdifferenz und insbesondere dem Stromverbrauch der Schaltung des betreffenden Modells ab.

      Pauschale Empfehlungen sind Unsinn.

      Die Anodenspannung der NF-Treibertriode wird bereits mit der Siebkette 50µ, Drossel, 50µ, 500 Ohm, 32µ gesiebt.
      Ob eine weitere Stufe signifikante Verbesserungen beim Geräuschspannungsabstand bewirkt, sollte bewiesen werden!

      Weiterhin sollte man beim üppigen Erweitern der Siebkapazität in Verbindung mit einer Si-Brücke den Einschaltstrom bedenken, den die Anodenwicklung verkraften muss.

      Pauschale Parolen aus der Bastelkiste helfen hier nicht weiter.
      Achim
      Hallo Achim,

      bei deinen, dem Freiburg zugeordneten beiden EL34 dürfte wohl der vorhandene Netztrafo stark ins Schwitzen geraten... kleiner Scherz, ich weiss, dass es sich um einen Tippfehler handelt. Aber ein solches Gerät hat man sich selbst bei Saba nicht nicht gewagt auf dem Markt zu platzieren. Obwohl, da hätte man mit richtig ordentlichen NF-Leistungen - auf der nach oben offenen Richterskala - auftreten können.

      Nur Grundig traute sich damals mit den 2xEL12 mal etwas "Druck" zu machen, war aber wohl eine Ausnahme, welche später dem Rotstift zum Opfer fiel.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      nightbear postete

      Mir fällt auf, dass hier beim Meersburg 6-3D zwei Siemens Widerstände ausgefallen sind, die ich eigentlich als sehr zuverlässig kenne.

      Hallo Achim,

      vielleicht war ich da etwas übereifrig: ich hatte bei meinem FB 6-3D Schwierigkeiten mit dem 6MOhm im Zusammenhang mit dem automatischen Suchlauf und da dies hier beim Meersburg 6-3D nicht wesentlich anders ist, habe diesen präventiv getauscht, obwohl der Wert korrekt war.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,
      350 V reichen für den Ladeelko aus.

      Einfach an den Gleichrichter anlöten und mit Draht oder Heißkleber sichern.

      Einfach mal ausprobieren. Durch diesen größeren Ladeelko steigt auch die Spannungsausbeute etwas an, weshalb auch daher ein 250 Ohm Widerstand meist notwendig wird, um die vorgegebenen Spannungen einzuhalten. Plus/minus 10 Volt sind aber kein Problem - immerhin hat man durch die heutigen 230 Volt ohnehin einen Anstieg von bis zu 15 Volt Anodenspannung.

      Träge Sicherungen halten die kurze Spannungsspitze beim Einschalten aus - ich habe noch nie dadurch einen höheren Wert bei der Sicherung gebraucht.

      Gruß
      Felix
      nightbear postete
      Hallo Ivica,

      gut gemacht mit dem Moosgummi! Wie ist denn die genaue Handelsbezeichnung dieses Materials?


      Hallo an alle,

      ich war heute im Baumarkt und habe nachgeschaut wie der "Moosgummi" heißt:

      "Rutsch-Stopp" von der Firma Hettich International, die hauptsächlich Möbelbeschläge herstellt.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo zusammen,
      habe mal eine Frage zum Meersburg 6-3D. Ich möchte deswegen nicht einen neuen Fred eröffnen und hoffe, dass das OK ist. Und zwar hatte ich Probleme beim Umschalten von UKW auf MW/LW/KW. Da habe ich etwas mit Bremsenreiniger und Kriechöl nachgeholfen. Nun ist auch alles wieder prima ( fast). Umschalten funktiomiert wieder einwandfrei, nur beim Eischalten fing es etwas in dem Bereich an zu rauchen. Damit da nichts verkohkelt habe ich dann sofort wieder ausgeschaltet. Ich gehe mal stark davon aus, dass das kohkeln vom Bremsenreiniger oder Kriechöl kommt. Ist es möglich, das sich das Zeug im Pertinax " festgesetzt" hat? Kann ich da was mit einem Fön oder so ausrichten, damit es besser wird? Oder regelt sich das von alleine? Möchte das Chassis nicht verheizen, da es sonst noch prima in Schuß ist.

      Für Tipps und Infos hab ich ein offenes Ohr. Besten Dank schon mal im voraus.

      Gruß,
      Gruß,der Baumberger
      Hallo Thomas,

      was dort abgeraucht ist, sollte in jedem Fall das Kriechöl sein. Die heutigen Bremsenreiniger sind leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe, meist verdunsten die in wenigen Minuten. Das Kriechöl kann dagegen etwas in das Pertinax einziehen (Ist ja trotz allem eine Art Pappe = Phenolhartpapier). Und wenn dann die Kontakte doch nicht ganz sauber waren und er "heiß hergeht", kann es schon mal qualmen.

      Wie Frank schon geschrieben hat, am Besten nochmal komplett entfetten, und dann, nachdem es sich schon trocken anfühlt, einfach noch eine Stunde bei schwacher Hitze in den Backofen, so heizt Du die Reste von Feuchtigkeit raus.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Thomas,

      weder Bremsenreiniger noch Kriechöl haben an den Schaltleisten etwas verloren.

      Beim Bremsenreiniger besteht das Problem darin, dass bei seiner Verdunstung Kälte entsteht, die zur Kondenswasserbildung führt, das Wasser dringt dann ins Pertinax ein.

      Wenn es zu Kontaktproblemen kommt, hilft das Ausbauen des betroffenen Schiebers. Die Metallschwerter werden dann von ihrer Oxidschicht befreit, dünn mit Kontakt 61 bepinselt und wieder eingebaut. Nach wiederholtem Betätigen sollte der Schalter wieder einwandfrei schalten.

      Du musst jetzt sehen, wie Du den Chemiecocktail, der in das stark saugende Pertinaxmaterial eingedrungen ist, wieder herausbekommst!

      Zunächst einmal: Nicht einschalten, noch sichtbare Chemiereste mit Wattestäbchen abtragen. Dann das Gerät ein paar Tage / Wochen warm stehen lassen. Danach kannst Du mit Heissluft versuchen, die Reste auszutreiben.
      Achim