Bodensee 3DS Automatik

      Hallo Zusammen,

      damit uns nicht fad wird, hier mein nächstes Problemkind.
      Das Gerät wurde mir im unverbastelten Zustand verkauft:
      wobei unverbastelt eher auf die Technik zutraf, die Mechanik wurde bereits überarbeitet, aber dazu später.

      Zunächst einmal ein paar Bilder nur vom Chassis (Gehäuse ist noch unberührt)








      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Und nun zum Problem:

      der Vorbesitzer erzählte mir, Automatik ließe sich nicht abschalten.
      Als ich nach den Reinigungsarbeiten & Bauteileersatz ans Netz ging, zeigten sich folgende Fehler:

      - starkes Brummen im UKW Betrieb (eigentlich auf allen Wellen/ TA)
      - das Brummen nahm zu, als ich die Automatik einschaltete
      - das Ziehen von ECL80 bzw. EABC80 behob das Brummproblem bei abgeschalteter Automatik (schaltet ich diese ein, so brummte es wieder)
      - nun nach mehrmaligen Ein und Ausschalten brummts permanent und die Automatik läßt sich nicht abschalten?
      - wenn ich eine der beiden Röhren (ECL80/EABC80) gezogen habe und sie dann wieder eingebaut habe, danach wieder einschaltete (Automatik aus), liefs auf UKW erstmal ohne Brummen und erst nach ca. 20-30s kam das bekannte Störgeräusch wieder dazu.

      Wie würdet Ihr nun vorgehen?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Ein paar Messungen nachgereicht (Trenntrafo auf 220V)
      bei gezogener ECL80:

      - Gleichrichter +Pol: 280V
      - am 47µ+47µ Siebelko: 249V und 277V gemessen
      - Pin6 EL12: 252V
      - Pin1 EL12: 247V
      - Pin4 ECC83: 110V statt 65V

      Als ich die ECL80 wieder einbaute und dann an Pin 4 der ECC83 messe, schnellt der Wert auf 120, 130, 150V hoch.

      Gerät sofort wieder ausgeschaltet.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Ok, Brummfehler behoben:
      Wieder einmal file under: Ivica bereit ein Osterfest vor und legt sich dabei selber die Eier:

      der 0.25µ am AÜ war falsch angelötet.
      Statt an grünmarkierter Stelle hatte ich den Massepunkt an den Punkt (gelber Pfeil) angelötet



      so nun zu den schönen Dingen zurück.
      Ich werde weiter berichten und entschuldigt meinen Fauxpas.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Iciva,

      wie ich sehe, bist du schon wieder sehr aktiv und daher ist dir auch offensichtlich Erfolg beschieden; natürlich kann einem dabei auch mal ein kleiner Fehler unterlaufen.

      Nachdem jetzt dein Gerät Empfangs- und NF-seitig läuft kannst du dich ja nun konzentriert um die Automatik kümmern. Wie sieht es momentan damit aus? Jetzt muß der Fehler erst noch einmal unter den aktuellen Bedingungen definiert und analysiert werden, damit man mit eine gezielte Reparaturstrategie finden kann.

      Bei der optimalen Substanz, welche das Gerät aufweist, sollte es auch der Mühe wert sein die Automatik flott zu bekommen. Bin schon gespannt auf deine weiteren Meldungen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Ivica,
      nimm noch mal die Schaltkontaktleiste Aut. ein/aus und FM genau unter die Lupe. Nicht die Schieber, die du schon gereinigt hast. Viel wichtiger sind die Gegenstücke. Schau dir genau die viereckigen Löcher an und zwar dort, wo Spannungen geschaltet werden.
      Dort bilden sich gerne Kohlebrücken, die z.B. auf FM Störgeräusche verursachen oder auch eben der Effekt das sich die Autom. nicht ausschalten lässt.
      Gruß Volker www.antikradio-restored.de
      Hallo Peter, Hallo Volker,

      ich bin auch hier einen Schritt weiter:
      Volker, ich habe Deinen Thread bzgl. der Schiebeleisten und deren Kontaktproblemen bei der W3 Serie und der Verkokelungen gelesen (siehe Post002/Bild3).
      Auch dies war hier der Fall: es roch leicht nach diesem bekannten Brandgeruch:
      Ich bin zwar nicht so weit gegangen, den gesamten Tastensatz auszubauen, jedoch die Leisten hatte ich alle ausgebaut und gereinigt.
      Danach war Ruhe. Beim Bodensee 3DS fallen mir bzgl. des Tastensatzes 2 Dinge positiv auf:

      1. die Schiebeleisten lassen sich nach Entfernen der "Klappfederleiste über den Schiebern liegend" einfach herausziehen

      2. ob der Größe des Geräts gehts am Tastensatz nicht so eng zu wie bei den Vorgängern und es sind dort kaum Problemkondensatoren /Elkos verbaut, die zu wechseln es gilt.

      Nun schaltet die Automatik insofern aus, als sie nicht mehr sucht.
      Jedoch betätige ich die Wippe, so läuft der Motor (und es wird natürlich stummgeschaltet).

      Das scheint wohl normal zu sein?
      Das Problem der nicht auszuschaltenden Automatik war auch ein mechanisches Problem: die Taste rastete nicht ein, dies behob ich jedoch schon bei den Reinigungsarbeiten.

      Desweiteren blieb es mir nicht erspart, den Lautstärkepoti auszubauen.
      Dieser zeigte ein unregelmäßiges sprunghaftes Lautstärkeverhalten.
      Ein Öffnen und Reinigen desselbigen brachte die Lösung.



      Dieser läßt sich einfachst öffnen, da nicht genietet, sondern nur mithilfe von "Metallzungen" an 4 Stellen zusammengeklemmt.






      Ich konnte gestern abend/nacht nicht mehr groß testen wegen der Lautstärke.

      Dies wartet nun auf mich:

      - Empfang auf allen Wellen überprüfen
      - Automatikfunktion
      - die Ferritantenne und deren Funktion

      Vom Gehäuse und Lautsprechern will ich noch nicht sprechen.

      Dank unserer Admins gibt es nun auch den Schaltplan im Downloadbereich! Tolle Sache!
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Volker,

      ich habe heute ein bißchen getestet und mein erster Eindruck, die Automatik ließe sich ausschalten, war offensichtlich ein falscher.
      Auf MW fing trotz ausgeschalteter Automatik der Zeiger zu driften.
      Ich bin Deinem Rat gefolgt und habe die Automatikschiene zur Reinigung der Kontaktzungen ausgebaut.

      Ein Anblick, der uns allen wohl bekannt ist:





      Nach penibler Dokumentation, der Anschlüße und anschließenden Wiedereinbau war festzustellen, daß der Motor (abgeschaltet) trotzdem vibririert und der Schnelllauf funktioniert. Bei eingeschalteter Automatik kommt der Suchlauf dazu.

      Ist das normal? Kann doch nicht im Sinne der Konstrukteure sein, daß der Motor ständig läuft?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      nightbear postete
      Hallo Ivica,

      JA, das IST normal! (Siehe meinen 3DS-Thread...)

      Und überhaupt - kein Rost auf dem Chassis, Revisionsklappe vorhanden(!) - man fasst es nicht
      -> You're golden!
      Merci Achim, das ist eine wichtige Info.
      Ich werde den Abschnitt Deines Threads genau studieren.
      Diese Lösung finde ich sehr unzufriedenstellend.
      Was genau ist die Revisionsklappe?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      hier ab Post 333 habe ich meine Schaltungsergänzung zum vollständigen Abschalten der Automatic beschrieben:

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3664&pagenum=14

      Die Revisionsklappe ist das Blechfenster in der Front, durch das man die Tastensatzschieber so bequem ausbauen kann. Weder mein FB 3DS noch mein Bodensee hat sie :(
      Achim
      Ja Volker, man muss hier unterscheiden, was gemeint ist.

      Der sog. Rüttelbetrieb wird durch den Automaticschalter unterbunden.

      Aber es bleibt das (leichtere) Vibrieren von Motor und Achse infolge der anliegenden 270V~ Versorgungsspannung - daher auch die Erhitzung des Motors.

      Ivica, hier noch ein Tip: Wenn bei Deinem Bodensee kein Lautstärkemotor vorhanden ist, brauchst Du für die Abschaltung, wie ich sie in meinem Thread beschrieben habe, nicht die lange Leitungsführung zum Verteiler, sondern kannst die Unterbrechung für die Versorgung des Automaticmotors direkt am Motor vornehmen.
      Achim
      Hallo Volker, Hallo Achim,

      verzeiht meine unpräzise Formulierung: kein Rütteln, sondern ein leichtes Vibririeren meinte ich. Das sollte so ok sein, Euren Beschreibungen nach zu urteilen, sprich Schnelllauf und Stummschaltung bei ausgeschalteter Automatik.

      Das Jahr `54 muß ein gutes für Saba gewesen sein, wenn sie solche Kaliber wie den Bodensee/Freiburg 3DS herausgehauen haben oder die Konkurrenz war so groß, daß man sich aus Existenzgründen genötigt sah, mit ganz schweren Geschützen aufzufahren?

      An Achim: der LS Motor ist nicht vorhanden, nur die LS Achse ist mit einem Zahnrad dazu vorbereitet.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Zusammen,

      momentan ist Baustopp angesagt. Ohne komplette Abschaltung der Automatik nervt das Radiohören immens.
      Die Bestellung des Unterbrechers bei Reichelt ist getätigt:

      http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=32729;PROVID=2402

      In der Zwischenzeit habe ich das Gehäuse & LS gereinigt, Schallwandstoff gewaschen. Alles in Allem für mich ein akzeptabler Zustand.
      Beim großen LS fielen mir Korrosionsspuren in der Mitte auf.
      Ich fand diesen Thread im RMorg:

      http://www.radiomuseum.org/forum/saba_bodensee_3ds_zersetzungserscheinung_am_groen_la.html

      Ganz so schlimm ists nicht, aber die Pappe hat sich durch die Korrosion verfärbt, ist jedoch nicht brüchig.
      Es wird sich zeigen, ob mans hört oder ob`s nur optischer Natur ist.

      Fotos folgen.











      Die Koppelkondensatoren werden noch getauscht(deshalb baumeln die noch so unschön im Gehäuse)
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Moin,
      kein Lautstaerkemotor?
      Dann, wuerde ich sagen, fehlt er. Das Geraet ist, was Suchlauf und Lautstaerke angeht, voll fernbedienbar.
      (Sonst haette ich bei meinem 3D-S zwei Tasten zuviel an der FB...)

      Und von "Lautstaerkemotor nachruestbar" habe ich in der zeitgenoessischen Literatur (Funkschau Geraetetabellen und -beschreibungen) nichts gelesen.

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      Peter