Freiburg WIII Chassis

      Hallo Ivica,

      wie hell die EM71 noch ist, heißt in diesem speziellen Fall nichts, da für die Stummschaltung das zweite in der Röhre befindliche System, die Triode, verwendet wird.
      Es kann theoretisch sein, dass eine EM, die noch hell leuchtet, ein verbrauchtes oder defektes Triodensystem hat. Das ist zwar nicht besonders wahrscheinlich, aber bei Störungen der Stummschaltung sollte man dies ausschließen.
      Du kannst eine EM aus einem anderen WIII nehmen, bei dem die Stummschaltung richtig arbeitet.
      Achim
      Hallo Ivica,

      in einem gut funktionierenden Gerät ist eine EM71 ein optischer Hit, weil schön groß.
      BTB Elektronik hat die Röhre am Lager

      http://www.btb-elektronik.de/pdf/de_gesamtpreisliste.pdf

      kostet 28,22€ da können Besitzer von Geräten mit anderen runden Augen (EM34) nur träumen.

      Grüße
      Geht nicht - gibt's doch!
      Wir können diese Fehlerquelle ausschließen:
      Ich habe grade aus meinem anderen FB-W3 die EM71 getauscht - ohne Besserung.
      Über die -23V komme ich beim erneuten Abgleich auch nicht hinaus.
      Ich muß mir die gesamte Unterseite nochmals bei voller Konzentration, die mir heute fehlt, in Augenschein nehmen.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Aller postete
      Hallo Ivica,

      in einem gut funktionierenden Gerät ist eine EM71 ein optischer Hit, weil schön groß.
      BTB Elektronik hat die Röhre am Lager

      http://www.btb-elektronik.de/pdf/de_gesamtpreisliste.pdf

      kostet 28,22€ da können Besitzer von Geräten mit anderen runden Augen (EM34) nur träumen.

      Grüße
      Hallo Albrecht,

      besten Dank! Das ist doch mal was.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Zusammen,

      ich bin nun fast schon kurz vor der Aufgabe. Dieses Problem ist wohl zu hoch für mich.
      Ich habe alle Lötstelle überprüft und konnte keinen Fehler erkennen.
      Die Abgleichversuche (s.o. nach Franzens Beschreibung) erzielten auch keine Besserung = über -23V komme ich nicht.
      Mir fiel auf, daß die "unantastbaren" Filterkerne teils mit bzw. ohne Wachsbeschichtung sind, was die Vermutung, der Vorgänger habe sich daran versucht, aufkeimen läßt.

      Ich bin fast gewillt, einen Profi unter Euch zu fragen, ob er sich nicht dem Problem annähme?
      - Im Prinzip funktionieren alle Wellen,
      - auf M funktioniert auch die Rauschunterdrückung, sprich, wenn die Rauschunterdrückungstaste gedrückt ist, kann ich Sender vernehmen.
      - Bei L,M,K ist der magische Fächer so gut wie immer offen.
      - K = guter Empfang
      - UKW guter Empfang, jedoch bei aktiver Rauschunterdrückung öffnet sich der magische Fächer, der vorher fast geschlossen war und Stille kehrt ein.

      Diverse Röhren wurden auch schon getauscht, ohne einen Erfolg verbuchen zu können.

      Hmm, was tun?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      die erhöhte Spannung kann die Ursache dafür sein, dass das Radio mit Rauschunterdrückung nicht spielt, es reagiert auf solche Abweichungen vom Sollwert äußerst allergisch. Am 16K hatte ich an einem meiner WIII 8,2V und er spielte nicht, nachdem dort 6,8V lagen funktionierte die Rauschunterdrückung einwandfrei. Prüfe mal alle Widerstände in dem Bereich, möglichweise musst Du durch Veränderung der Widerstandswerte dafür sorgen, dass die Spannungen stimmen. Ich glaube, dass ich den 1K vergrößert habe, genau weiß ich das aber nicht mehr.
      Vielleicht können Dir unsere Koryphäen dazu etwas schreiben. Jedenfalls war bei meinem Radio der Hund dort begraben.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Ivica,

      1,5V hört sich zwar "geringfügig"an, bezogen auf 6V sind es aber 25% und das ist dann schon nicht mehr ganz so "geringfügig". Jedenfalls liegen die 25% außerhalb der normalen Toleranz. Interessant wäre natürlich zu wissen, aus welchem Grund dort die Spannungen zu hoch sind, dann könnte man evtl. auch die wahre Ursache beseitigen.
      Ich denke aber, dass sich Achim und Peter schon mit dem Fall beschäftigen werden.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Ivica,

      das was Otto schreibt, ist auf jeden Fall nicht verkehrt; der Arbeitspunkt der Rauschunterdrückung ist recht stark von der negativen (-6V) Vorspannung abhängig; bei ausreichend großem Empfagssignal (Ratio-Spannung) wird über den 30M von der Anode der EM34 die über 1,25M und 400K zugeführte negative Spannung soweit kompensiert, dass an dem Verbindungspunkt 30M/400K etwa 0,5V anstehen. Diese 0,5V bleiben dann ab einem bestimmten Wert der Ratio-Spannung bestehen, weil dann die als Diode wirkende G3-Strecke der EAF42 die Spannung auf ca. 0,5V "klammert". Auf diese Weise ist dafür gesorgt, dass bei weiterem Ansteigen der Feldstärke (neg. Ratio-Spannung) die Gitter-Vorspannung für die NF-Röhre EF40 ihren optimalen Wert beibehält.

      Also lange Rede kurzer Sinn: du könntest durch Vergößern des 1K Widerstandes dafür sorgen, dass die minus 6V weitgehend exact eingestellt sind. -- du kannst da versuchsweise ein Poti (2K bis 5K) einsetzen um die richtige Spannung einzustellen... und anschließend durch einen geeigneten Festwiderstand ersetzen.

      Wenn sich dann weiterhin keine zufriedenstellende Funktion der Rauschunterdrückung ergeben sollte wäre möglicherweise ein Gesamtabgleich des ZF-Verstäkers angesagt - dazu wäre bei korrekter Durchführung ein 10,7MHz Signalgenerator nützlich.

      Du kannst notfalls auch bei Empfang eines Senders abgleichen, nur sollte dann durch Abschwächen der Antennenspannung darauf geachtet werden, dass die Ratio-Spannung so etwa im Bereich -6V bis -10V zu liegen kommt. Das bedeutet, dass während des Abgleiches die Antennen-Eingangsspannung "nachführen" mußt.

      Nun kannst du nach der Abgleichanleitung vorgehen... die Ratiospannung dient als Abgleichindikator.

      Beim Ratio-Filter würde ich die Kopplungsschraube zunächst unverädert lassen und nach Abgleich aller anderen Filterkreise am "Ratiokern" das nach Anleitung angeschlossene µA-Meter auf Nulldurchgang einstellen - die geradlinigkeit des Nulldurchganges kann grob nachgeprüft werden, indem bei Veränderung des Kernes in beiden Richtungen am µA-Meter ungefähr gleichgroße Werte angezeigt werden.

      Diese Methode garantiert jedoch nicht, dass die abgeglichene ZF exact bei 10,7MHz liegt; eine, wie in diesem Fall zu erwatende, geringe Abweichung ist aber nicht sehr kritisch und es gilt: wenn alles korrekt daneben liegt ist es am Ende wieder richtig.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter R.

      Ivica schrieb am Verbindungspunkt 1K und 55 Ohm messe er -8V, laut Plan sollen dort nur -7V sein.
      Meine Fragen: wie kommt es dort zu der Negativspannung?
      Wie sieht es aus wenn er den 1K Wiederstand vergrößert, steigt dann nicht die Negativspannung am Punkt 1K und 55 Ohm an.
      Ebenso müsste dem zu Folge auch am Spannungsteiler 55 und 20 Ohm die Negativspannung (Plan -2V) ansteigen und welche Auswirkung hätte das auf das NF-Teil.
      Irgendwie eine sehr komplexe Sache mit der Rauschunterdrückung, aber nach wie vor bin ich der Meinung das die gemessene Spannung von -23V am Ratiofilter nicht ausreichend ist um die Rauschunterdrückung außer kraft zu setzen.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo die Runde,

      die -7V ergeben sich einfach als Spannungsabfall über dem zwischen Gleichrichterminus und Masse liegenden Widerstand (hier Teilwiderstand 55 Ohm).
      Diese Gleichspannung hängt in ihrer Höhe unter anderem vom Stromfluss im Anodenkreis aller Röhren ab, ändert sich auch, wenn Röhren altern oder der Gleichrichter - will sagen - ist eh nicht so super stabil.
      Man kann durch Variation des 1K, wie Peter vorschlägt, versuchen, die -6V, die in der Stummschaltung gebraucht werden, möglichst gut zu treffen.

      Ich vermute aber, dass ist hier vielleicht nicht die Ursache.

      Ivica, wenn Du alle Kondensatoren und vor Allem Widerstände richtig ersetzt und angeschlossen hast, bleiben eigentlich nur noch 2 Ursachen übrig:

      1. Eine falsche Gleichspannung aus dem Diskriminator -> Fehlersuche oder Abgleich ZF...

      2. und das war es bei mir immer, deshalb habe ich in meinem WIII Thread auch mehrfach darauf hingewiesen, Kriechströme im Tastensatz.

      Auch wenn der trocken aussieht und nicht brutzelt. Hier genügen Übergangswiderstände im 2-stelligen MOhm Bereich um die Stummschaltung auszuhebeln.

      Abhilfe: Nach und nach alle Lötstützpunkte von Bauteilen der Stummsch. - insbes. Widerstände - von den Tastensatzkontakten mit restlicher Beschaltung ablöten, hochlegen und ggf. die Schaltposition durch Drahtbrücken nachbilden.
      Achim
      Hallo Franz,

      hier handelt es sich um die sogenannte "halbautomatische" Gittervorspannungserzeugung - die negative Vorspannung entsteht dadurch, dass die Widerstäde 55+20 Ohm vom gesamten Anodenstrom durchflossen werden und einen entsprechenden (negativen) Spannungsafall hervorrufen.

      Der Innenwiderstand der negativen Spannungsquelle beträgt in diesem Fall ca. 75 Ohm, so dass die Belastungsänderung durch Erhöhung des 1KOhm Widerstandes keine nennenswerte Rückwirkung auf die "Quelle" ausübt.

      Die etwas erhöhten minus 2V über dem 20 Ohm Widerstand führen zu einer geringen Verlagerung des Arbeitspunktes der EABC80 (Phasenumkehr) - die Anodenspannung steigt dadurch etwas an; solage bei Austeuerung durch das NF-Signal die Röhre nicht stromlos wird hat die kaum Auswirkungen auf die Arbeitsweise der Schaltung.

      Da die -2V gleichzeitig auch als Teilvorspannung den Endröhren zugeführt werden, verlagert sich deren Arbeitspunkt leicht weiter in Richtung B-Betrieb, was einerseits zu einem leichten Anstieg des Klirrfaktors führen könnte, andererseits aber den Wirkungsgrad der Endstufe etwas verbessert, da dadurch der Ruhestrom der Endröhren etwas niedriger wird.

      Nachsatz: Ich sehe gerade Achim hat die neg. Vorspannungserzeugung bereits angehandelt - und es besteht kein Widerspruch zu meiner Version.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      nightbear postete

      1. Eine falsche Gleichspannung aus dem Diskriminator -> Fehlersuche oder Abgleich ZF...

      2. und das war es bei mir immer, deshalb habe ich in meinem WIII Thread auch mehrfach darauf hingewiesen, Kriechströme im Tastensatz.

      Auch wenn der trocken aussieht und nicht brutzelt. Hier genügen Übergangswiderstände im 2-stelligen MOhm Bereich um die Stummschaltung auszuhebeln.

      Abhilfe: Nach und nach alle Lötstützpunkte von Bauteilen der Stummsch. - insbes. Widerstände - von den Tastensatzkontakten mit restlicher Beschaltung ablöten, hochlegen und ggf. die Schaltposition durch Drahtbrücken nachbilden.
      Ich habe jetzt mal wieder die Stummschaltung im Tastensatz ausgelötet und werde alles nochmals gründlichst reinigen. Wat mutt dat mutt.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Peter & Achim

      danke erst mal für die ausführliche Erklärung was mich wieder ein Stück weitergebracht die Schaltung besser zu verstehn und ggf. Maßnahmen ergreifen kann bei Fehlfunktionen. Ich sehe schon es gibt noch viel zu lernen, erst dann wenn man richtig versteht was in einer Schaltung vorgeht kann man auch Gegenmaßnahmen einleiten. In den meisten Fällen ist es so, das bei Kondensator, Gleichrichter und Röhrentausch ein Gerät wieder funktioniert, geht es dann aber ans Eingemacht ist hängen im Schacht. Daher ist es gut zu wissen das es Leute gibt die das nötige Fachwissen besitzen es an unwissende weitergeben und nicht damit hinter´m Berg halten.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Ivica,

      reinigen ist nicht das Mittel der Wahl, macht die Sache, wenn Flüssigkeiten zum Einsatz kommen, noch schlimmer.

      Übergangswiderstände, um die es hier geht, spielen sich nicht auf der Oberfläche des Pertinax in einer Schmutzschicht ab (das gibt es zwar auch) sondern in der Tiefe des Materials.

      Daher musst Du, um so etwas zu beheben, zunächst durch komplettes Hochlegen der Beschaltung des Kontaktes feststellen, ob dort ein Übergangswiderstand besteht. Das würdest Du daran merken, dass die Stummsch. dann besser arbeitet.
      Darauf hin muss man mit feinen Nadeln / Klingen / Zahnarztturbine, was auch immer das Pertinaxmaterial zwischen den Metallkontakten um das viereckige Fenster herum abtragen - bis zu 50 %.

      Soweit ich mich erinnere sind ca. 4-6 Schaltkontakte potentielle Fehlerquellen.
      Achim