Hallo,
ich wollte gerne nochmals auf die Möglichkeiten der Gehäuserestaurationen zu sprechen kommen.Wenn man ein Gerät hat,dessen Gehäuselack nach einer Erstreinigung noch recht ordentlich ist aber nun doch schon leicht rau und rissig ist,gibt es die Möglichkeit mit der Ballenmattierung recht
gute Ergebnisse zu erzielen,ohne das Gehäuse abbeizen zu müssen.Der damals auf vielen Radios verwendete Lack war Nitrocellulose.Dieser Lack ist beispielsweise auch in der Ballenmattierung von Clou enthalten.
Nun zur Vorgehensweise : Das Gehäuse vorsichtig mit 400er Schleifpapier gleichmässig anschleifen,aber nicht auf das Furnier durchschleifen und auch dabei auf die eventuell vorhandenen Goldstreifen achtgeben,anschliessend ordentlich vom Schleifstaub befreien.Nun formt man sich aus Baumwolle (altes T-Shirt oder so) einen gepolsterten Ballen.Auf diesen Ballen gibt man jetzt die Ballenmattierung drauf und fängt dann zügig mit dem Auftragen auf das Gehäuse an,da diese schnell antrocknet.Am besten man fängt mit Deckel an,der Länge nach in Richtung Holzmaserung,zwischendurch immer mal wieder den Ballen neu tränken.Links am Deckel anfangen und immer eine Bahn durchziehen,bis man am anderen Ende des Deckels angekommen ist,nicht in der Mitte oder sonst wo absetzen,immer in einer Richtung komplett durchziehen und schon in der Bewegung mit dem Ballen auf dem Holz ansetzen.Der Lack trocknet sehr schnell.Der Vorteil ist,das alter rissiger Lack unterwandert und gleichzeitig angelöst wird und dadurch eine rissfreie Oberfläche entsteht.Ist der Lack nach kurzer Zeit trocken,kann man eine zweite Schicht auftragen,wobei die erste dabei immer wieder leicht mit angelöst wird,aber keinsfalls zu dick auftagen.Sollten Streifen oder Schlieren entstehen,einfach trocknen lassen mit 400er oder 600er Papier anschleifen und erneut auftragen.Im grunde kann man das eigentlich so oft wie man möchte wiederholen,allerdings ist ein zu dicker Auftrag zu vermeiden.Hat man einen guten Glanz/Füllungsgrad erreicht,der einem ausreicht,hört man auf.Wenn der Lack trocken ist kann man die Oberfläche mit Schleifpaste und/oder Autopolitur auf Hochglanz polieren.Diese Lackierung ist sicher nicht zu vegleichen mit einer Mehrschichtlackierung von unseren Spezialisten,aber durchaus schön.Vorteil ist, das dadurch die originale Optik weitestgehend erhalten bleibt.Bei dem hier gezeigten Beispiel wurde entsprechend verfahren,allerdings wurde der Deckel komplett abgeschliffen und Nussbaum dunkel gebeizt,da der Lack hier einfach nicht mehr zu retten war.Da in der Ballenmattierung ein sehr hoher Lösemittelanteil enthalten ist,empfiehlt es sich immer bei guter Belüftung zu arbeiten.Zu Anfang sollte man sich an einem Gehäuse versuchen,welches nicht unbedingt zu den ganz raren Sammlerstücken gehört,um etwas Übung zu bekommen.
Peter
ich wollte gerne nochmals auf die Möglichkeiten der Gehäuserestaurationen zu sprechen kommen.Wenn man ein Gerät hat,dessen Gehäuselack nach einer Erstreinigung noch recht ordentlich ist aber nun doch schon leicht rau und rissig ist,gibt es die Möglichkeit mit der Ballenmattierung recht
gute Ergebnisse zu erzielen,ohne das Gehäuse abbeizen zu müssen.Der damals auf vielen Radios verwendete Lack war Nitrocellulose.Dieser Lack ist beispielsweise auch in der Ballenmattierung von Clou enthalten.
Nun zur Vorgehensweise : Das Gehäuse vorsichtig mit 400er Schleifpapier gleichmässig anschleifen,aber nicht auf das Furnier durchschleifen und auch dabei auf die eventuell vorhandenen Goldstreifen achtgeben,anschliessend ordentlich vom Schleifstaub befreien.Nun formt man sich aus Baumwolle (altes T-Shirt oder so) einen gepolsterten Ballen.Auf diesen Ballen gibt man jetzt die Ballenmattierung drauf und fängt dann zügig mit dem Auftragen auf das Gehäuse an,da diese schnell antrocknet.Am besten man fängt mit Deckel an,der Länge nach in Richtung Holzmaserung,zwischendurch immer mal wieder den Ballen neu tränken.Links am Deckel anfangen und immer eine Bahn durchziehen,bis man am anderen Ende des Deckels angekommen ist,nicht in der Mitte oder sonst wo absetzen,immer in einer Richtung komplett durchziehen und schon in der Bewegung mit dem Ballen auf dem Holz ansetzen.Der Lack trocknet sehr schnell.Der Vorteil ist,das alter rissiger Lack unterwandert und gleichzeitig angelöst wird und dadurch eine rissfreie Oberfläche entsteht.Ist der Lack nach kurzer Zeit trocken,kann man eine zweite Schicht auftragen,wobei die erste dabei immer wieder leicht mit angelöst wird,aber keinsfalls zu dick auftagen.Sollten Streifen oder Schlieren entstehen,einfach trocknen lassen mit 400er oder 600er Papier anschleifen und erneut auftragen.Im grunde kann man das eigentlich so oft wie man möchte wiederholen,allerdings ist ein zu dicker Auftrag zu vermeiden.Hat man einen guten Glanz/Füllungsgrad erreicht,der einem ausreicht,hört man auf.Wenn der Lack trocken ist kann man die Oberfläche mit Schleifpaste und/oder Autopolitur auf Hochglanz polieren.Diese Lackierung ist sicher nicht zu vegleichen mit einer Mehrschichtlackierung von unseren Spezialisten,aber durchaus schön.Vorteil ist, das dadurch die originale Optik weitestgehend erhalten bleibt.Bei dem hier gezeigten Beispiel wurde entsprechend verfahren,allerdings wurde der Deckel komplett abgeschliffen und Nussbaum dunkel gebeizt,da der Lack hier einfach nicht mehr zu retten war.Da in der Ballenmattierung ein sehr hoher Lösemittelanteil enthalten ist,empfiehlt es sich immer bei guter Belüftung zu arbeiten.Zu Anfang sollte man sich an einem Gehäuse versuchen,welches nicht unbedingt zu den ganz raren Sammlerstücken gehört,um etwas Übung zu bekommen.
Peter