HiFi Studio 8080 Stereo - ein Portrait

    Hier schon einmal die Beschreibung des ominösen "Rumpelfehlers":

    Beim Drücken und beim wieder Auslösen der Rumpelfiltertaste kurz nach dem Einschalten knackt es in den Lautsprechern auf beiden Kanälen sehr laut, zudem ist ein rumpelndes, wummerndes bzw. pumpendes Geräusch zu hören. Das gilt zuerst für beide Kanäle, nach ca 30 Sekunden verschwindet der Effekt auf dem linken Kanal, man hört dort beim Schalten nur ein normales leises knacken.
    Auf dem rechten Kanal tritt der Effekt immer auf, bei ihm ist auch beim Verschieben des Bassreglers ein leises tieffrequentes Rumpeln zu hören.
    Im Bereich der Endstufenplatine liegt der Fehler wohl nicht, wie ein Vertauschen der Verbindungsleitungen zeigte - dann rumpelte auch der rechte Kanal nach 30 Sek. nicht mehr.

    Klarer Fall denkt man - da sind massig Tantalelkos im Signalweg. Alle im Schaltbild gelb markierten Koppelkondensatoren (alles Tantalelkos) habe ich ersetzt - keine Änderung!



    Erste Messungen ergaben an der Basis von T761 deutliche Schwankungen der Gleichspannung beim Schaltvorgang. Diese sind beim linken Kanal nicht vorhanden.

    Was ist hier los??
    Achim
    Hallo Dieter,

    der wurde auch bereits eretzt (hab ihn gerade vergessen zu markieren).
    Auch den T761 habe ich ersetzt, der Basisspannungsteiler 1M / 2M2 ist auch in Ordnung.

    Ich werde morgen nochmal genauer messen. Es bleiben eigentlich nur noch Widerstände als Fehlerursache. Wenn z.B. der 220K hochohmig geworden wäre, könnte man sich so ein Fehlerbild vorstellen.

    __________________________

    Heute habe ich genauer nachgesehen. Dabei stellte sich heraus, dass ich den C753 (4µ7) zwar ersetzt hatte, allerdings durch einen älteren Tantalelko aus meiner Elko-Wühlkiste, der nicht mehr in Ordnung war.
    Ich hatte also bei der Tauschaktion, die ich zur Beseitigung des Rumpelns durchgeführt hatte, den defekten Tantalelko ersetzt und dafür an einer anderen Position (vielleicht sogar an derselben) einen alten, auch defekten Tantalelko eingesetzt, so dass sich am Ergebnis nichts geändert hatte :(
    So wurde über diesen Kondensator eine Gleichspannung vom Kollektor des T751 Richtung Basis des T761 verschleppt.



    Im Schaltbild sieht man rot die Ub, wenn C753 und C764 in Ordnung sind, stellt sich im violett gezeichneten Bereich nach einer Weile, wenn die Kondensatoren geladen sind, ein bestimmtes Betriebspotential ein, das gemäß der Schaltung von den Gleichspannungen am C des T751 und an der B des T761 abweicht. Ein Überbrücken des C757 durch den Rumpelfilterschalter oder ein wieder Öffnen hat keine Änderung der Potentiale zur Folge.

    Ist aber der Isolationswiderstand des C751 nicht hoch genug, ergibt sich beim Schalten des Rumpelfilters ein Potentialsprung am Minuspol des C764. Bevor dieser sich aber durch Ladung oder Entladung an die geänderten Verhältnisse angepasst hat, verschiebt er über die Basis des T761 schlagartig dessen Arbeitspunkt.
    Dieser niederfrequente Impuls wird weiter verstärkt und führt zu einem lauten Plopp im Lautsprecher.

    Die Moral von der Geschicht`: Immer nur Neuware verwenden!
    Achim
    Hallo Freunde des 8080,

    nachdem ich all die zu Unrecht ersetzten Bauteile im rechten Kanal wieder zurück getauscht habe, ist es nach einem ausgiebigen Praxis- und Hörtest Zeit für ein (vorläufiges) Resumee:

    Zur rein technischen Seite ist festzustellen, dass sich der 8080 über die mehr als 35 Jahre seines Bestehens ausgezeichnet gehalten hat. Ausfälle wie Sicherungshalter, Selenbrücken, Trimmpotis, einzelne Tantalelkos etc. sind für Geräte dieser Zeit Standard und nicht weiter zu beanstanden.
    Insbesondere kann man den vielen FRAKO Elkos bescheinigen, vollkommen zeitstabil zu sein. Ein Ersatz wäre pure Zeitverschwendung.
    Tastensatz und Skalenantrieb wie auch Steckverbinder, alles hat sich prima gehalten.
    Die Printplatten - insbesondere die Lötstellen - sind im Gegensatz zu manchem später produzierten Saba Receiver tiptop in Schuss. Einzig das eigenwillige Layout stört etwas.
    So ist insgesamt weniger zu tun als bei vielen 92xx Receivern.
    Die Bauteilauswahl ist beim 8080 zwar sehr inhomogen - viele Hersteller gemischt - die Bestückung aber noch etwas sorgfältiger als später, wo häufig jedes dritte Bauteil einseitig fast in der Luft hängt.

    So hat man wie ich finde, trotz beginnendem Sparzwang und zunehmender Verwendung von Kunststoff gerade noch geschafft, ein durables und solides Gerät zu bauen.

    Im Betrieb zeigt sich im Hörtest ein ausgewogener, sauberer und kräftiger Verstärker, sofern man die völlig irrwitzig ausgelegte Loudness abschaltet.
    Von seinen HiFi Qualitäten und Leistungsreserven her ist dieser Verstärker auch heute noch für normale Hörgewohnheiten vollkommen passend.

    Im Empangsteil ist der gut ausgebaute und wirklich ausreichend leistungsfähige LMK Bereich ein großes Plus, das spätere Modelle vermissen lassen. Leider fehlt eine eingebaute Ferritantenne.

    Im UKW Bereich ist der Empfang der stärkeren Ortssender in Stereo problemlos in einwanbdfreier Qualität möglich, bei schwach einfallenden Stationen kommt die Empfindlichkeit jedoch nicht ganz an den ausgezeichneten FM-Tunerteil der 924x und 9260 heran. Auch andere HiFi Tuner dieser Zeit sind hier leistungsfähiger.
    Der Empfang am Kabel ist einwandfrei, wenn gleichzeitig Ortssender direkt benachbart liegen, kann es zu leichten Trennschärfeproblemen kommen.

    Wenn man bedenkt, wie günstig heute ein 8080 zu bekommen ist, ist er ein klarer Kauf! Mit ein Wenig Überarbeitung hat man einen zeitgemäßen Receiver zwar nicht für den High End Hörraum aber für 99% aller Anwendungen ein perfektes und zuverlässiges Gerät.

    In vielen Fällen würde er auch den Platz eines 92xx einnehmen, jede Menge des später üblichen Schnickschnacks fehlt ihm zum Glück.
    Allerdings ist die Bedienung mit Schiebereglern heute natürlich nicht mehr ganz zeitgemäß.

    Wenn man den 8080 mit vielen Jpanern desselben Preissegments aus derselben Zeit vergleicht, die zwar massive Frontplatten hatten, aber heute mit unbrauchbaren Drehschaltern und Drucktasten sowie rapide gealterten Bauteilen keine gute Figur mehr machen, von der Verarbeitungsqualität ganz abgesehen, so hat er sich verdammt gut gehalten.

    Einer Sache muss ich noch nachgehen: Beim manuellen Umschalten von Stereo auf Mono gibt es leichte Pegelsprünge und Schwankungen, möglicherweise sind im Decoder noch Kondensatorprobleme vorhanden.
    Achim
    Hallo Achim.
    Auch von mir ein Lob fuer den schoenen Bericht.
    Ich hatte hier im Forum schon mal gesagt, dass uns, bes. mir mit RT 100 und 100a der SABA 8080 ganz schoen im Nacken sass. Speziell das AM Verhalten an GAs die nicht nach Norm eingepegelt waren. Dort legten wir den Hammer hin, wo der 8080 noch spielte.#
    Der "leichte" ? Pegelsprung kommt wahrscheinlich daher, dass SABA nicht wie wir, bei MONO den Decoder umging, sondern die Kanaele parallel geschaltet hat. Ich habe leider nicht das Schaltbild das zu pruefen.
    Im Download steht der mit dem IC- Decoder, der schaltet im IC und am NF- Eingang auf MONO.
    Nach NORM gibt es bei Stereosendung wenn man die zu MONO zwingt, einen exakten Sprung von 6 dB Das S- Signal ist wie das M- Signal zu 50% am Hub
    beteiligt, zwingt man einfach auf Mono, gibt es den 6dB Sprung
    Es soll ja das Schaltbild noch kommen. hans
    Hallo Hans,

    wie muss man sich das vorstellen - habt Ihr euch die Konkurrenzprodukte zum Vergleichen ins Labor geholt oder die Schaltungen verglichen?

    Das Thema GA und GGA ist ja eine Story für sich! Ich erinnere mich, dass bei der Berechnung und Abstimmung der Pegel häufig lange nicht so sorgfältig vorgegangen wurde, wie es später bei KTV-Verteilanlagen üblich war.
    Hauptsache der letzte Teilnehmer im Parterre hatte noch ein ein gutes Bild. Schloss man aber in den oberen Stockwerken ein TV-Gerät an, wurde es so übersteuert, dass das Bild schwarz war :(

    Ich werde mit dem Stereo/Mono Problem warten, bis die zutreffenden Schaltbilder auftauchen, ich hoffe Klaus kann da helfen.
    Man hat beim Umschalten das Gefühl, dass der Pegel zuerst absinkt, dann aber verzögert wieder nachgeregelt wird - aber nicht immer gleich stark.

    In einem anderen Forum las ich, beim 8080 hätte man dummerweise die Siebelkos an den Netztrafo geschraubt, wodurch sie infolge der Hitzeentwicklung schnell ausgefallen seien.
    Das kann ich nicht bestätigen. Erstens wird der Trafo im Betrieb nicht "heiss" und zweitens sitzen die Elkos auf einem Blech, das ca. 1 cm vom Trafo entfernt ist.




    Hier habe ich noch ein paar Schnappschüsse in der Oktobersonne:





    Achim
    Hallo Dieter,

    genau das ist mir auch schon aufgefallen. Bei allen anderen Herstellern sind die Abdeckungen, sofern überhaupt vorhanden, nur lackiert.

    Auch hier ist zu sehen, dass unter der Schicht ein normaler grauer Lack ist.
    Möglicherweise ist es eine "Antidröhnbeschichtung" damit das Blech nicht zu 50 Hz Schwingungen angeregt wird. Man hat ja auch den Tafo selbst mit Gummiaufhängungen montiert, damit er nicht brummt.

    Anderenfalls könnte es sich nur um eine Schirmungsmaßnahme handeln, dann müsste die Schicht leiten. Ich werde das mal nachmessen.
    Achim
    So, die Trafobeschichtung leitet nicht, damit ist wohl eine Antiresonanzfunktion anzunehmen.

    Da die Position des Skalenzeigers nicht mehr recht zur Frequenz passte, habe ich den Abgleich der Abstimmspannungen korrigiert und bei der Gelegenheit das UKW-Teil nach Anleitung eingestellt.
    Siehe da - die Empfangsleistung ließ sich doch noch ein gutes Stück steigern, der Empfang an der Antenne steht dem meines 9241 praktisch nicht mehr nach.
    Zuvor wurde die UKW-Box noch mit Druckluft gereinigt, die Schaltung ist gar nicht mal so aufwändig aber auch heute noch leistungsfähig.

    Achim
    Vielen Dank, Klaus!
    Dann kann ich ja nach der Freischaltung weiter machen :)

    Der Fehler beim Umschalten St/Mono stellt sich übrigens wie folgt dar:
    Beim Drücken der Taste = Schalten auf Mono schwillt die Lautstärke deutlich an, regelt sich dann nach ca. einer Sekunde wieder auf den Ausgangswert zurück.
    Beim Zurückschalten auf Stereo ist die Wiedergabe dann kurzzeitig zu leise, wird dann wieder auf den Ausgangswert hochgeregelt.
    Die Übergänge sind sanft, es gibt keine sprunghaften Änderungen.
    Ein ähnliches Auf- und Abschwellen zeigt sich auch beim Abstimmen, also beim Einstellen auf einen Stereosender und beim Weiterdrehen.

    Normal kann das eigentlich nicht sein...

    Hier ist der Ausschnitt des Schaltbildes:



    Die Umschaltung auf Mono derfolgt entweder uber den Schalter, indem Anschluss 8 von der Regelspannung getrennt wird, oder, indem die vom Zusatzverstärker gelieferte Regelspannung, wenn der Sender nicht stark genug ist, einen bestimmten Wert unterschreitet.
    Der Zusatzverstärker liefert diese Spannung sowie die Ansteuerung der Abstimmanzeige.
    Achim
    Die Forschungen am Umschaltsyndrom habe ich inzwischen weiter betrieben. So langsam blicke ich da jetzt durch.
    Die beiden Kanäle L und R verlassen den Stereodecoder, wie man im Bild oben ganz rechts sieht. Sie laufen dann Richtung UKW-Schalter am Tastensatz:



    Hier kommt der rechte Kanal als "F", der linke als "G". Ist UKW geschaltet (U1 = a und U5 = a), geht es über "K" und "L" in Richtung NF-Verstärker weiter.

    Die Korrektur der Signalpegel, die erforderlich ist, wenn der Stereodecoder von Mono auf Stereo schaltet, wird erledigt, indem über R177/178 -> D202/201 -> C231 die Signalleitungen gegen Masse belastet werden. Im Monobetrieb liegt an "E" 0V, auf den Signalleitungen liegt eine Glkeichspannung, also schalten die Dioden durch, die Dämpfung ist an. Bei Stereo kommen über "E" 12V, die Dioden sperren, die Dämpfung ist unwirksam.

    Nun ist klar, dass direkt nach dem Einschalten des Gerätes der 100µ noch nicht aufgeladen ist. Wenn man dann Mono schaltet, knackt es durch den Potentialsprung gewaltig. Zudem erfolgt die Pegfelanpassung langsam, während der Elko sich auflädt. Nach einer gewissen Zeit hat sich die Potentialdifferenz abgebaut, es knackt dann beim Monoschalten nur noch leise.

    Ich halte diese Lösung für recht unelegant. Das Knacken und die verzögerte Pegelanpassungen sind wohl "by design".

    Während der Beobachtungen ist jetzt auch noch ein Fehler aufgetreten, dazu später mehr... :(
    Achim
    So, bei diesem Receiver ging es heute wieder einmal rund! Bei meinen Messungen zur Pegelanpassung schaltete der Decoder plötzlich grußlos auf Mono und war fortan nicht mehr dazu zu bewegen, auf Stereo zu schalten. Gleichzeitig war die Lautstärke geringer als sonst.

    Nun gut denkt man, nichts Besonderes, NF Signal verfolgen...

    Es zeigte sich, dass das NF-MPX Signal am Eingang des Decoders vorhanden war.

    Der Decoder hat dann als erste Stufe einen Verstärker mit einem BC109B, wo auch MPX und 19 KHz Pilotton aufgetrennt werden.
    Am Kollektor war das Signal nur in etwa genauso hoch wie an der Basis :(
    Gleichspannungsmäßig stimmte alles so weit.
    Hier die Stufe:



    Die Strecken des Transistors hatte ich im eingebauten Zustand überprüft - keine Auffälligkeiten festzustellen.

    Die ganze Umgebung gecheckt - alles o.B.! Dann habe ich den Transistor ausgebaut und siehe da, von Kollektor nach Emitter hatte sich ein (eher hochohmiger) Durchgang in eine(!) Richtung eingestellt, so konnte es mit der Verstärkung natürlich nichts mehr werden. BC546 rein und alles wieder gut. Der 109er wird jetzt aber noch an den Pranger gestellt:




    Dann habe ich mir das Mono / Stereo Verhalten genau angeschaut:

    Es bleibt dabei, so wie Saba die Schaltung gemacht hat, muss man manchmal mit Knacken und immer damit leben, dass bei der Umschaltung M/ST Pegelsprünge und Regelvorgänge auftreten, da der 100µF Elko (siehe oben) umgeladen wird.
    Das Schlimme ist, dass das auch fortlaufend beim Abstimmen passiert, immer wenn ein Stereosender gefunden oder wieder verlassen wird, pumpt es und die Lautstärke schwankt!

    ACHTUNG! Dieses Problem betrifft nur die Versionen Studio 8080 F und 8080 G!

    Ich habe mir dann überlegt, wie andere Hersteller das in der Stereo-Frühzeit bei diskreten Decodern gemacht haben. Da fiel mit der FM2000 von Klein & Hummel / Telewatt ein, bei dem immer lustig ein Relais klappert.

    Nun habe ich noch schöne winzige Japanische Microrelais mit 12V Spule (passt genau) und zwei Wechslern (Nicht vom Bild täuschen lassen, das Relais ist gerade mal 10 x 15 x 5 mm groß):



    Jetzt habe ich die im Decoder den NF-Ausgängen zugefügte Gleichspannung abgetrennt, den 100µ und die beiden Z-Dioden entfernt und schalte mit dem Relais die beiden 2K2 Widerstände zur Pegelabsenkung nach Masse. Das läuft perfekt, das Relais schaltet blitzschnell und in der NF treten jetzt überhaupt keine Schalt- oder Pumpgeräusche mehr auf - eine saubere Mono-Stereo Umschaltung.

    Ggf. muss der Wert der beiden Widerstände noch angepasst werden.





    Die so erreichte Knackfreiheit kommt daher, dass jetzt den NF-Signalen keine Gleichspannung mehr beaufschlagt werden muss, was vorher zum Schalten mit Dioden erforderlich war. Die Gleichspannung wird im Decoder nicht benötigt, da bei C907 und C937 galvanisch getrennt wird, vor der nächsten folgenden NF-Stufe wird ebenfalls galvanisch mit C412 und C712 getrennt.

    Jetzt frage ich mich, ob R958, R959 und C947 in den NF-Ausgängen des Decoders überhaupt noch benötigt werden.
    Der 1K8 bildet ja jeweils mit dem 8K2 einen Spannungsteiler, der den NF-Pegel am Ausgang definiert. Man könnte dann aber jetzt zumindest C947 überbrücken.

    Ich habe weiterhin bei diesem Gerät inzwischen einen Großteil der Tantal-Koppelelkos im Signalweg durch Folienkondensatoren ersetzt und festgestellt, dass die Knackgeräusche beim Schalten von Rumpel- und Rauschfilter, Monitor, Loudness etc. immer weniger geworden sind. Es sieht so aus, als ob manche dieser Tantalelkos doch inzwischen ganz leichte Isolationsprobleme haben.
    Unter Klangaspekten betrachtet, schadet der Ersatz sicher auch nicht.

    Ich verstehe die Saba Entwickler hier nicht so ganz, die mit Geräuschen verbundene Umschaltproblematik gibt es ja sogar bei den 92xx-ern noch. Der Benutzer muss damit leben, solange er das Gerät benutzt. (In den Labormessungen der Testzeitschriften waren solche Unannehmlichkeiten freilich kein Thema.)
    Was die Mono/Stereo Umschaltung betrifft hat man bei den späteren 8080-Varianten durch Einsatz des Decoders "H1" mit MC 1305P diese Problematik gelöst. Dafür gab es dann aber Skalengläser aus Kunststoff, einfachere Tastenknöpfe usw. :(

    Fotos folgen...
    Achim
    Das Relais ist jetzt auf der Chassisunterseite eingebaut.




    Hier noch ein Foto vom enttantalisierten Decoder, bei dem auch die nun überflüssigen "Anbauten" zur Gleichstrombeschickung der Ausgänge entfernt wurden (1 Widerstand, 1 Elko, 1 Drahtbrücke auf der Unterseite sowie ursprünglicher Einbau der 8K2 Widerstände in den Ausgängen oben und unten rechts auf dem Bild zu sehen):



    Auf der Grundplatte darunter sieht es genauso so aus, auf der Reglerplatte sitzen noch 4 Stück.

    Es ist mir nicht gelungen, die alten Tantalperlen und die Trimmer neu zu befüllen und Druckvorlagen zum Aufkleben waren auch nicht zu finden - jetzt ist das Gerät nicht mehr original :( :(
    Achim
    So Freunde,

    jetzt arbeitet die Mono-Stereo Umschaltung astrein!
    Den C947 habe ich kurzgeschlossen, damit hat das DC-Gefloate endgültig ein Ende. Die Widerstände zur Monodämpfung R 177 und R178 sind bei 4,7 KOhm optimal.
    Man kann nun manuell knackfrei auf Mono umschalten und beim Durchstimmen auf UKW treten beim Einstellen und Verlassen eines Stereosenders keine Pumpeffekte mehr auf. Das ist verglichen mit vorher eine Wohltat!
    Achim
    nightbear postete
    Es ist mir nicht gelungen, die alten Tantalperlen und die Trimmer neu zu befüllen und Druckvorlagen zum Aufkleben waren auch nicht zu finden - jetzt ist das Gerät nicht mehr original :( :(
    Also Achim das ist doch ganz einfach, Du hast ja immerhin ein Bild vom Ursprungszustand, das kannst Du dann ausdrucken, zurechtschneiden und über die Platine drüberkleben, oder so.

    Das war einfach. =)

    Auch wenn ich kein Gerät dieser Art habe, finde ich die Lösung sehr interessant.

    Grüße
    Geht nicht - gibt's doch!
    Hallo Dieter,

    das Grundproblem hier ist wohl, dass es bei der Umschaltung ohne Korrektur einen Pegelsprung gibt. (-> siehe auch Post 024).
    Wenn man beim 8080 die Mono Taste drückt, werden weiter hinten die Kanale zusammen(parallel-)geschaltet. Gleichzeitig wird die vom Zusatzverstärker kommende Regelspannung, die, sofern der Sender stark genug ist, die Basisspannung für den T902 liefert, abgeschaltet. Damit wird der Pilotton geblockt, der Decoder schaltet auf mono. Das hat (warum auch immer) zur Folge, dass der NF-Ausgangspegel an den Ausgängen des Decoders ansteigt, die Wiedergabe wird lauter.

    Um das zu korrigieren, hat Saba in jeden Kanal einen Dämpfungswiderstand nach Masse eingebaut (R177/178). Die Widerstände dämpfen, sobald die Dioden D201/202 eine entsprechende Potentialdifferenz zwischen der Gleichspannung, die über die NF-Leitungen kommt und der Gleichspannung, die am Ausgang des Schalttransistors für die Stereolampe liegt, haben. Sie werden dann leitend und die NF kann Richtung Masse über C 231 passieren.

    Das klingt alles gut, hat aber unschöne Konsequenzen: Man muss den NF-Signalen eine Gleichspannung mitgeben und man muss die Masseverbindungen genau wegen dieser Gleichspannung galvanisch trennen (C231 und C947).
    Wegen der Umladeprozesse an den Elkos beim Schalten kommt es zum Knacken und zu einer verzögerten Änderung der Lautstärke verbunden mit pumpenden Anpassungsgeräuschen - besonders irritierend beim Durchstimmen auf UKW!

    Übrigens: R961 und C947 sind nachträglich auf der Printseite des Decoderbausteins nachgerüstet worden. Das stärkt bei mir den Verdacht, dass hier wegen der Pegelproblematik von Saba nachgebessert wurde.

    Die Änderung mit dem Relais ist recht einfach:

    1. Auf dem Stereodecoderbaustein R961 entfernen, C947 kurzschließen. Damit kommt keine störende DC mehr auf die NF und wir haben einen stabilen Bezug des NF-Signals zur Masse.

    2. Auf der Grundplatte R181, C231, D201, D202 entfernen.

    3. Auf der Grundplatte R177 und R178 durch 4K7 ersetzen.

    4. Das Relais einbauen, wobei
    - Spulenmasse -> Masse
    - Spulenplus -> über 100 Ohm an "E"
    - Wenn man gute Laune hat, eine Freilaufdiode antiparallel einbauen
    - die beiden Mittelkontakte der Wechsler -> Masse
    - die beiden Ruhekontakte der Wechsler an die freien Enden der neuen R 177 und R 178

    ...and you´re done!
    Achim
    Hier ist nochmal die vollständige Schaltung. Da in der ursprünglichen Form beim Verstimmen der Abstimmung am Rand der Sender ein Flattern des Relais durch tieffrequente NF-Modulation auftrat, war es erforderlich den 22µ Elko einzufügen, der mit dem 100 Ohm Vorwiderstand einen Tiefpass bildet, der das Flattern unterbindet.
    Bei der Stereoanzeigeleuchte tritt dieser Effekt auch auf, ist aber nicht störend.
    Die optimale Kapazität des Kondensators hängt vom konkreten Spulenwiderstand des Relais ab.



    So kommen doch einige Bauteile zusammen, auf der Printseite wird es etwas gedrängt. Ich überlege mir, alles auf eine kleine Lochrasterplatte zu setzen und diese von oben einzubauen.
    Achim