SABA 9241 Rework

      Hallo Jörg,

      fangen wir mal unten an: Im normalen Betrieb liegt der 10µ auf der Treiberplatte nur an einer Spannung von ca. 20V.
      Dass die Betriebsspannung des Bausteins 42V beträgt, stimmt nicht. Sie beträgt +-42V also 84V.
      Nun kann es gut sein, dass sich etwa beim Ein- oder Ausschalten die Spannungsverhältnisse zunächst noch nicht auf das Betriebsgleichgewicht eingestellt haben. Da ist bei 84V einiges an Phantasie drin. Wenn alles in Ordnung ist, werden so extreme Abweichungen zwar nicht zu erwarten sein, aber sicher ist sicher.
      Daher würde ich wieder 63V oder 100V nehmen.

      Beim 10K Trimmer musst Du einen der seitlichen Anschlüsse abschneiden.

      Eine höhere Kapazität von C1101 ist vorteilhaft. Wahrscheinlich wurde der Wert von Saba angehoben oder im Schaltbild ist ein Fehler -> Nimm 22µ.

      Den Wert des C502 auf dem Abstimmbaustein halte ich für unkritisch. Das hatte ich weiter vorne schon begründet. Er bestimmt nur das Verzögerungsverhalten der AFC beim Verstimmen. Mach es wie der alte Pfarrer Assmann.

      Bevor ich´s vergesse: Das sieht alles sehr gut aus. Eine gründliche und saubere Arbeit, auch wenn ich die Lötstellen nicht gesehen habe ;)
      Achim
      Alles klar Achim vielen Dank,
      Stimmt das hattest Du mir weiter oben schon geschrieben Sorry . Das mit der 6,8µF Tantalperle werde ich dann so beibehalten die ist ja nun neu. Und die anderen muß ich mir dann noch besorgen.
      Die bis jetzt eingebauten Trimmer habe ich wie Du gesagt hast auf den Originalen Wert der alten eingestellt.
      Jörg
      Hier noch ein Hinweis zum Vorbereiten von Bauteilen: Auf dem Bild sieht man, dass die Anschlussdräte am Widerstand (rote Pfeile) in einem geeigneten Radius sauber abgekantet sind.

      Beim Tantalelko sollte man die Drähte eher so vorbereiten, wie sie blau eingezeichnet sind. Das vermeidet, dass die Anschlüsse bzw. Kontakte im Elko unter dauerhafter mechanischer Spannung stehen, wie es beim "gewaltsamen" schrägen Wegbiegen beim Einstecken des Kondensators geschieht.



      Die Faustregel ist "Die Anschlussdrähte sollen immer noch ein kleines Stück in der Richtung verlaufen, in der sie das Bauteil verlassen."
      Achim
      Hallo Jörg, echt klasse, wie Du Dein Gerät wieder zum längeren Leben verhilfst. Nur ein kleiner Tipp am Rande: Wenn man sich Deine Lötungen so ansieht, kommt man zu der Annahme dass Du mit zu hoher Temperatur lötest. (Auf dem Bild 2 die rechten 4 Lötungen zum Beispiel). Das Lot ist verbrannt und holperig. Wenn man nicht dauernd lötet, muß man üben, mit der Zeit wirds dann schon. Das haben alle, die sich mit Elektronik befassen, durchmachen müssen. Ich empfehle, wenn Du Dein Hobby beibehalten möchtest, eine regelbare Lötstation. Die gibts überall für wenig Geld und das Ergebnis wird super.
      Um so wichtiger wirds nämlich mit den Lötstellen, wenn man wie Du, wie ich denke, alle Platinen auf einmal überholst. Dann bemerkt man unter Umständen die eine oder andere kalte Lötstelle nicht und man sucht sich nach der Komplettierung später zum Handkoffer.
      Also Jörg, ich hoffe Du verstehst mich nicht als Miesmacher, ich wollte nur darauf hinweisen, das es hier Probleme geben könnte und Deine ganze Mühe wäre zumindest für eine zeitlang getrübt. Also lieber nochmal vorsichtig, nicht allzu lange, wenn Du keinen Lötkolben mit Temp-regelung hast, nachlöten. Die fehlerfreie Funktion Deines Receivers wird es Dir danken.

      Gruß Michael


      Schön sind die nicht, aber auch nicht kalt.

      Die zu erwartende Strombelastung im Betrieb hält sich bei einer AFC-Schaltung in überschaubaren Grenzen - von daher würde ich keine funktionellen Probleme in den nächsten Jahren erwarten.
      Möglicherweise wurde etwas zu lange gelötet oder die alten Zinnreste wurden vorher nicht vollständig beseitigt.
      In diesem Fall allerdings ein rein optisches Problem, das weniger von der Frage normaler Lötkklben vs. Lötstation abhängig ist.

      Dennoch empfiehlt es sich wie Michael gerade ausgeführt hat, auf eine einheitliche und optimale Qualität der Lötstellen zu achten. Gerade in Schaltungen mit größerer thermischer und / oder elektrischer Belastung der Lötstellen entscheidet die Qualität über Lebensdauer und Betriebssicherheit einer Schaltung und ihrer Bauteile.
      Achim
      Guten Abend Männer,
      Das verstehe ich auf keinen Fall als Miesmacherei, ich bin für jeden Tip dankbar. Das mit dem rauen oder krieseligen Aussehen der Lötpunkte ist mir selber auch schon aufgefallen. Ich habe dann nochmal mit der Entlötpumpe nochmal abgesaugt und nochmal neu gelötet. Ich besitzte eine regelbare Lötstation mit 48Watt vom Aldi
      Jaaaa nicht Lachen . Und es stimmt auch das ich auf höchster Stufe löte. Letztes Jahr hatte ich mal ein neuen Beitrag aufgemacht zum Thema Löten dort waren viele die mit hoher Hitze löten . Das solle besser sein weil man dann nicht so lange auf den Bauteilen rumbrät. Aber wahrscheinlich ist es bei mir zu viel des guten.Ich werde mal mit der Hitze etwas runter gehen mal schauen wie es dann geht. Das Lötzinn das ich benutze ist von Felder 1mm nach Din 8516F-SW32 L-Sn60PbCu2 und Uralt :)
      Heute habe ich unter anderem den FM-ZF Baustein auf dem Tisch gehabt. Gewechselt habe ich die zwei Potis die total schwarz angelaufen waren bei einem war sogar der Einstellring ( P321 2,5KOhm) nach hinten geklappt. Die neuen Trimmer habe ich wieder auf die alten Werte eingestellt . Einen Elko durch einen Wima ersetzt. Jetzt ist noch die Tantalperle (10µF/10V C322)zu wechseln, oder kann ich mir das sparen. Da hätte ich sie. Zum Abschluss noch mal die Rückseite der FM-ZF Platine. Der Blechbügel muß noch eingelötet werden.Zum Schluss noch ein Problem mit der Rückseite einer Platine, dort hat sich die Leiterbahn von einem Lötpin abgelöst. Wie repariere ich so etwas am besten? Der dort neu eingelötete Kondensator sitzt stabil.
      Gruß Jörg

      Fidus postete
      Ich besitzte eine regelbare Lötstation mit 48Watt vom Aldi...
      Und es stimmt auch das ich auf höchster Stufe löte...
      Das Lötzinn das ich benutze ist von Felder 1mm nach Din 8516F-SW32 L-Sn60PbCu2 und Uralt :)
      ...
      Das Lötzinn von Felder sollte recht brauchbar sein.

      Mit dem Lot ist eine Temperatur an der Lötspitze von 350 °C recht brauchbar, wie bei anderen ähnlichen Bleiloten auch. Bei zu hoher Temperatur verdampft nur unnötig das Flussmittel und erhöhtes Zundern ist angesagt, wie man ja in den Bildern sieht.

      DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Jörg,

      die Qualität einer Lötstelle leidet in der Tat auch in hohem Maße bei zu niedriger Temperatur.
      Generell kann man Lötdauer durch Temperatur substituieren und umgekehrt, aber nur in engen Grenzen.

      Eine optisch sehr schöne Lötstelle ergibt sich auch bei niedriger Temperatur, ABER die für eine beslastbare (mechanisch _und_ elektrisch) notwendige Bildung einer ausreichend dicken Zwischenschicht, in der eine Legierung der Metalle erfolgt, unterbleibt dann.

      Bei zu hoher Temperatur in Kombination mit auch nur geringfügig zu langer Lötdauer erfolgt die Legierung zuwar gut, das Lot wird aber eher spröde und seine Alterungsbeständigkeit leidet.

      Wenn man sich beim Löten "vertan" hat, sollte man das Lötzinn komplett absaugen und die Lötstelle frisch verlöten.

      Beim obigen Bild macht mir das mit dem Pfeil markierte Artefakt Kopfzerbrechen. Handelt es sich um eine Leiterbahn, ein Stück Draht oder eine Reflexion?



      Die beiden gelb umrandeten Lötstellen (sind wohl Anschlüsse eines der OFW-Filter) sind gute Beispiele für werkseitig miserabel ausgeföhrte Lötungen! Hier solltest Du nacharbeiten.
      Achim
      Mensch was ihr alles so entdeckt das ist ja unglaublich :)
      Ich bin gleich in mein Lötlabor :) geflitzt hab nochmal zwei Bilder von dem Bereich gemacht. Hab schon gedacht ich hab Mist gebaut, aber das war Gott sei Dank nur eine Reflexion. Auf Bild eins im roten Kreis ist eine Beschädigung des grünen Schutzlack. Die Leiterbahnen sind in Ordnung. Auf Bild zwei gelb eingekreist nochmal die von Achim markierte Stelle. Das letzte Bild zeigt die abgelöste Leiterbahn um den Einlötpin. Wie kann ich das wieder schick machen?
      Jörg




      Vermutlich habe ich eine Zinnbrücke entdeckt.



      Achim schrieb ja auch ein paar Sachen zur richtigen Temperatur. Ich gab als Richtwert 350 °C an, persönlicher Erfahrungswert. Da muß man selbst probieren, bis man einen guten Wert gefunden hat. Bei zu hoher Temperatur neigt das Lot zum Klecksen. Bei zu niedriger Temperatur perlt es gut, ist aber nicht so verbindungsfreudig. Da muß man den geeigneten Mittelwert finden, daß schnelles Löten möglich ist und eine saubere und glänzende Oberfläche entsteht. Noch ein Anhaltspunkt für die richtige Temperatur, das überschüssige Flußmittel. Nach dem Löten darf es etwas bräunlich aussehen, darf aber nicht wegqualmen. Das gilt für Kolophonium, was meist Verwendung findet.

      Andreas, DL2JAS
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      Servus Andreas,
      Ja Du hast richtig entdeckt. Die ist mir heute Mittag aufgefallen alls ich mir meine Lötpunkte nochmal angeschaut habe. Ich hab schon gemerkt das man höllisch aufpassen muß. Ich habe heute einen Ersa mit 25Watt verwendet schön leicht und mit besserer
      Spitze ich glaube der ist besser als die Lötstation zumindest sehen die Lötstellen glänziger aus finde ich. Oder ist das noch nicht zum Angeben ?? Naja Learning by doing. Das hochstehende Lötauge habe ich mit einem kleinen Draht von einem Elko zum nächsten Punkt verbunden, das hat gut funktioniert.
      Jörg


      Hier eine "Minianleitung", wie es aussehen sollte, bzw. nicht.



      Meine Digiknipse ist etwas älter, aus dem letzten Jahrtausend, deshalb Bild nicht ganz so gut.
      1 und 2 sind Lötungen von der Fabrikation, brauchbar, Standard.
      Bei 3 habe ich nachgelötet und die Temperatur auf 450 °C gestellt, höher kann ich meinen Löterich nicht einstellen. Es sollte deutlich zu sehen sein, daß die Oberfläche "mürbe" aussieht und beim Wegziehen des Lötkolbens eine Zinnfahne entstanden ist. Außerdem sieht die Lötstelle verbraten aus, überhitztes Kolophonium und angegriffener Lötstoplack.
      Die Lötungen 4 und 5 habe ich bei 350 °C mit gutem bleihaltigen Lot durchgeführt. Leider sieht man es nicht so gut, die Kontaktierung ist bestens und die Oberfläche ist glänzend. Vom Kolophonium sieht man praktisch nichts. Das als kleine Anregung, wenn es wirklich gut werden soll. :)

      Andreas, DL2JAS
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      Servus Andreas,
      wie in aller Welt soll ich da was lernen wenn Du so eine alte Bildermaschine hast und solche Bilder machst :D
      Nein Spass bei Seite. Danke für dein Beispiel. Also gehe ich mal davon aus das ich mit meinen letzten Lötungen noch nicht zur Prüfung zugelassen werde :) Ich werde mir mal ein Paar alte Platinen besorgen und da mal ein wenig üben
      Jörg
      Ja, ist reine Übungssache.

      Das mit alten Platinen ist eine gute Idee. Da kann man auch schön üben, wie man Bauteile mit mehreren Beinen ohne Beschädigung auslötet. Einen Entlötkolben wirst Du vermutlich nicht haben, ich auch nicht. Ich nehme eine Entlötpumpe und/oder Sauglitze. Es hört sich zwar etwas blödsinnig an, zuvor sollte man das zu entfernende Bauteil nachlöten. Das Lötzinn von der industriellen Lötung lässt sich nicht so gut entfernen, etwas andere Legierung. Auch kommt etwas Kolophonium auf die Lötstelle, erleichtert merklich das Arbeiten mit Entlötlitze. Die ist zwar etwas in Flussmittel getränkt, jedoch meist eher dürftig. Sie zieht dann nicht sauber das Zinn, besonders nicht mehr ganz frische Litze. Bei Bedarf kann man mit Kolophonium nachhelfen, was es z.B. hier gibt:
      http://www.pollin.de/shop/suchergebnis.html?S_TEXT=kolophonium&S_TEXT1=&S_WGRUPPE=default&absenden=

      Andreas, DL2JAS
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