Freiburg 9-was ist zu beachten?

      Was seid Ihr für Grobmotoriker!

      Gerade bei den Sabas (einige von mir Überholte sind ja hier zu sehen) ist nicht ein einziges Teil rausgeknipst worden und auch nichts verschmort!
      Das hieße ja, alte Drahtreste in der Lötöse belassen.

      Es gab / gibt auch Spezis, die bei Bauteilen in Printplatten so verfahren.
      Die Königsdisziplin wäre ja dann, "neu befüllte / getarnte" Kondensatoren an die abgeknipsten Drahtstummel anzulöten.

      Entlötpumpe braucht es eh nicht - man muss halt schauen, wie die Drähte gebogen sind und sie dann entsprechend während des Auslötens begradigen und herausziehen. Alles reine Übungssache und mit einer guten Lupenleuchte und dem richtigen Werkzeug kein Problem.

      Eine Ausnahme fällt mir ein: Manche Nordmende Geräte Mitte der 50er, die diese recht großen Lötleisten hatten, waren dermassen vollgepfercht mit Drähten, die sich in den nicht entgrateten Ösen verkeilt hatten. Da musste man tatsächlich machmal (ausnahmsweise) so verfahren.
      Achim
      A schwierigen Stellen knipse ich ab um größere Lötschäden zu vermeiden und weil mir leider nach wie vor noch keine dritte Hand gewachsen ist. In 90% aller Fälle konnte ich danach den kleinen Drahtrest von der anderen Seite herausziehen.
      Nach schmerzhaften Erfahrungen mit anderen Praktiken löte ich den alten Kondensator zunächst an einer Seite ab (masseseitig, wenn vorhanden) und setze dann den neuen ein. So kann es kaum zu "Fehlbesetzungen" kommen.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Leute,
      habe mich heute nun endlich an den Skalenantrieb und den Motor gewagt!
      Der Ausbau des Motors war gar nicht schlimm; nachdem das so gut klappte, zuppelte ich am UKW-Seil - PLING!!! Gut, lieber jetzt als im eingebauten Zustand.
      Das Auflegen war in 15 Minuten erledigt - es waren aber auch keine Verrenkungen oder Drei Hände nötig. Das neue Seil ist vom Durchmesser etwas dünner.



      Dann ging es ans zerlegen des Motors; da half mir eine Anleitung aus dem RM, die auch gut bebildert war. Eigentlich hätte ich mir das Sparen können, der Motor war nicht verharzt oder schwergängig...trotzdem:Alles gereinigt und geölt!
      Den Flugrost am Läufer habe ich mit 240er Schleifpapier und Stahlwolle entfernt.



      Danach wurden noch ein Teerie und ein Malzbonbon ersetzt und dann der Motorkondensator 0,4uF. Da es diesen Wert offensichtlich nicht gibt, habe ich durch Parallelschaltung von 2 x 0,15uF und 1 x 0,10uF meine 0,4uF erreicht.



      Es folgte der Probelauf...Wahnsinn!!! Der Zeiger "raste" geradezu über die Skala, im nu waren neue Sender perfekt eingestellt - das hat vorher eine Ewigkeit gedauert - und daß ohne Tausch der ECL80! Ich habe aber einen kompletten Satz neuer Röhren; Die gibt es, wenn alles fertig ist.
      Gibt es eine "Richtzeit" für den Durchlauf von einem Skalenende zum anderen?
      Mein FB benötigt jetzt 15 Sekunden...
      Zum Schluß habe ich noch die EABC80 ausgebaut und gegen eine größere
      "Mönchshof" ersetzt...Ich wünsche Euch einen schönen 2ten Advent!!!:drink:



      --
      Gruß Oliver
      Hallo,
      habe die Möchshof-Röhre auch wieder ausgebaut - die ist nach 10 Minuten Betriebszeit völlig verbraucht! Ich bin auch noch nicht fertig mit dem guten Stück;
      Es fehlt natürlich noch die Reinigung des Chassis und es müssen noch einige Kondensatoren raus (vielleicht auch nicht - ich schmeiß´ jetzt aber auch noch die Elko´s raus). Wie gesagt, es ist bis jetzt noch nichts gereinigt worden...Ich wollte erstmal meine Baustellen erledigt wissen. Bis Bald,
      --
      Gruß Oliver
      und wieder was geschafft: Heute war der Lautstärkemotor dran...der war reichlich verkleistert, da tat sich gar nichts mehr. Also schön ausgelötet -nicht geknipst- und alles sauber und gangbar gemacht. Jetzt schnurrt er wie das besagte Kätzchen beim drehen. Da keine Antwort zwecks der Überprüfung ohne Fernbedienung kam, habe ich nach der Devise "learning by burning" gehandelt:
      Pin 5 als Basisverbindung und Pin 2 für rechtslauf / Pin 12 für linkslauf.
      Alles mit Meßleitungen als fliegenden Aufbau realisiert - und es funktioniert!
      So bin ich dann wohl nicht der erste, dem die Idee einer "modernen" Funkfernbedienung kommt. Hat Jemand von Euch das schon mal in die Tat umgesetzt? Hier noch ein Bild vom gangbaren Motor



      --
      Gruß Oliver
      und weiter geht´s! Heute wurden die Elko´s ausgetauscht und die Spannungsversorgung mit Neuteilen versorgt.
      Als erstes mal ein Bild der mittlerweile 39 getauschten Kondensatoren - wobei der Becherelko fehlt; Da habe ich den alten der Optik halber auf dem Chassis gelassen.



      Den Selengleichrichter habe ich durch einen neuen ersetzt, davor sitzt ein Hochleistungswiderstand 120 Ohm / 25 Watt. Die Spannungswerte sehen folgendermassen aus, gemessen am Becherelko Anschluß 1: soll 290 V ist 285 V
      Anschluß 2: soll 267 V ist 266 V.



      Die Abdeckung vom alten Gleichrichter dient als nostalgische Sichtblende für das moderne Bauteil



      Zum Schluß noch der neue Becher aus Volker´s Sortiment, hier versteckt im unteren Teil des Chassis.



      Nach abschließendem Funktionstest ist nun der "elektronische" Teil beendet...
      dem Gehäuse werde ich mich erst im April widmen können, wenn der Besuch beim befreundeten Tischlermeister ansteht. Habe aber Achim´s Rat befolgt und das Chassis entrostet und mit Zinkspray behandelt. Schwarzen Lack für die Trafobleche habe ich auch besorgt - das wird auf jeden Fall noch gemacht.
      --
      Gruß Oliver
      Hallo Oliver,

      das sieht bei der Elektronik jetzt schon nach einer Runden Sache aus!

      Der Vorschaltwiderstand benötigt übrigens für eine anständige Wärmeableitung auch die zweite Schraube, sonst bildet sich ein Luftspalt.
      Zu den Lötstellen an diesem Widerstand sage ich jetzt mal nichts ;)

      Schön, dass Volker jetzt auch F&T HV-Elkos im Sortiment hat!
      Achim
      Hallo, ein zweites Schraubenloch wird noch angefertigt. Der Widerstand entwickelt seine größte Abwärme allerdings ganz oben, die Grundfläche bleibt fast bei Zimmertemperatur. Auch meine Isolierband-Bastelei kommt noch weg...
      Den Schrumpfschlauch habe ich sogar auf Arbeit, allerdings schrumpfem unsere Mitarbeiter mit einem Heißluftfön...sowas wollte ich eigentlich nicht in mein Freiburg halten. Oder meintest Du den Schlauch nur als "isolierende Hülle", ohne Schrumpfen? Ich danke Euch auf jeden Fall für die konstruktive Kritik...nur so wächst man mit seinen Projekten!
      --
      Gruß Oliver
      Hallo Leute,
      es ist geschafft! Mein Freiburg ist Heute fertig geworden - hier nun der Bericht...
      Bevor es zum Tischler ging, habe ich das Gehäuse noch auf dem heimischen Balkon von seiner Lackschicht befreit



      In der Tischlerei ging es mit der Schleifmaschine gaaanz vorsichtig weiter;
      das Furnier ist verdammt dünn, daher hatte ich auch noch ein Bodensee W3
      (Beitrag bereits gepostet) und ein Meersburg W4 zum "Üben" mitgenommen.



      Nach dem Schleifen gab es einen farblosen Seidenmatt-Lack, airless gespritzt.



      Nach dem Zwischenschliff wurden die Goldstreifen geklebt; zum Glück waren wir zu Zweit, denn das ist eine ganz schöne Fummelei...es folgte die zweite Lackschicht und dann gings zum trocknen auf den Bock zurück.



      Mit den frisch lackierten Gehäusen ging es dann nach Berlin zurück und das komplettieren konnte beginnen: Lautsprecher wieder ins Gehäuse und am Chassis wurde auch noch das eine und andere gemacht - Das Chassis wurde mit Zinkspray behandelt, der Widerstand bekam seine 2te Schraube, der Trafo und die Motore einen mattschwarzen Anstrich und...es gab einen kompletten
      Satz neue Röhren. Leider habe ich das Blech hinter der Skala nicht mehr sauber bekommen, so mußte dann als letztes Mittel noch einmal das Lackspray ran!
      (Nur im sichtbaren Bereich der Skala). Es folgte ein abschließender Test.



      Alles Bestens, also rein ins Gehäuse mit Dir!!!





      Wahnsinn, dieser satte Klang...



      es hat nun seinen Ehrenplatz im Wohnzimmer (das Opta Venus mußte weichen)



      Hatte es heute den ganzen Tag ohne jegliche Störung in Betrieb -
      ich würde sagen, der Dauertest ist Bestanden!
      --
      Gruß Oliver
      Hallo Oliver,

      hier bleibt kein Staubkörnchen unbemerkt. Dass der 9er oben nur einen Streifen hat liegt wohl daran, dass bei diesem Modell der Frontrahmen oben schmaler ist als bei anderen Modellen. Es besteht aber kein Grund, sich deshalb Asche aufs Haupt zu streuen, der Gesamteindruck wird dadurch nicht geschmälert und wer einen 9er noch nicht aus der Nähe gesehen hat, dem fällt es sowieso nicht auf. Beim nächsten Freiburg 9 weißt Du es.:D

      Gruß Otto
      Gruß Otto