Hilfe, mein Freiburg 3DS wird nach 5 Minuten leise...

      Hallo.

      Ich habe gestern einen Entzerrer Vorverstärker bekommen und wollte nun einen SL 1210 Nachbau von reloop mit Ortofon Concorde Pro-S System an das besagte Gerät anschliessen. Ich habe mir dazu einen Adapter gebastelt, auf der einen Seite Cinch, auf der anderen Bananenstecker. Ich habe mir nichts böses gedacht und links und rechts einfach zusammengedribbelt, ohne Widerstände, ich dachte mir mehr als verzerren kann da bestimmt nix.

      Das ging jetzt auch einige Stunden gut, die Plattenwiedergabe war etwas lauter als der UKW Empfang, vielleicht liegts aber auch am Ortofon, das ist ja von Haus aus sehr laut, weil es eigentlich für DJ Zwecke eingesetzt wird, man kann das aber auch super als HiFi System nutzen.

      Ich weiß nicht ob es an meiner Adapter Konstruktion liegt oder ob es nur purer Zufall war - das Radio ist ja schliesslich die letzten Tage jeden Tag mehrere Stunden gelaufen. Jedenfalls nach ungefähr 2 Stunden Platte hören wurde das Signal auf einmal undeutlich und leiser, die Bässe waren weg und es traten Verzerrungen auf.

      Ich schaltete auf UKW um und da erlebte ich genau die gleiche Misere. Ich habe das Gerät dann ausgeschaltet und den Plattenspieler inklusive Phono-Pre abgeklemmt, das Gerät für 2 Minuten ausgelassen und dann wieder angeschaltet. Nun ist es so, dass es ungefähr 5 Minuten lang funktioniert, dann scheint irgendwas zusammenzubrechen, denn es wird dann immer leiser bis es schliesslich ganz dünn klingt, auch wenn man lauter dreht klingt es auf einmal nicht mehr so kräftig wie ein 3DS, sondern eher wie ein Duschradio.

      Was ist da los? Habe ich durch die hohe Eingangsspannung den NF Teil gekillt, oder wars garnicht meine Schuld und es hat sich zufällig irgendwas anderes verabschiedet? Ich habe weder Messgerät noch andere großartige Röhrenkenntnisse, deshalb hoffe ich ihr könnt mir helfen. Chris1993 hat mir das Gerät restauriert, aber bis zu ihm hin sind es 2 Stunden, deshalb wäre mir eine einfachere Lösung lieber.

      LG, Tobi

      LG, Tobi
      Hallo Tobi,

      gekillt hast du durch die Konstruktion sicher nichts. Es ist vermutlich Zufall, dass das Radio den beschriebenen Fehler zeigt.

      Da du schreibst, dass er erst nach ca. 5 Minuten auftritt, scheint es ein thermisches Problem zu sein. Hier kommen als erste Fehlerquellen die Nf-Röhren sowie das Netzteil in Frage.

      Als allererste Maßnahme würde ich die Röhren im Nf-Zweig tauschen. Bleibt der Fehler, wirst du um Spannungsmessungen nicht herum kommen.

      Gruß, Dieter
      Also ok. Ich weiß bescheid. Die eine EL 84 sah eh schon so komisch aus. Die leuchtet zwar noch, aber oben war sie so hell. Hat wohl Luft gezogen oder so. Ich hab noch eine auf dem Dachboden.

      Aber kam das jetzt durch meinen Adapter oder war das nur ein dummer Zufall? Ist es unbedenklich ohne die Widerstandsschaltung zu hören?

      Warum läuft das Gerät auch ohne die zweite EL 84? Kann man es mit nur einer EL 84 betreiben? Hat es dann weniger Leistung? Tut mir echt leid, aber ich habe von dem ganzen Kram absolut keine Ahnung...

      Ach nochwas ist mir aufgefallen, das Magische Auge ist irgendwie dunkler, als ganz am Anfang, es ist immernoch sehr sehr hell, aber sichtbar dunkler, als die erste Zeit, ist das bedenklich? Wird sich das auch bald verabschieden? Es war ein russisches NOS Auge.

      LG, Tobi
      Hallo Tobi,

      wie Dieter bereits "sagte", wurde der Defekt sicherlich nicht durch deinen Adapter hervorgerufen.

      Dass das Gerät auch noch mit einer Endröhre arbeitet, liegt in der Natur der Gegentaktendstufen; man sollte aber den Betrieb mit einer Röhre nicht zu lange aufrechterhalten, weil diese dann wegen erhöhtem Anodenstromaufkommens und der damit verbundenen höheren Anodenverlustleistung auf Dauer überlastet wird.

      Warum das Gerät erst nach mehreren Minuten leiser wird, kann so aus der Ferne nicht eindeutig ergründet werden - es könnte schon daran liegen, dass die eine Röhre Luft gezogen hat und nach einiger Betriebsdauer eine starke Arbeitspunktverlagerung der Endstufe bewirkt. Es kann auch ein durchlässig gewordener Koppelkondensator sein der nach einiger Zeit zu übermäßiger Erwärmung einer der Endröhren führt... es kann aber auch ganz etwas anderes sein.

      Für eine ordentliche Fehlerferndiagnose ist etwas mehr "Input" erforderlich.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Also, der Reihe nach:

      das mit der defekten EL84 klingt plausibel - Tausch wird Klärung bringen. Das war wirklich nur Zufall, die Röhre hätte sich wohl auch beim UKW-Hören verabschiedet, so sie denn defekt ist...

      Wenn du externe Geräte an den TA/TB anschließt, sollte natürlich richtig angepaßt werden. Deine "Widerstandsschaltung" sagt mir jetzt nichts. Aber dazu werden sich bestimmt noch andere äußern, die das gleiche Gerät besitzen und das Schaltbild kennen. Das gleiche gilt für deine Frage mit der "single" EL84.

      Das MA wird natürlich mit der Zeit schwächer, die Frage ist, wieviele Betriebsstunden hat deine Russin schon? Wenn das jetzt erst in letzter Zeit merklich schwächer wurde, sollte doch ein Fehler in der Anodenspannung vermutet werden.

      Gruß, Dieter

      edit: wie du siehst, haben Peter und ich mal wieder simultan geantwortet !!
      Also, ich habe auf dem Dachboden noch ein altes Wega Radio gehabt, das eh defekt ist, da war noch eine gut erhaltene EL 84 drin, die spielt jetzt wunderbar im 3DS. Und es läuft und läuft seit dem Tausch jetzt schon wieder durchgängig und klingt ganz sauber und kräftig. Die Röhre hat also wohl wirklich Luft gezogen.

      Also ich habe das Radio im August restauriert mit dem neuen Auge bekommen und es seitdem nicht täglich in Betrieb gehabt. Es gibt aber Tage, da mache ich es morgens an und erst Abends vorm Schlafengehen wieder aus. Ein paar mal wöchentlich läuft es schonmal ne Stunde oder 2. Ich schalte es auch zwischendrin mal aus und wieder ein, wenn ich das Haus verlasse, oder zwischendurch was anderes mache , manchmal läuft es aber auch durchgängig.

      Lass das Auge jetzt also mal seine 300 bis 500 Stunden gelaufen sein, ist das realistisch, seit August? Es ist wie gesagt immernoch sehr hell, man kann es auch bei Tageslicht erkennen, aber ich habe den Eindruck, es ist nicht mehr so hell wie am Anfang, und ich denke nicht, dass es schlagartig dunkler geworden ist, sondern nach und nach. Ist das bedenklich, oder ganz normal? Kann es vielleicht sein, dass sich die Helligkeit nach einer gewissen Zeit quasi "einpegelt" und es diese Helligkeit bis zu seinem "Ableben" dann hält? So ähnlich wie bei Reifen, die sich erst einfahren müssen...

      Nochwas ist mir aufgefallen: Ich hatte Probleme mit der Bassregelung, voll aufgedreht klangs gut, wollte ich nur minimal wegnehmen hats komisch geblubbert und die Lautsprecher haben sich teilweise überschlagen, es klang undeutlich, ich dachte der Regler wäre vielleicht defekt, erst zur Mitte hin klang das Ganze dann wieder annehmbar. Da die Plattenwiedergabe sehr laut ist und die Loudness dann zu kräftig wirkt habe ich etwas den Bass rausnehmen wollen und dann einen undeutlichen Klang. Das ist mir aber schon vor längerer Zeit aufgefallen, störte mich aber nicht weiter, weil ich ja sowieso immer nur Radio gehört habe und da die volle Basstellung auch dementsprechend gut klingt. Seit dem EL Tausch funktioniert der Bassregler anscheinend wieder richtig. Alles sehr merkwürdig und komplex.

      Das mit dem Adapter habe ich hier im Forum gelesen. Da der PreAmp und auch der Plattenspieler ja Stereo sind und man für Mono beide Kanäle zusammenlegen muss, müssen dazwischen 2 Widerstände. Sonst kann es zu Verzerrungen kommen, das gilt natürlich für alles was Stereo ist und angeschlossen werden soll. Auch bei anderen Mono Geräten und Anschlüssen...

      LG, Tobi

      Danke schonmal für die Antworten.
      Tut mir leid für das begrenzte Input, aber ich hab schaltungstechnisch einfach gar keine Ahnung.
      Hallo Tobi,

      so wie du es jetzt beschreibst, ist das mit dem Magischen Auge schon normal. Die Russen sind dafür bekannt, lange nicht so gut zu leuchten wie die deutschen EM34 im Original. Auch die Langzeitstabilität lässt zu wünschen übrig.

      Generell würde ich diesem Gerät IMMER eine NOS EM34 spendieren !!!

      Klangliche Unzulänglichkeiten sind fast immer auf gealterte Kondensatoren im Signalweg zurückzuführen, soll heißen, jemand müßte sich das Gerät mal ansehen und ggf. noch einiges austauschen.

      Gruß, Dieter
      Ich liebe das Radio, mehr als das 14er. Es gibt Nichts Schöneres, als mit diesem Radio zu hören. Deshalb höre ich in letzter Zeit auch sehr oft Internet Streams mit einem Optimod artigen Plugin für Winamp und schicke sie dann zu meinem Betamaxrecorder mit Handaussteuerung, da kann man die Pegelanzeige ausstellen und der hat nen regelbaren Kopfhörerausgang, den hab ich mit nem Equalizer so angeglichen, dass der FM Transmitter, der daran angeschlossen ist nen ordentlichen Pegel hat, dann mach ich einfach den PC Bildschirm aus, die Tür zu, setz mich mit meinem Freiburg in nen anderes Zimmer und höre irgendwelche guten Radiosender vom PC. Mit dem Optimod klingt das richtig professionell, so kann ich z.B. Swiss Jazz hören oder so.

      Ach das mit der Russin geht schon klar, is halt auch billiger. Wie viel länger hält denn son Deutsches Auge?

      Lg, Tobi
      Zu schade? Wie bitte?

      Nehmen wir mal an, walkman-Tobi ist heute 35 Jahre alt, die neue EM leuchtet wieder 55 Jahre, dann ist er 90, wenn sie ihren Dienst quittiert.
      Dann kann er sich wieder eine besorgen oder bis zu seinem 140. Geburtstag eine Russin benutzen. Vielleicht werden bis dahin auch wieder in Deutschland EM34 auf den alten, aus China zurückgeholten Maschinen produziert, weil niemand mehr die China-Löhne bezahlen kann, in Deutschland aber wieder Ackerbau, Viehzucht und LowTech betrieben werden.

      Wenn man natürlich alles für die Ewigkeit unversehrt erhalten will, darf man auch das Radio nicht einschalten, ja man muss sich zwecks Schonung des eigenen Organismus ins künstliche Koma legen lassen.

      Auch mit jedem Menschen geht es ab dem 30sten Lebensjahr kontinuierlich und unaufhaltsam bergab. Warum soll es der EM besser gehen?

      Sie will l e b e n und leuchten! Sie weiss, dass dass es nicht für ewig ist...
      Achim
      Generelle Frage: was wollt ihr denn mit den originalen EM34 machen ??

      Jeden zweiten Tag einmal aus der Schachtel holen und ehrfurchtsvoll anstarren ?

      Warten, bis durch Diffusion auch die neueste NOS EM34 nur noch ein Minimalleben hat ?

      Für die Nachwelt aufheben die dann sagen kann: "Das war mal eine EM34. Leider funktioniert sie nicht mehr"...

      Ich persönlich habe mittlerweile in sehr vielen Geräten fast alle NOS EM34/35 verbaut (ca. 10), damit ich sie beim Betrieb des Radios SEHEN kann !!

      Irgendwann steht hier im Forum, dass es keine EL84 mehr gibt und die wenigen noch verfügbaren nicht in die Endstufen gesteckt werden, weil viel zu schade. Dafür sitzen wir dann vor den Radios, starren auf die Schallwand und singen aus Liederbüchern....

      Das war das Wort zum Sonntag !!

      Schöne Woche und Gruß, Dieter

      edit: Unglaublich !! Achim und ich mal wieder gleichzeitig an der Tastatur !!
      In großen Radios der Oberklasse, wie z. B. einem SABA Freiburg, verbaue ich bei der Restauration immer ein NOS Auge.

      Da ich allgemein nicht mehr so viel Zeit für Radios habe, höre ich auch nicht sonderlich viel damit. Da geht das schon.
      Aber wenn ich das Radio jeden Tag 15 Stunden in Betrieb hätte, würde ich kein neues Auge einbauen oder zu diesem Zweck einfach ein Radio mit einer EM84 hernehmen.
      Wie viele Stunden Betrieb macht denn eine NOS EM34 mit, bis sie etwa die Hälfte ihrer ursprünglichen Leuchtkraft erreicht hat?

      Ich schalte ja im Normalbetrieb auch die Automatik aus, um den Suchlaufmotor zu schonen.
      Einschgeschaltet wird sie bei mir nur, wenn ich weiß, dass ich die Fernbedienung benutzen möchte.
      Hallo Tobi,
      komm jetzt nicht, durch die Beiträge animiert, auf die Idee eine EM34 in dein Radio zu verbauen. Das funktioniert nicht, da die Anschlüsse an der Röhrenfassung vorher zurückgebaut werden müssen.
      Es würde vielleicht Sinn machen, da du viel über TA hörst, die Russin im TA Betrieb abzuschalten damit du länger Freude daran hast.
      Bei den meisten Röhrenradios ist dies von Haus aus so, nur eben beim 3DS nicht.
      Gruß Volker www.antikradio-restored.de
      Also mal ganz ehrlich. So wie ich das mitbekommen habe, ist eine EM 34 ziemlich teuer im unverbrauchten Zustand. So ein Russenauge bekommt man NOS für 10 Euro bei ebay, wenn ich mich nicht irre. Das Ding soll die Stärke des Senders anzeigen, mehr muss es nicht. Man sollte deutlich erkennen können wie stark er ist. Das funktioniert und das Leuchten ist sehr angenehm und harmonisch, ich bin damit also sehr zufrieden.

      Ich wollte eigentlich einfach nur wissen, wie lang sich so ein Auge hält und ob es normal ist, dass es schon dunkler geworden ist, ansonsten kann man ja sicherlich jederzeit ein Neues besorgen. Nee, so viel TA höre ich nicht. Schon sehr viel Radio, aber eben auch nicht immer und jeden Tag, sondern wenn mir halt nach Gemütlichkeit ist. Manchmal läuft es jeden Tag von Morgens bis Abends, manchmal auch 2 oder 3 Wochen garnicht.

      Ich bin 24. Wenn das Auge 5 oder 10 Jahre hält, dann macht mich das auch nicht unglücklich. Wäre nur gut zu wissen wie weit die Dinger verbreitet sind, damit ich mir für den Fall, dass sie langfristig schwierig zu bekommen sind einen Vorrat von 4 oder 5 Ersatzaugen anschaffe...

      LG, Tobi
      Hallo Tobi,

      auch das russische Ersatzauge wird so ganz allmählich teurer, wie überall bestimmt auch hier die Nachfrage den Preis. Durchschnittlich zahlt man hier bei uns für eine 6E5C 16,50 €, incl. Versand liegt man da schon leicht über 20,00 €. Für 10,00 € kann man die Röhre nur direkt in Russland oder in der Ukraine kaufen, aber auch dort wird sie in absehbarer Zeit im Preis steigen. Allerdings steht auch der höhere Preis in keinem Verhältnis zu dem, was eine ungebrauchte EM 34 kostet.
      Die eingeschränkte Lebensdauer einer 6E5C kann ich nicht bestätigen, die in meinen Radios eingebauten leuchten seit Jahren unverdrossen. Wie sich die Sache allerdings beim Betrieb von täglich 15 Stunden verhält kann ich nicht beurteilen.

      Gruß Otto
      Gruß Otto