Verstärker MI212

Tommy · 25. November 2010, 12:51

Hallo,

Nach einem Endstufendefekt in meinem MI212 habe ich die Halbleiter der betreffenden Endstufe erneurt und neu abgeglichen. Bei der Gelegenheit habe ich alle Kondensatoren und den kleineren Brückengleichrichter erneuert. Jetzt wieder voller Sound und alles funktioniert. Doch es brummt aus beiden Lautsprechern unabhängig von der Stellung des Lautstärkereglers oder der Eingangswahl.
Hat jemand eine Idee wo dieses Brummern herkommt (der größere BG vielleicht) ?

Danke und Gruß
Tommy

Rillenohr · 25. November 2010, 14:40

Hat es vorher nicht gebrummt? Ich habe selbst auch mal einen 212 restauriert. Das Brummen ist geblieben. Sabas brummen eben, die kleineren mehr als die Spitzenmodelle.

Tapeworm664 · 25. November 2010, 18:39

Hallo Tommy! Wenn das Brummen vorher nicht (oder nicht so heftig) war, gibt es ein paar Möglichkeiten, wie Du's Dir eingefangen hast. Prüf zuerst alle Masseverbindungen im Gerät, auch bei Steckverbindern. Und dann natürlich die Stromversorgung. Zieht das Gerät zuviel Strom schon im Leerlauf? Wie hoch ist der Brummanteil in Relation zur Gleichspannung? Wenn Du das geklärt hast, poste mal, was das Ergebnis war. Evtl. ist a auch beim Endstufendefekt ein Netzteilelko mit “gestorben“. Gruß, Gunnar

Tapeworm664 · 25. November 2010, 18:41

Sorry, hatte überlesen, dass Du die Elkos bereits getauscht hattest... Passiert auf dem Handy schon mal

Gruß, Gunnar

Tommy · 26. November 2010, 07:30

Ich habe noch einen weitern MI212 und einen MI215. Beide sind im eingeschaltetem Zustand ohne NF absolut ruhig.

Grüsse
Tommy

Miniman · 26. November 2010, 08:30

Deckel drauf gehabt beim Testen?
Vielleicht...

Grüsse Peter

Tommy · 7. März 2011, 15:13

Hallo,

Der MI212 brummt immer noch auf beiden Kanälen.
Alle Elko's und Gleichrichter sind getauscht.
Was mir aufgefallen ist: der Widerstand zwischen Trafojoch und Gerätemasse fehlt. Welcher Wert ist hier üblich 1M ?

Grüsse
Tommy

nightbear · 7. März 2011, 15:52

Hallo Tommy,

jetzt mal angenommen, es ist ein 100 Hz Brumm aus dem Netzteil und keine irgendwo eingestrahlte 50 Hz Netzfrequenzstörstrahlung.

Bei HiFi Geräten hatte ich schon häufig Probleme in der Regelung der Versorgungsspannungen. Auch der 212 hat einen Längstransistor mit elektronischer Brummkompensation in der Erzeugung der 45V-

Wenn hier Transistoren / Kondensatoren / Dioden schadhaft sind, kann es sein, dass die Brummkompensation nicht mehr richtig arbeitet.

Tommy · 8. März 2011, 20:14

Danke für den Tipp,

Ich habe alle Bauteile (bis auf die R's) getauscht, die 45 V sind stabil aber das lautstärkeunabhängiges brummen bleibt.
Wenn ich die damals defekte Endstufe abklemme, ist das Brummen in der noch aktiven Endstufe weg.
In der defekten Endstufe habe ich alle EC's und Transistoren getauscht.

Grüsse
Tommy

nightbear · 8. März 2011, 20:27

Interessant! Dann solltest Du die Stromaufnahme der ehemals defekten Endstufe an beiden Versorgungsspannungen messen, um auszuschließen, dass ihre Stromaufnahme zu hoch ist - etwa durch einen zu hohen Ruhestrom oder durch Schwingen. Überwärmt sich die Endstufe?

Tommy · 9. März 2011, 19:31

Hallo,
Die ganze Endstufe: -41 mA / + 37 mA
Die defekte Endstufe: - 48 mA / + 44 mA
Die Ausgänge schwingen nicht. Auf +/- Ub ca. 150 mV ripple.

Das Brummen tritt dann auf, wenn beide Endstufen gesteckt (versorgt) sind.
Es ist weg, wenn nur eine Endstufe gesteckt ist, egal ob die damal defekte oder die ganze Endstufe.

Grüsse
Tommy

Tommy · 9. März 2011, 19:42

Hallo,

Endstufen bleiben während des Betriebes kalt. Wie gesagt sehr leises Brummen, lautstärkeunabhängig. Bei nur einer Endstufe minmales Rauschen und absolut kein Brummen. 45 V in allen Fällen ohne ripple. An den Ausgängen nur etwa 40 mV Brumm messbar.

Grüsse
Tommy

nightbear · 9. März 2011, 20:30

Tommy postete
An den Ausgängen nur etwa 40 mV Brumm messbar.

Sind es denn nun 50 Hz oder 100 Hz?

Tommy · 9. März 2011, 21:38

100 Hz, aber wie gesagt sehr kleine Amplitude.

Danke für deine Hilfe.

Tommy

nightbear · 9. März 2011, 21:45

Um zu sehen, ob der Brumm belastungsabhängig aus der +-32V Versogung kommt, könntest du, wenn nur eine Endstufe angeschlossen ist, deren Ruhestrom auf das Doppelte oder Dreifache erhöhen und schauen, ob bei höherer Belastung das leise Brummen auftritt.

Tommy · 10. März 2011, 19:23

Guten Abend,

Ja, das Brummen steigt mit zunehmendem Ruhestrom (beim Betrieb mit nur einer Endstufe). Beim Betrieb mit beiden Endstufen, kann das Brummen durch kleineren Rugestrom reduziert werden.
Auffällig ist vieleicht noch, das das Brummen unmittelbar nach dem Einschalten laut ist und dann innerhalb 1 s leise wird.
Alle Elko's, BG's auch in den Netzteilen sind ersetzt. Poti's in den Endstufen sind auch neu, Abgleich ohne Probleme durchzuführen.
Es ist zum verzweifeln.
Wie gesagt bei diesem MI212 fehlt der Widerstand vom Trafojoch zu der Gerätemasse.

Grüsse
Brumm Tommy

nightbear · 10. März 2011, 19:49

Das ist wirklich ein Unding.
Wenn die +-32V, die ausschließlich die beiden Endstufen versorgen, schon bei so geringer Belastung anfängt wellig zu werden, würde ich in der Tat von einem Problem beim Gleichrichter zw. der Siebung ausgehen.
Welche Kapazität haben die beiden Siebelkos jetzt? Sind sie neu und in Ordnung?

Tommy · 10. März 2011, 19:54

Das will ich meinen.

Elko's 6.800 uF / 63 V, wie die Orignalen. Diese sind neu / vieleicht doch nicht OK.
Ich werde den ripple auf den +/- 32 V mit / ohne Belastung messen.

Tommy

Tommy · 13. März 2011, 19:20

Hallo,

1. Ich habe beide Endstufen aus meinem anderen MI212 angeschlossen -> brummen bleibt.
2. Beide 6.800 uF ersetzt -> brummen bleibt.
3. Alle Steckverbindungen waren angelaufen, mit Glasfaserstift gereinigt -> brummen bleibt.

45 V sind absolut rein. Ripple auf +/-32V ca. 150 mV wenn beide Endstufen aktiv sind. ca. 90 mV wenn nur eine Endstufe aktiv ist (Brummen ist dann weg).
Wie gesagt, voller Sound ist gegeben.
Ich werde das gute Stück wohl erst einmal in die Ecke stellen. Habe ja noch einen.

Schönen Abend
Tommy

Tommy · 14. März 2011, 20:50

Hallo zusammen, Hallo Achim,

Der Fehler ist gefunden. Absolut kein Brummen mehr.

Es war ein Leiterbahnriss (optisch kaum zu sehen) zwischen den Elko GND's den Zuleitungen zu den Endstufen. Eine Endstufe bekam ihren GND über den Schirm des Endstufeneingangs.

Bemerkenswert war der voller Sound, trotz unzureichendem GND.

Danke trotzdem für alle Antworten und Anregungen.

Grüsse
Tommy