Meersburg 125 NORD ?
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Wieder viel interessanter Lesestoff!
Andreas, DL2JASWas bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com -
Hallo Heiner und alle Leser,
dass Du stolzer Besitzer eines SABA-TK75 bist bringt mich auf die Idee, einige
Anmerkungen über die Produktion von Tonbandgeräten (TG) bei SABA zu machen.
Ich hoffe, dass nachdem von SABA (Firma) so gut wie nichts mehr existiert,ich
hier nicht als Nestbeschmutzer gelte, wenn ich ein bischen aus dem "Nähkästchen" plaudere.
Ich selbst hatte mit TG bei SABA nichts zu tun, ausser in einem Zeitraum von
ca. 6 Wochen im Jahre 1957 als die alte Freiburg-Serie auslief und auf Freiburg 7
umgestellt wurde. Während dieser Zeit war ich im Tonband-Prüffeld tätig.
Die Produktion von TG bei SABA begann im Jahre 1956 mit dem TK 75, damals
noch in Villingen. Schon vor dem Anlauf der Produktion wurden wahre Wunder=
dinge über dieses Gerät erzählt, sollte es doch das erste vollautomatische TG
also mit automatischer Spurumschaltung, automatischer Bandabschaltung, 2 Geschwindigkeiten u.s.w. sein. Die Produktion lief noch
im Hauptwerk in Villingen an, wurde dann später aber nach Friedrichshafen a.B.
verlegt.
Der Verkauf begann vielversprechend, ging dann 1957 aber plötzlich stark
zurück, ich glaube die Geräte waren einfach zu teuer. Hinzu kam, dass viele
Geräte ausfielen und zur Reparatur ins Stammwerk gebracht werden mussten
da diese in in den Service-Werkstätten nicht repariert werden konnten. Wie
sich herausstellte, war zuviel an technischem Aufwand in die Geräte hinein=
gepackt und damit künstliche Fehlerquellen geschaffen worden.
Oft war den Reparaturgeräten ein besprochenes Tonband beigelegt das in
unmissverständlicher Sprache auf die SCH....sgeräte hingewiesen hat. Die
Missstände waren nur schwer in den Griff zu bekommen!
Da kam, glaube ich, SABA ein glücklicher Zufall zur Hilfe.Ein aus der damaligen
DDR geflüchteter Rundfunkmechaniker, sein Name ist mir heute noch geläufig,
der zunächst im Rundfunkprüffeld arbeitete, stellte sich als ausgezeichneter
Kenner der TG-Technik heraus. Er wurde sofort in das TG-Labor versetzt.
In kürzester Zeit nahm er 20% des Schaltungsaufwandes aus dem TK 75 heraus
und die Geräte funktionierten auf dem selben technischen Lavel jetzt ein=
wandfrei und zuverlässig.
Von da an ging es mit der Herstellung und dem Verkauf von Tonbandgeräten
bei SABA wieder bergauf.
Also auch durch Zufall können manchmal grosse Dinge beeinflusst werden.
Als oberste Prämisse galt bei SABA immer "Qualität," eben Schwarzwälder-
Präzisions-Arbeit !!!
Aber was hat es genützt ? Alles Geschichte..............!!!
Viele Grüsse
HelmutSABANESE von 1954-1962. -
Tröste Dich, Helmut: Alles ist früher oder später Geschichte! Die wesentliche Frage ist doch: Was bleibt in der Erinnerung erhalten und was gerät auf Nimmerwiedersehen in Vergessenheit. Und da können wir doch sicher sein, daß SABA als geschichtliches Großereignis erhalten beibt!Gruß Heino - der Unkaputtbare
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Hallo die Runde,
ganz genau, die Erinnerung und auch die Faszination der Geräte, der Technik und der beteiligten Menschen bleiben erhalten.
Aus dem Beispiel von Helmut mit den Tonbandgeräten kann man auch noch eine Lehre ziehen: Weniger ist oft mehr.
Gerade im Bereich aufwändiger mechanischer Lösungen bei Tonbandgeräten und der dazugehörigen Steuerelektronik sind wirklich befriedigende Ergebnisse seinerzeit vorwiegend im professionellen (Studio-) Bereich gelungen. Für Konsumgeräte war erst später die richtige Zeit.
Andererseits, man muss es probieren, um im Erfolgsfall der Erste zu sein. Hinterher ist man immer schlauer.Achim